Saarland
Saarland | |
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Flagge | |
Wappen | |
Landeshymne: Saarlandlied | |
Sprache: | Deutsch |
Landeshauptstadt: | Saarbrücken |
Fläche: | 2.569,69 km² |
Einwohnerzahl: | 989.035 (31. Dezember 2014)<ref>Gebiet und Bevölkerung. Statistische Ämter des Bundes und der Länder, 5. Oktober 2015, abgerufen am 20. Oktober 2015. </ref> |
Bevölkerungsdichte: | 385 Einwohner pro km² |
Arbeitslosenquote: | 6,9 % (Oktober 2015)<ref>Arbeitslosenquoten im Oktober 2015 – Länder und Kreise. In: statistik.arbeitsagentur.de. Statistik der Bundesagentur für Arbeit, abgerufen am 29. Oktober 2015. </ref> |
Schulden: | |
ISO 3166-2: | DE-SL |
Website: | www.saarland.de |
Politik | |
Regierungschefin: | Annegret Kramp-Karrenbauer (CDU) |
Regierende Parteien: | CDU und SPD |
Sitzverteilung im Landesparlament: | CDU 19 SPD 18 Linke 8 Piraten 3 Grüne 3 |
Letzte Wahl: | 25. März 2012 |
Bundesratsstimmgewicht: | 3 |
Das Saarland Saarbrücker Zeitung, 22. Februar 2014.</ref>
Unternehmen
- Bedeutendster wirtschaftlicher Bereich an der Saar ist heute die Automobilindustrie (Ford in Saarlouis) zusammen mit der Automobil-Zuliefererindustrie mit Bosch, INA und Michelin in Homburg, ZF Getriebe in Saarbrücken und Eberspächer in Neunkirchen.
- Mit der Saarstahl AG und der AG der Dillinger Hüttenwerke sind noch zwei große Stahlunternehmen im Saarland beheimatet.
- Ein wichtiger Wirtschaftszweig war der Steinkohlenbergbau. Dieser hatte auch für die Bevölkerungsentwicklung große Bedeutung.
- Auch die Keramikindustrie (Villeroy & Boch) hat eine bedeutende Rolle in der Wirtschaft des Saarlandes.
- Stark gefördert und im Wachstum begriffen ist der Bereich der Informatik und der Informationsindustrie, IDS Scheer in Saarbrücken und SAP AG in St. Ingbert.
Arbeitsmarkt
Nur die Stadtstaaten Bremen, Hamburg und Berlin weisen eine höhere Pendlerquote auf als das Saarland. 52.000 Menschen pendeln zum Arbeiten ins Saarland, umgekehrt pendeln knapp 28.000 Saarländer, vor allem nach Rheinland-Pfalz und Nordrhein-Westfalen.<ref>Viele Menschen pendeln zum Arbeiten ins Saarland. Saarbrücker Zeitung, 8. Mai 2010.</ref>
Die zehn wichtigsten Standorte sozialversicherungspflichtiger Beschäftigung sind (Arbeitsortangaben)<ref>Statistik der Bundesagentur für Arbeit</ref>:
Stadt | sozialvers. Beschäftigte 30. Juni 2012 |
Veränderung seit 30. Juni 2007 |
Pendlersaldo 30. Juni 2012 |
Arbeitsplatzdichte1 |
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Saarbrücken | 107.799 | + 6,34 % | + 52.255 | 943 |
Homburg | 31.638 | + 5,93 % | + 16.984 | 1214 |
Saarlouis | 26.701 | + 6,83 % | + 14.547 | 1237 |
Neunkirchen | 20.376 | - 0,75 % | + 4.887 | 701 |
St. Ingbert | 16.306 | + 4,64 % | + 3.476 | 726 |
Völklingen | 14.274 | + 10,49 % | + 1.934 | 600 |
Dillingen | 13.911 | + 8,03 % | + 6.822 | 1087 |
St. Wendel | 12.991 | + 9,35 % | + 3.777 | 784 |
Merzig | 10.188 | + 0,66 % | + 892 | 542 |
Sulzbach | 7.611 | + 16,63 % | + 1.897 | 733 |
Verkehr
Durch seine frühe und intensive Industrialisierung besteht im Saarland eine sehr gute Verkehrs-Infrastruktur. Nirgendwo in Deutschland fand sich ein so dichtes Schienennetz für den Personenverkehr wie im Saarland, bis die Deutsche Bundesbahn in den 1960er Jahren begann, viele Strecken nicht mehr zu bedienen. Die in weiten Teilen des Landes kleinräumige Gliederung hat dazu geführt, dass heute im Saarland mit durchschnittlich 704 Kraftfahrzeugen pro 1000 Einwohner die meisten Pkw im Verhältnis zur Bevölkerungszahl in einem deutschen Flächenland zugelassen sind.
