Deutsche Bischofskonferenz
Die Deutsche Bischofskonferenz (DBK) ist der Zusammenschluss der römisch-katholischen Bischöfe aller Diözesen in Deutschland. Neben den Diözesanbischöfen gehören der Bischofskonferenz die Koadjutoren, die Diözesanadministratoren und die Weihbischöfe an. Derzeit (Stand: September 2015) sind dies 66 Mitglieder aus den 27 deutschen Diözesen.<ref>DBK: Vollversammlung. Website der DBK. Abgerufen am 30. Juli 2012.</ref> Die Organisation ist mit ihrem Sekretariat in Bonn (Kaiserstraße) ansässig. Zur Vertretung der Kirche nach außen gegenüber Staat und Gesellschaft existiert als weitere Dienststelle der Bischofskonferenz das Kommissariat der deutschen Bischöfe - Katholisches Büro in Berlin - in Berlin. Am 12. März 2014 wählten die deutschen Bischöfe bei ihrer Frühjahrsvollversammlung in Münster den Erzbischof von München und Freising, Reinhard Kardinal Marx, zu ihrem neuen Vorsitzenden.<ref>sueddeutsche.de: „Nachfolger von Zollitsch: Marx ist neuer Vorsitzender der Bischofskonferenz“(abgerufen am 12. März 2014)</ref>
Die erste deutsche Bischofskonferenz fand 1848 in Würzburg statt. 1867 versammelten sich die deutschen Bischöfe erstmals „am Grabe des heiligen Bonifatius“ in Fulda; danach wurde daraus eine feste Institution. Die heutige Deutsche Bischofskonferenz geht auf diese Vorgängerorganisation zurück.
Inhaltsverzeichnis
- 1 Zusammensetzung und Aufgaben
- 2 Die Organe der Deutschen Bischofskonferenz
- 2.1 Die Vollversammlung
- 2.2 Der Ständige Rat
- 2.3 Der Vorsitzende
- 2.4 Die Bischöflichen Kommissionen
- 2.4.1 Glaubenskommission (I)
- 2.4.2 Ökumenekommission (II)
- 2.4.3 Pastoralkommission (III)
- 2.4.4 Kommission für Geistliche Berufe und Kirchliche Dienste (IV)
- 2.4.5 Liturgiekommission (V)
- 2.4.6 Kommission für gesellschaftliche und soziale Fragen (VI)
- 2.4.7 Kommission für Erziehung und Schule (VII)
- 2.4.8 Kommission für Wissenschaft und Kultur (VIII)
- 2.4.9 Publizistische Kommission (IX)
- 2.4.10 Kommission Weltkirche (X)
- 2.4.11 Kommission für Ehe und Familie (XI)
- 2.4.12 Jugendkommission (XII)
- 2.4.13 Kommission für caritative Fragen (XIII)
- 2.4.14 Migrationskommission (XIV)
- 3 Geschichte
- 4 Vorsitzende
- 5 Literatur
- 6 Rundfunkberichte
- 7 Siehe auch
- 8 Weblinks
- 9 Einzelnachweise
Zusammensetzung und Aufgaben
Die Deutsche Bischofskonferenz ist laut Statut der „Zusammenschluss der Bischöfe der (katholischen) Teilkirchen (Diözesen) in Deutschland zum Studium und zur Förderung gemeinsamer pastoraler Aufgaben, zu gegenseitiger Beratung, zur notwendigen Koordinierung der kirchlichen Arbeit und zum gemeinsamen Erlass von Entscheidungen sowie zur Pflege der Verbindung zu anderen Bischofskonferenzen.“<ref name="DBK, Geschichte, Langfassung">Geschichte der Deutschen Bischofskonferenz. Deutsche Bischofskonferenz, abgerufen am 1. März 2011. </ref>
Die Deutsche Bischofskonferenz gründet sich auf das Dekret des Zweiten Vatikanischen Konzils (1965) Christus Dominus (Art. 38<ref>Dekret CHRISTUS DOMINUS über die Hirtenaufgabe der Bischöfe. vatican.va. Abgerufen am 27. März 2014.</ref>) und wurde im neuen kirchlichen Gesetzbuch von 1983 (cc. 447-459 CIC<ref>Codex des Kanonischen Rechtes. vatican.va. Abgerufen am 27. März 2014.</ref>) normiert.<ref name="Lehmann, Vom Dienst am Ganzen">Karl Kardinal Lehmann: Vom Dienst am Ganzen. Rechenschaftsbericht. Deutsche Bischofskonferenz, 11. Februar 2008, abgerufen am 27. März 2014. </ref>“ Sie ist Mitglied im Rat der europäischen Bischofskonferenzen (CCEE) sowie in der Kommission der Bischofskonferenzen der Europäischen Gemeinschaft (COMECE).
