Dalnegorsk
Stadt
Dalnegorsk
Дальнегорск
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Liste der Städte in Russland |
Dalnegorsk (russisch Дальнего́рск) ist eine Stadt in der Region Primorje (Russland) mit 37.519 Einwohnern (Stand 14. Oktober 2010).<ref name="einwohner_aktuell" />
Inhaltsverzeichnis
Geographie
Die Stadt liegt im südöstlichen Teil des Sichote-Alin etwa 350 km nordöstlich der Regionshauptstadt Wladiwostok, am Fluss Rudnaja, der etwa 30 Kilometer südöstlich der Stadt in das Japanische Meer mündet. Bei der Mündung liegt die Siedlung Rudnaja Pristan.
Die Stadt Dalnegorsk ist der Region administrativ direkt unterstellt und zugleich Verwaltungszentrum des gleichnamigen Rajons (seit 1997 werden Stadt und Rajon gemeinsam verwaltet).
Es besteht eine feste Straßenverbindung in Richtung Wladiwostok. Die Bergwerke und die Stadt Dalnegorsk waren seit 1908 mit der Küste und den erzverarbeitenden Betrieben sowie Verladestellen in Rudnaja Pristan über eine Schmalspurbahn verbunden, deren Hauptstrecke allerdings 2006 abgebaut wurde.<ref>Strecke Dalnegorsk – Rudnaja Pristan in der Enzyklopädie der Schmalspurbahnen der ehemaligen UdSSR (russisch)</ref>
Geschichte
Der Ort wurde 1899 unter dem Namen Tetjuche (russisch Тетюхе, von chinesisch 野猪河 für Wildschweintal bzw. -fluss, der Fluss Rudnaja trug damals den gleichen Namen) gegründet, als der aus der Schweiz eingewanderte Julius Brynner hier an Stelle der seit langem bekannten und in geringem Umfang ausgebeuteten Erzvorkommen ein Blei- und Zinkbergwerk errichten ließ. Brynners Sohn Boris behielt die Konzession zum Bergbau bis 1931. Damit war es das am längsten in der Sowjetunion tätige größere private Unternehmen. Boris Brynners Sohn war der amerikanische Schauspieler Yul Brynner.<ref>Bergbaugeschichte des Gebietes auf der Webseite von Dalnegorsk (russisch)</ref>
1930 wurde der Status einer Siedlung städtischen Typs verliehen. 1972 erfolgte im Rahmen einer Kampagne gegen geographische Bezeichnungen chinesischen Ursprungs die Umbenennung in Dalnegorsk (russisch dalni für fern in Bezug auf den Fernen Osten Russlands; -gorsk ist eine Standardendung vieler russischer Städte, vgl. gorod für Stadt, aber hier auch gora für Berg). Gleichzeitig wurden der Fluss Tetjuche in Rudnaja (von russisch ruda für Erz) und die Siedlung Tetjuche-Pristan in Rudnaja Pristan (russisch pristan für Schiffsanlegestelle) umbenannt.
1986 erregte Dalnegorsk einige Aufmerksamkeit durch den sogenannten Höhe-611-UFO-Zwischenfall (englisch „Height 611 UFO Incident“), ein angeblich auf dem Berg Iswestkowaja (oder Höhe 611) in Stadtnähe abgestürztes UFO.<ref>In der Primorje ist ein Flugapparat einer außerirdischen Zivilisation abgestürzt: Interview zum 20. Jahrestag des Ereignisses in der Komsomolskaja Prawda (russisch)</ref>
Erst 1989 wurde das Stadtrecht verliehen.
Bevölkerungsentwicklung
Jahr | Einwohner |
---|---|
1939 | 11.923 |
1959 | 16.887 |
1970 | 33.506 |
1979 | 43.423 |
1989 | 49.792 |
2002 | 40.069 |
2010 | 37.519 |
Anmerkung: Volkszählungsdaten
Kultur und Sehenswürdigkeiten
In Dalnegorsk gibt es ein Museums- und Ausstellungszentrum mit Schwerpunkt auf der Natur des Gebietes, insbesondere Mineralien.
Wirtschaft
Dalnegorsk ist ein wichtiges Bergbauzentrum hauptsächlich für Blei, Zink und Bor. Die hier tätigen Unternehmen sind Bor (gegründet 1965) und Dalpolimetall (Vorgänger gegründet 1895). Hier werden 58 % des russischen Bleis gefördert.
Laut Blacksmith Institute gehört Dalnegorsk bzw. Rudnaja Pristan zu den 30 verschmutztesten Orten der Welt („Dirty Thirty“; zeitweilig wurde es sogar in den „Top Ten“ geführt)<ref>Webseite des Blacksmith Institute (englisch)</ref>, was allerdings von russischer Seite, auch von Nichtregierungsorganisationen, angezweifelt wird.<ref>Anatoli Lebedew von der NGO BROK bei REGNUM.ru (englisch)</ref>
Daneben gibt es Betriebe der Lebensmittelindustrie.
Quellen
<references />
Weblinks
- Website der Stadtverwaltung (russisch)
- Dalnegorsk auf mojgorod.ru (russisch)
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Verwaltungszentrum: Wladiwostok
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Anmerkungen: S – Sitz eines Stadtkreises, R – Verwaltungszentrum eines Rajons, G – Teil eines Geschlossenen administrativ-territorialen Gebildes (SATO)