Camp de Gurs
Das Camp de Gurs in der französischen Ortschaft Gurs nordöstlich der Pyrenäen war bereits vor dem Zweiten Weltkrieg das größte französische Internierungslager. Es wurde für politische Flüchtlinge und Kämpfer des Spanischen Bürgerkrieges eingerichtet.<ref>Das größte Internierungslager Südfrankreichs</ref>
Bekannt wurde dieses Lager (vor allem in Südwestdeutschland) durch die Deportation fast aller Juden aus Baden, der Pfalz und dem Saarland, die im Oktober 1940 im Rahmen der Wagner-Bürckel-Aktion hierhin transportiert wurden und von denen die meisten 1944 den Weg in die Vernichtungslager antreten mussten.
Seit 1994 ist das Lagergelände eine nationale Gedenkstätte, welche die Erinnerung an seine Geschichte und die dort internierten wach halten soll. Es wird vom Förderverein „Amicale du camp de Gurs“ mit Sitz in Pau betreut. Das Gelände ist frei zugänglich.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Das Lager wurde unter der Regierung von Édouard Daladier im April 1939 auf einem feuchten, 80 Hektar großen Gelände als provisorische Unterbringung für politische Flüchtlinge und Kämpfer des Spanischen Bürgerkrieges errichtet. Das Lager umfasste ursprünglich 400 schlichte hölzerne Baracken. Es war mit einem doppelten Stacheldrahtzaun umgeben und wurde als „Empfangszentrum“ bezeichnet. Ab Mai 1940 wurden auch "Unerwünschte Personen" (z. B. antifaschistische Emigranten aus Deutschland und als Spione verdächtigte deutsche Staatsbürger sowie zahlreiche Basken), welche zuerst die Volksfront- und ab Juni 1940 die Vichy-Regierung in Frankreich verhaften ließ, hier untergebracht.
Ab Oktober 1940 setzte dann die Belegung mit den aus Südwestdeutschland abtransportierten Juden ein, die in Zügen ins nahe Oloron-Sainte-Marie gebracht wurden und von dort ins Lager transportiert wurden – Gurs selbst hatte keinen Gleisanschluss. Für viele war das nur eine Zwischenstation, bevor sie 1944 in das Vernichtungslager Auschwitz-Birkenau verschleppt und dort umgebracht wurden.
Nach der Befreiung wurde das Lager zur Inhaftierung von Kollaborateuren und deutschen Kriegsgefangenen genutzt. Am 31. Dezember 1945 wurde es geschlossen und anschließend zerstört. Auf dem größten Teil des Geländes wurde ein Wald gepflanzt – die Erinnerung an dieses Lager, das ständig unter französischer Verwaltung gestanden hatte, sollte verdrängt werden.
Situation im Lager
Das Lager war eingeteilt in Îlôts (frz. für kleine Insel), die jeweils 25 Baracken mit je 60 Schlafplätzen umfassten. Jedes Îlôt war nochmals mit Stacheldraht umzäunt. Gefangene mussten teilweise anfangs auf dem nackten Erdboden schlafen, später durften sie sich einen Sack mit Stroh als Unterlage füllen. Dabei wurde ihnen in den Baracken ein 70 Zentimeter breiter Raum zugestanden. Außer den Stellen, an denen gekocht wurde, war das Gelände unbefestigt, so dass es bei schlechtem Wetter sehr schlammig war. Die Trennung von der Familie sowie Hunger, katastrophale hygienische Bedingungen und Krankheiten (u.a. die Ruhr) prägten die Situation. Durchschnittlich starben täglich sieben Menschen.<ref name ="BZ_23.10.010">badische-zeitung.de, 23. Oktober 2010, Martina Faller: Kein Hass, nur noch Mitleid (23. Oktober 2010)</ref>
Hilfslieferungen von Wohlfahrtsorganisationen konnten nur in geringem Maß das Überleben im Lager ermöglichen bzw. erleichtern.
