Chuquicamata
Chuquicamata | ||||||
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Allgemeine Informationen zum Bergwerk | ||||||
Chuquicamata, das größte Kupferbergwerk der Welt | ||||||
Abbautechnik | Tagebau auf 13 km² | |||||
Förderung/Jahr | 528377 / 2010 t | |||||
Förderung/Gesamt | 3.000.000.000 t Erz | |||||
Seltene Mineralien | Typlokalität: Bellingerit, Betpakdalit-NaNa, Cuprocopiapit, Klinoatacamit, Kröhnkit, Leightonit, Libethenit, Lindgrenit, Mendozavilit-KCa, Metahohmannit, Natrochalcit, Obradovicit-KCu, Obradovicit-NaCu, Obradovicit-NaNa, Parabutlerit, Salesit, Sampleit und Ungemachit.<ref>Typlokalität Chuquicamata Mine bei Mineralienatlas (abgerufen am 4. August 2013)</ref><ref>Mindat - Locality Chuquicamata Mine, Chuquicamata District, Calama, El Loa Province, Antofagasta Region, Chile</ref> Atacamit, Brochantit, Coquimbit, Devillin, Enargit, Fibroferrit, Galenit (Bleiglanz), Halotrichit, Ilmenit, Jarosit, Kalinit, Lavendulan, Mirabilit, Nitronatrit, Olivenit, Powellit, Quarz, Römerit, Sphalerit, Thénardit, Ulexit, Voltait, Wulfenit und Zoisit. | |||||
Informationen zum Bergwerksunternehmen | ||||||
Betreibende Gesellschaft | CODELCO | |||||
Beschäftigte | 7569 (31. Dezember 2010) | |||||
Betriebsbeginn | 1915 | |||||
Geförderte Rohstoffe | ||||||
Abbau von | Kupfer | |||||
Rohstoffgehalt | 1 % | |||||
Größte Tiefe | 1100 m | |||||
Gesamtlänge | 4300 m | |||||
Geographische Lage | ||||||
Koordinaten | -68,901944444444|primary | dim= | globe= | name=Chuquicamata | region=CL-AN | type=landmark
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Standort | Calama | |||||
Gemeinde | Calama | |||||
Region | Región de Antofagasta | |||||
Staat | Chile |
Chuquicamata ist ein Kupfertagebau in der nordchilenischen Atacama-Wüste in der Región de Antofagasta. Er ist der größte Tagebau der Welt.
Inhaltsverzeichnis
Geographie
Geographische Lage
Chuquicamata liegt ca. 15 km von der Stadt Calama entfernt. Der Tagebau ist ungefähr 4.300 m lang, 3.000 m breit und bis zu 1.000 Meter tief. Die Multiplikation dieser Maximalerstreckungen ergibt 13 km² Rechteckfläche und 11 km³ Quadervolumen; grob abschätzen lässt sich das tatsächliche Volumen der Mulde mit 17 % (Kegel auf halber Grundfläche) bis 52 % (eingeschriebener Ellipsoid) davon. Im Jahr 2014 sollte der Tagebau seine größte Teufe von 1.100 m erreichen.
Geologie
Die Lagerstätte von Chuquicamata ist eine porphyrische Kupferlagerstätte.
Geschichte
Das Gebiet wurde schon vor der Ankunft der Spanier durch die Bewohner genutzt. Das Wort Chuquicamata kommt aus der Aymarasprache und stammt wohl von den ersten Einwohnern des Landes. Chile erhielt die offizielle Kontrolle über das Territorium erst mit dem Salpeterkrieg und den darauf folgenden Verträgen, die Kupfervorkommen wurden erst später entdeckt.
Im Jahr 1912 nahm die US-Firma Guggenheim Bros. die Lagerstätte in Besitz. Ein Jahr später starteten die ersten Arbeiten und im Frühjahr 1915 begann in Chuquicamata die Produktion von elektrolytisch gewonnenem Kupfer. 1923 übertrug Guggenheim Bros. die Grube an die Anaconda Copper Mining Company. Mit der chilenischen Verfassungsreform am 11. Juli 1971 wurde die Kupferproduktion verstaatlicht. Seitdem gehört Chuquicamata dem Staatsunternehmen Codelco.
