CMYK-Farbmodell


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Datei:CMYK DIN ISO 2846 1 LAB to RGB.svg
CMYK-Farben nach DIN 2846-1
Datei:CMYK channels demo.jpg
<poem>CMYK-Separation: 1. Cyan (C), 2. Magenta (M), 3. Yellow (Y), 4. Key (K), 5. CM, 6. CMY, 7. CMYK</poem>

Das CMYK-Farbmodell ist ein subtraktives Farbmodell, das die technische Grundlage für den modernen Vierfarbdruck bildet. Die Abkürzung CMYK steht für die drei Farbbestandteile Cyan, Magenta, Yellow und den Schwarzanteil Key als Farbtiefe. CMYK-Farbräume sind, wie RGB-Farbräume, geräteabhängig und benötigen deshalb Farbprofile, um Farbtöne exakt zu beschreiben.

Grundlagen

Benennung

Das „K“ in der Abkürzung CMYK rührt weder von Kontrast noch blacK her. Es ersetzt nicht den Buchstaben „B“ (um nicht für Blau oder Blue zu stehen) – die Abkürzung „K“ stammt von der Verwendung einer „Schlüsselplatte“ (Key plate) im Druck. Dies ist die schwarz druckende Platte, an der die drei farbigen Druckplatten im Passer ausgerichtet werden.<ref>Mark Gatter: Getting it Right in Print: Digital Pre-press for Graphic Designers. Laurence King Publishing, S. 31, Four-Color Printing Explained, ISBN 978-1-85669-421-6.</ref>

Im Gegensatz zum RGB-Farbraum, bei dem die Reihenfolge der Buchstaben tatsächlich der Anordnung der Subpixel auf den meisten Computermonitoren entspricht, gibt es für die Buchstabenfolge „CMYK“ keine natürliche Ordnung. Meist wird die alphabetische Reihenfolge für die drei Farbkomponenten bevorzugt. Weitere Schreibweisen sind verbreitet, wie das umgekehrt alphabetische YMCK. Diese Schreibweise entspricht üblicherweise den Farbbelegungen in Vierfarbdruckmaschinen, wenn man sie entlang des Papierlaufes betrachtet: Weißes Papier, darauf wird K, dann C, dann M und zum Schluss Y gedruckt, dann ist das Motiv abgeschlossen<ref>Helmut S. Teschner: Farbreihenfolge. In: Offsetdrucktechnik. 10. Auflage, Stuttgart 1997, Seite 19/12.</ref>. Grundsätzlich sind zwar alle Schreibweisen möglich, als Industriestandard wird in der grafischen Industrie international meist CMYK verwendet und beugt somit Missverständnissen am ehesten vor.

ISO-Skala (Euroskala)

Industrieller Farbdruck mit CMYK-Farben wird Druck nach Euroskala genannt, weil er sich farblich an der ehemaligen Europaskala orientiert. Diese Bezeichnung wird umgangssprachlich (vor allem in den USA als Euroscale) für den europäischen Offsetdruck gebraucht. Die Euroskala ist keine korrekte Norm, die korrekte Bezeichnung dafür ist ISO-Skala. Die zugehörige Normierung ISO 2846 definiert für Farblieferanten die Eigenschaften dieser Farben. In der ISO 12647-2 ist die Farbwirkung dieser Druckfarben auf unterschiedlichen Druckpapieren beschrieben. Zur praktischen Anwendung dieser Norm existieren ICC-Profile, beispielsweise „ISO Coated sb“ für den Druck auf gestrichenen Papieren.

Farbtheorie

Datei:Cmyk.pdf
CMY-Farben mit 20 % Gradierungssprüngen, für K=0

CMY-Farbraum und CMYK-Farbmodell

Das CMYK-Farbmodell ist ein generatives Farbmodell, es beschreibt die technischen Mischverhältnisse seiner vier Grundfarben unabhängig davon, welche Grundfarben (Farbvalenzen) letztlich verwendet werden. Die möglichen Werte für jede der vier einzelnen Farben liegen zwischen 0 % und 100 %. 0 % steht für unbedruckt und 100 % für eine Volltonfläche.

Um farbtreue Druckergebnisse zu erzeugen, wurden diese mit den ISO-Standards 15929 und 15930 genormt. Dabei hat sich in der europäischen Druckindustrie PDF/X-3 als (Minimal)-Standard durchgesetzt. In Nordamerika ist das etwas weniger restriktive PDF/X-1a-Format Standard. Für farbverbindliche Drucke muss jede einzelne Komponente (beispielsweise Digicam, Scanner, Monitor, Druckertreiber, Tinte, Papier) profiliert werden.