Gedenkstätte
Die nationale Gedenkstätte besteht aus verschiedenen Elementen. Ein Pavillon informiert über das Lager, die Insassen und die Zustände. Ein „Weg der Erinnerung“ mit Informationstafeln verläuft durch das Gelände (meist im Wald). Am Beginn der etwa zwei Kilometer langen Lagerstraße weist eine Doppelreihe von Stelen auf die verschiedenen Opfergruppen dieses Ortes hin, gestaltet vom israelische Künstler Dani Karavan. Eine der Holzbaracken ist rekonstruiert. Im Freigelände führt ein 160 Meter langes Gleis von einer durch ein Holzgerüst angedeuteten Baracke zu einem mit Stacheldraht umzäunten betonierten Platz, symbolische Erinnerung an die Verschleppung in die Vernichtungslager. Auf dem etwas abseits liegenden Lagerfriedhof sind mehr als tausend Menschen begraben, überwiegend im Lager verstorbene Spanienflüchtlinge und -kämpfer und jüdische Deportierte.
Heimatländer der Gefangenen; Gründe für die Internierung
Deutschland
Unter den bereits erwähnten Unerwünschten befanden sich auch Personen mit deutscher Staatsbürgerschaft, die wegen ihrer Herkunft oder politischen Haltung bzw. als ehemalige Interbrigadisten aus Spanien nach Frankreich geflohen waren und als ausländische Staatsangehörige einer feindlichen Nation angesehen wurden. Unter ihnen befand sich eine bedeutende Zahl deutscher Juden, die vor dem Naziregime geflohen waren, wie z. B. Hannah Arendt; sie war 1933 vor den Nazis nach Frankreich geflohen und wurde im Mai 1940 in Gurs interniert (siehe auch Abschnitt Bekannte Häftlinge).
Auf Betreiben des Gauleiters von Baden, des besonders fanatischen Nazis Robert Wagner, sowie des Gauleiters Josef Bürckel (Gau Saarpfalz) wurden im Rahmen der ersten planmäßigen Deportation von Juden aus Deutschland am 22. Oktober 1940 6.538 Deutsche jüdischen Glaubens aus Baden<ref name ="BZ_23.10.010" />, der Pfalz und dem Saarland von der Gestapo und französischen Behörden nach Gurs verschleppt.<ref>Peter Steinbach: Das Leiden – zu schwer und zu viel. Zur Bedeutung der Massendeportation südwestdeutscher Juden. In: Tribüne – Zeitschrift zum Verständnis des Judentums. 49. Jg. Heft 195. 3. Quartal 2010, S. 109 – 120; Zeitung Der Sonntag im Markgräflerland, 24. Oktober 2010, S. 2, Aus der Region, Hans Christof Wagner: Reden gegen das Vergessen</ref> Ihre Eisenbahntransporte kamen aus Mannheim (2335), Heidelberg (1380), Karlsruhe (900), Baden-Baden (106), Freiburg (450) und Konstanz (110). Allein im Lager verstarben von ihnen ca. 2.000; die meisten wurden per Eisenbahn über das Lager Camp de Rivesaltes in das Vernichtungslager Auschwitz-Birkenau deportiert und dort ermordet.<ref name ="BZ_23.10.010" />
Einigen wenigen gelang ab 1941 über internationale Hilfsorganisationen und persönliche Kontakte die Emigration in sichere Drittländer.
Gurs lag in dem bis zum 11. November 1942 unbesetzten Vichy-Südfrankreich des Marschalls Pétain; ab 1942 wurden jedoch internierte Menschen von hier nach Deutschland „ausgewiesen“. Viele der Ausgewiesenen wurden dann im Vernichtungslager Auschwitz-Birkenau ermordet. Hunderte verstarben bereits im Lager.