Unmittelbar südlich des Tagebaus liegt die 1912 als Bergarbeitersiedlung gegründete Stadt Chuquicamata.<ref>CODELCO MINE SWALLOWS CHUQUICAMATA TOWN IN CHILE. In: santiagotimes.cl. Abgerufen am 25. März 2015. </ref> 2004 (nach anderen Aussagen 2007 oder 2008) wurden die Einwohner Chuquicamatas umgesiedelt, weil unter der Stadt ebenfalls Kupfer entdeckt wurde. Sie leben nun in einem neuen, eigens errichteten Wohngebiet in Calama.<ref>Chuquicamata, Chile. In: yfaenza.wordpress.com. 18. April 2013, abgerufen am 25. März 2015. </ref> Chuquicamata ist seitdem eine Geisterstadt.
Bergwerk
[veraltet] Chuquicamata ist einer der bedeutendsten Kupferproduzenten weltweit. Von 1915 bis 2005 förderte das Bergwerk 2,3 Milliarden Tonnen Erz mit einem durchschnittlichen Kupfergehalt von 1,53 Gew.%. Für den Zeitraum 2006–2014 waren weitere 700 Millionen Tonnen geplant. Nach unterschiedlichen Szenarien der Division Codelco Norte, die das Bergwerk betreibt, soll der Abbau im Tagebau spätestens 2017 enden. Ein intensives Erkundungsprogramm hat weitere Ressourcen in Höhe von 2,3 Milliarden Tonnen Erz mit einem Kupfergehalt von 0,81 Gew.% bis zu einer Teufe von 1.800 m unterhalb des Tagebaus nachgewiesen. Eine Machbarkeitsstudie sieht den untertägigen Abbau dieses Lagerstättenteils vor und eine Rampe wird derzeit für weitere Erkundungsmaßnahmen aufgefahren. Die untertägige Produktion sollte laut Studie 2014 beginnen und im Jahr 2020 ihre volle Kapazität von 45 Millionen Tonnen Erz pro Jahr erreichen.
Umwelt
Im Tagebau arbeiten rund 8.000 Arbeiter. Der aus der Kupfergewinnung resultierende Feinstaub ist die Ursache für viele Krankheiten (typisch sind Staublungen, Asthma und einige Krebsarten). Da Chile internationalen Umweltabkommen beigetreten ist, wurden die Bewohner 2004 nach Calama umgesiedelt, um die Gefahr für die Gesundheit der Menschen zu verringern. Das Stadtgebiet ist seitdem hermetisch abgeriegelt, die Häuser stehen aber alle noch und sehen aus, als würden die Einwohner morgen zurückkehren. Wurde den Arbeitern in der alten Stadt der Wohnraum kostenlos zur Verfügung gestellt, müssen sie in ihrem neuen Stadtviertel in Calama die Wohnungen kaufen.
Die Kupferproduktion ist der größte Umweltverschmutzer im Umkreis. Die Arsen und andere giftige Chemikalien enthaltenden Abwässer wurden jahrzehntelang direkt in die Wüste entsorgt und verseuchten die Landschaft. Heutzutage wird ein Teil der Abwässer für die Produktion wieder aufbereitet, da Wasser in der Wüste nur unzureichend vorhanden ist und somit teuer herangeschafft werden muss.
Mineralfunde
Chuquicamata ist ein bekannter Fundort verschiedener Minerale und derer Varietäten. Insgesamt konnten hier bisher 130 von der IMA anerkannte Minerale und 8 Varietäten nachgewiesen werden (Stand: 2013).
Weblinks
- CODELCO - Corporación Nacional del Cobre , Chile -. In: codelco.com. Abgerufen am 25. März 2015.
- Bild des deutschen Radarsatelliten „TerraSAR-X“
- Daniela Focke: Chuquicamata, the world’s greatest copper orebody. TU Bergakademie Freiberg, abgerufen am 25. März 2015 (Pdf, 560 kb, english).
Einzelnachweise
<references />