Carden-Loyd Tankette
Carden-Loyd Mk.VI | |
---|---|
300px Carden-Loyd für zwei Soldaten mit Maschinengewehr 1926 | |
Allgemeine Eigenschaften | |
Besatzung | 2 |
Länge | 3,20 m |
Breite | 2,00 m |
Höhe | 1,28 m |
Masse | 1,4 t |
Panzerung und Bewaffnung | |
Panzerung | 6–9 mm |
Hauptbewaffnung | 1 × 6,5-mm-MG m/14-29 |
Beweglichkeit | |
Antrieb | Ottomotor Ford A 21 kW (28 PS) |
Höchstgeschwindigkeit | 45 km/h |
Leistung/Gewicht |
Die Carden-Loyd Tankette war ein britischer Kleinpanzer der 1920er und 1930er Jahre.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Anfang der 1920er-Jahre entstand die Idee des Einmannpanzers, einer Art gepanzerte Infanterie. Der Major Giffard LeQuesne Martel baute in seiner Garage die ersten derartigen Fahrzeuge. Sir John Carden und Vivian Loyd griffen diese Idee auf und bauten ab 1927 in ihrer Firma Carden-Loyd-Tractors Ltd. ebenfalls Kleinpanzer. Anfangs waren es Einmannpanzer mit Räder-/Kettenfahrwerk (Mk.I). Diese wurden im Laufe der Entwicklung zu Zweimannpanzern weiterentwickelt, die anfangs noch Rad-/Kettenfahrwerke und später Vollkettenfahrzeuge waren. Die Firma Vickers-Armstrong, welche die CLT Ltd. aufgekauft hatte, vermarktete diese Fahrzeuge weltweit. Insgesamt sind von der Carden-Loyd Reihe etwa 450 Fahrzeuge in verschiedenen Ausführungen gebaut worden.
Der Vickers-Carden-Loyd Mk.VI und VI b stellten die höchstentwickelte Form dieser Tanketten dar und wurden in 348 Exemplaren bis 1935 gebaut. Davon wurden allein 325 von der britischen Armee, vor allem als Aufklärungsfahrzeug, eingesetzt.
Die letzte Ausführung, der Carden-Loyd „Patrouillen“, besaß dann schon einen Drehturm und bildete den Übergang zu den Vickers-Carden-Loyd Light Tank.
Auf ihrer Grundlage entstand der Prototyp für den Universal Carrier.
Technik
Das Fahrwerk der Kleinpanzer basierte mit Abwandlungen auf dem Fahrwerk von Carden und Loyd, das eigentlich für leichte Traktoren entwickelt worden war. Die Fahrzeuge waren turmlos, Waffenstand und Fahrzeugführer waren vorn in der Wanne untergebracht. Der Größe und Leistungsfähigkeit der Motoren angepasst, war die Panzerung mit maximal 9 mm im Frontbereich recht dünn und schützte lediglich vor Beschuss durch Handwaffen und gegen Splitterwirkung.
Einsatz weltweit
Die Carden-Loyd-Tanketten waren Anfang der 1930er-Jahre weltweit verbreitet und wurden in verschiedenen Konflikten dieser Zeit eingesetzt. Sie bildeten auch die Grundlage für die verschiedensten Weiterentwicklung, welche in größter Zahl produziert wurden.
- Polen baute etwa 10 Mk.VI unter Lizenz, später Adaption und Serienproduktion zur TK- und TKS-Tankette.
- Die CSR baute 3 Mk.VI unter Lizenz. Weiterentwicklung bei CKD zur Tancik vz.33 und dort in 74 Exemplaren gebaut.
- Auch die Sowjetunion baute 20 Mk.VI in Lizenz nach. Eine vergrößerte Variante wurde als T-27 mit 3228 Exemplaren als Großserie von 1931 bis 1933 gebaut.
- Japan baute 6 Mk.VIb nach, später entstand daraus die Typ 94 Te-Ke-Tankette.
- In Italien entstand auf der Grundlage des Mk.VI die CV-29, diese wurde dann zur L3/33 und L3/35 weiterentwickelt.
- Der französische Renault-UE-Träger basiert ebenfalls auf den Carden-Loyd-Tanketten.
- 60 Fahrzeuge erwarb Thailand (damals Siam).
- Einzelne Fahrzeuge wurden von Bolivien, Chile, China, Finnland, Niederlande, Portugal und Schweden eingesetzt.
Insgesamt gesehen, haben die Tanketten die in sie gesetzten Erwartungen nicht erfüllt. Sie waren zu verwundbar und der fehlende Drehturm für die Bewaffnung machte sich negativ bemerkbar. Daher wurden sie Mitte der 1930er-Jahre durch die leichten Panzer ersetzt.
Bildergalerie
- Carden-Loyd Mk.V Star Axvall 17.08.03 (1).jpg
Carden-Loyd Mk.V* in Axvall
- Flickr - davehighbury - Bovington Tank Museum 040.jpg
Carden-Loyd Mk.VI in Bovington
- Carden-Loyd Mk.VI b Parola 25.05.00 (1).JPG
Carden-Loyd Mk.VI b in Parola
Literatur
- Didrik von Porat: Svenska armens Pansar. Armeemuseum Stockholm, 1985.
- Gerhard Förster, Nikolaus Paulus: Abriss der Geschichte der Panzerwaffe. Berlin 1977.