Anlässlich des 70. Jahrestages der Deportationen der badischen und saarpfälzischen Juden fanden in vielen Gemeinden der betroffenen Regionen Gedenkveranstaltungen und Ausstellungen statt.<ref name="BZ_20.10.010" /><ref>museum-offenburg.de, Sammlung Elsbeth Kasser: GURS. Ein Internierungslager – Südfrankreich 1939–1943 – Aquarelle, Zeichnungen und Fotografien (24. Oktober 2010)</ref>
In dem Film "Menachem und Fred" (Regie: Ronit Kertsner, Ofra Tevet) wird das Schicksal der Geschwister Heinz und Manfred Mayer aus Hoffenheim erzählt, die ebenfalls im KZ Gurs interniert waren und sich nach 60 Jahren wieder begegnen.<ref>"Menachim und Fred" Dokumentarfilm von R. Kertsner und O. Tevet</ref>
Frankreich
Hieraus befanden sich u. a. folgende Personengruppen im Lager:
- Linke, militante Franzosen: (Gewerkschafter, Sozialisten, Anarchisten und Kommunisten), die nach dem deutsch-sowjetischen Nichtangriffspakt als gefährlich angesehen wurden. Die Ersten dieser Gruppe wurden am 21. Juni 1940 eingeliefert. Die Mehrzahl unter ihnen wurde noch vor Ende des gleichen Jahres in andere Lager verlegt.
- Pazifisten, die es ablehnten, in der Rüstungsindustrie zu arbeiten.
- Repräsentanten der französischen extremen Rechten, die mit der Wehrmacht und der Nazi-Ideologie sympathisiert hatten.
Mit der Unterzeichnung des Waffenstillstands vom 22. Juni 1940 zwischen Frankreich und Deutschland fiel die Region, in der sich das Lager befand, in die unbesetzte Zone, die vom Vichy-Regime kontrolliert wurde; das Lager wurde unter zivile Verwaltung gestellt.
Der von der Regierung Daladier eingesetzte Militärkommandant verbrannte vor dem Übergang der Autorität die Akten und ließ die spanischen republikanischen Internierten entkommen, die in der französischen Bevölkerung untertauchten. Allerdings bewirkte der Brand der Akten, dass eine große Zahl von ehemaligen Internierten nach dem Krieg enorme Schwierigkeiten hatten, Entschädigungen für ihre Internierung zu erhalten.
700 dieser Gefangenen wurden zwischen dem 21. August (Ankunftsdatum einer Inspektionskommission, die vom Dritten Reich entsandt war) und Oktober 1940 freigelassen. Sie kehrten aufgrund ihrer Nationalität oder ihrer Nähe zum Nazi-Regime zurück nach Deutschland.
Niederlande
Das erste Kontingent aus den Niederlanden kam am 21. Mai 1940 in Gurs an, elf Tage nach dem deutschen Überfall auf die Niederlande.
Spanien
Die französische Verwaltung unterschied hier vier Gruppen von Gefangenen:
- Basken bzw. Gudaris: baskische Nationalisten bzw. Angehörige der baskischen Armee (Eusko Gudarostea) während des Spanischen Bürgerkriegs (Gudari: baskisches Wort, das Soldat oder Krieger meint, von guda (Krieg) und der Nachsilbe -ari, als Berufsbezeichnung; die Mitglieder der aktuellen ETA bezeichnen sich ebenfalls als Gudaris.) Die meisten Gudaris konnten auf Grund der Nähe ihrer Heimat Unterstützung in Frankreich finden und schließlich entkommen.
- Brigadisten: Soldaten der Internationalen Brigaden – aus ganz Europa (Russland, Deutschland, den baltischen Staaten, Österreich, der Tschechoslowakei etc.) Einigen gelang die Flucht, einige sind zur französischen Fremdenlegion gegangen.
- Flieger / Bodenpersonal: Bodenpersonal der Luftwaffe der Spanischen Republik. Durch ihren Beruf als Mechaniker war es für sie relativ leicht, französische Arbeitgeber zu finden, sodass sie das Lager auf legalem Wege verlassen durften.
- Spanier: Personen ohne verwandtschaftliche, politische oder persönliche Beziehungen in Frankreich, die keiner der übrigen Gruppen angehörten, zuvor in der Landwirtschaft oder anderen schlecht bezahlten Berufen gearbeitet hatten und die Frankreich als Last ansah. Sie wurden größtenteils über den Grenzübergang Irun zurückgeführt, von wo sie ins Camp de Miranda de Ebro verschleppt wurden.