Die wichtigste Schienenverbindung ist die Strecke Mannheim–Paris. Dafür wurde von 2006 bis Dezember 2007 der Saarbrücker Hauptbahnhof zum „Europabahnhof“ umgebaut. Von Juni bis Dezember 2007 fuhr zuerst nur ein ICE-Paar Paris–Frankfurt (Main) über Saarbrücken, welches in Frankreich eine neue Schnellfahrstrecke benutzte; zwei weitere ICE-Paare endeten vorerst in Saarbrücken. Seit Dezember 2007 verkehren fünf ICE-Paare zwischen Deutschland und Frankreich, die im Saarland nur in Saarbrücken halten. Saarbrücken ist an das französische Hochgeschwindigkeitsnetz LGV Est européenne angebunden (Fahrtzeit Saarbrücken-Paris: eine Stunde, 50 Minuten). Der weitere Fernverkehr auf der Linie Saarbrücken-Kaiserslautern–Mannheim–Frankfurt (Main) wird täglich mit mehreren IC- und ICE-Zügen bedient, davon ein Zugpaar nach Dresden, ein ICE von Hamburg kommend, der zurück nach Oldenburg über Bremen fährt sowie zweimal täglich nach Stuttgart, davon ein Zugpaar bis/ab Salzburg über München. Auf allen anderen Strecken im Saarland fahren inzwischen nur noch Regionalzüge, nachdem im Dezember 2002 die InterRegio-Züge, die über der Saarstrecke Richtung Koblenz-Köln-Norddeutschland fuhren, aus den Fahrplänen gestrichen wurden. Auf der Nahetalbahn und der Bahnstrecke Landau–Rohrbach verkehren seit 1991 keine D-Züge mehr.
In Saarbrücken ist 1997 mit der Saarbahn die 1965 abgeschaffte Straßenbahn wieder zurückgekehrt.
Am 1. August 2005 wurde mit dem SaarVV ein Verbundtarif eingeführt. Zuvor gab es nur die Verkehrsgemeinschaft Saar, die für einige Tarifkooperationen sorgte und die Freifahrt für Schwerbehinderte sicherstellte.
Der Flughafen Saarbrücken-Ensheim ist ein internationaler Verkehrsflughafen mit ca 12.000 Starts und Landungen jährlich. Weitere internationale Flugplätze befinden sich in der unmittelbaren Nachbarschaft des Saarlandes: Zweibrücken und Hahn.
Der Unterlauf der Saar ist von Konz bis oberhalb von Saarbrücken für die Großschifffahrt ausgebaut. Ab Saarbrücken bis Saargemünd ist der Fluss für kleinere Schiffe (Penischen) befahrbar. Ab Saargemünd ist die Saar über den Saarkanal (früher auch Saar-Kohlen-Kanal genannt) mit dem Rhein-Marne-Kanal verbunden.
