Antibiogramm


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Datei:Antibiogram-Mueller-Hinton.JPG
Antibiogramm eines Gaumenmandelabstrichs eines Hundes, Müller-Hinton-Agar. Nur Amoxicillin-Clavulansäure (AMC) und Chloramphenicol (C) zeigen eine Hemmwirkung.
Datei:Antibiogramm Aspergillus-Pilz.jpg
Antibiogramm eines Aspergillus-Pilzes. Da Pilze nicht auf Antibiotika reagieren, zeigen sich keine Hemmhöfe.

Das Antibiogramm ist ein Labortest zur Bestimmung der Empfindlichkeit bzw. Resistenz von mikrobiellen Krankheitserregern gegenüber Antibiotika. Ein Antibiogramm wird vor jeder Antibiotikatherapie empfohlen.

Agardiffusionstest

Beim Agardiffusionstest wird der zu untersuchende Mikroorganismus in geringer Menge auf der Oberfläche eines speziellen ebenflächigen Gelnährbodens verteilt und der Gelnährboden dann mit kreisförmigen Plättchen aus saugfähigem Material belegt, die verschiedene Antibiotika in definierter Menge enthalten. Die Antibiotika lösen sich im Gelnährboden und diffundieren radial nach außen. Je weiter das Antibiotikum vom Plättchen wegdiffundiert, desto geringer wird seine Konzentration. Bei einer bestimmten Entfernung vom Plättchen ist die Konzentration des Antibiotikums so niedrig, dass der Mikroorganismus trotz Vorhandensein des Antibiotikums wachsen kann. Nach einer Bebrütungszeit, die für eine Vermehrung der Mikroorganismen bis zum sichtbaren Bewuchs der Agargeloberfläche ausreicht (bei pathogenen Bakterien meistens 16 bis 20 Stunden), werden die Radien der Hemmhöfe ausgemessen und hinsichtlich Resistenz oder Sensibilität des Mikroorganismus ausgewertet.

Die minimale Hemmkonzentration (MHK) ist die geringste Konzentration eines Hemmstoffs, bei der die Vermehrung des Mikroorganismus noch unterbunden wird. Die minimale bakterizide Konzentration (MBK) ist im Unterschied zur minimalen Hemmkonzentration (MHK) die Konzentration, die ausreicht, um 99,9 % der Individuen des geprüften Mikroorganismus abzutöten. Diese Größen können durch den Agardiffusionstest nicht bestimmt werden.

Mikrodilutionsmethode

Von dem zu untersuchenden Mikroorganismus wird eine Aufschwemmung in einem flüssigen Nährmedium hergestellt. Zu dieser gibt man eine definierte Menge eines Antibiotikums. Wird dies mit verschiedenen Konzentrationen des Antibiotikums durchgeführt, z.B. mit einer Verdünnungsreihe (1, 2, 4 ,8, 16, 32 mg/L), so kann man eine MHK-Bestimmung durchführen, welche genauer ist als die Bestimmung der Antibiotikumsempfindlichkeit mit dem Agardiffusionstest. Vermehrung des Mikroorganismus ist an einer Trübung des Nährmediums zu erkennen: Bleibt es klar, so ist der untersuchte Mikroorganismus gegen dieses Antibiotikum in dieser Konzentration empfindlich.

automatisierte Resistenzbestimmungen

Es gibt verschiedene Geräte, die eine Antibiotikaresistenz-Bestimmung durchführen. Diese Geräte arbeiten nach der Mikrodilutationsmethode. Die zu den Geräten gehörige Software beurteilt die Ergebnisse und prüft diese auf Plausibilität. Beispiele dafür sind:

  • VITEK von bioMerieux
  • Phönix von Becton Dickinson

Auswertung

Ausgewertet wird anhand ausgewählter Normen, beispielsweise

Weblinks