Weitere vom Dritten Reich besetzte Länder
Österreich, Tschechoslowakei, Italien, Polen.
Lagerstatistiken
Basken | 6.555 |
---|---|
Brigadisten | 6.808 |
Flieger | 5.397 |
sonstige Spanier | 5.760 |
Summe | 24.520 |
Summe | 2.820 |
---|
Spanier | 3.695 |
---|---|
Deutsche und Österreicher | 9.771 |
Franzosen | 1.329 |
Summe | 14.795 |
Deutsche aus Baden und der Saarpfalz | 6.538 |
---|---|
Aus dem Lager St. Cyprien | 3.870 |
Spanier | 1.515 |
Sonstige | 6.262 |
Summe | 18.185 |
Summe | 229 |
---|
Deutsche Kriegsgefangene | 310 |
---|---|
Spanische Antifrankisten | 1.475 |
Kollaborateure mit der deutschen Besatzung | 1.585 |
Summe | 3.370 |
Bis vor der Befreiung | 60.559 |
---|---|
Nach der Befreiung | 3.370 |
Summe Internierte Personen (1939–1945) | 63.929 |
Bekannte Häftlinge
Lou Albert-Lasard – Hannah Arendt – Marie Arning – Jean Améry – Tatjana Barbakoff - Dora Benjamin - Ilse Bing – Georg Bredig – Leo Breuer – Ernst Busch – Eva Busch – Alfred Cahn – Helga Cazas – Lily Ehrenfried – Lotte Eisner – Eugen Eppstein – Marta Feuchtwanger - Lisa Fittko – Manuel Garcia-Barrado – Johanna Geissmar – Babette Gross – Alice Herz – Walter Hochmuth – Gertrud Isolani – Fritz Kahmann – Emma Kann – Alfred Katzenstein – Fritz Kaufmann – Franz Korwan – Maria Leitner – Robert Liefmann – Max Lingner – Léo Maillet – Eva Mendelsson – Hanna Meyer-Moses – Alfred Mombert – Leopold Neumann – Paul Niedermann – Peter Pringsheim – Josef Raab – Alexandra Ramm-Pfemfert – Max Raphael – Charlotte Salomon – Greta Saur/Sauer – Ernst Scholz – Erich Schmid – Hans Steinitz, danach Redakteur des Aufbau – Thea Sternheim – Luise Straus-Ernst – Adrienne Thomas – Elsbeth Weichmann – Karl Wilczynski – Konrad Wolff
Mahnmale
Ein zentrales Mahnmal erinnert in Neckarzimmern an die Deportation nahezu aller Jüdinnen und Juden Badens, der Pfalz und des Saarlandes am 22. und 23. Oktober 1940 in das Internierungslager Gurs; in Mannheim am Hauptbahnhof sowie in Freiburg auf der Wiwili-Brücke über die Gleise des Hauptbahnhofes und am Hof der Hebelschule wurden weitere Mahnmale errichtet; außerdem erinnern in verschiedenen Städten Wegweiser, welche aktuellen Straßenschildern gleichen, an das Unrecht.<ref name="BZ_20.10.010">badische-zeitung.de, Lokales, Müllheim, 20. Oktober 2010, Volker Münch: Ein Fingerzeig der Jugend (23. Oktober 2010)</ref>
- Mahnmal Neckarzimmern.JPG
Mahnmal Neckarzimmern
- Mahnmal Gurs.JPG
Mahnmal am Platz der Alten Synagoge in Freiburg
- Gedenken 22.10.1940 Freiburg Gurs 01 cropped.jpg
Denkmal Vergessener Mantel mit Judenstern auf der Freiburger Wiwili-Brücke
- Stolperstein Böchingen Wolff Lieselotte.jpeg
Stolperstein in Böchingen für Lieselotte Wolff
- Gurs Mahnmal vor dem Stadtarchiv Landau.png
Das Mahnmal für das Konzentrationslager Gurs. Es befindet sich vor dem Stadtarchiv Landau.