Betriebene Bahnstrecken
Kursbuch-Nr. | Streckenname | Wichtige Stationen |
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682 | Forbacher Bahn | Saarbrücken Hbf – Forbach (Frankreich) – Metz (Frankreich) – Paris-Gare de l'Est (Frankreich) |
670 | Bahnstrecke Mannheim–Saarbrücken | Saarbrücken Hbf – St. Ingbert – Homburg (Saar) Hbf – Kaiserslautern – Mannheim |
674 | Bahnstrecke Landau–Rohrbach | Saarbrücken Hbf – St. Ingbert – Zweibrücken – Pirmasens (– Landau (Pfalz)) |
680 | Nahetalbahn | (Frankfurt am Main –) Mainz – Türkismühle – St. Wendel – Neunkirchen (Saar) Hbf – Saarbrücken Hbf |
681 | Primstalbahn / Fischbachtalbahn | Saarbrücken – Illingen – Lebach-Jabach |
683 | Pfälzische Ludwigsbahn / Primstalbahn | Homburg/Saar Hbf – Bexbach – Neunkirchen (Saar) Hbf – Illingen |
684 | Obere Saartalbahn / Europabahn | Saarbrücken Hbf – Sarreguemines (Frankreich) – Strasbourg (Frankreich) – Offenburg |
687 | Niedtalbahn | Dillingen – Niedaltdorf (– Bouzonville (Frankreich)) |
690 | Moselstrecke/Saarstrecke | Saarbrücken Hbf – Völklingen – Saarlouis Hbf – Dillingen – Trier – Köln |
692 | Obermoselstrecke | Metz – Thionville – Apach (Frankreich) – Perl – Trier |
ohne/teilweise 684 (Brebach – Sarreguemines) | Saarbahn | Lebach – Heusweiler – Walpershofen – Riegelsberg – Saarbrücken – Brebach – Sarreguemines (Frankreich) |
12683 | Ostertalbahn | Ottweiler – Schwarzerden |
Dieser Verkehrszweig bildete bis 1956 eine eigene Staatsbahn, die Eisenbahnen des Saarlandes (EdS).
Straßen
Das Saarland wird von folgenden Autobahnen durchquert:
BAB | Strecke im Saarland | Weiterer Verlauf |
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A 1 | Saarbrücken – Riegelsberg – Nonnweiler – | AD Moseltal (bei Trier) – Eifel – Köln – Münster – Bremen – Hamburg – Heiligenhafen ca. 730 km |
A 6 | Saarbrücken Goldene Bremm (Grenze Frankreich) – St. Ingbert – Homburg – | Kaiserslautern – Mannheim – Heilbronn – Nürnberg – Waidhaus (Grenze Tschechien) ca. 477 km |
A 8 | Perl (Grenze Luxemburg) – Saarlouis – Neunkirchen – | Zweibrücken – Pirmasens – Landau – Karlsruhe – Stuttgart – Ulm – München – Bad Reichenhall – Grenze Österreich ca. 500 km |
A 62 | nördliche Randbereiche südlich des Hochwaldes | Kusel – Landstuhl – Pirmasens ca. 80 km |
A 620 | Saarlouis – Völklingen – Saarbrücken ca. 30 km | |
A 623 | Saarbrücken – AD Friedrichsthal ca. 10 km |
Darüber hinaus gibt es noch eine Reihe wichtiger Bundesstraßen:
Da das Saarland keine Kreisstraßen hat, ist das Netz der Landesstraßen besonders dicht.
Sehenswürdigkeiten
Medien
Das Saarland ist neben der Freien Hansestadt Bremen das kleinste Bundesland mit einer eigenen öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalt, dem Saarländischen Rundfunk. Der SR ist Mitglied der ARD und hat seinen Sitz in Saarbrücken. Er betreibt unter anderem das SR Fernsehen und fünf Hörfunkprogramme.
Die Landesmedienanstalt Saarland (LMS) ist eine Anstalt des öffentlichen Rechts und hat ihren Sitz in Saarbrücken. Sie ist eine staatliche Kontrollbehörde und verantwortlich für die Lizenzierung und Kontrolle privater Radio- und Fernsehsender sowie deren Koordination mit den öffentlich-rechtlichen Sendern. Die LMS betreibt weiterhin im Auftrag des Landes Filmförderung und Vermittlung von Medienkompetenz. Radio Salü ist ein privater Radiosender mit Sitz in Saarbrücken, dessen Reichweite das gesamte Saarland umfasst. Seit dem 5. Juni 2008 verfügt die Landeshauptstadt Saarbrücken mit Radio Saarbrücken 99,6 über ihren eigenen lokalen Radiosender.
