Chełm
Chełm | ||||||
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Basisdaten | ||||||
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Staat: | Polen | |||||
Woiwodschaft: | Lublin | |||||
Powiat: | Kreisfreie Stadt | |||||
Fläche: | 35,29 km² | |||||
Geographische Lage: | 23,483333333333|primary | dim=10000 | globe= | name= | region=PL-LU | type=city
}} |
Höhe: | 80 m n.p.m | |||||
Einwohner: | 65.207 (30.06.2014<ref>Population. Size and Structure by Territorial Division. As of June 30, 2014. (Memento vom 23. November 2014 auf WebCite) Główny Urząd Statystyczny (GUS) (PDF), abgerufen am 12. Juni 2015.</ref>) | |||||
Postleitzahl: | 22-100 bis 22-118 | |||||
Telefonvorwahl: | (+48) 82 | |||||
Kfz-Kennzeichen: | LCH | |||||
Wirtschaft und Verkehr | ||||||
Straße: | E 373 Warschau–Kiew | |||||
Schienenweg: | Warschau–Kiew | |||||
Nächster int. Flughafen: | Warschau | |||||
Gmina | ||||||
Gminatyp: | Stadtgemeinde | |||||
Fläche: | 35,29 km² | |||||
Einwohner: | 65.207 (30. Jun. 2014)<ref name="L_ludnosc_stan_struktura_30-6-2014">Population. Size and Structure by Territorial Division. As of June 30, 2014. Główny Urząd Statystyczny (GUS) (PDF), archiviert vom Original am 7. Dezember 2014, abgerufen am 17. Dezember 2014. </ref> | |||||
Bevölkerungsdichte: | 1848 Einw./km² | |||||
Gemeindenummer (GUS): | 0662011 | |||||
Verwaltung (Stand: 2009) | ||||||
Stadtpräsident: | Agata Fisz | |||||
Adresse: | ul. Lubelska 65 22-100 Chełm | |||||
Webpräsenz: | www.chelm.pl |
Chełm [ˈxɛwm] (ukrainisch und russisch Холм/Cholm) ist eine Stadt in Polen in der Woiwodschaft Lublin östlich von Lublin unweit der Grenze zur Ukraine. Die Stadt bildet einen Stadtkreis, in dem rund 65.000 Menschen leben (Stand 30. Juni 2014). Der Name Chełm kommt von altslawischen cholm und bedeutet „Hügel“.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Der erste schriftliche Beleg über die Existenz einer Siedlung stammt aus dem Jahr 981, als die Stadt in altrussischen Chroniken als Teil des Fürstentums Halitsch erwähnt wurde. 1018–1031 war die Stadt vorübergehend unter polnischer Herrschaft. 1220 wurde der Ort Teil eines orthodoxen Bistums. 1237 ließ Daniel von Halitsch hier eine Festung anlegen. 1240 wurde der Hauptsitz des Fürstentums Halitsch nach Chełm verlegt, da die Stadt an wichtigen Handelsrouten lag. 1366 wurde die Stadt Teil Polens und erhielt ein katholisches Bistum. Am 14. Januar 1392 erhielt der Ort das Stadtrecht vom polnischen König Władysław II. Jagiełło nach Magdeburger Recht. 1795 fiel die Stadt an Österreich. 1809 kam sie ins Herzogtum Warschau und 1815 ins neu entstandene autonome Königreich Polen.
1867 wurde Chełm Kreisstadt und blieb dies bis 1912, als es für die restlichen Jahre der russischen Herrschaft Hauptstadt eines Gouvernements (Gouvernement Cholm) wurde. 1877 erhielt die Stadt einen Anschluss ans Eisenbahnnetz, was bedeutend für die Entwicklung der Stadt war. Im Brotfrieden von 1918 sollte das Regentschaftskönigreich Polen Cholm an die Ukrainische Volksrepublik abtreten, wozu es jedoch nicht kam. 1936 wurde eine Kanalisation für die ganze Stadt angelegt.