Literarische Verarbeitungen
Gertrud Isolani, die 1940 selber in Gurs inhaftiert war, aber aus dem Lager fliehen konnte, verarbeitete die eigenen Erlebnisse in ihrem 1945 erschienenen, später mehrfach neu aufgelegten und übersetzten Roman Stadt der Frauen.
Literatur
- Anonym: Die Stadt ohne Männer. Im Sammellager von 18.000 Frauen. in: Basler Nachrichten, 22. Juli 1940.
- Reinhard Bek: Gurs, ein Internierungslager. Südfrankreich 1939–1943. Aquarelle, Zeichnungen, Fotografien. Hg. Elsbeth Kasser-Stiftung. Schwabe, Basel 2009 ISBN 978-3-7965-2573-5.<ref>167 Seiten. Deutlich erweiterte Ausgabe von Bullinger u. a., Skovgaard Museet 1989 u. ö., siehe unten.</ref>
- Benito Bermejo & Sandra Checa: Libro Memorial. Españoles deportados a los campos nazis (1940–1945). Cultura, Madrid 2006. (spanisch)
- Gerhard Brändle: Gurs, Vorhölle von Auschwitz. Antisemitismus in Pforzheim 1920–1980. Dokumente, Fotos, Berichte. Ausstellungskatalog. Stadt Pforzheim (Hg. und Verlag), 1980.<ref>237 Seiten; mit Abb.</ref>
- Thomas Bullinger & Klaus Frahm, Hgg.: Gurs. Ein Internierungslager in Südfrankreich 1939–1943. Zeichnungen, Aquarelle, Fotografien. Skovgaard Museet, Viborg 1989.<ref>62 Seiten. Deutlich kürzere Erstausgabe von Bek, Hg., im Verlag Schwabe 2009. Sammlung Kasser, s. oben.</ref>
- Klaus Frahm, Angela Graf, Michael Philipp, Frithjof Trapp, Hgg.: Gurs. Ein Internierungslager in Südfrankreich 1939–1943. Literarische Zeugnisse, Briefe, Berichte. Stiftung zur Förderung von Wissenschaft und Kultur,<ref>1993: Hamburger Institut für Sozialforschung, HIS.</ref> Hamburg 1991 ISBN 3-926736-06-2<ref>Öffentlich zugänglich in: Landeskirchliche Bibliothek Karlsruhe (HMA 365), Joseph Wulf-Mediothek im Haus der Wannsee-Konferenz, Berlin (H.6.2 Gurs) und in der HIS-Bibliothek, sowie einigen Universitätsbibliotheken.</ref>; 2. Auflage ebd. 1993
- Anja Clarenbach: Gertrud Isolani und Heinrich Eduard Jacob: Korrespondenz über „Stadt ohne Männer“<ref>siehe oben, Basler Nachrichten 1940, sowie unten, Isolani.</ref>; in: „Exil. Forschung, Erkenntnisse, Ergebnisse“, Nr. 2, 14. Jg., Frankfurt 1994, S. 37–50 ISSN 0721-6742
- Christian Eggers: „Unerwünschte Ausländer“. Juden aus Deutschland und Mitteleuropa in französischen Internierungslagern 1940–1942. Metropol, Berlin 2002 ISBN 3-932482-62-X.
- Lisa Fittko: Mein Weg über die Pyrenäen. Erinnerungen 1940–1941. dtv, München 1989 ISBN 3-423-62189-3.
- Uta Gerdes: Ökumenische Solidarität mit christlichen und jüdischen Verfolgten. Die CIMADE in Vichy-Frankreich 1940–1944. Reihe: Arbeiten zur kirchlichen Zeitgeschichte. Reihe B: Darstellungen. V&R, Göttingen 2005, ISBN 3-525-55741-8, passim.
- Bella Gutterman, Naomi Morgenstern, Yaacov Peterseil, Hgg.: The Gurs Haggadah. Passover in Perdition. Devora, Yad Vashem-Jerusalem 2003.<ref>Öffentlich zugänglich bei Hamburger Institut für Sozialforschung, Bibliothek His 375/Gur 4.</ref>
- Erich Hackl und Hans Landauer (Hrsg.): Album Gurs. Ein Fundstück aus dem Widerstand. Deuticke, Wien-München 2000, ISBN 3-216-30552-X.
