David Piper


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25px Dieser Artikel behandelt den Rennfahrer. Es gibt auch David Piper (Kunsthistoriker).
David Piper
David Piper 2009
Nation: Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Vereinigtes Königreich
Automobil-Weltmeisterschaft
Erster Start: Großer Preis von Großbritannien 1959
Letzter Start: Großer Preis von Großbritannien 1960
Konstrukteure
1959 Dorchester Service Station · 1960 Robert Bodie Ltd.
Statistik
WM-Bilanz:
Starts Siege Poles SR
2
WM-Punkte:
Podestplätze:
Führungsrunden:

David Ruff Piper (* 2. Dezember 1930 in Edgware) ist ein ehemaliger britischer Automobilrennfahrer.

Karriere

Datei:1969-06-01 Porsche 917.jpg
Der Porsche 917 von Piper/Gardner 1969 am Nürburgring
Datei:Ferrari P.jpg
David Piper in einem Ferrari 330P4-Replika, bei einem historischen Sportwagenrennen in Südafrika 2007

David Piper fuhr in den 1960er-Jahren als Privatier eine Vielzahl an Sportwagenrennen für Ferrari. Bis ins hohe Alter nahm er an historischen Rennen teil und fuhr dort vor allem seinen Ferrari 250LM und einen Ferrari 330P4.

Seine Karriere begann Piper 1954 mit einem 750-cm³-MG, der vorher im Besitz von Dennis Poore war. Die ersten Auftritte hatte er bei Bergrennen. 1955 folgte der erste Erfolg. Piper gewann, diesmal mit einem Lotus MK VI, die Leinster Tropy in Irland. Als Copilot von Dan Margulies gab es 1956 den neunten Gesamtrang bei der Targa Florio. Als Fahrzeug diente ein Jaguar D-Type. Zwischen 1956 und 1958 tourte Piper mit einem Lotus Eleven durch Europa und machte überall dort halt, wo es gerade ein Rennen gab.

Ende der 1950er-Jahre versuchte er sich mit mäßigem Erfolg auch im Monoposto-Rennwagen. Er fuhr einige Formel-2-Rennen und gab mit einem Lotus 16 in Aintree 1959 beim Großen Preis von Großbritannien sein Debüt in der Formel 1. 1960 startete er erneut beim britischen Grand Prix, diesmal in Silverstone. Nach einem Ausfall 1959 erreichte Piper mit dem zwölften Rang seine einzige Platzierung bei einem Weltmeisterschaftslauf.

Ab den 1960er-Jahren fuhr Piper fast nur noch Sportwagenrennen. Seine privat eingesetzten Rennfahrzeuge hatten immer eine hellgrüne Lackierung, die Lieblingsfarbe von Piper. 1962 erwarb er seinen ersten Ferrari 250 GTO. Mit diesem Spitzen-GT-Fahrzeug, der Wagen hatte die Chassisnummer 3767, siegte Piper bei vielen Rennen in der GT-Klasse. 1964 wurde der GTO durch einen LM ersetzt. Am Ende des Jahres hatte Piper einen schweren Unfall in Snetterton, den er aber völlig unverletzt überstand.

Ab 1965 war Piper Werkspilot beim britischen Ferrari-Importeur Maranello Concessionaires und fuhr dessen Ferrari bei allen großen Sportwagenrennen der Welt. Immer wieder wurde er auch an die Scuderia verliehen, wenn dort Fahrermangel herrschte. So fuhr er den Werks-312P 1969 in Spa und bei den 24 Stunden von Le Mans.

Nur selten wurde Piper der italienischen Marke untreu. Als 1969 die Porsche-Werksfahrer die Fahrt mit dem neuen, gefährlichen Porsche 917 beim 1000-km-Rennen am Nürburgring verweigerten, sprang Piper gemeinsam mit Frank Gardner ein. Die beiden fuhren den 4,5-Liter-Wagen auf den siebten Gesamtrang. 1971 erwarb Piper selbst einen Porsche 917 und gewann mit Richard Attwood als zweiter Fahrer zum fünften Mal das 9-Stunden-Rennen von Kyalami.

Pipers Karriere endete durch eine Unachtsamkeit. Er war einer der Piloten, die die Rennfahrzeuge im Film Le Mans von Steve McQueen für die Rennszenen pilotierten. Durch eine kurze Unkonzentriertheit hatte Piper einen bösen Unfall. Im Krankenhaus in Le Mans kam zum gebrochenen Bein eine Infektion hinzu, die die Ärzte zwang, das rechte Bein über dem Knie zu amputieren.

