Biebesheim am Rhein
Wappen | Deutschlandkarte | ||||||
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Wappen der Gemeinde Biebesheim am Rhein |
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dim= | globe= | name= | region=DE-HE | type=city
}} | |
Basisdaten | |||||||
Bundesland: | Hessen | ||||||
Regierungsbezirk: | Darmstadt | ||||||
Kreis: | Groß-Gerau | ||||||
Höhe: | 88 m ü. NHN | ||||||
Fläche: | 18,68 km² | ||||||
Einwohner: | 6339 (31. Dez. 2014)<ref name="Metadaten Einwohnerzahl DE-HE">Bevölkerung der hessischen Gemeinden (Einwohnerzahlen auf Grundlage des Zensus 2011) (Hilfe dazu).</ref> | ||||||
Bevölkerungsdichte: | 339 Einwohner je km² | ||||||
Postleitzahl: | 64584 | ||||||
Vorwahl: | 06258 | ||||||
Kfz-Kennzeichen: | GG | ||||||
Gemeindeschlüssel: | 06 4 33 001 | ||||||
Adresse der Gemeindeverwaltung: |
Rathausplatz 1 64584 Biebesheim | ||||||
Webpräsenz: | |||||||
Bürgermeister: | Thomas Schell (SPD) | ||||||
Lage der Gemeinde Biebesheim am Rhein im Kreis Groß-Gerau | |||||||
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Biebesheim am Rhein ist eine Gemeinde im Kreis Groß-Gerau in Hessen, Deutschland.
Inhaltsverzeichnis
Geografie
Geografische Lage
Biebesheim am Rhein liegt im Hessischen Ried, westlich von Darmstadt und nördlich von Worms. Mannheim und Frankfurt am Main sind jeweils ca. 50 Kilometer entfernt und mit der Riedbahn zu erreichen.
Nachbargemeinden
Biebesheim grenzt im Norden an die Gemeinde Stockstadt, im Osten an die Stadt Riedstadt, im Süden an die Stadt Gernsheim sowie im Westen, getrennt durch den Rhein, an die Gemeinden Hamm, Eich und Gimbsheim (alle Landkreis Alzey-Worms).
Gemeindegliederung
Biebesheim besteht nur aus einem Ortsteil.
Geschichte
Biebesheim wurde erstmals im Lorscher Codex im 12. Jahrhundert erwähnt und feierte aufgrund zweier Urkunden des Klosters Eberbach im Jahr 2009 seine 800-jährige urkundliche Erstnennung. Die Erwähnung in den historischen Dokumenten fand unter variiertem Ortsnamen statt, so <ref name=lagis />: Bubenesheim (um 1200), Bvbensheim (1276), villa Buebensheim (1297), Bubisheim (1358), Bibenshusen (1423), Byebeßheym (1493), Bibesen (1511) und Bobbesheim (1514). Belegt ist dabei dass es in der 2. Hälfte des 14. Jahrhunderts adlige und kirchliche Grundbesitzer gab<ref name=lagis />. So die Grafen von Katzenelnbogen, die Herren von Frankenstein, die Klöster Eberbach, Lorsch und Heiligenberg sowie das Domkapitel und das Spital zu Mainz. 1587 werden als Grundbesitzer der Landgraf von Hessen, das Domkapitel zu Mainz, das Spital St. Katharina zu Mainz und das Spital zu Hofheim genannt.
Nördlich von Biebesheim lag der Ende des 8. Jahrhunderts erstmals erwähnte und um 1200 untergegangene Ort Lochheim, in dem 1209 die Kirche noch gestanden haben muss, da den Zisterziensern die Erlaubnis zum Abbruch erteilt wurde.
Am 1. Dezember 1979 erhielt die Gemeinde offiziell den Namenszusatz am Rhein.<ref>Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27. 5. 1970 bis 31. 12. 1982. W. Kohlhammer GmbH, Stuttgart und Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 366.</ref>
1982 errichtete die Hessische Industriemüll GmbH, heute HIM GmbH, eine Sonderabfallverbrennungsanlage. Am 6. Mai 1986 kam es aufgrund eines leicht brennbaren Gas-Luft-Gemisches zu einer Explosion in der Anlage. Die Schäden beliefen sich dabei auf mindestens eine Million DM.