Die einzige Tageszeitung des Saarlands ist die Saarbrücker Zeitung, die einerseits als Regionalzeitung das gesamte Saarland abdeckt, mit elf Lokalredaktionen aber auch als Lokalzeitung örtliche Berichterstattung betreibt. Der Wochenspiegel ergänzt als wöchentlich erscheinendes Anzeigenblatt mit einem umfangreichen redaktionellen Anteil die saarländische Medienlandschaft. Auch der Wochenspiegel hält neun Lokalredaktionen vor. Die rheinland-pfälzischen regionalen Tageszeitungen Die Rheinpfalz und Pfälzischer Merkur decken in ihrer Berichterstattung den Saarpfalz-Kreis und das saarländische Landesgeschehen ab. Seit einigen Jahren werden im Saarland zwei Online-Magazine betrieben: Saar Report und Saar-Zeitung (Verbreitungsgebiet: Landkreis Saarlouis, Regionalverband Saarbrücken).
Im Saarland werden einige Lifestyle-Magazine mit Regionalen Bezügen publiziert (TOP-Magazin, L!VE, Eurosaar, Background, Saar-Revue). Seit dem 31. März 2005 erscheint die Bild-Zeitung als Bild Saarland mit einem Regionalteil.
.saarland-Domains
Top-Level-Domain .saarland | |
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Einführung | 30. Oktober 2014 |
Kategorie | nTLD |
Registry | dotSaarland GmbH |
Vergabe | uneingeschränkt |
Seit dem 30. Oktober 2014 können Domains mit der Endung .saarland registriert werden. Die Verwaltung der Domains wird durch die dotSaarland GmbH übernommen.<ref>Das Saarland geht online – .SAARLAND. Abgerufen am 19. März 2015.</ref>
Die Sunrise-Phase begann am 18. Juli 2014 und endete am 15. September 2014. Die erste Domain (abgesehen von der Registrierungsstelle) ist seit dem 23. September 2014 abrufbar.<ref>.saarland geht offiziell an den Start. 23. September 2014. Abgerufen am 19. März 2015.</ref>
Eine Domain darf zwischen 3 und 63 Zeichen beinhalten (ohne Endung). Umlaute sind nicht möglich.<ref>.saarland-Domain bei united-domains. Abgerufen am 19. März 2015.</ref>
Kunst und Kultur
Eine Liste von Künstlern (Literatur, Bildende Kunst, Musik, Darstellende Kunst), die im Saarland geboren wurden oder dort gewirkt haben, befindet sich hier.
Baudenkmäler
Das Saarland beherbergt einige Boden- und Baudenkmäler von europäischem Rang, wie die keltischen und römischen Ausgrabungen an der Obermosel (Gemeinde Perl mit den Ortsteilen Nennig und Borg) und im Bliesgau (Bliesbrück-Reinheim und Schwarzenacker), sowie den so genannten Hunnenring in Otzenhausen. Aus der Neuzeit stammen der barocke Ludwigsplatz mit der Ludwigskirche in Saarbrücken. In der Weltkulturerbe-Liste der UNESCO ist die historische Völklinger Hütte zu finden.
