Bobby Morrow
Bobby Morrow Leichtathletik | |||||||||||||
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Bobby Morrow | |||||||||||||
Voller Name | Bobby Joe Morrow | ||||||||||||
Nation | Vereinigte Staaten Vereinigte Staaten | ||||||||||||
Geburtstag | 15. Oktober 1935 | ||||||||||||
Geburtsort | Harlingen | ||||||||||||
Größe | 186 cm | ||||||||||||
Gewicht | 75 kg | ||||||||||||
Karriere | |||||||||||||
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Disziplin | Kugelstoßen, Diskuswurf | ||||||||||||
Verein | ACU Wildcats | ||||||||||||
Status | zurückgetreten | ||||||||||||
Medaillenspiegel | |||||||||||||
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Bobby Joe Morrow (* 15. Oktober 1935 in Harlingen, Texas) ist ein ehemaliger US-amerikanischer Leichtathlet. Er gewann 1956 in Melbourne drei olympische Goldmedaillen im Sprint.
Inhaltsverzeichnis
Karriere
Bereits im Frühjahr 1956 stellte Bobby Joe Morrow den 20 Jahre alten Weltrekord im 100-Meter-Lauf von 10,2 Sekunden ein. Dies gelang ihm auch im Vorlauf der AAU-Meisterschaft in Bakersfield. In 10,3 Sekunden gewann er dann auch den Endlauf vor Leamon King und Thane Baker.
Eine Woche später bei den US-amerikanischen Olympiaausscheidungen 1956 in Los Angeles liefen im Vorlauf Ira Murchison und Baker 10,2 Sekunden, fünf Minuten später gewann Morrow seinen Vorlauf ebenfalls in 10,2 Sekunden. Morrow, Murchison und Baker qualifizierten sich dann im Endlauf auch für die Olympischen Spiele. Leamon King als Vierter sollte das Trio für die 4x100-Meter-Staffel ergänzen. Morrow gewann einen Tag später auch die Olympiaqualifikation für den 200-Meter-Lauf in 20,6 Sekunden vor Walter Thane Baker und dem Olympiasieger von 1952 Andy Stanfield. Mit 20,6 Sekunden stellte Morrow auch hier den Weltrekord ein, diese Leistung wurde aber nie als Weltrekord anerkannt.
Am 3. August 1956 unterbot dann Willie Williams in Berlin mit 10,1 Sekunden den Weltrekord von Jesse Owens. Ira Murchison und Leamon King stellten den Rekord im Lauf des Jahres ein.
Die Olympischen Spiele 1956 fanden Ende November bis Anfang Dezember in Melbourne statt. Über 100 Meter war nach den Weltrekorden eigentlich Ira Murchison favorisiert, aber Morrow siegte in jedem seiner vier Läufe sicher und gewann in 10,5 Sekunden Gold vor Baker und dem Australier Hector Hogan, während Murchison nur Vierter wurde. Über 200 Meter gewann Morrow Vorlauf und Zwischenlauf, unterlag aber im Halbfinale Walter Thane Baker. Im Finale stellte Bobby Morrow den Weltrekord mit 20,6 Sekunden ein und gewann deutlich vor Stanfield und Baker. Am Schlusstag gewann die Staffel mit Murchison, King, Baker und Morrow dann in neuer Weltrekordzeit von 39,5 Sekunden vor der deutschen Staffel.
Unmittelbar im Anschluss an die Spiele liefen King, Stanfield, Baker und Morrow dann in Sydney noch einen Weltrekord über 4x220-Yards. 1957 stellte Morrow dann auch den Weltrekord über 100 Yards von 9,3 Sekunden ein. Morrow gewann 1958 noch einmal bei den AAU-Meisterschaften. Nachdem er sich nicht für die Olympischen Spiele 1960 qualifizieren konnte, beendete er seine Laufbahn.