Verwaltung und Gerichtsbarkeit
Verwaltungsgeschichtlich gehört Biebesheim bis 1820 zum Amt Dornberg, diese gehört ab 1816 zur Provinz Starkenburg des Großherzogtums Hessen, das 1806 unter Druck von Napoleon gegründet wurde. 1821 werden im Großherzogtum Landratsbezirke eingeführt und Biebesheim dem Landratsbezirk Dornberg zugeteilt. 1832 wurden die Einheiten ein weiteres mal vergrößert und es wurden Kreise geschaffen. Dadurch gelangt Biebesheim in den Kreis Groß-Gerau. Die Provinzen, die Kreise und die Landratsbezirke des Großherzogtums wurden am 31. Juli 1848 abgeschafft und durch Regierungsbezirke ersetzt, was jedoch bereits am 12. Mai 1852 wieder rückgängig gemacht wurde. Dadurch gehört Biebesheim zwischen 1848 und 1852 zum Regierungsbezirk Darmstadt bevor wieder der Kreis Groß-Gerau für die übergeordnete Verwaltung zuständig ist. Dort verbleibt der Ort durch alle weiteren Verwaltungsreformen bis heute.<ref name=lagis /> Mit der Gebietsreform 1938 werden die drei hessischen Provinzen Starkenburg, Rheinhessen und Oberhessen in Kreise aufgelöst und der Kreis Groß-Gerau erhält den offiziellen Namen Landkreis Groß-Gerau.
Die zuständige Gerichtsbarkeit war während der Zugehörigkeit zu Hessen, von 1821 bis 1839 das Landgericht Großgerau, ab 1839 das neu gegründete Landgericht Gernsheim und ab 1879 das aus dem Landgericht hervorgegangene Amtsgericht Gernsheim. Nach dessen Auflösung 1934 ist das Amtsgericht Groß-Gerau für Biebesheim zuständig. <ref name=lagis />
Kirche und Religion
Der erste Beleg für das Vorhandensein einer Kirche stammt aus dem Jahr 1210 als eine ecclesia erwähnt wird. Als Kirchenpatrone werden Nikolaus und Anna und Sebastian und Katharina und Peter und Erasmus für einzelne Altäre genannt. Das Kirchenpatronat hat 1210 das Kloster Eberbach inne. 1356 verkaufen die Herren von Wolfskehlen das Patronat an von Katzenelnbogen. Aber bereits 1361 haben sie es wieder in ihrem Besitz. Im Jahr 1404 werden beide als Patronatherren genannt; zwei Drittel die Herren von Wolfskehlen, ein Drittel die Grafen von Katzenelnbogen. <ref name=lagis />
Die heutige evangelische Kirche wurde wahrscheinlich von den Herren zu Wolfskehlen gestiftet da ihnen lange Zeit deren Einkünfte und das Recht zur Ernennung der Pfarrer zustand. Nach Einführung der Reformation 1535 wurde die Gemeinde von einem evangelischen Pfarrer übernommen, die Kaplanstelle wurde nicht mehr besetzt. Im Dreißigjährigen Krieg brannte die Kirche am 5. August 1635 bis auf die Grundmauern nieder, als kaiserliche Truppen das Dorf brandschatzten. Erst am 15. Mai 1665 konnte eine neue Kirche geweiht werden. Am gleichen Platz wurde die heute noch erhaltene neue Kirche im evangelischen Barockstil errichtet, die am 7. November 1773 ihrer Bestimmung übergeben werden konnte. <ref> Geschichte der evangelischen Kirche zu Biebesheim abgerufen am 17. Nov. 2012</ref>
Die katholische Pfarrgemeinde St. Maria Goretti besteht aus den beiden Ortschaften Biebesheim und Stockstadt am Rhein und entstand nach dem Zweiten Weltkrieg im Wesentlichen aus Heimatvertriebene und Spätaussiedlern. Es wurden die beiden Kirchen „St. Maria Goretti“ und „St. Maria – Königin des Friedens“ erbaut.
Als kirchliche Verwaltungen sind heute für Biebesheim das katholische Dekanat Rüsselsheim des Bistum Mainz und das evangelische Dekanat Ried der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau zuständig.
Einwohnerentwicklung
Belegte Einwohnerzahlen sind<ref name=lagis />:
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Politik
Gemeindevertretung
Die Kommunalwahl am 27. März 2011 lieferte folgendes Ergebnis:
Parteien und Wählergemeinschaften | % 2011 |
Sitze 2011 |
% 2006 |
Sitze 2006 |
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SPD | Sozialdemokratische Partei Deutschlands | 45,5 | 14 | 39,7 | 12 | |
CDU | Christlich Demokratische Union Deutschlands | 26,3 | 8 | 34,7 | 11 | |
GRÜNE | Bündnis 90/Die Grünen | 20,1 | 6 | 13,8 | 4 | |
FWB | Freie Wählergemeinschaft Biebesheim | 8,1 | 3 | 11,8 | 4 | |
gesamt | 100,0 | 31 | 100,0 | 31 | ||
Wahlbeteiligung in % | 45,6 | 48,1 |
Bürgermeister
Bürgermeister Thomas Schell (SPD) wurde am 4. September 2011 mit 88,2 % der Stimmen im ersten Wahlgang wieder für 6 Jahre gewählt.