- Paegniarii gladiators (from Nennig mosaic).jpg
Römischer Mosaikboden in Perl
- Römische Villa Borg.jpg
Rekonstruierte römische Villa in Borg
- Reinheim Festungsturm.jpg
- Schwarzenacker Gallo Römischer Tempel.jpg
Rekonstruierter gallo-römischer Tempel im Römermuseum Schwarzenacker
- Ringwall von Otzenhausen.jpg
- Ludwigskirche.jpg
Die Ludwigskirche in Saarbrücken
- VoelklingerHuette7.jpg
Das Weltkulturerbe Völklinger Hütte
Jüdische Friedhöfe
Im Saarland gibt es 16 Jüdische Friedhöfe: in Blieskastel, Dillingen/Saar, Homburg, Illingen, Merzig, Neunkirchen (Saar), Nohfelden-Gonnesweiler, Nohfelden-Sötern, Ottweiler, Saarbrücken (alt), Saarbrücken (neu), Saarlouis, Saarwellingen, St. Ingbert, St. Wendel und in Tholey.<ref>Übersicht über alle Projekte zur Dokumentation jüdischer Grabinschriften auf dem Gebiet der Bundesrepublik Deutschland; hier: Saarland (Bearbeiterin: Felicitas Grützmann)</ref>
Kunstsammlungen
Die bedeutendste Kunstsammlung des Saarlandes beherbergt die Moderne Galerie des Saarlandmuseums in Saarbrücken mit Gemälden des deutschen Expressionismus, allen voran das berühmte Kleine blaue Pferd von Franz Marc. Ein besonderer Sammelschwerpunkt des Museums liegt auf Alexander Archipenko; die Sammlung besitzt 107 Gipsmodelle und zahlreiche Bronzegüsse des Künstlers.
Das Museum St. Ingbert wurde 1987 in der Trägerschaft der Albert-Weisgerber-Stiftung eröffnet. Es wurde im Juli 2007 auf Vorschlag der St. Ingberter Stadtverwaltung und Beschluss des St. Ingberter Stadtrates geschlossen.
Musik
Das Saarland besitzt mit der Deutschen Radio Philharmonie Saarbrücken Kaiserslautern einen Klangkörper von europäischem Rang. Das Orchester entstand 2007 durch Fusion des Rundfunk-Sinfonie-Orchesters Saarbrücken mit dem Rundfunkorchester Kaiserslautern.
Bekannt wurde das ehemalige Rundfunk-Sinfonie-Orchester Saarbrücken vor allem durch seine Arbeit mit Hans Zender. Neuer Chefdirigent ist seit 2006 Christoph Poppen.
Von überregionaler Bedeutung sind ferner die alle zwei Jahre stattfindenden Musikfestspiele Saar.
Saarländische Literatur
Aus der jüngeren Vergangenheit sind vor allem zwei Literaten aus dem Saarland bekannt geworden: Der Romancier Ludwig Harig und der Lyriker Johannes Kühn. Weitere bekannte Schriftsteller mit Bezug zum Saarland sind u. a. Gustav Regler, Kerstin Rech, Alfred Gulden, Arnfrid Astel und Johannes Kirschweng.
Erwähnenswerte Beschreibungen der Saarregion finden sich in Dichtung und Wahrheit (2. Teil, 10. Buch) von Johann Wolfgang von Goethe und in Soldatenleben von Johann Michael Moscherosch. In der zeitgenössischen Literatur sind Die saarländische Freude und Das Saarland von Ludwig Harig sowie Reisen mit Pippo von Holger Willi Montag hervorzuheben.
Theater und Film
Jährlich im Januar findet in Saarbrücken das international bedeutendste Festival des deutschsprachigen Nachwuchsfilms statt, der nach dem in Saarbrücken geborenen Regisseur Max Ophüls benannte Max-Ophüls-Preis.
In Saarbrücken besteht mit dem Saarländischen Staatstheater auch ein großes, dreispartiges Theater. In den letzten Jahren errangen vor allem die Ballett-Compagnie von Marguerite Donlon und die in Zusammenarbeit mit Frank Nimsgern durchgeführten Musical-Produktionen internationale Beachtung.
Schließlich bereichert das deutsch-französische Theaterfestival „Perspectives“ als einziges Festival seiner Art seit 1977 die deutsche Kulturszene.
Auf der Naturbühne Gräfinthal und der Volksbühne Hülzweiler kann man im Sommer Theater im Freien erleben. Die Freilichtbühne in Gräfinthal spielt jedes Jahr zwei Stücke, in Hülzweiler wird ein Stück aufgeführt. Beide Theater blicken auf eine lange Tradition zurück.
