Curienit


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Curienit
Curienit (gelb) und Francevillit (orange) aus der Mounana Mine (Mouana Mine), Franceville, Haut-Ogooué, Gabun
Allgemeines und Klassifikation
Andere Namen

IMA 1967-049

Chemische Formel Pb2·5H2O<ref name="StrunzNickel" /> und entwickelt nur mikrokristalline Mineral-Aggregate von kanariengelber Farbe bei hellgelber Strichfarbe.

Mit Francevillit (Ba2+-[V2O8]6−“ mit der System-Nr. VII/E.11 bildete.

Die seit 2001 gültige und von der International Mineralogical Association (IMA) verwendete 9. Auflage der Strunzschen Mineralsystematik ordnet den Curienit dagegen in die Klasse der „Oxide und Hydroxide“ und dort in die Abteilung der „V[5,6]-Vanadate“ ein. Diese ist zudem weiter unterteilt nach der Kristallstruktur, so dass das Mineral seinem Aufbau entsprechend in der Unterabteilung „Uranyl-Gruppenvanadate (Sorovanadate)“ zu finden ist, wo es zusammen mit Francevillit und Fritzscheit die „Francevillitgruppe“ mit der System-Nr. 4.HB.15 bildet.

Die vorwiegend im englischen Sprachraum gebräuchliche Systematik der Minerale nach Dana ordnet den Curienit wie die veraltete Strunz'sche Systematik in die Klasse der „Phosphate, Arsenate und Vanadate“, dort jedoch in die Abteilung der „Wasserhaltigen Phosphate etc.“ ein. Hier ist er zusammen mit Francevillit in der unbenannten Gruppe 40.02a.27 innerhalb der Unterabteilung „Wasserhaltigen Phosphate etc., mit A2+(B2+)2(XO4) × x(H2O), mit (UO2)2+“ zu finden.

Bildung und Fundorte

Curienit bildet sich in der Oxidationszone von bleihaltigen UranVanadium-Lagerstätten. Begleitminerale sind neben dem Francevillit noch weitere Uranminerale wie unter anderem Carnotit, Dewindtit, Johannit, Kasolit, Metatorbernit, Torbernit, Uraninit, Uranopilit, Vanuralit und Zeunerit, aber auch Chervetit, Duttonit, Galenit, Mottramit, Sphalerit und Quarz.

Als seltene Mineralbildung konnte Curienit nur an wenigen Fundorten nachgewiesen werden, wobei bisher (Stand: 2013) etwas mehr als 10 Fundorte als bekannt gelten. Neben seiner Typlokalität „Mounana Mine“ fand sich das Mineral in Gabun noch in mehreren anderen Minen rund um Franceville.

Der einzige bisher bekannte Fundort in Deutschland ist St. Ulrich im Schwarzwald (Burggraben, Gang Nr. 6) in Baden-Württemberg. Daneben trat Curienit noch bei Shinkolobwe in der Demokratischen Republik Kongo, Échassières (Kanton Gannat) und Saint-Martin-de-Belleville (Département Savoie) in Frankreich, beim Phosphatvorkommen Akashat im Irak, bei dem prospektierten Uranvorkommen Rio Giulis bei Condino in der autonomen Provinz Trentino und bei Sankt Joachimsthal in Tschechien.<ref name="Fundorte" />

Kristallstruktur

Curienit kristallisiert isotyp mit Francevillit im orthorhombischen Kristallsystem in der Raumgruppe Pcan (Raumgruppen-Nr. 60) mit den Gitterparametern a = 10,40 Å; b = 8,45 Å und c = 16,34 Å sowie 4 Formeleinheiten pro Elementarzelle.<ref name="StrunzNickel" />

Siehe auch

Literatur

Weblinks

Einzelnachweise

<references> <ref name="Datenblatt"> Curienite, In: John W. Anthony, Richard A. Bideaux, Kenneth W. Bladh, Monte C. Nichols (Hrsg.): Handbook of Mineralogy, Mineralogical Society of America, 2001 (PDF 66 kB) </ref> <ref name="Fundorte"> Fundortliste für Curienit beim Mineralienatlas und bei Mindat </ref> <ref name="IMA-Tidying-up"> Ernst A.J. Burke: Tidying up Mineral Names: an IMA-CNMNC Scheme for Suffixes, Hyphens and Diacritical marks, In: Mineralogical Record, Band 39, Nr. 2 (März–April 2008); PDF 2,7 MB </ref> <ref name="StrunzNickel">  Hugo Strunz, Ernest H. Nickel: Strunz Mineralogical Tables. 9. Auflage. E. Schweizerbart'sche Verlagsbuchhandlung (Nägele u. Obermiller), Stuttgart 2001, ISBN 3-510-65188-X, S. 256. </ref> <ref name="Webmineral"> Webmineral - Curienite (englisch) </ref> </references>