Bevenrode
Bevenrode Stadt Braunschweig
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dim=10000 | globe= | name=Bevenrode | region=DE-NI | type=city
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Höhe: | 85 m ü. NN | |||
Fläche: | 4,76 km² | |||
Einwohner: | 1566 (2014)<ref name="Statistik">Einwohnerstatistik auf braunschweig.de</ref> | |||
Bevölkerungsdichte: | 329 Einwohner/km² | |||
Eingemeindung: | 1. März 1974 | |||
Postleitzahl: | 38110 | |||
Vorwahl: | 05307 | |||
Lage von Bevenrode in Braunschweig | ||||
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Bevenrode ist ein Dorf in Südost-Niedersachsen, das seit der Auflösung des Landkreises Braunschweig am 1. März 1974 ein Stadtteil der Stadt Braunschweig ist. Die Gemeinde ist dort als statistischer Bezirk Nr. 65 erfasst und gehörte politisch vom 1. März 1974 bis zum 1. November 1981 zum Ortsrat Waggum-Bevenrode, danach zum (alten) Stadtbezirk 112 (Bienrode-Waggum-Bevenrode). Am 1. November 2011 wurden nach heftigen politischen Debatten die alten Bezirke 112 (Bienrode-Waggum-Bevenrode) und 111 (Wabe-Schunter) zum neuen Stadtbezirk 112 (Wabe-Schunter-Beberbach) zusammengeschlossen, der die Ortsteile Bienrode, Waggum, Bevenrode, Querum, Gliesmarode und Riddagshausen umfasst.
Inhaltsverzeichnis
Geographie
Bevenrode liegt nordöstlich der Braunschweiger Kernstadt am Rand einer überwiegend mit Laubwald bedeckten Juraformation, die zwischen Essenrode und der Schunter an die Erdoberfläche tritt und weiter östlich Ölschiefervorkommen aufweist. Die topographische Höhe der Gemarkung Bevenrode reicht von 80 bis 96,9 m ü. NHN. Der Ort wird vom Beberbach südlich der Kirche durchflossen, dessen Lauf im Rahmen eines Gesamtprojekts auch in der Bevenroder Gemarkung renaturiert wurde.
Der Ort liegt an der Landesstraße L293, die früher im Süden bei Querum die Schunter querte und von Bevenrode über Grassel Richtung Essenrode führte, aufgrund einer Neuregelung jedoch in Bevenrode verschwenkt wurde und nun in Richtung Südwest Anschluss an die "Westtangente" bei Wenden/Bechtsbüttel hat (die Ortsdurchfahrt ab der Straße Am Meerbusch nach Südwesten Richtung Waggum wurde zur neuen Kreisstraße 4 umgestuft) und an der Kreisstraße K31, die Bevenrode mit dem südöstlich gelegenen Hondelage verbindet. Bevenrode hat die Nachbarorte Waggum, Bechtsbüttel, Abbesbüttel, Grassel, Wendhausen und Hondelage.
An den Siedlungskern von Bevenrode reichen zwei Landschaftsschutzgebiete heran: Im Süden das LSG „Querumer Holz und angrenzende Landschaftsteile“ und unmittelbar nach Osten anschließend das durch die Kreisstraße abgegrenzte LSG „Essenrode–Grassel“.
Geschichte
Der Ort ist als „Bevenrodhe“ urkundlich erstmals im Jahre 1231 erwähnt, eine dauerhafte Besiedlung dürfte um das Jahr 900 erfolgt sein. Namensgebend war nach Untersuchungen des Ortsheimatpflegers der Dorfbach „Beberbach“, nach anderen Meinungen ein Dorfgründer namens „Bevo“.
Bis zum Jahr 1564 hatte das Dorf in Richtung Grassel eine Dependance „Klein-Bevenrode“ („Lütteken Bevenrode“), die danach „wüst“ wurde. Nicht weit davon (heute in der Gemarkung Grassel)findet sich ein künstlicher Erdhügel („Hüneberg“ oder „Hünenburg“ genannt) als letzter Rest einer ehemaligen Turmhügelburg aus dem 12. Jahrhundert. Spuren des ehemaligen Umflutgrabens wurden mittels geophysikalischer Messungen im Jahr 2008 in einem Schülerprojekt ermittelt.