Wappen
Blasonierung: In Rot ein silbernes Hufeisen.
Grundlage für das 1926 vom Innenminister des Volksstaates Hessen genehmigte Wappen, das von Wilhelm Hermann Diehl aus Groß-Gerau gestaltet wurde, war das alte Gerichtssiegel aus dem Jahr 1546, das vermutlich auf das 1401 bestehende vermutlich größte Gestüt in der gesamten Obergrafschaft Katzenelnbogen zurückgeht. Am 16. August 1979 bestätigte der Innenminister des Landes Hessen das Wappen. Seither wird es auch im Gemeindesiegel verwendet.
Partnerschaften
- Frankreich Frankreich, Romilly-sur-Andelle Département Eure seit 1971
- Italien Italien, Palo del Colle seit 1986
Sehenswürdigkeiten
Nördlich angrenzend an Biebesheim befindet sich das Europa-Reservat Kühkopf-Knoblochsaue, ein von Rhein und Altrhein eingeschlossenes Stück Sumpf- und Auenlandschaft. Weiterhin gibt es einen überregional bekannten Vogelpark, der leider geschlossen wurde. Das Heimatmuseum Biebesheim zeigt in seinen Ausstellungsräumen Exponate aus der Landwirtschaft, dem Handwerk und Handel sowie in einer Remise landwirtschaftliche Großgeräte. Sehenswert ist die Vor- und frühgeschichtliche Abteilung in der es zwei Highlights zu sehen gibt: Den Biebesheimer Togatus, die römische Bildnisstatue eines Mannes in Tunica und Toga (20-10 v. Chr.) und einen jungbronzezeitlichen Kammhelm.
Ortsbildprägend ist die Evangelische Kirche Biebesheim am Rhein.
Wirtschaft und Infrastruktur
Ansässige Unternehmen
- Biebesheim ist Standort der HIM GmbH, der zentralen Verbrennungsanlage für Giftstoffe und Industriemüll im Land Hessen.
- Nalco
- Im Ort betreibt der Wasserverband Hessisches Ried ein Wasserwerk, der Sitz ist in Groß-Gerau.
- Alpha Industrial hat für Fresenius Medical Care ein weltweites Distributionszentrum gebaut. Das Hochregallager hat eine Stellkapazität für 55.000 Europaletten. Die Fertigstellung war Ende 2008.
Verkehr
Biebesheim hat einen Bahnhof an der Riedbahn, welche die Verbindung nach Mannheim und Frankfurt am Main ermöglicht. Darüber hinaus besteht eine Busverbindung nach Darmstadt.
Kultur
- Die sehr geräumige “Rheinhalle“ wird für Hallensportarten, aber auch für kulturelle Zwecke sowie Gewerbeschauen genutzt.
- In der direkt nebenan gelegenen „Auktionshalle“ finden neben Auktionen für Rinder, unterschiedlichste Tierausstellungen, Discos, Autoausstellungen, Hochzeiten mit bis zu 700 Gästen und Gewerbepräsentationen statt.<ref>Gemeindeseite: Auktionshalle</ref>
- Die in der Ortsmitte gelegene „Kulturhalle“ wird für die kulturellen Veranstaltungen der Gemeinde Biebesheim genutzt, kann aber auch für private Veranstaltungen gebucht werden.
Persönlichkeiten
Söhne und Töchter der Stadt
- Hermann Wilhelm Hammann (* 25. Februar 1897 in Biebesheim; † 26. Juli 1955 in Rüsselsheim) war ein hessischer Pädagoge.
- Max Ilgner (* 28. Juni 1899 in Biebesheim; † 28. März 1966 in Schwetzingen) war Vorstandsmitglied der I.G. Farben und Wehrwirtschaftsführer
- Hans Sudheimer (* 18. März 1920 † 13. Januar 1987), vom 1. Juli 1948 bis 30. Juni 1959 hauptamtlicher Bürgermeister der Gemeinde Biebesheim
Weblinks
- Offizielle Website der Gemeinde Biebesheim am Rhein
- Information über Biebesheim als pdf-Datei (ca. 0,8MB)
- Biebesheim auf den Webseiten des Landkreises Groß-Gerau
- „Biebesheim, Landkreis Groß-Gerau“. Historisches Ortslexikon für Hessen. In: Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen (LAGIS).
- Linkkatalog zum Thema Biebesheim bei DMOZ
- Literatur von und über Biebesheim am Rhein im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
Einzelnachweise
<references> <ref name=lagis> Biebesheim, Landkreis Groß-Gerau. Historisches Ortslexikon für Hessen. In: Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen (LAGIS). Hessisches Landesamt für geschichtliche Landeskunde (HLGL), Stand: 23. Juli 2012, abgerufen am 13. November 2012. </ref> </references>
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