Region Primorje
Subjekt der Russischen Föderation
Region Primorje
Приморский край
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Die Region Primorje (russisch Приморский край/ Primorski krai) ist ein Verwaltungsgebiet (Krai) in Russland. Primorje bedeutet „am Meer gelegen“ und bezieht sich auf die Lage der Region.
Inhaltsverzeichnis
Geographie
Die Region liegt im äußersten Südosten Russlands am Japanischen Meer. Sie grenzt an China und Nordkorea und an die Region Chabarowsk im Norden. Die Oberfläche der Region ist gebirgig, sie wird großteils vom Sichote-Alin-Gebirge eingenommen, mehr als 80 % sind bewaldet. Es gibt zahlreiche kurze Flüsse, der längste ist der Ussuri, der auch die Grenze zu China bildet. Auf beiden Seiten der Grenze liegt der rund 4.000 km² große Chankasee.
Bevölkerung
Steigende Sterberaten und sinkende Geburtenzahlen haben, wie in vielen anderen russischen Regionen, zu einem Rückgang der Bevölkerungszahl geführt. Die Bevölkerung verteilt sich sehr ungleichmäßig, ein Drittel der Region ist unbesiedelt. Die Bevölkerung besteht zum Großteil aus Russen, in den Städten finden sich auch Russlanddeutsche, Tataren und Koreaner. Die indigene Bevölkerung (unter anderem Nanaier, Udehe und Oroken) nimmt weniger als 1 % ein.
Geschichte
Vorrussische Zeit
Paläosibirische Völker besiedelten das Gebiet seit mindestens 30.000 Jahren. In geschichtlicher Zeit gehörte das Gebiet zunächst zu Goguryeo, einem koreanischen Staat. 698 entstand der koreanisch-mandschurische Staat Balhae (Bohai) auf dem Gebiet, dieser existierte bis 936. Im 11. und 12. Jahrhundert bestand das Reich der Jurchen. Zu dieser Zeit entstanden Handelsbeziehungen nach China, Japan und Korea. Im Anschluss daran geriet die Region in Vergessenheit.
Russland
Die ersten Russen kamen im 17. Jahrhundert, in größerem Ausmaß jedoch erst nach 1860, als die russisch-chinesische Grenze entlang der Flüsse Amur und Ussuri festgelegt wurde. Im gleichen Jahr wurde Wladiwostok (auf Deutsch „Beherrsche den Osten“) gegründet, und bis 1917 waren rund 250.000 Siedler in die Region gekommen, was durch die Transsibirische Eisenbahn erleichtert wurde.
Sowjetunion
Im Russischen Bürgerkrieg wurde die Region als letzter Teil Russlands von den Bolschewiki eingenommen<ref>Atlas zur Geschichte (DDR) 2, Haack, 1982 Gotha, S. 3</ref>:
- 29. November 1917 Übernahme der Macht durch die Sowjets in Wladiwostok
- April 1918 Landung der Japaner in Wladiwostok, die die Sowjetherrschaft beseitigen
- August 1918 Landung von Entente-Truppen in Wladiwostok, die Koltschak unterstützen
- 1920 Gründung der prosowjetischen Fernöstlichen Republik, die auch Anspruch auf Wladiwostok erhebt
- April 1920 Abzug der Entente-Truppen nach der Vernichtung von Koltschak
- 1921 Gründung der Küstenrepublik durch die japanischen Besatzer
- Oktober 1922 Abzug der Japaner und Auflösung der Küstenrepublik
- November 1922 Anschluss der Fernöstlichen Republik an die Sowjetunion
- Dezember 1922 Einmarsch der Roten Armee in Wladiwostok
Die Region Primorje wurde 1938 gegründet. Wegen der strategischen Bedeutung als Heimathafen der sowjetischen Pazifikflotte wurde die Stadt Wladiwostok nach dem Zweiten Weltkrieg „geschlossen“, erst seit dem Ende der Sowjetunion durften wieder Ausländer hierher.
Verkehr und Wirtschaft
In Wladiwostok endet die Transsibirische Eisenbahn nach 9288 Kilometern Fahrt ab Moskau. Daneben gibt es auch Verbindungen nach China (Harbin). Wirtschaftliche Bedeutung haben der Kohlebergbau, die Nahrungsmittelindustrie, insbesondere der Fang und die Weiterverarbeitung von Fisch, der Maschinenbau (darunter Flugzeugbau und Rüstungsindustrie) und die Holzindustrie.
Verwaltungsgliederung und Städte
Die Region sich in 22 Rajons und 12 Stadtkreise. Zwei der Stadtkreise (Bolschoi Kamen und Fokino) sind zugleich „geschlossenen Städte“ (SATO).
Weitere Großstädte der Region neben ihrem Verwaltungszentrum Wladiwostok sind Ussurijsk, Nachodka und Artjom. Insgesamt gibt es in der Region 12 Städte und 30 Siedlungen städtischen Typs.
Name | Russisch | Einwohner 14. Oktober 2010<ref name="einwohner_aktuell"/> |
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Wladiwostok | Владивосток | 592.034 |
Nachodka | Находка | 159.719 |
Ussurijsk | Уссурийск | 158.004 |
Artjom | Артём | 102.603 |
Arsenjew | Арсеньев | 56.750 |
Weblinks
Einzelnachweise
<references />
Republiken: Adygeja | Altai | Baschkortostan | Burjatien | Chakassien | Dagestan | Inguschetien | Kabardino-Balkarien | Kalmückien | Karatschai-Tscherkessien | Karelien | Komi | Krim1 | Mari El | Mordwinien | Nordossetien-Alanien | Sacha (Jakutien) | Tatarstan | Tschetschenien | Tschuwaschien | Tuwa | Udmurtien
Regionen (Krai): Altai | Chabarowsk | Kamtschatka | Krasnodar | Krasnojarsk | Perm | Primorje | Stawropol | Transbaikalien
Gebiete (Oblast): Amur | Archangelsk | Astrachan | Belgorod | Brjansk | Irkutsk | Iwanowo | Jaroslawl | Kaliningrad | Kaluga | Kemerowo | Kirow | Kostroma | Kurgan | Kursk | Leningrad | Lipezk | Magadan | Moskau | Murmansk | Nischni Nowgorod | Nowgorod | Nowosibirsk | Omsk | Orenburg | Orjol | Pensa | Pskow | Rjasan | Rostow | Sachalin | Samara | Saratow | Smolensk | Swerdlowsk | Tambow | Tjumen | Tomsk | Tscheljabinsk | Tula | Twer | Uljanowsk | Wladimir | Wolgograd | Wologda | Woronesch
Städte mit Subjektstatus: Moskau | Sankt Petersburg | Sewastopol1
Autonome Oblaste: Jüdische Autonome Oblast
Autonome Kreise: Chanten und Mansen/Jugra | Jamal-Nenzen | Nenzen | Tschuktschen
1 International umstrittene Gebiete