Christa Kinshofer


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Christa Kinshofer Ski Alpin
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Nation DeutschlandDeutschland Deutschland
NiederlandeNiederlande Niederlande
Geburtstag 24. Januar 1961
Geburtsort München
Karriere
Disziplin Abfahrt, Super-G, Riesenslalom,
Slalom, Kombination
Status zurückgetreten
Karriereende 1988
Medaillenspiegel
Olympische Spiele 0 × Gold 2 × Silber 1 × Bronze
Weltmeisterschaften 0 × Gold 1 × Silber 0 × Bronze
Olympische Ringe Olympische Winterspiele
Silber Lake Placid 1980 Slalom
Silber Calgary 1988 Riesenslalom
Bronze Calgary 1988 Slalom
FIS Alpine Skiweltmeisterschaften
Silber Lake Placid 1980 Slalom
Platzierungen im alpinen Skiweltcup
 Weltcupsiege 7
 Gesamtweltcup 8. (1978/79)
 Abfahrtsweltcup 21. (1980/81)
 Super-G-Weltcup 12. (1987/88)
 Riesenslalomweltcup 1. (1978/79)
 Slalomweltcup 5. (1987/88)
 Kombinationsweltcup 3. (1980/81)
 Podiumsplatzierungen 1. 2. 3.
 Abfahrt 0 0 1
 Riesenslalom 5 2 1
 Slalom 1 4 0
 Kombination 1 0 2
 

Christa „Kinsi“ Kinshofer, verheiratete Christa Kinshofer-Rembeck, geschiedene Christa Kinshofer-Güthlein (* 24. Januar 1961 in München<ref>Interview Kinshofers (Link nicht mehr abrufbar) vom 22. Juni 2010 durch Norbert Joa in der Sendung Eins zu Eins. Der Talk auf Bayern 2</ref>), ist eine ehemalige deutsche Skirennläuferin. In ihrer Karriere gewann sie drei olympische Medaillen und sieben Weltcup-Rennen.

Biografie

Sportliche Karriere

Christa Kinshofer wurde als Tochter von Alfred und Maria Kinshofer geboren. Sie wuchs mit drei Geschwistern im oberbayerischen Miesbach auf, wo die Eltern ein erfolgreiches Maschinenbau-Unternehmen führten. Als Kind ging sie neben dem Skilaufen auch dem Eiskunstlauf nach. 1966 wurde sie Mitglied des SC Miesbach. Als Eiskunstläuferin wurde Kinshofer im Alter von acht Jahren „Bambino-Meisterin“ in München. Sie gab den Sport wegen des zunehmend härteren Trainings aber auf. Stattdessen konzentrierte sie sich auf alpine Skirennen. Ab 1971 nahm sie an größeren Rennen teil, besuchte das Skigymnasium in Berchtesgaden und wurde mehrfach Deutsche Jugendmeisterin. Kinshofer verließ die Schule nach der Mittleren Reife, um sich ganz auf ihre sportliche Karriere zu konzentrieren. Die ersten Weltcup-Punkte fuhr sie mit einem zehnten Platz im Slalom in der Saison 1976/77 ein.<ref name="Munzinger">Kinshofer-Rombeck, Christa. In: Internationales Sportarchiv 25/2010 vom 22. Juni 2010 (abgerufen via Munzinger Online).</ref>

Der Durchbruch im Skiweltcup gelang der Technik-Spezialistin in der Saison 1978/79, als sie den zweiten Riesenslalom in Val d’Isère gewann, auf den vier weitere Siege sowie der Sieg des Disziplinen-Weltcups vor der Liechtensteinerin Hanni Wenzel folgten (diese fünf Riesenslalomsiege hintereinander stellen bis dato einen deutschen Rekord dar, dem am nächsten kamen mit je vier Slalomsiegen en suite Christa Zechmeister 1973/74 und Maria Höfl-Riesch 2008/09). 1979 wurde Kinshofer zur Sportlerin des Jahres gewählt. Ein Jahr später gewann sie im Slalom bei den Olympischen Spielen in Lake Placid die Silbermedaille.

An diese Erfolge konnte Kinshofer – auch verletzungsbedingt – nicht mehr anknüpfen. Nach Problemen mit dem Deutschen Skiverband (DSV) ging sie drei Jahre lang für die Niederlande (1983/84–1986/87) an den Start, bevor sie zur Saison 1987/88 zum DSV zurückkehrte. Bei den Olympischen Spielen 1988 in Calgary landete sie noch einmal größere Erfolge: sie gewann Silber im Riesenslalom und einen Tag später Bronze im Slalom, jeweils hinter der Schweizer Doppel-Olympiasiegerin Vreni Schneider. Danach beendete Christa Kinshofer ihre Karriere. Beigetragen zu dieser Entscheidung hatte auch eine Bandscheibenverletzung.

