Kommission zur Erhaltung der lebenden Meeresschätze der Antarktis
Die Kommission zur Erhaltung der lebenden Meeresschätze der Antarktis<ref name="eu">Erhaltung der lebenden Meeresschätze der Antarktis. In: Zusammenfassungen der EU-Gesetzgebung. Europäische Union, 11. Februar 2005, abgerufen am 2. November 2012. </ref> (englisch Commission for the Conservation of Antarctic Marine Living Resources, CCAMLR, französisch Convention sur la conservation de la faune et la flore marines de l’Antarctique) ging aus dem Übereinkommen über die Erhaltung der lebenden Meeresschätze der Antarktis<ref name="eu" /> (Convention on the Conservation of Antarctic Marine Living Resources) hervor, welches 1980 als Folgevertrag zum Antarktisvertrag verabschiedet wurde.
Inhaltsverzeichnis
Mitgliedstaaten
Derzeit (2013) gehören der CCAMLR 25 Vollmitglieder an. Mitglied ist sowohl die EU-Kommission, wie auch Mitgliedsstaaten der EU. Binnenländer wie Uruguay u.a. haben teilweise wirtschaftliche und wissenschaftliche Interessen in der Antarktis oder beanspruchen Territorien dort (Norwegen, UK, USA, Chile u.a.) Die Staaten werden meist vertreten durch die entsprechenden Ministerien oder wissenschaftlichen Institutionen:
- Argentinien, Embajada de Argentina, Australien
- Australien, Australian Antarctic Division
- Belgien, Federal Public Service (FPS) Health, Food Chain Safety and Environment
- Brasilien, Embassy of the Federative Republic of Brazil, Australien
- Chile, Dirección de Antártica, Ministerio de Relaciones Exteriores
- China, Division of International Cooperation, Bureau of Fisheries, Ministry of Agriculture
- Deutschland, Verbraucherschutzministerium
- European Union, Directorate-General for Maritime Affairs and Fisheries
- France, Ministère des Affaires étrangères et européennes, Direction des Affaires juridiques
- Indien, Centre for Marine Living Resources & Ecology, Ministry of Earth Sciences
- Italien, Ministero Esteri. Direzione General Asia
- Japan, International Affairs Division, Fisheries Agency of Japan
- Korea, Embassy of the Republic of Korea, Australia
- Namibia, Ministry of Fisheries and Marine Resources
- Neuseeland, Ministry of Foreign Affairs and Trade
- Norwegen, Royal Norwegian Embassy, Australien
- Polen, Fisheries Department, Ministry of Agriculture and Rural Development
- Russland, Department of International Cooperation, Russian Federation Federal Agency for
- Südafrika, Marine and Coastal Management, Ministry of Environmental Affairs and Tourism
- Spanien, Embassy of Spain, Australia
- Schweden, Ministry for Foreign Affairs
- Ukraine, State Committee for Fisheries of Ukraine
- United Kingdom, Head, Polar Regions Section, Overseas Territories Department, Foreign and Commonwealth Office
- United States of America, Office of Ocean and Polar Affairs, U.S. Department of State
- Uruguay, Instituto Antártico Uruguayo
Verhandlungen
Die CCAMLR Mitglieder und die EU hatten sich auf einem Treffen 2009 darauf geeinigt bis 2012 ein representatives Netzwerk von MPAs einzurichten.
2012 tagte die Kommission im australischen Hobart. Bei dem Treffen 2012 ging es erstmals darum, das Gebiet des 2,4 Millionen km² großen Rossmeeres in ein marines Schutzgebiet zu verwandeln. Dagegen wehrten sich allerdings massiv die Vertreter der Fischerei. Nachdem Neuseeland vor Jahren die intensive Befischung des Riesen-Antarktisdorsches im Rossmeer begann, hat die kommerzielle Ausbeutung der Tiere inzwischen stark zugenommen. Auch andere an den Ressourcen interessierte Länder wie Russland, China und die Ukraine wehrten sich gegen ein marines Schutzgebiet.<ref>China and Russia Block Plan to Create Ocean Sanctuaries in Antarctica. In: Spiegel Online. 2. November 2012, abgerufen am 2. November 2012. </ref>
2013 wurde u. a. auf Initiative der damaligen Bundesregierung und Russlands eine Sondersitzung der CCAMLR einberufen. Australien, Frankreich und die Europäische Union (vertreten durch die Kommission) schlugen ein Netzwerk von MPAs in der Ost-Antarktis vor. Ein Vertrag, der auf einem Treffen der Kommission im Juli 2013 ausgehandelt werden sollte, platzte aufgrund des Widerstands des Mitglieds Russland.<ref>dpa: Verhandlungen über Antarktis-Schutzgebiete gescheitert. Konferenz in Bremerhaven. Süddeutsche Zeitung, 16. Juli 2013, abgerufen am 16. Juli 2013 (deutsch). </ref>
Bewertungen
Die damalige EU-Kommissarin für maritime Angelegenheiten Maria Damanaki gab die Position der EU nach der CCAMLR Sondersitzung 2013 in Bremerhaven wieder. Sie war verärgert darüber, dass CCAMLR nicht in der Lage war, eine Vereinbarung zu treffen. “Es ist eine Schande, dass die große Unterstützung der Unterschutzstellung von ein paar wenigen blockiert wurde. Das ist ein Schritt zurück und beschädigt die Reputation einer Organisation, die immer ein Vorreiter im Schutz Mariner Ressourcen war. Ich hoffe, dass die vertane Chance bald "repariert" wird.<ref>http://ec.europa.eu/commission_2010-2014/damanaki/headlines/press-releases/2013/07/20130717-01_en.htm</ref>
Publikationen
- Peter Young (Filmemacher): The Last Ocean, Dokumentarfilm der den Überlebenskampf dieses Gebietes gegen menschliche Eindringlinge beschreibt
Weblinks
Einzelnachweise
<references />