Ab 1939, während der deutschen Besetzung Polens, gehörte Chełm zum Generalgouvernement. Es wurden fast alle dort lebenden Juden im nahe gelegenen Vernichtungslager Sobibor vergast. Am 1. Januar 1940 errichteten die Nationalsozialisten in der Nähe ein Ghetto von dem aus ab dem 21. Mai 1942 die Insassen nach Sobibor zu Vernichtung deportiert wurden. Das Ghetto wurde am 6. November 1942 geschlossen<ref>Reinhard Tenhumberg – Ghetto Chelm (Cholm)</ref> Daneben gab es noch in der Zeit vom 6. September 1941 bis 31. März 1942 ein Zwangsarbeitslager für männliche Juden<ref>Reinhard Tenhumberg – Lager Chelm (Cholm)</ref>.
Im Juli 1944 erreichte die Rote Armee die Stadt und befreite sie.
1975 wurde die Stadt im Rahmen einer Verwaltungsreform Hauptstadt einer eigenen Woiwodschaft, verlor diesen Status aber 1999 in einer weiteren Reform wieder und wurde nun wieder kreisfrei und Kreisstadt des gleichnamigen Powiats.
Landgemeinde
Die kreisfreie Stadt ist von einer eigenständigen Landgemeinde umgeben. Die Landgemeinde Chełm hat eine Fläche von 221,82 km². Die namensgebende Stadt Chełm gehört der Gmina nicht an. Ferner ist das Dorf Pokrówka (ca. 1.600 Einwohner) Sitz dieser Gmina.
Sehenswürdigkeiten
- Burgberg mit Resten einer Burg aus dem 13. Jahrhundert
- Die spätbarocke katholische Basilika Mariä Geburt (Bazylika mniejsza pw. Narodzenia Najświętszej Marii Panny) wurde 1735–1756 als uniertes Gotteshaus nach Plänen von Paolo Fontana errichtet
- Der Bau der spätbarocken Kirche der Aussendung der Apostel (Kościół pw. Rozesłania św. Apostołów) wurde ebenfalls von Paolo Fontana entworfen und 1736–1763 ausgeführt
- Das Barockschloss der unierten Bischöfe
- ehemaliges Basilianerkloster
- Das barocke Ustyluher Tor (Brama Uściługska)
- Relikte des Kreideabbaus in Chełm sind Kreidestollen (Podziemia Kredowe)
Partnerstädte
- Knoxville (USA)
- Kowel (Ukraine)
- Morlaix (Frankreich)
- Sindelfingen (Deutschland)
- Utena (Litauen)
Persönlichkeiten
Söhne und Töchter der Stadt
- Ania Dąbrowska (* 1981), Sängerin
- Ida Haendel, Violinistin (* 1928), Schülerin u. a. von Carl Flesch
- Mychajlo Hruschewskyj (1866–1934), ukrainischer Historiker und Politiker
- Grzegorz Raniewicz (* 1970), polnischer Politiker
- Marian Zieliński (1929–2005), Gewichtheber
Weitere Persönlichkeiten, die mit der Stadt in Verbindung stehen
- Daniel Romanowitsch von Galizien (1201–1264), russischer Fürst
- Jakub Uchański (1502–1581), Bischof von Chełm
Die Chelmer Narren
Im jüdischen Humor ist die Stadt und ihre Einwohner, über die viele Geschichten erzählt werden, ein Sinnbild der Dummheit, vergleichbar mit den Schildbürgern (bei J. B. Singer und anderen).<ref>Vgl. weiter z. B. den Artikel Chelmer Narronim (hebraisierender Plural = „Die Chelmer Narren“), in: Jüdisches Lexikon, Berlin 1927, Bd. I. - Oder das Buch Heinrich Loewes: Schelme und Narren mit jüdischen Kappen, Berlin 1920.</ref><ref>Siehe auch: Salcia Landmann: Jüdische Witze. Ausgewählt und eingeleitet von Salcia Landmann.; erweiterte Taschenbuchausgabe: Deutscher Taschenbuch Verlag, München 1963, ISBN 3-423-21017-6.</ref> Diese Überlieferung liegt dem deutschen Zeichentrickfilm Die Schelme von Schelm aus dem Jahr 1995 zugrunde.<ref>http://www.imdb.de/title/tt0114349/</ref>
Verweise
Weblinks
Fußnoten
<references />