Saarländische Spezialitäten
Die ursprüngliche saarländische Küche ist recht einfach: Eintopf, Kartoffeln, Sauerkraut, Wurst und Fleisch aus Hausschlachtung. Nur wenige Speisen und Getränke gelten als typisch saarländisch:
- Dibbelabbes und Schaales (ähnlicher Teig wie Reibekuchen)
- Lyoner (Fleischwurst) im Ring
- Hoorische (Kartoffelklöße aus rohen Kartoffeln)
- Gefillde (gefüllte Kartoffelklöße)
- Geheirade („Verheiratete“, Kombination aus Mehlklößen und Kartoffeln mit heller Specksoße)
- Doppelweck (Brötchen)
- Schneebällchen (sehr lockere, luftige Kartoffelknödel)
- Schwenker (typisches Schwenksteak)
- Bettseichersalat (Löwenzahnsalat; seichen = urinieren, wegen der harntreibenden Wirkung; in der französischen Sprache heißt der Löwenzahn offiziell pissenlit = pinkle ins Bett)
- Bekannte saarländische Biere kommen und kamen zum Beispiel von den Brauereien Becker (St. Ingbert), Bruch (Saarbrücken), Donner (Saarlouis), Großwald (Heusweiler-Eiweiler), Gross (Riegelsberg), Karlsberg (Homburg), Neufang (Saarbrücken), Ottweiler Brauerei, Paqué (St. Wendel), Saarfürst (Merzig), Schäfer (Dirmingen), Schloss (Neunkirchen) und Walsheim (Walsheim). Karlsberg dominiert heute (2012) den Getränkemarkt im Saarland, die meisten ehemaligen saarländischen Biermarken gehören heute zur Karlsberg-Gruppe, nicht jedoch die beiden Brauereien Bruch und Grosswald, welche sich im Gegensatz zu Karlsberg auch heute noch zu 100 Prozent in Privatbesitz befinden.
- Die Saar-Weine (Anbaugebiet Mosel-Saar-Ruwer) stammen nicht aus dem Saarland, sondern vom Unterlauf der Saar in Rheinland-Pfalz. Saarländische Weine werden an dem kurzen Moselabschnitt namens Obermosel (zur Weinvermarktung auch: „Südliche Weinmosel“) angebaut, der Grenze zwischen dem Saarland und Luxemburg.
- Hauptsächlich im Merziger Raum und im Saargau gibt es den Viez (Apfelwein).
- Obstschnäpse werden in nahezu allen Teilen des Landes, insbesondere aber im Bliesgau und im Saargau produziert. Gebrannt wird quer durch den Obstgarten: Kirsch, Apfel, Wildbirne, Quetsch (Zwetschge), Mirabelle, Trester, Schlehe oder auch die seltene Spezialität Hundsärsch, ein Mispel-Brand.
Sonstiges
- Das Saarland stellte bei den Olympischen Sommerspielen 1952 in Helsinki durch das saarländische NOK (SAA) das erste (und letzte) Mal eine eigenständige, zweite deutsche Olympiamannschaft.<ref>Obwohl das Saarland 1956 nominell noch unabhängig war, nahmen die saarländischen Sportler an den Olympischen Spielen 1956 im Rahmen der gesamtdeutschen Olympia-Auswahl teil.</ref> Bis 1956 nahm das Saarland als eigenständiges FIFA-Mitglied mit der Saarländischen Fußballauswahl an internationalen Wettbewerben teil, u. a. an der Qualifikation für die Fußball-Weltmeisterschaft 1954.
- Seit 2004 ist es den einzelnen Euro-Staaten erlaubt, jährlich eine 2-Euro-Gedenkmünze herauszugeben. Um in den übrigen Ländern der Europäischen Union über den Föderalismus in Deutschland zu informieren, präsentiert sich die Bundesrepublik jedes Jahr auf der Rückseite der Geldstücke mit dem Bundesland, das den Bundesratsvorsitz innehat. Im Jahr 2009 wurde für das Saarland die Saarbrücker Ludwigskirche aufgeprägt.
