Andy Whitfield


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Andy Whitfield (* 17. Oktober 1971<ref name="Taylor">vgl. Taylor, Belle: Angels duke it out in purgatory and bed. In: The West Australian (Perth), 16. November 2007, S. 6</ref><ref name="McWhirter">vgl. McWhirter, Erin: A leap of faith. In: The Advertiser (Australia), 15. November 2007, S. 54</ref> in Amlwch, Wales<ref name="Trewyn">vgl. Trewyn, Hywel: Heaven sent. In: Daily Post (Liverpool), 22. September 2007, S. 3</ref>; † 11. September 2011 in Sydney, New South Wales) war ein britisch-australischer Schauspieler und Fotomodell. Bekanntheit erlangte er vor allem durch seine Mitwirkung in der US-amerikanischen Fernsehserie Spartacus (2010), in der er den Titelhelden verkörperte.

Leben

Whitfield wurde als einziger Sohn von Robert und Pat Whitfield auf der walisischen Insel Anglesey geboren, wo er auch aufwuchs und die Oberschule Ysgol Syr Thomas Jones in Amlwch besuchte. Seine zwei Jahre ältere Schwester Laura arbeitet als Krankenschwester in Cardiff.<ref name="Trewyn" /> Nach der Schule studierte er Bautechnik<ref name="Dent">vgl. Dent, Nick: On The Verge. In: Sunday Magazine (Perth, Australia), 4. November 2007, S. 10</ref> an der University of Sheffield und arbeitete später fünf Jahre in der Londoner Bauindustrie. 1999<ref name="Dalton" /> übersiedelte er mit seiner späteren Ehefrau nach Sydney, Australien. Whitfield arbeitete dort als beratender Ingenieur beziehungsweise „Abseiler“.<ref name="Kennedy" /> Ein Jahr nach seiner Ankunft in Australien wurde er am Strand von Sydney von einem Fotografen entdeckt und arbeitete, angespornt von seiner Frau,<ref name="Kennedy" /> nebenberuflich als Fotomodel.<ref name="Dent" /> Als Model erschien er in circa 40 Werbekampagnen in Europa und Asien.<ref name="Trewyn" /> Später begann er, Schauspielunterricht zu nehmen und auch als Fotograf zu arbeiten.

Sein Debüt im australischen Fernsehen gab Whitfield 2004 mit einer Gastrolle in der Krankenhausserie All Saints. Zuvor hatte er laut eigenen Angaben mehrere Male erfolglos Vorsprechen in Los Angeles absolviert. Die Schauspielerei und die Vorsprechen fielen ihm am Anfang schwer: „Für das Modeln musst du einfach nur erscheinen“, so Whitfield 2003 im Interview mit einer Sydneyer Tageszeitung.<ref>vgl. Koch, Phillip: More than just looks – Models learn show biz to promote their talent. In: The Sunday Telegraph (Sydney, Australia), 2. März 2003 (abgerufen am 3. Januar 2010 via LexisNexis Wirtschaft)</ref> Weitere Rollen in Kurzfilmen folgten. Nach der Geburt seines ersten Kindes beschloss Whitfield, seine Schauspielkarriere aufzugeben. 2007 wurde ihm aber zu seiner eigenen Überraschung<ref name="McWhirter" /> die Titelrolle in dem australischen Spielfilm Gabriel – Die Rache ist mein des Regiedebütanten Shane Abbess angeboten, die er auf Anraten seiner Ehefrau übernahm.<ref name="Dent" /> In dem Action-Drama war Whitfield als letzter verbliebener Erzengel zu sehen, der sich gegen die Mächte der Dunkelheit stellt, um das Purgatorium, das Zwischenreich zwischen Himmel und Hölle, zu retten. Die düstere, 150.000 australische Dollar teure Comic-Verfilmung<ref name="Carmona">vgl. Carmona, Bianca: On a wing and a prayer. In: Sydney MX (Australia), 20. November 2007, S. 17</ref>, die nur zustande kam, weil Zahlungen aufgeschoben werden konnten und die Digital-Kamera geliehen war,<ref name="Taylor" /> entwickelte sich trotz gemischter Kritiken<ref name="Carmona" /> zum Erfolg an den Kinokassen<ref>vgl. Spartacus announces iPhone game, comic book. In: Nerdage, 23. Juli 2009, 10:47 AM EST (abgerufen am 3. Januar 2010 via LexisNexis Wirtschaft)</ref> und machte Whitfield schlagartig einem breiten australischen Publikum bekannt. Die weltweiten Veröffentlichungsrechte an Gabriel sollte sich später Sony Pictures Entertainment sichern.