Würdigung
Bobby Morrow wurde für seine drei Olympiasiege 1956 zum US-amerikanischen Sportler des Jahres gewählt. Er war der erste Sprinter nach Jesse Owens 1936, dem bei Olympischen Spielen der Doppelsieg über beide Sprintstrecken gelang, nach ihm gelang dies erst wieder 1972 Walerij Borsow. Der mit einer Körpergröße von 1,86 und einem Wettkampfgewicht von 75 kg für einen Sprinter damals recht kräftige Morrow hat zwar auf Einzelstrecken keinen neuen Weltrekord aufgestellt, gewann aber alle wichtigen Wettkämpfe. Neben seinen Olympiasiegen und dem AAU-Titel 1956 gewann er auch die AAU-Meisterschaft über 100 Yards 1955 und 1958 sowie den Titel über 220 Yards 1958.
Der amerikanische Sporthistoriker Bill Mallon bezeichnet Bobby Morrow 1984 als den „unfraglich größten weißen Sprinter aller Zeiten“. Natürlich ist es schwer, Bobby Morrows Erfolge mit den Leistungen eines Archie Hahn oder Percy Williams vor ihm oder eines Walerij Borsow oder Pietro Mennea nach ihm zu vergleichen. Aber wenn Mallons Aussage bis 1984 gilt, dann gilt sie auch bis heute, denn seit Mennea war kein weißer Sprinter mehr weltbester Sprinter seiner Zeit.
Offiziell anerkannte Weltrekorde
- 100 Yards: 9,3 Sekunden eingestellt am 14. Juni 1957 in Austin
- 100 Meter: 10,2 Sekunden eingestellt am 19. Mai 1956 in Houston
- 100 Meter: 10,2 Sekunden eingestellt am 22. Juni 1956 in Bakersfield
- 100 Meter: 10,2 Sekunden eingestellt am 29. Juni 1956 in Los Angeles
- 200 Meter: 20,6 Sekunden eingestellt am 27. November 1956 in Melbourne
- 4x100 Meter: 39,5 Sekunden am 1. Dezember 1956 in Melbourne mit Ira Murchison, Leamon King, Walter Thane Baker und Bobby Morrow (USA-Staffel)
- 4x110 Yards: 39,9 Sekunden am 11. Mai 1957 in Fresno mit Waymond Griggs, William Woodhouse, James Segrest und Bobby Morrow (Staffel des Abilene Christian College)
- 4x110 Yards: 39,7 Sekunden am 31. Mai 1958 in Modesto mit Waymond Griggs, William Woodhouse, James Segrest und Bobby Morrow (Staffel des Abilene Christian College)
- 4x220 Yards: 1:24,0 Minuten am 26. Mai 1956 in Modesto mit Don Conder, William Woodhouse, James Segrest und Bobby Morrow (Staffel des Abilene Christian College)
- 4x220 Yards: 1:23,8 Minuten am 5. Dezember 1956 mit Leamon King, Andy Stanfield, Walter Thane Baker und Bobby Morrow (USA-Staffel)
- 4x220 Yards: 1:22,6 Minuten am 31. Mai 1958 in Modesto mit William Woodhouse, James Segrest, George Peterson und Bobby Morrow (Staffel des Abilene Christian College)
Literatur
- Manfred Holzhausen: Weltrekorde und Weltrekordler. 100m-Lauf / 200m/220y-Lauf. Grevenbroich 2000
- Bill Mallon/Ian Buchanan: Quest for Gold. New York City 1984 ISBN 0-88011-217-4
Weblinks
- Bobby Morrow in der Datenbank von Sports-Reference (englisch)