- In deutschen Medien wird das Saarland überproportional oft als Maßeinheit genutzt, um Größen von Ländern oder das Ausmaß von Naturkatastrophen zu verdeutlichen (zum Beispiel: „Die Schweiz ist fast 16 mal so groß wie das Saarland“ oder „. Texte in deutscher und französischer Sprache. Selbstverlag des Landesarchivs, Saarbrücken 2005, ISBN 3-9808556-2-7 (Echolot. Historische Beiträge des Landesarchivs Saarbrücken; Bd. 2)
- Joachim Conrad, Stefan Flesch (Hrsg.): Burgen und Schlösser an der Saar. 3. Auflage. Minerva, Saarbrücken 1995
- H. P. Dörrenbächer, O. Kühne, J. M. Wagner (Hrsg.): 50 Jahre Saarland im Wandel. Saarbrücken 2007 (Veröffentlichungen des Instituts für Landeskunde im Saarland, Bd. 44) ISBN 978-3-923877-44-7
- Thomas Fläschner, Frank Hunsicker: Verkehr und Mobilität im Saarland – in Geschichte und Gegenwart. (Veröffentlichungen des Instituts für Landeskunde im Saarland, Bd.47), Saarbrücken 2009, ISBN 978-3-923877-47-8, S. 126 (www.iflis.de).
- Geschichtlicher Atlas für das Land an der Saar. 4 Lieferungen, 45 Karten, 12 Erläuterungshefte, Saarbrücken, ISBN 978-3-923877-80-5 (www.iflis.de).
- Jürgen Hartmann (Hrsg.): Handbuch der deutschen Bundesländer. Bundeszentrale für Politische Bildung, Bonn 1997, ISBN 3-89331-083-5
- Martin Klewitz: Saarland (Deutsche Lande – Deutsche Kunst). 3., veränderte und erweiterte Auflage, München/Berlin 1982
- Bernd Kissel: SaarlandAlbum (Comic) Geistkirch-Verlag, Saarbrücken 2011, ISBN 978-3-938889-33-6
- Ludwig Linsmayer (Hrsg.): Der 13. Januar. Die Saar im Brennpunkt der Geschichte. Selbstverlag des Landesarchivs, Saarbrücken 2005, ISBN 3-938415-00-2 (Echolot. Historische Beiträge des Landesarchivs Saarbrücken; Bd. 1)
- Ludwig Linsmayer (Hrsg.): Die Geburt des Saarlandes. Zur Dramaturgie eines Sonderweges. Selbstverlag des Landesarchivs, Saarbrücken 2007, ISBN 3-9808556-3-5 (Echolot. Historische Beiträge des Landesarchivs Saarbrücken; Bd. 3)
- Peter Neumann (Hg.): Saarländische Lebensbilder. 4 Bde. Saarbrücker Druckerei und Verlag, Saarbrücken 1982–1989.
- Dietrich Soyez (Hrsg.): Beharrung und Wandel in einem peripheren Grenzraum. Geographisches Institut, Saarbrücken 1989, ISBN 3-924525-36-6 (Das Saarland. Band 1)
- Dietrich Soyez (Hrsg.): Die Saar – eine Flusslandschaft verändert ihr Gesicht. Geographisches Institut, Saarbrücken 1989, ISBN 3-924525-37-4 (Das Saarland. Band 2)
- Dieter Staerk (Hrsg.): Das Saarlandbuch. Minerva, Saarbrücken 1981, ISBN 3-477-00066-8
Weblinks
- Offizielle Website des Saarlandes
- SaarWiki: die saarländische Enzyklopädie
- Saarländische Biografien
- Saarländischen Bibliographie
- Landtag des Saarlandes
- Tourismus-Zentrale Saarland
- Karten und Bilder zum Saarland
- saar-nostalgie.de – Erinnerungen an das teilautonome Saarland von 1945 bis 1959 mit zahlreichen Fotos, Dokumenten usw.
- Literatur von und über Saarland im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
Einzelnachweise
<references />
Ehemalige Länder:
(Süd-)Baden (Süd-)Baden |
Württemberg-Baden Württemberg-Baden |
Württemberg-Hohenzollern Württemberg-Hohenzollern
Koordinaten: 49° N, 7° O{{#coordinates:49,383333333333|6,8333333333333|primary
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