Nach seinem Spielfilmdebüt war der dunkelhaarige Schauspieler 2008 mit Gastrollen in den australischen Serien The Strip, Packed to the Rafters und McLeods Töchter vertreten. Ende März 2009 wurde bekannt, dass Whitfield die Titelrolle in der US-amerikanischen Serie Spartacus (2010) übernehmen würde.<ref>vgl. Catlin, Roger: Starz Finds a Spartacus. In: TV Eye, 30. März 2009, 11:50 PM EST (abgerufen am 3. Januar 2010 via LexisNexis Wirtschaft)</ref> Die 2009 in Neuseeland entstandene Fernsehproduktion mit Lucy Lawless und John Hannah ist im Stil von Comic-Verfilmungen wie 300 oder Sin City konzipiert und nimmt sich frei der Geschichte des gleichnamigen römischen Sklaven und Gladiatoren an.<ref>vgl. Starz Returns to the Arena With More ‘Spartacus’ . In: Entertainment Business Newsweekly, 10. Januar 2010, S. 148 (abgerufen am 3. Januar 2010 via LexisNexis Wirtschaft)</ref> In früheren Verfilmungen hatten unter anderem Massimo Girotti (Spartacus, der Rebell von Rom, 1953), Kirk Douglas (Spartacus, 1960) und Goran Višnjić (Spartacus, 2004) die Rolle bekleidet. Die Serie, für die sich unter anderem Produzent Sam Raimi verantwortlich zeigte, wurde ab dem 22. Januar 2010 im US-amerikanischen Bezahlfernsehen von Starz ausgestrahlt. Ebenfalls im Jahr 2009 beendete Whitfield die Dreharbeiten an dem australischen Horrorfilm The Clinic. 2010 wurde er für seine Leistung in Spartacus für den Darstellerpreis des Festival de Télévision de Monte-Carlo nominiert, der aber an Michael C. Hall (Dexter) verliehen wurde.<ref>Monte-Carlo TV Festival Awards 2010 in der Internet Movie Database (abgerufen am 12. September 2011).</ref>

Whitfield war mit seiner früheren Lebensgefährtin Vashti verheiratet, die eine Firma für Personalschulung betreibt.<ref name="Trewyn" /> Aus der Beziehung stammen zwei Kinder (geboren 2005 und 2007).<ref name="Kennedy">vgl. Kennedy, Douglas: Luck finds angel Andy. In: The Sunday Mail (Australia), 11. November 2007, S. 9</ref> Whitfield lebte in Paddington bei Sydney und war u. a. begeisterter Motorradfahrer.<ref>vgl. Andy Whitfield – Actor. In: Sunday Telegraph (Australia), 11. November 2007, S. 24</ref> 2007 erhielt er die australische Staatsangehörigkeit.<ref name="McWhirter" />

Anfang März 2010 wurde eine Krebserkrankung Whitfields (Non-Hodgkin-Lymphom) bekanntgegeben, weswegen die Dreharbeiten zur zweiten Staffel von Spartacus in Neuseeland ausgesetzt wurden. Nachdem das Leiden im Frühstadium erkannt und behandelt worden war,<ref>vgl. Hibberd, James: ‘Spartacus’ halts production bei hollywoodreporter.com, 9. März 2010 (abgerufen am 10. März 2010)</ref> sollte der Schauspieler im Oktober 2010 zu den Dreharbeiten für die zweite Staffel zurückkehren.<ref>vgl. Lang, Sarah: Andy Whitfield – the fight of his life bei nzherald.co.nz, 26. September 2010 (abgerufen am 29. September 2010)</ref> Im September ließ der Fernsehsender Starz jedoch verlauten, dass die Krankheit erneut ausgebrochen sei und Whitfield nicht für die Fortsetzung der Serie zur Verfügung stehe.<ref>vgl. The Associated Press: Whitfield leaves ‘Spartacus’ for 2nd cancer battle. 19. September 2010, 01:04 AM GMT</ref> Zwischenzeitlich war ohne Whitfields Mitwirkung das sechsteilige Prequel Spartacus: Gods of the Arena (2011) entstanden. Im Januar 2011, nachdem sich sein Zustand verschlechtert hatte, wurde der australische Schauspieler Liam McIntyre als Nachfolger präsentiert.<ref name="Dalton" />

Nach der neuerlichen Verschlechterung seines Gesundheitszustands erlag Whitfield am 11. September 2011 im Alter von 39 Jahren in einem Krankenhaus in Sydney, New South Wales seinem Krebsleiden.<ref name="Dalton">Associated Press: Andrew Dalton: ‘Spartacus’ star Whitfield dies of lymphoma at 39. 11. September 2011. Abgerufen am 12. September 2011.</ref><ref>Spartacus star Andy Whitfield, 39, dies in Sydney. News Australia. 11. September 2011. Abgerufen am 12. September 2011.</ref> In den letzten 12 Monaten seines Lebens ließ sich Whitfield von einer Doku-Crew begleiten, die seinen Kampf gegen die Krankheit dokumentierte. Zur Fertigstellung dieser Dokumentation mit dem Titel Be Here Now suchen die Verantwortlichen nach Geldgebern.<ref>Spartacus: Dokumentation über Andy Whitfields Krebs sucht Geldgeber. serienjunkies.de. 11. Juni 2012. Abgerufen am 31. Oktober 2012.</ref>

Filmografie

Weblinks

Commons Commons: Andy Whitfield – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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