Erst im Jahr 1705/06 wurde Bevenrode mit den Dörfern Waggum und Bienrode nach wechselnden Gebietszugehörigkeiten vom Herzogtum Braunschweig-Lüneburg dem Herzogtum Braunschweig- Wolfenbüttel endgültig zugeordnet. Es gehörte von dieser Zeit bis zur napoleonischen Besatzung dem Amt Neubrück an. Von 1807 bis 1812 änderte die französische Herrschaft die alten Verwaltungszusammenhänge grundlegend. In dieser Zeit gehörte Bevenrode zum Königreich Westphalen (Sitz in Kassel), District Braunschweig, Departement Oker, Kanton Wendhausen. Danach war das Kreisgericht (ab 1832 Kreisamt) Riddagshausen zuständig, ab 1946 war es dann Teil des Landkreises Braunschweig.
Die Pfarre von Bevenrode umfasste bis 1970 einige Jahrhunderte lang auch die Kirchengemeinden von Waggum (ab 1568) und Bienrode (1642 bis 1965). Seit 1970 ist der Sitz des Pfarrverbandes Waggum/Bevenrode in Waggum, die übergeordnete Propstei ist Königslutter.
Aus dem Jahr 1758 stammt die erste statistische Erfassung des Ortes: Bevenrode hatte 1 Ackerhof, 3 Halbspännerhöfe, 7 Großkötherhöfe, 1 Brincksitzerhof, Kirche, Pfarrhaus, Pfarrwitwenhaus, Hirtenhaus, Schule. 14 Pferde, 174 Stück Rindvieh, 74 Schweine, 113 Schafe, 30 Immenstöcke. Die Einwohnerzahl wird bei ca. 100 gelegen haben. In der Größe unterschied es sich damals nicht wesentlich von den umliegenden Dörfern. Während viele Dörfer im 19. und beginnenden 20. Jahrhundert dann schnell wuchsen, stagnierte die Einwohnerzahl von Bevenrode und mit 208 Einwohnern in 42 Haushaltungen in 30 Wohngebäuden im Jahr 1880 zählte es dann einige Zeit zu den kleinsten Dörfern des Landkreises.
Wie viele andere Gemeinden auch, erhielt Bevenrode größeren Bevölkerungszuwachs nach dem Zweiten Weltkrieg durch die Aufnahme zahlreicher Flüchtlinge aus den ehemaligen deutschen Ostgebieten. So wuchs die Einwohnerzahl von 252 (im Jahr 1939) auf 453 (im Jahr 1950). Durch das große Baugebiet Bevenrode-Nord (seit 1999) stieg die Zahl in jüngster Zeit von 870 (1992) auf 1561 (2013). In der Bebauung ist das Baugebiet "Am Pfarrgarten", in dem 37 weitere Wohneinheiten entstehen.
Als Ausgleichsmaßnahme für die Waldrodungen zum Ausbau des Flughafens werden große Teile der Bevenroder Feldmark im Moment aufgeforstet.
Bauwerke
Von besonderer baugeschichtlicher Bedeutung für Bevenrode ist die im Kernbereich romanische Dorfkirche Sankt Peter und Paul, deren Grundmauern und unteren Kirchturmschichten etwa aus dem Jahr 1170 stammen. Ein grundlegender Umbau fand jedoch in den Jahren 1864 bis 1877 statt. Einer der beiden Bevenroder Abendmahlskelche gehört zu den ältesten in der gesamten Region.
Im Jahr 1802 wurde nach dem Brand des Vorgängerbaues das heute denkmalgeschützte „Alte Pfarrhaus“ erbaut, das 2002 entkernt, umgebaut und umgenutzt wurde. Das Obergeschoss ist vermietet, das Untergeschoss gehört der Kirchengemeinde und wird von der Ortsbücherei Bevenrode genutzt, andere Bereiche stehen für verschiedene örtliche Vereine oder für öffentliche Anlässe wie Wahlen und Bezirksratssitzungen zur Verfügung.