- Gert Hoffmann Barcelona, Gurs, Managua – Auf holprigen Straßen durch das 20. Jahrhundert, Karl Dietz Verlag, Berlin, 2009, ISBN 978-3-320-02179-5.
- Gertrud Isolani: Stadt ohne Männer Tatsachen-Roman. Falken, Zürich 1945. Neuauflagen: Hamburg 1959, Basel 1979.
- Maria Krehbiel-Darmstädter: Briefe aus Gurs und Limonest 1940–1943. Lambert Schneider, Heidelberg 1970. (ohne ISBN)
- Karl Kunde: Die Odyssee eines Arbeiters. Cordeliers, Stuttgart 1985.
- Claude Laharie: Le camp de Gurs 1939–1945. Un aspect méconnu de l´histoire de Vichy. Societé Atlantique d´Ímpression, Biarritz 1993 ISBN 2-84127-000-9 (zuerst J&D, Pau 1985 ISBN 2906483893; wieder: Gurs 1939–1945. Un camp d'internement en Béarn. Atlantica, 2005 ISBN 2843947839)
- Claude Laharie unter Mitarb. von Jacques Abauzit, Jean-François Vergez und der „Amicale du camp du Gurs“: Gurs 1939–1945: ein Internierungslager in Südwestfrankreich. Von der Internierung spanischer Republikaner und Freiwilliger der Internationalen Brigaden bis zur Deportation der Juden in die NS-Vernichtungslager, übersetzt und mit Anmerkungen versehen von Cornelia Frenkel-Le Chuiton, Hg. Evangelische Landeskirche in Baden, Atlantica-Séguier, Biarritz 2005 & 2007, ISBN 978-3-00-020501-9 (zuerst: Röderberg, Frankfurt 1982)
- Edwin Maria Landau & Samuel Schmitt, Hg.: Lager in Frankreich. Überlebende und ihre Freunde. Zeugnisse der Emigration, Internierung und Deportation. von Brandt, Mannheim 1991, ISBN 3-926260-15-7<ref>Erlebnisberichte aus Les Milles und Gurs. Ferner: Überblick über die frz. Internierungslager; Auszüge aus Protokollen zu Forschungen von André Fontaine.</ref>
- Max Lingner: Gurs. Bericht und Aufruf. Zeichnungen aus einem französischen Internierungslager Dietz, Berlin 1982 ISBN 3-87682-757-4
- Maurice Meier: Briefe an meinen Sohn. Steinberg, Zürich 1946. Mit Zusätzen erg. Neuauflage, hg. von Robert Krais. Stückle bzw. Deutsch-Israelischer Arbeitskreis, Ettenheim 2000. Ohne ISBN. Französische Übersetzung 2004 ISBN 2952266301.<ref>Briefe aus Gurs 1940–1942. Auch in Hebräisch: The Open Museum, P.O.B. 1, IL 24959 Migdal Tefen.</ref>
- Jeanne Merle d'Aubigné: Gurs. La faime, l'attente, in: Les Clandestins de Dieu. CIMADE 1939–1944. Hgg. dies. & Violette Mouchon & Émile C. Fabre. Labor & Fides, Genf 1989 (zuerst: Fayard, Paris 1968) ISBN 2830905881 S. 61–76. (französisch)<ref>englische Ausgabe: God's Underground. Übers. William & Patricia Nottingham. Bethany, St. Louis (Missouri) 1970 ISBN 0827212143.</ref>
- Gabriele Mittag: Gurs: Deutsche Emigrantinnen im französischen Exil. Katalog zur gleichnamigen Ausstellung. Beiträge von Rita Thalmann, Gisèle Freund u. a. Fotografie Birgit Kleber. Argon, Berlin 1991.
