Chmelnyzkyj
Chmelnyzkyj | ||||||
Хмельницький | ||||||
Wappen von Chmelnyzkyj | Chmelnyzkyj in der Ukraine | |||||
Basisdaten | ||||||
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Oblast: | Oblast Chmelnyzkyj | |||||
Rajon: | Kreisfreie Stadt | |||||
Höhe: | 275 m | |||||
Fläche: | 90,0 km² | |||||
Einwohner: | 257.319 (1. Januar 2006) | |||||
Bevölkerungsdichte: | 2.859 Einwohner je km² | |||||
Postleitzahlen: | 29000- | |||||
Vorwahl: | +380 382 | |||||
Geographische Lage: | 27|primary | dim=10000 | globe= | name= | region=UA-68 | type=city
}} |
KOATUU: | 6810100000 | |||||
Verwaltungsgliederung: | 1 Stadt | |||||
Bürgermeister: | Serhi Melnyk | |||||
Adresse: | вул. Гагаріна 3 29000 м. Хмельницький | |||||
Website: | www.khmelnytsky.com | |||||
Statistische Informationen | ||||||
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Chmelnyzkyj (ukrainisch Хмельницький; russisch Хмельницкий/Chmelnizki; ursprünglich gemeinostslawisch Плоскиривцы/Ploskirivcy; vom 18. Jh. bis 1954 ukrainisch Проскурів/Proskuriw, russisch Proskurow, polnisch Płoskirów) ist die Hauptstadt der gleichnamigen Oblast in der Ukraine mit etwa 250.000 Einwohnern, Industriestadt, kultureller Mittelpunkt der Oblast mit Theater, Philharmonie, Hochschule und Fachschulen.
Die Stadt wird vom Oberlauf des Südlichen Bug durchflossen und liegt an der Eisenbahnhauptstrecke Lemberg–Odessa bzw. Kiew.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Die erste Erwähnung der Stadt stammt aus dem Jahre 1431, als sie auf ukrainisch Ploskyriw und auf russisch Ploskurow hieß. Damals war sie ein kleines Dorf, aber schon im 16. Jahrhundert ein respektierter befestigter Ort, der im Befreiungskampf des ukrainischen Volkes eine wichtige Rolle spielte.
Sie gehörte bis 1793 innerhalb der Adelsrepublik Polen zur Woiwodschaft Podolien<ref>Rizzi Zannoni, Karta Podola, znaczney części Wołynia, płynienie Dniestru od Uścia, aż do Chocima y Ładowa, Bogu od swego zrzodła, aż do Ładyczyna, pogranicze Mołdawy, Woiewodztw Bełzkiego, Ruskiego, Kiiowskiego y Bracławskiego.; 1772</ref>, danach kam sie zum Russischen Reich und wurde in das Gouvernement Podolien eingegliedert. 1921 wurde sie ein Teil der Sowjetunion und der Ukrainischen SSR zugeordnet. Im Zweiten Weltkrieg wurde die Stadt im Sommer 1941 durch deutsche Truppen erobert, fast vollständig zerstört und nach Kriegsende wieder aufgebaut. Sie wurde im Zuge der Proskurow-Czernowitzer Operation am 29. März 1944 durch die Rote Armee befreit.
Von 1780 bis 1954 hieß die Stadt auf Ukrainisch Proskuriw und auf Russisch Proskurow. Am 16. Januar 1954, dem 300. Jahrestag der von Moskau sog. Wiedervereinigung der Ukraine mit Russland, wurde Proskuriw zu Ehren von Bohdan Chmelnyzkyj (1595–1657), einem Ataman der Ukraine, Staatsmann, Truppenführer und Diplomaten, in Chmelnyzkyj umbenannt.
Die Stadt entwickelte sich seit dem 17. Jahrhundert bis zum Holocaust zu einem großen jüdischen Zentrum. Um 1900 betrug der jüdische Bevölkerungsanteil rund 49 %.<ref>Magocsi, P. R. (2002): Historical Atlas of Central Europe. Seattle: University of Washington Press. S. 109</ref>
Bis Anfang des 20. Jahrhunderts war die Stadt typische Provinz ohne Wasserleitung und Kanalisation. Während des Russischen Bürgerkriegs, zu Beginn des Jahres 1919, massakrierte die ukrainische Armee unter Führung von Symon Petljura während ihres Rückzugs vor der Roten Armee innerhalb einiger Stunden etwa 1700 Juden in Proskurow.
Ende des 19. Jahrhunderts diente dort der bekannte russische Schriftsteller Alexander Iwanowitsch Kuprin (1870–1938) im 46. Dnepr-Infanterieregiment als Unteroffizier. Die damals gesammelten Eindrücke und Beobachtungen lieferten ihm den Stoff für seine Erzählung „Das Duell“. Chmelnyzkyj ist als Proskurow einer der beiden Schauplätze der Kriegserzählung Unruhige Nacht von Albrecht Goes aus dem Jahr 1950.
Im 20. Jahrhundert begann sich in der Stadt eine Industrie zu entwickeln. In großem Umfang entstanden vor allem nach Ende des Zweiten Weltkriegs Industriebetriebe und Wohnhäuser, Lehranstalten und Kulturstätten. In Chmelnyzkyj befindet sich einer der größten Märkte der Ukraine, auf dem fast alles von Kleidung bis Elektronik erhältlich ist. Dort verdienen viele Einwohner ihren Lebensunterhalt. Die meistgesprochene Sprache in der Stadt ist Ukrainisch, wobei der Einfluss der russischen Sprache auf den Wortschatz deutlich zu erkennen ist.
Auf dem Bahnhofsplatz wurde ein Denkmal Bohdan Chmelnyzkyjs errichtet.
Söhne und Töchter der Stadt
- Alberto Gerchunoff (1883–1950), argentinischer Schriftsteller
- Ariel Durant (1898–1981), US-amerikanische Schriftstellerin
- Jack Reimer (1918–2005), KZ-Wächter im Zwangsarbeitslager Trawniki
- Swjatoslaw Fjodorow (1927–2000), russischer Augenchirurg
- Anatoli Kaschpirowski (* 1939), russischer Psychotherapeut und Hypnotiseur
- Alexander Ruzkoi (* 1947), russischer Politiker
- Sergei Petrenko (* 1956), sowjetischer Kanute
- Hanna Huzol (* 1984), Gründerin und Leiterin der ukrainischen feministischen Gruppe FEMEN
Partnerstädte
Weblinks
Einzelnachweise
<references />
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