Wirtschaft und Infrastruktur
Im ÖPNV wird Bevenrode von den Buslinien 424 und M13 bedient. Seit dem 15. November 2010 ist durch den Ausbau des Flughafens Braunschweig-Wolfsburg und der damit verbundenen Kappung der Grasseler Straße eine geänderte Verkehrsführung zur Erreichung der Ortsteile Querum und Gliesmarode und des östlichen Ringgebietes der Stadt Braunschweig entstanden.
Zuständige Grundschule ist seit 1969 die Grundschule Waggum, zu der ein Bus-Fahrdienst besteht. Für Kleinkinder gibt es seit 1969 den evangelisch-lutherischen Kindergarten in Bevenrode mit 35 Plätzen im Gebäude der ehemaligen „neuen Schule“.
Die Grundbedürfnisse befriedigen ein Kiosk mit angeschlossener Pizzeria, ein Friseur, eine Kfz-Werkstatt und eine Praxis für Physiotherapie. Eine Buchhandlung bietet einen kostenlosen Lieferservice an, ein Lebensmittel-Vollversorger ist in 2,7 km Entfernung in Waggum erreichbar, eine Firma für Bauschutztechnik hat eine Filiale im Ort.
Veranstaltungen und Vereine
Zu den regelmäßigen Aktivitäten im Dorf gehören das „Brunnenfest“ rund um die Kirche, das von der Kirchengemeinde und mehreren Vereinen organisiert wird, ein „Hof- und Scheunenfest“ beim Ortsheimatpfleger (beide seit 2002 nach der Schließung der letzten Dorfgaststätte) und ein "Adventsmarkt" an der Kirche .In Zusammenarbeit der örtlichen Vereine finden von Zeit zu Zeit bei besonderen Jubiläen größere Volksfeste statt.
Als Vereine und Gemeinschaften sind die Freiwillige Feuerwehr Bevenrode von 1874, die Sportgemeinschaft (SG) Bevenrode von 1963, der Förderverein Fußball Bevenrode e.V. (FFB e.V.), der Siedlerbund von 1961 (im VWE Verband Wohneigentum), der Seniorenkreis Bevenrode sowie einige andere Gruppen aktiv.
Wappen
Das Wappen zeigt in der oberen Hälfte einen silbernen Baumstrunk und darunter eine Zickzacklinie auf einem roten Schild.
Der Baumstumpf symbolisiert die durch die ersten Siedler getätigten Rodungsarbeiten in dem damals dicht bewaldeten Gebiet. Der Zickzackbalken entstammt dem Wappen des Geschlechts von Campe. Diese waren im 14. Jahrhundert die Lehnsherren über 15 Bevenroder Hofstellen und ab 1601 unterstand ihnen das gesamte Dorf.
Am 19. November 1979 wurde das von Arnold Rabbow entworfene Wappen vom zu dieser Zeit zuständigen Ortsrat Waggum-Bevenrode einstimmig bestätigt, nachdem im Dorf über mehrere Vorlagen abgestimmt worden war.<ref>Arnold Rabbow: Neues Braunschweigisches Wappenbuch. Braunschweiger Zeitungsverlag, Meyer Verlag, Braunschweig 2003, ISBN 3-926701-59-5, S. 17.</ref>
Weblinks
- Webpräsenz von Bevenrode auf bevenrode-online.de
- Literatur über Bevenrode im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
Einzelnachweise
<references/>
Bevenrode | Bienrode | Broitzem | Dibbesdorf | Gartenstadt | Geitelde | Gliesmarode | Harxbüttel | Heidberg | Hondelage | Kanzlerfeld | Kralenriede | Lamme | Lehndorf | Leiferde | Lindenberg | Mascherode | Melverode | Ölper | Querum | Rautheim | Riddagshausen | Rühme | Rüningen | Schapen | Schwarzer Berg | Stiddien | Stöckheim | Südstadt | Thune | Timmerlah | Veltenhof | Völkenrode | Volkmarode | Waggum | Watenbüttel | Wenden | Weststadt