August Milarch


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August Milarch (* 11. Juli 1786 in Falkenburg in Pommern; † 13. Juni 1862 in Schönbeck) war ein deutscher lutherischer Theologe, Gymnasiallehrer, Offizier in den Befreiungskriegen und Pastor. Milarch ist eine Bildfigur in dem Gemälde Huttens Grab des Malers Caspar David Friedrich.

Leben

August Alexander Ferdinand Milarch war der Sohn eines Administrators, der früh starb. Er besuchte die Waisenhausschule in Halle und studierte an der Universität Halle von 1804 bis 1806 Evangelische Theologie. 1807 wurde Milarch Hauslehrer beim Baron le Fort in Neubrandenburg.

Ab 1810 war er Lehrer an der Neubrandenburger Lateinschule und wurde 1813 ihr Konrektor. Im selben Jahr trat Milarch mit der Mehrzahl seiner Primaner in das Mecklenburgische Husaren-Regiment ein und nahm zunächst als Portepee-Fähnrich, dann nach der Schlacht an der Katzbach als Leutnant und Quartiermeister an den Befreiungskriegen gegen Napoleon teil. Für seinen Einsatz in der Völkerschlacht von Leipzig erhielt er den Russischen St. Wladimirorden 4. Klasse mit der Schleife und das Eiserne Kreuz.

Nach seiner Rückkehr wurde Milarch Professor und 1830 Rektor in Neubrandenburg. 1833 wurde er zum Pastor in Schönbeck, Lindow (heute Ortsteil von Groß Miltzow) und Cosabroma (heute Ortsteil von Friedland (Mecklenburg)) berufen.

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August Milarch auf einem Foto von 1859
Milarch war verheiratet mit Adolfine Hedwig Brückner, (* 29. März 1788, † 12. August 1838), einer Tochter des Hofrats Dr. med. Adolf Friedrich Theodor Brückner (1744–1823, Bruder des Schriftstellers Ernst Brückner) in Neubrandenburg und dessen Ehefrau Ernestine Clara Marie Sophie Hedwig Lemcke (1758–1827). Er hatte vier Kinder:
  1. Ida (1819–1901), verheiratet mit Präpositus Ernst Bahr († 1885) in Woldegk
  2. Clara († 1891 unverheiratet)
  3. Marie, seit 1852 verheiratet mit Pastor Johann Heinrich Franz Beyer (1827–1887) in Neddemin
  4. Ernst (* 29. Januar 1829 in Neubrandenburg; gest. 26. Mai 1888), Präpositus in Neubrandenburg.

Eine Straße in Neubrandenburg wurde nach ihm August-Milarch-Straße benannt.

Milarch und Caspar David Friedrich

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Caspar David Friedrich: Studie zu zum Gemälde Huttens Grab, 1824
Milarch war mit dem Maler Caspar David Friedrich verwandt. Friedrichs Bruder Adolf heiratete 1801 Margarete Brückner, die Cousine von Adolfine Hedwig Brückner, später Milarchs Frau. Friedrich setzte dem in Neubrandenburg als Held des Befreiungskrieges gefeierten Milarch 1823 in seinem Gemälde Huttens Grab ein Denkmal.<ref>Detlef Stapf: Caspar David Friedrichs verborgene Landschaften. Die Neubrandenburger Kontexte. Greifswald 2014, netzbasiert P-Book</ref>

Milarch als Krieger in Uniform hatte der Maler mit einer Camera obscura aufgenommen, deren Plot erhalten blieb. 1859 gehörte August Milarch zu jenen ersten Personen in Neubrandenburg, die mit der neuen Technik der Photographie im Photographischen Atelier von Wilhelm Bahr abgelichtet wurden, so dass heute eine Figur aus Friedrichs Bildpersonal im Foto zu besichtigen ist.

Huttens Grab (Caspar David Friedrich)
Huttens Grab
Caspar David Friedrich,
Öl auf Leinwand, 73 × 93 cm
Klassik Stiftung Weimar

Werke

  • Rede zur Schulfeier am Jubelfeste der Kirchenverbesserung den 1sten November 1817 zu Neubrandenburg in der St. Johanniskirche. 1817.
  • Kritiken und Berichte. Die Kunstwerke betreffend. Ueber PH. O. Rungs’s vier Zeiten. Berlin 1821.
  • Gedanken bei der Wiederkehr der gottesdienstlichen Feier des 18. Octobers 1823.
  • Predigt am Neujahrstage 1834 über Ev. Luc. 2, v. 21. Neubrandenburg 1834.
  • Predigt am Siegsfeste 1843 über Psalm 107, v. 21.22.
  • Die fünf und zwanzigjährige Erinnerungs- und Jubelfeier des ehemaligen Mecklenburg-Strelitzischen Husaren-Regiments, am Tage des Aufrufs den 30sten März 1838 in Neustrelitz : nebst den dabei gehaltenen Reden der Herrn Pastoren Milarch, Denzin, Giesebrecht und Jacobi. Neu-Strelitz: Dümmler 1838
  • (anonym) Denkwürdigkeiten des Mecklenburg-Strelitzischen Husaren-Regiments in den Jahren des Befreiungskampfes 1813 bis 1815. Neubrandenburg: C Brünslow 1854 (Digitalisat)

Literatur

Weblinks

Einzelnachweise

<references />