Piper gehört heute zu den großen Ferrari-Enthusiasten. Er besitzt nach wie vor einen Ferrari 250LM (Chassisnummer 8165) und in seiner kleinen Werkstatt in Surrey wurden bisher drei Ferrari 330P4 als Replikas komplett neu gebaut.

Statistik

Statistik in der Formel 1

Gesamtübersicht

Saison Team Chassis Motor Rennen Siege Zweiter Dritter Poles schn.
Rennrunden
Punkte WM-Pos.
1959 Dorchester Service Station Lotus 16 Climax 1.5 L4 1 NC
1960 Robert Bodle Ltd. Cooper T51 Climax 2.5 L4 1 NC
Gesamt 2

Einzelergebnisse

Saison 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10
1959 20px 20px 20px 20px 20px 20px 20px 20px 20px  
        DNF          
1960 20px 20px 20px 20px 20px 20px 20px 20px 20px 20px
          DNS 12      
Legende
Farbe Abkürzung Bedeutung
Gold Sieg
Silber 2. Platz
Bronze 3. Platz
Grün Platzierung in den Punkten
Blau Klassifiziert außerhalb der Punkteränge
Violett DNF Rennen nicht beendet (did not finish)
NC nicht klassifiziert (not classified)
Rot DNQ nicht qualifiziert (did not qualify)
DNPQ in Vorqualifikation gescheitert (did not pre-qualify)
Schwarz DSQ disqualifiziert (disqualified)
Weiß DNS nicht am Start (did not start)
WD zurückgezogen (withdrawn)
Hellblau PO nur am Training teilgenommen (practiced only)
TD Freitags-Testfahrer (test driver)
ohne DNP nicht am Training teilgenommen (did not practice)
INJ verletzt oder krank (injured)
EX ausgeschlossen (excluded)
DNA nicht erschienen (did not arrive)
C Rennen abgesagt (cancelled)
  keine WM-Teilnahme
sonstige P/fett Pole-Position
SR/kursiv Schnellste Rennrunde
* nicht im Ziel, aufgrund der zurückgelegten Distanz aber gewertet
() Streichresultate
unterstrichen Führender in der Gesamtwertung

Le-Mans-Ergebnisse

Jahr Team Fahrzeug Teamkollege Platzierung Ausfallgrund
1963 Vereinigte StaatenVereinigte Staaten North American Racing Team Ferrari 250 GTO LM Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Masten Gregory Rang 6
1964 Vereinigte StaatenVereinigte Staaten North American Racing Team Ferrari 250LM OsterreichÖsterreich Jochen Rindt Ausfall Ölpumpe
1965 Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Maranello Concessionaires Ltd. Ferrari 365P2 SchwedenSchweden Joakim Bonnier Ausfall Zündungsschaden
1966 Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Maranello Concessionaires Ferrari 365P2 Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Richard Attwood Ausfall Wasserpumpe
1967 Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich John Wyer Automotive Engineering Mirage M1 Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Dick Thompson Ausfall Motorschaden
1968 Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich David Piper Racing Ferrari 250LM Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Richard Attwood Rang 7
1969 ItalienItalien SpA Ferrari SEFAC Ferrari 312P MexikoMexiko Pedro Rodríguez Ausfall Getriebeschaden
1970 Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich AAW Racing with David Piper Porsche 917K NiederlandeNiederlande Gijs van Lennep Ausfall Unfall

Sebring-Ergebnisse

Jahr Team Fahrzeug Teamkollege Teamkollege Platzierung Ausfallgrund
1963 Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich David Piper Ferrari 250 GTO Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Ed Cantrell Rang 14
1964 Vereinigte StaatenVereinigte Staaten NART Ferrari 250 GTO/64 Mexiko 1934Mexiko Pedro Rodríguez Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Mike Gammino Rang 7 und Klassensieg
1965 Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich David Piper Auto Racing Ltd. Ferrari 250LM SudafrikaSüdafrika Anthony Maggs Rang 3 und Klassensieg
1967 Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich David Piper Racing Ferrari 365P2/3 Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Richard Attwood Ausfall Getriebeschaden
1968 Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Edward Nelson Racing Ford GT40 Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Edward Nelson Rang 16 und Klassensieg

Weblinks