- dies.: „Es gibt Verdammte nur in Gurs.“ Literatur, Kultur und Alltag in einem südfranzösischen Internierungslager. 1940–1942 Attempto, Tübingen 1996 ISBN 3-89308-233-6 (zugl. Diss. phil. Berlin). Ebenfalls: Wissenschaftliche Buchgesellschaft
- dies.: „Das Ende sind wir!“ Leben und Tod in Gurs, der „Vorhölle von Auschwitz“. In Barbara Distel, Hg., Frauen im Holocaust. Bleicher, Gerlingen 2001 ISBN 3-88350-051-8 S. 49–69.
- dies.: „Die Sünde und Schande der Christenheit hat ihren Kulminationspunkt erreicht“. Geschlechtsspezifische Aspekte der in den französischen Internierungslagern entstandenen Literatur, in Exilforschung. Ein internationales Jahrbuch: Sprache – Identität – Kultur. Frauen im Exil, 17. edition text + kritik, München 1999, S. 69 – 78 (Über das Gurs-Tagebuch von Thea Sternheim)
- Paul Niedermann; Ernst Otto Bräunche, Hrsg.: Briefe einer badisch-jüdischen Familie aus französischen Internierungslagern. Lettres d'une famille juive du Pays de Bade, internée dans les camps en France. Erinnerungen – Mémoires. Reihe: Forschungen und Quellen zur Stadtgeschichte, 11. Hrsg. Stadtarchiv Karlsruhe. Übers. in das Franz. von Irène Kuhn. Info, Karlsruhe 2011 ISBN 978-3-88190-619-7<ref>im Namensartikel Niedermann weitere Lit. und Weblinks zu Gurs.</ref> Inhaltsverzeichnis
- Johannes Obst, Hrsg.: Gurs. Deportation und Schicksal der badisch-pfälzischen Juden 1940–1945. Didaktisch-methodische Handreichung für weiterführende Schulen. Kompilation und Verlag Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit, Rhein-Neckar, Mannheim 1986.<ref>Öffentlich zugänglich in: Landeskirchliche Bibliothek Karlsruhe CJG 308.</ref>
- Ulla Plener, Hg.: Frauen aus Deutschland in der französischen Résistance. Reihe: Arbeiterbewegung. Forschungen, Dokumente, Biografien,. 2. korr. Aufl. Bodoni, Berlin 2007 (zuerst 2005) ISBN 3-929390-80-9.
- Therese Schmid-Ackeret: Elsbeth Kasser 1910–1992. Ein biographisches Projekt. Elsbeth-Kasser-Stiftung, Thun 1999.
- Hanna Schramm: Menschen in Gurs. Erinnerungen an ein französisches Internierungslager (1940–1941) Mit einem Dokumentenanhang (und Interpretation dazu) zur französischen Emigrantenpolitik (1933–1944) von Barbara Vormeier. Georg Heintz, Worms 1977 ISBN 3-921333-13-X.<ref>S. 363: Stand der Gefangenenzahlen am 21. August 1940.</ref>
- Rezension von Hans Steinitz: Unvergessenes Drama. Erinnerungen an ein französisches Internierungslager, in RNZ, Februar 1978.<ref>Steinitz war zwei Jahre Gefangener in Gurs und nachmals Hg. des „Aufbau“ in New York.</ref>
- Buch in Französisch: Vivre à Gurs. Un camp de concentration français 1940–1941. Übersetzerin Irène Petit. Reihe: Actes et mémoires du peuple. Maspero, Paris 1979 ISBN 2707110701.
- Lukrezia Seiler, Hg.: „Was wird aus uns noch werden?“ Briefe der Lörracher Geschwister Grunkin aus dem Lager Gurs 1940–1942. Chronos, Zürich 2000 ISBN 978-3-905314-16-8.<ref>Marie und Josef Grunkin, z. Z. der Verschleppung aus Lörrach 27 und 31 Jahre alt; verschleppt zusammen mit ihrer Mutter Fanny Grunkin.</ref>
- Peter Steinbach: Das Leiden – zu schwer und zu viel. Zur Bedeutung der Massendeportation südwestdeutscher Juden (PDF; 80 kB). In: Tribüne – Zeitschrift zum Verständnis des Judentums. 49. Jg. H. 195. 3. Quartal 2010, S. 109 – 120.
