Cornwallit
Cornwallit | |
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Kugeliger Cornwallit aus der Grube Clara bei Oberwolfach, Baden-Württemberg (Sichtfeld 5 mm) | |
Allgemeines und Klassifikation | |
Andere Namen |
Erinit |
Chemische Formel | Cu5 ist dimorph und kommt in der Natur neben dem monoklin kristallisierenden Cornwallit noch als triklin kristallisierender Cornubit vor.<ref name="Datenblatt" />
Bildung und FundorteCornwallit bildet sich sekundär in der Oxidationszone von Kupfer-Lagerstätten. Als Begleitmineral können weitere Kupferphosphate bzw. -arsenate wie unter anderem Arthurit, Austinit, Chalkophyllit, Cornubit, Klinoklas, Konichalcit, Lavendulan, Olivenit, Strashimirit und Tirolit, aber auch Sulfate wie Brochantit und Spangolith oder Carbonate wie Azurit und Malachit auftreten. Als eher seltene Mineralbildung kann Cornwallit an verschiedenen Fundorten zum Teil zwar reichlich vorhanden sein, insgesamt ist er aber wenig verbreitet. Bisher (Stand 2013) gelten rund 160 Fundorte<ref name="MindatAnzahl" /> als bekannt. Neben seiner Typlokalität Wheal Gorland bei Gwennap trat das Mineral im Vereinigten Königreich noch an mehreren Orten in der Grafschaft Cornwall wie unter anderem St Hilary sowie in den Grafschaften Cumbria und Devon in England und bei Leadhills in Schottland auf. In Deutschland fand man Cornwallit bisher vor allem im Schwarzwald, unter anderem bei Freudenstadt, Wittichen und Oberwolfach in Baden-Württemberg, aber auch an der Hartkoppe und bei Sommerkahl in Bayern, am Hohenstein in der hessischen Gemeinde Lautertal, bei Bad Lauterberg im Harz in Niedersachsen, bei Hoffnungsthal (Rösrath) und an mehreren Stellen im Siegerland in Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz sowie bei Schneeberg und im Bergbaugebiet Graul in Sachsen gefunden. In Österreich wurde Cornwallit bisher nur am Silberberg, der Gratlspitze und der Hofer Tratte im Inntal und am Graschberg bei Thierbach (Gemeinde Wildschönau) in Tirol gefunden. Der bisher einzige bekannte Fundort in der Schweiz ist der Six-Blanc nahe Bruson in der walliser Gemeinde Bagnes. Weitere Fundorte liegen unter anderem in Australien, Brasilien, Bulgarien, Chile, China, Frankreich, Griechenland, Irland, Italien, Japan, Marokko, Mexiko, der Mongolei, Polen, Portugal, Simbabwe, der Slowakei, Spanien, Südafrika, Tschechien, Ungarn und in den Vereinigten Staaten von Amerika.<ref name="Fundorte" /> KristallstrukturCornwallit kristallisiert isotyp mit Pseudomalachit<ref name="Klockmann" /> im monoklinen Kristallsystem in der Raumgruppe P21/c (Raumgruppen-Nr. 14) mit den Gitterparametern a = 4,59 Å; b = 5,77 Å; c = 17,34 Å und β = 91,8° sowie zwei Formeleinheiten pro Elementarzelle.<ref name="StrunzNickel" /> Siehe auchLiteratur
WeblinksCommons Commons: Cornwallite – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Einzelnachweise<references> <ref name="Datenblatt"> Cornwallite, In: John W. Anthony, Richard A. Bideaux, Kenneth W. Bladh, Monte C. Nichols (Hrsg.): Handbook of Mineralogy, Mineralogical Society of America, 2001 (PDF 65,2 kB) </ref> <ref name="Fundorte"> Fundortliste für Cornwallit beim Mineralienatlas und bei Mindat </ref> <ref name="Klockmann"> Friedrich Klockmann, Paul Ramdohr, Hugo Strunz (Hrsg.): Klockmanns Lehrbuch der Mineralogie. 16. Auflage. Enke, Stuttgart 1978 (Erstausgabe: 1891), ISBN 3-432-82986-8, S. 630. </ref> <ref name="Mindat"> Mindat - Cornwallite </ref> <ref name="MindatAnzahl"> Mindat - Anzahl der Fundorte für Cornwallite </ref> <ref name="Rösler"> Hans Jürgen Rösler: Lehrbuch der Mineralogie. 4. durchgesehene und erweiterte Auflage. Deutscher Verlag für Grundstoffindustrie (VEB), Leipzig 1987, ISBN 3-342-00288-3, S. 648. </ref> <ref name="StrunzNickel"> Hugo Strunz, Ernest H. Nickel: Strunz Mineralogical Tables. 9. Auflage. E. Schweizerbart'sche Verlagsbuchhandlung (Nägele u. Obermiller), Stuttgart 2001, ISBN 3-510-65188-X, S. 448. </ref> <ref name="Zippe"> F. X. M. Zippe: Über den Cornwallit, eine neue Species des Mineralreichs, In: Abhandlungen der Königlichen Böhmischen Gesellschaft der Wissenschaften, Band 4 (1847), S. 652 (PDF 1,1 MB; 6) </ref> </references> |