Bernhard Falk (AIZ)


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Bernhard Falk (auch Bernhard Uzun oder Muntasir bi-llah; * 1967) ist ein deutscher Islamist und ehemaliger linksextremistischer Terrorist.

Leben

Bernhard Falk ist Sohn einer Lehrerin. Er legte 1986 das Abitur am Wolfgang-Borchert-Gymnasium in Halstenbek ab<ref>Meister im Schütteln. In: Der Spiegel, 10/1996</ref> und studierte Physik an der RWTH Aachen.

Falk war Mitglied der linksextremen Terrorgruppe<ref>http://www.pnn.de/dritte-seite/271486/</ref><ref>http://www.berliner-zeitung.de/archiv/aiz-umfeld-ueberwachen,10810590,8946190.html</ref> Antiimperialistische Zellen (AIZ). 1994 wurde er vom Landgericht Aachen wegen Sachbeschädigung zu einer Haftstrafe verurteilt.<ref>Jürgen Marks: Bombige Kumpane. In: Focus, 17. November 1997.</ref> Nach mehreren Sprengstoffanschlägen Anfang der 1990er Jahre wurden er und sein ehemaliger Kommilitone Michael Steinau am 26. Februar 1996 in Witzhave bei Hamburg verhaftet.<ref>Männlich großkotzig. In: Der Spiegel, 24. Juni 1996.</ref> Ihnen wurde die Planung eines Attentats gegen den SPD-Bundestagsabgeordneten Freimut Duve zur Last gelegt. Falk wurde mit Bewegungsprofilen seines Autos überführt, die durch GPS-Überwachung gewonnen worden waren.<ref>GPS-Überwachung Krimineller ist rechtens. In: Stern, 12. April 2005.</ref> Das Oberlandesgericht Düsseldorf verurteilte beide 1999 zu hohen Freiheitsstrafen, Falk wegen vierfachen Mordversuchs und diverser Sprengstoffverbrechen zu 13 Jahren Gefängnis. Das Urteil wurde 2004 vom Bundesverfassungsgericht bestätigt.

Falk konvertierte vor dem Haftbeginn zum Islam<ref>Alfred Hackensberger: Bernhard Falk: Vom Linksterroristen zum deutschen Gesicht al-Qaidas in Die Welt vom 25. Mai 2015</ref> und nannte sich Bernhard Uzun.<ref>Karlsruhe billigt Überwachung aus dem All. In: Süddeutsche Zeitung, 19. Mai 2010.</ref> Er lebt seit seiner Entlassung 2008 in Dortmund und bewegt sich unter dem Namen Muntasir bi-llah in salafistischen Kreisen.<ref>Florian Flade: Der Salafist, der das Kanzleramt fotografierte. In: Die Welt, 27. September 2013.</ref> 2012 veröffentlichte er ein Dokument, in dem er mit Gewalt gegen den US-Militärflugplatz Ramstein Air Base drohte. Der Verfassungsschutz und das Landeskriminalamt Nordrhein-Westfalen ermitteln.<ref>Islamist aus Dortmund droht mit Glaubenskrieg. In: WAZ, 9. Juni 2012.</ref> Der Generalbundesanwalt beim Bundesgerichtshof berichtete im September 2014 vor dem Oberlandesgericht Düsseldorf, dass Falk für terrorverdächtigte Islamisten „Gefangenenhilfe“ betreibe; eines seiner Gesprächsthemen sei in diesem Zusammenhang „Gefangenenbefreiung“ gewesen.<ref>Sebastian Weiermann: Wo terrorverdächtige Islamisten Hilfe finden. Artikel vom 22. September 2014 im Portal ruhrbarone.de, abgerufen am 22. September 2014</ref>

Weblinks

Einzelnachweise

<references />