- Rolf Weinstock: Das wahre Gesicht Hitler-Deutschlands. Häftling Nr. 59000 erzählt von dem Schicksal der 10000 Juden aus Baden, aus der Pfalz und aus dem Saargebiet in den Höllen von Dachau, Gurs-Drancy, Auschwitz, Jawischkowitz, Buchenwald. Volksverlag, Singen 1948.
- Richard Zahlten: Dr. Johanna Geissmar. Von Mannheim nach Heidelberg und über den Schwarzwald durch Gurs nach Auschwitz-Birkenau. 1877–1942. Einer jüdischen Ärztin 60 Jahre danach zum Gedenken Hartung-Gorre, Konstanz 2001 ISBN 3-89649-661-1.
Weblinks
- Commons Commons: Camp de Gurs – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien
- Die Deportation der pfälzischen Juden nach Gurs
- VVN-BdA Kaiserslautern
- Camp de Gurs (französisch)
- Holocaust Encyclopedia (englisch)
- Die französischen Durchgangslager Drancy und Gurs auf der Seite Deathcamps
- Bilder der Gedenkstätte
- elsbeth-kasser.ch, Sammlung Elsbeth Kasser, Ausstellungskatalog: GURS – ein Internierungslager – Südfrankreich 1939–1943 Aquarelle, Zeichnungen und Fotografien (24. Oktober 2010)
- Infoblatt (PDF; 1,4 MB) zu derselben Ausstellung, mit ausführl. Informationen zu Kasser, zu Gurs und zum Schweiz-Gurs-Bezug. Weitere Abb. im Vgl. zum vorherigen Link
- ehemalige-synagoge-kippenheim.de, Förderverein Ehemalige Synagoge Kippenheim e. V., Mitglieder-Rundbrief 1/2008, S. 1: Erfolgreiche Studienreise für Multiplikatoren nach Gurs (30. Oktober 2010)
- schule-bw.de, Arbeitskreis Landeskunde/Landesgeschichte am RP (Regierungspräsidium) Freiburg, D 9: Freiburger Juden: ausgegrenzt, ausgeraubt, ermordet – Deportationen nach Gurs (30. Oktober 2010; PDF; 24 kB)
- Foto von jüdischen Frauen aus Deutschland im Lager Gurs
- Deportation nach Gurs 1940 Ein Ausstellungsprojekt von Jugendlichen für Jugendliche mit Zeitzeugenbegegnungen
- Landeszentrale für politische Bildung des Landes BW. Baustein 8. Auch als Print. „Es geschah am hellichten Tag ...“ Über die Deportation der badischen Juden. Mit Fotos, Literatur<ref>Insgesamt 12 Kapitel, incl. Vorwort, Literatur, Zeitzeugenbericht usw. – Ersetze dafür die Zahl 04 in der URL jeweils durch 01 ... 12.- 4. durchges. Auflage. 2005 Als PDF, durchsuchbar, ohne Abb. (ebenfalls als Print mit Abb. aufgelegt)</ref>
- Link unten auf der Seite zur PDF: sog. „Handreichung“ der christlichen Kirchen Badens und der Pfalz zum 70. Gedenktag der Deportationen im Oktober 2010; mit geschichtlichem Überblick; Literatur
- Volltext. (PDF; 360 kB) Hans Maaß: Gurs. Zwischenstation auf dem Weg nach Auschwitz oder nach Israel. In: Beiträge pädagogischer Arbeit. Hg. Gemeinschaft Evangelischer Erzieher in Baden, Jg. 53, Heft 4, 2010, Seite 36–56 (eine hervorragende, aktuelle Zusammenfassung, viele Lit.)
- Archivalien und Literatur zum Gurs KZ-Lager beim Center for Jewish History (New York, NY)
Einzelnachweise
<references />
Koordinaten: 43° 15′ 53″ N, 0° 43′ 54″ W{{#coordinates:43,264722222222|-0,73166666666667|primary
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