Kinshofer galt von Anfang an als „Riesentalent“, das trotz geringerem Trainingsaufwand als ihre Teamkolleginnen gute Ergebnisse erzielte. Mehrfach kritisiert wurde sie dafür von ihren Trainern, darunter DSV-Chefcoach Klaus Mayr, die ihr mangelnden Einsatz vorwarfen. Ihr Talent, sich vor der Kamera „zu verkaufen und zu artikulieren“,<ref>Gereift und geläutert. In: Der Spiegel 5/1988, S. 172–173.</ref> brachte ihr mehrere Werbeverträge ein. Im Laufe ihrer Karriere wurde sie von den Medien auch als „Diva“, „Hollywood-Christa“ oder „extrovertierte ‚Slalome‘“ bezeichnet.<ref name="Munzinger" />

Weitere Laufbahn

Am 3. März 1988 wurde die sechsfache Deutsche Meisterin zur Ehrenbürgerin der Stadt Miesbach ernannt. Nach ihrer Karriere als Sportlerin arbeitete Kinshofer als TV-Kommentatorin<ref>Sport-Bild & Audi präsentieren die Ski-WM ’93 – Alles über die spannenden Rennen vom 3. bis 14. Februar in Morioka (Japan), Sport-Bild vom 3. Februar 1993, S. 31 ff., 36</ref> und eröffnete ein Sportmode-Geschäft in der Münchner Residenzstraße. Bereits während ihrer sportlichen Karriere hatte sie zusammen mit ihrer Schwester die Firma Kinsi-Moden gegründet. Später trat sie als Buchautorin in Erscheinung (Fit for Success, 2001, Autobiografie Helden werden nicht gewürfelt, 2010). Bis heute arbeitet sie als Motivationstrainerin und Rednerin für den Bereich Sportmarketing und -sponsoring.<ref>Rednerseite von Christa Kinshofer</ref> Sie organisiert Golfturniere und Ski-/Snowevents, außerdem setzt sie sich als Botschafterin der Stiftung Laureus Sport for Good für Kinder und Jugendliche ein.<ref>Christa Kinshofer als Botschafterin bei Laureus</ref>

Kinshofer ist seit 2009 in zweiter Ehe mit dem Orthopäden Erich Rembeck verheiratet.<ref>Ski-Königin heiratet Leibarzt von Boris. bild-online.de, 19. Juli 2009</ref> Seither führt sie den Doppelnamen Kinshofer-Rembeck.<ref>Winterurlaub in München, ganz-muenchen.de, eingesehen am 22. Mai 2010</ref> Aus ihrer ersten, im Sommer 1986 geschlossenen Ehe mit dem Rosenheimer Unternehmer Reinhard Güthlein hat sie 1990 geborene Zwillingstöchter.<ref>Skilegende beim oberbayerischen Handwerk: Christa Kinshofer-Güthlein beim Tag des Handwerks am 5. Mai</ref> Seit November 2012 betrieb sie mit ihrem Mann die Christa Kinshofer Skiklinik in der ATOS Klinik. Am 25. November 2015 erfolgte die Neu-Eröffnung der Christa Kinshofer Skiklinik im ISAR Klinikum München .<ref>Und nach dem Sturz?. Beitrag von Regina Albers auf Focus Online, 10. Dezember 2012.</ref><ref>Christa Kinshofer-Skiklinik eröffnet in München. Beitrag auf der Website exklusiv-muenchen.de, 22. November 2012.</ref>

Weltcupsiege

Kinshofer errang insgesamt 17 Podestplätze, davon 7 Siege:

Datum Ort Land Disziplin
18. Dezember 1978 Val-d’Isère Frankreich Riesenslalom
7. Januar 1979 Les Gets Frankreich Riesenslalom
6. Februar 1979 Berchtesgaden Deutschland Riesenslalom
8. März 1979 Aspen USA Riesenslalom
11. März 1979 Heavenly Valley USA Riesenslalom
21. Januar 1981 Crans-Montana Schweiz Kombination
19. Dezember 1987 Piancavallo Italien Slalom

Weblinks

Commons Commons: Christa Kinshofer – Sammlung von Bildern

Literatur

  • Kinshofer, Christa ; Landstorfer, Peter: Helden werden nicht gewürfelt. Kämpfen, stürzen, aufstehen. München : mvg-Verl., 2010. – ISBN 978-3-86882-157-4

Einzelnachweise

<references />