Bratsk

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Bratsk (russisch Братск) ist eine Stadt in der Oblast Irkutsk in Russland mit 246.319 Einwohnern (Stand 14. Oktober 2010).<ref name="einwohner_aktuell" />

Geschichte

Die ersten Europäer kamen 1623, um von den dort lebenden Burjaten Steuern einzutreiben. Der erste Ostrog entstand 1636 am Zusammenfluss von Oka und Angara<ref>The city of Bratsk (englisch)</ref>. Vom Ethnonym „Burjaten“ wurde der Name des Ortes abgeleitet.

Bei Bratsk wurde 1947 das Gulag Angara-ITL mit bis zu 44.000 Personen für den Bau der Eisenbahnstrecke Baikal-Amur-Magistrale und anderer Arbeiten eingerichtet. Der Bau der Eisenbahn Taischet–Bratsk erfolgte ab 1938 durch das Westliche Eisenbahn-ITL und ab 1948 durch Häftlinge des Taischet-ITL und See-ITL.<ref>Gulags im Baikalgebiet auf der Webseite von Memorial</ref>

Die Energie der sibirischen Ströme Ob, Jenissei, Lena und Amur wurde in den 1950er- und 1960er-Jahren mit zahlreichen Staudämmen gebändigt und für den Aufbau neuer Industrien genutzt. 1952 wurde entschieden, bei Bratsk einen Staudamm und ein Kraftwerk zu errichten - als Symbol für den kommunistischen Aufbau und Lenins These: Kommunismus = Sowjetmacht + Elektrifizierung [des gesamten Landes] (auch bekannt als "GOELRO-Plan"). Bei Bratsk wurde die Angara, ein Zufluss des Jenissei, in einem der größten Flusskraftwerke der Welt zum Bratsker Stausee gestaut. Mit dem Bau des Wasserkraftwerks Bratsk 1954–1966 wuchst die Einwohnerzahl des Ortes auf ein Vielfaches.

Bevölkerungsentwicklung

Anmerkung: Volkszählungsdaten

Politik

Verwaltungsgliederung

Bratsk ist in drei Rajons (Stadtbezirke) unterteilt:

• Padunski (Падунский; benannt nach der früheren Angara-Stromschnelle Padun), 56.205 Einwohner
• Prawobereschny (Правобережный; von „Prawy bereg“, rechtes Ufer der Angara), 38.550 Einwohner
• Zentralny (Центральный, Zentralrajon), 151.564 Einwohner

(Stand: 14. Oktober 2010)<ref name="einwohner_aktuell" />

Städtepartnerschaften

Bratsk listet drei Partnerstädte auf <ref>Новости города. Abgerufen am 31. Mai 2015.</ref>:

Wirtschaft

Bratsk verfügt über Schwerindustrie, eine Aluminiumfabrik (eine der größten in Russland), Fabriken zum Bearbeiten von Holz (u. a. zwei Betriebe von Ilim Timber), eine Chlorfabrik, auch über ein Heizkraftwerk, das mit Steinkohle betrieben wird.

In der Umgebung von Bratsk befinden sich ein großes Regiment der russischen Streitkräfte, Gefangenenlager bzw. Gefängnisse.

Am 19. Juni 2013 wurde eine Zellulosefabrik eröffnet. Sie soll 720.000 Tonnen Weichholzpulpe im Jahr herstellen. Das Investitionsvolumen für die Fabrik lag bei 31,1 Milliarden Rubel (ca. 725 Millionen Euro). 50 Prozent der Aktien gehören der russischen Aktiengesellschaft "Grupa Ilim" und 50 Prozent der US-amerikanischen Gesellschaft International Paper.<ref name="Zellulosefabrik">Д.Медведев принял участие в церемонии запуска производства целлюлозы в Братске. In: RBC. 19. Juni 2013, abgerufen am 19. Juni 2013 (русский).  </ref>

Bildungseinrichtungen

• Filiale der Staatlichen Universität Irkutsk
• Filiale der Akademie für Ökonomie und Recht Moskau
• Filiale des Geisteswissenschaftlichen Instituts Nowosibirsk
• Staatliche Technische Universität Bratsk
• Staatliche Universität Bratsk

Söhne und Töchter der Stadt

• Alexander Kasjanow (* 1983), Bobpilot und Rennrodler
• Wiktor Kneib (* 1980), Rennrodler
• Wladimir Krasnow (* 1990), Sprinter
• Nadeschda Murawjowa (* 1980), Handballspielerin
• Walentina Popowa (* 1972), Gewichtheberin
• Alexandra Rodionowa (* 1984), Bobpilotin und Rennrodlerin
• Alexander Subkow (* 1974), Bobpilot
• Dmitri Tschudinow (* 1986), Profiboxer
• Fjodor Tschudinow (* 1987), Profiboxer und WBA-Weltmeister im Supermittelgewicht

Impressionen (Sommer 1981)

• Bratsk-1981-0008.JPG

  Große Tafel zur Würdigung verdienter Personen aus Bratsk

• Bratsk-1981-0020.JPG

  Komsomolzen

• Bratsk-1981-0021.JPG

  Komsomolzen-Jugendheim in Bratsk

• Bratsk-1981-0030.JPG

  Luftverschmutzung durch das Aluminiumwerk am Bratsker Stausee

Einzelnachweise

<references />

Weblinks

• Bratsk In: mojgorod.ru (russisch)