1896: Thomas Burke | 1900: Frank Jarvis | 1904: Archie Hahn | Zwischenspiele 1906: Archie Hahn | 1908: Reggie Walker | 1912: Ralph Craig | 1920: Charles Paddock | 1924: Harold Abrahams | 1928: Percy Williams | 1932: Eddie Tolan | 1936: Jesse Owens | 1948: Harrison Dillard | 1952: Lindy Remigino | 1956: Bobby Morrow | 1960: Armin Hary | 1964: Bob Hayes | 1968: Jim Hines | 1972: Walerij Borsow | 1976: Hasely Crawford | 1980: Allan Wells | 1984: Carl Lewis | 1988: Carl Lewis | 1992: Linford Christie | 1996: Donovan Bailey | 2000: Maurice Greene | 2004: Justin Gatlin | 2008: Usain Bolt | 2012: Usain Bolt
1900: Walter Tewksbury | 1904: Archie Hahn | 1908: Robert Kerr | 1912: Ralph Craig | 1920: Allen Woodring | 1924: Jackson Scholz | 1928: Percy Williams | 1932: Eddie Tolan | 1936: Jesse Owens | 1948: Mel Patton | 1952: Andy Stanfield | 1956: Bobby Morrow | 1960: Livio Berruti | 1964: Henry Carr | 1968: Tommie Smith | 1972: Walerij Borsow | 1976: Donald Quarrie | 1980: Pietro Mennea | 1984: Carl Lewis | 1988: Joe DeLoach | 1992: Michael Marsh | 1996: Michael Johnson | 2000: Konstantinos Kenteris | 2004: Shawn Crawford | 2008: Usain Bolt | 2012: Usain Bolt
1912: David Jacobs, Henry Macintosh, Victor d’Arcy, Willie Applegarth | 1920: Charles Paddock, Jackson Scholz, Loren Murchison, Morris Kirksey | 1924: Frank Hussey, Louis Clarke, Loren Murchison, Al LeConey | 1928: Frank Wykoff, James Quinn, Charles Borah, Henry Russell | 1932: Bob Kiesel, Emmett Toppino, Hector Dyer, Frank Wykoff | 1936: Jesse Owens, Ralph Metcalfe, Foy Draper, Frank Wykoff | 1948: Barney Ewell, Lorenzo Wright, Harrison Dillard, Mel Patton | 1952: Dean Smith, Harrison Dillard, Lindy Remigino, Andy Stanfield | 1956: Thane Baker, Leamon King, Bobby Morrow, Ira Murchison | 1960: Bernd Cullmann, Armin Hary, Walter Mahlendorf, Martin Lauer | 1964: Paul Drayton, Gerry Ashworth, Richard Stebbins, Bob Hayes | 1968: Charles Greene, Mel Pender, Ronnie Ray Smith, Jim Hines | 1972: Larry Black, Robert Taylor, Gerald Tinker, Eddie Hart | 1976: Harvey Glance, Johnny Jones, Millard Hampton, Steve Riddick | 1980: Wladimir Murawjow, Nikolai Sidorow, Alexander Aksinin, Andrei Prokofjew | 1984: Sam Graddy, Ron Brown, Calvin Smith, Carl Lewis | 1988: Wiktor Bryshin, Wladimir Krylow, Wladimir Murawjow, Witali Sawin | 1992: Carl Lewis, Dennis Mitchell, Leroy Burrell, Michael Marsh | 1996: Robert Esmie, Glenroy Gilbert, Bruny Surin, Donovan Bailey | 2000: Jon Drummond, Bernard Williams, Brian Lewis, Maurice Greene | 2004: Jason Gardener, Darren Campbell, Marlon Devonish, Mark Lewis-Francis | 2008: Nesta Carter, Michael Frater, Usain Bolt, Asafa Powell | 2012: Nesta Carter, Michael Frater, Yohan Blake, Usain Bolt
Personendaten | |
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NAME | Morrow, Bobby |
ALTERNATIVNAMEN | Morrow, Robert; Morrow, Bobby Joe |
KURZBESCHREIBUNG | US-amerikanischer Leichtathlet |
GEBURTSDATUM | 15. Oktober 1935 |
GEBURTSORT | Harlingen |