Auf der Abbildung „CMY-Farben“ sind die CMY-Farben in 20-prozentigen Gradierungssprüngen dargestellt. Die Grafik liegt im PDF/X-3-Format vor. Man verwendet für das CMYK-Farbmodell vier genormte Farbtöne, die „Prozesscyan“, „Prozessmagenta“, Prozessgelb (auch Eurogelb) und „Prozessschwarz“ genannt werden.

Schwarzaufbau

Die zusätzliche Druckfarbe Schwarz (Key), für die das CMYK-Farbmodell entworfen wurde, ist für den Zusammendruck der drei Bunttöne nötig, da diese theoretisch, aber nicht praktisch ein ausreichend tiefes Schwarz ergeben. Die Grundfarben des CMY-Farbraumes stehen für das Verhalten von Licht beschreibende subtraktive Farbmodell. Für die im Druck verwendbaren Cyan-, Magenta- und Gelb-Pigmente gibt es keine Farbmittel, die die nötigen optischen Eigenschaften einer Optimalfarbe haben. Andererseits ist Schwarz für den Unbuntaufbau eines Bildes unbedingt nötig. Es wird bei der Separation des Bildes bestimmt, um zu vermeiden, dass zu viele Farben übereinander gedruckt werden müssen. Mithin die realen Absorptionseigenschaften von Pigmenten für Druckfarben lassen keine Mischung zu, die mit drei Grundfarben tatsächlich Schwarz ergibt, also eine gleichmäßige Auslöschung der Intensitäten sondern bestenfalls ein dunkles Braun. In der Praxis wird für ein reines tiefes Schwarz das Pigment Ruß genutzt, das gegen dessen den natürlichen Rotstich meist mit Reflexblau geschönt ist. Zur Verbesserung des Kontrasts in dunklen Bild- oder Zeichnungsteilen wird Schwarz im Vierfarbdruck ebenfalls verwendet. Außerdem lassen sich die farbmetrisch korrekten Buntfarben technisch nicht effektiv nachstellen und der Bedruckstoff (meist ein Papier) ist nicht farbmetrisch neutralweiß.

Anwendung

Drucktechnik

CMYK ist das Standardfarbmodell der Drucktechnik für den Vierfarbdruck – aber auch weitere Schmuckfarben werden in diesem Modell für die Druckendstufe angegeben. Das Farbmanagement innerhalb der digitalen Druckvorbereitung erfolgt über ICC-Farbprofile.

Computertechnik

Tintenstrahldrucker und Tintendrucker arbeiten ebenfalls mit CMYK-Farben. Viele Geräte weisen zusätzlich noch weitere Tinten auf: Durch eine oder mehrere hellere Abstufungen von Magenta und Cyan oder auch durch Grautöne wird das Streuraster des Druckers bei hellen Farbmischungen weniger wahrgenommen. Zusätzliche Tinten in grün, rot, orange oder blau erweitern den Farbumfang des Druckers. Auch Farblaserdrucker und die seltenen Farbnadeldrucker arbeiten meist mit CMYK-Farben.

Verschiedene Hersteller bieten außerdem CMYKT-Druckerpatronen an. Das „T“ steht dabei für Topcoat, einen speziellen Lack zum Überziehen des Papiers mit einer besonders lichtbeständigen, glänzenden oder wasserabweisenden Schutzschicht.

Lichttechnik

CMY wird wie RGB(W) auch als Farbmischsystem in der Veranstaltungstechnik verwendet. Elf dichroitische Filter erzeugen hierbei die verschiedenen Farben.

Einzelnachweise und Anmerkungen

<references />

Literatur

Weblinks

Commons Commons: CMYK – Sammlung von Bildern, Videos und AudiodateienVorlage:Commonscat/Wartung/P 2 fehlt, P 1 ungleich Lemma


Die in diesem Artikel angezeigten Farben sind nicht farbverbindlich und können auf verschiedenen Monitoren unterschiedlich erscheinen.
Eine Möglichkeit, die Darstellung mit rein visuellen Mitteln näherungsweise zu kalibrieren, bietet das nebenstehende Testbild (nur wenn die Seite nicht gezoomt dargestellt wird):
Tritt auf einer oder mehreren der drei grauen Flächen ein Buchstabe („R“ für Rot, „G“ für Grün oder „B“ für Blau) stark hervor, sollte die Gammakorrektur des korrespondierenden Monitor-Farbkanals korrigiert werden. Das Bild ist auf einen Gammawert von 2,2 eingestellt, der gebräuchliche Wert bei TV-Geräten und Computern mit Windows oder OS X (ab Version 10.6)