Der Verband der Diözesen Deutschlands ist Rechtsträger der Deutschen Bischofskonferenz.<ref>Der Verband der Diözesen Deutschlands (VDD). Deutsche Bischofskonferenz, abgerufen am 11. Januar 2013. </ref>
Die Organe der Deutschen Bischofskonferenz
Art. 3 des Konzilsdekrets Christus Dominus „legte die Organe der Bischofskonferenz fest: die Vollversammlung, der Ständige Rat, der Vorsitzende und die Bischöflichen Kommissionen ‚zur Bearbeitung von Fragen eines bestimmten Teilgebietes’. Das oberste Organ ist die Vollversammlung.<ref name="Lehmann, Vom Dienst am Ganzen" />“
Die Vollversammlung
Oberstes Organ der Deutschen Bischofskonferenz ist die Vollversammlung der Mitglieder. Ihr gehören die Diözesanbischöfe, die Koadjutoren, die Diözesanadministratoren, die Weihbischöfe und die anderen Titularbischöfe mit besonderer Aufgabe an. Die Vorsteher anderer katholischer Rituskirchen eigenen Rechts sind beratende Mitglieder, der Apostolische Nuntius kann bei Bedarf teilnehmen. Der Nuntius hat jedoch nur eine beratende oder beobachtende Funktion und ist nicht stimmberechtigt. Zu den Aufgaben der Vollversammlung gehören unter anderem die Wahl des Vorsitzenden und der anderen Funktionsträger sowie der Erlass von Lehraussagen und allgemeinen Dekreten. „Das Konzilsdekret ‚Christus Dominus‘ vom 28. Oktober 1965 […] definierte in Art. 38, […] dass die Beschlüsse mit 2/3 der Stimmen der Stimmberechtigten gefasst werden und wie sie Rechtskraft erlangen (Nr. 4).“<ref name="DBK, Geschichte, Langfassung" />
Zweimal im Jahr treffen sich alle Mitglieder zu einer viertägigen Vollversammlung. Die Frühjahrvollversammlung findet an wechselnden Orten, die Herbstvollversammlung stets in Fulda statt.
Der Ständige Rat
„Im ‚Ständigen Rat‘ ist jedes der 27 (Erz-)Bistümer durch den Ortsordinarius (oder im Verhinderungsfall durch seinen Vertreter) mit Sitz und Stimme vertreten.<ref>Der Ständige Rat. Deutsche Bischofskonferenz, abgerufen am 1. März 2011. </ref>
Auf Empfehlung einer neunköpfigen Jury entscheidet der Ständige Rat über die Preisträger des seit 1979 jährlich von der Deutschen Bischofskonferenz verliehenen Katholischen Kinder- und Jugendbuchpreises.
Der Vorsitzende
Der Vorsitzende, der ein Diözesanbischof sein muss, wird in geheimer Wahl mit zwei Drittel der Stimmen auf sechs Jahre gewählt, wobei eine Wiederwahl möglich ist. Er leitet die Vollversammlung und den Ständigen Rat und setzt die Tagesordnung unter Berücksichtigung der eingegangenen Wünsche fest, wobei die Gremien zu Beginn ihrer Sitzung nochmals über die Tagesordnung befinden.<ref name="Lehmann, Vom Dienst am Ganzen" /> „Er vertritt die Bischofskonferenz nach außen“<ref name="DBK, Geschichte, Langfassung" />; dabei ist er an ihre Beschlüsse gebunden.
„In der Mediengesellschaft wird der Vorsitzende nicht nur wegen der ergangenen Beschlüsse angefragt, sondern muss zu vielen Ereignissen und Problemen des kulturellen, politischen und gesellschaftlichen Lebens Stellung beziehen, für das es sehr oft keine unmittelbaren Vorgaben durch Beschlüsse der Bischofskonferenz gibt. Dies verstärkt die Verantwortung und die Stellung des Vorsitzenden vor allem in die Gesellschaft hinein, hat aber auch Rückwirkungen für seine Position in der Kirche und in der Bischofskonferenz. In diesem Sinne ist das Amt des Vorsitzenden allem Anschein entgegen relativ offen strukturiert und eher bescheiden ausgestattet, kann recht verschieden ausgefüllt werden – und kann vielleicht gerade so eine stärkere Wirkung entfalten, als dies im Statut vorgezeichnet ist.“<ref name="Lehmann, Vom Dienst am Ganzen" />
„Zum Aufgabenbereich des Vorsitzenden gehört nicht nur die Leitung der Gremien und die Vertretung nach außen, sondern die Verbindung der Bistümer untereinander, zuerst im eigenen Land, schließlich aber auch im Sinne der Beziehungen zum Zentrum der Weltkirche in Rom, zu den Nachbarkirchen und in die ganze Weltkirche hinein.“<ref name="Lehmann, Vom Dienst am Ganzen" />
Am 12. März 2014 wählten die versammelten Bischöfe Reinhard Kardinal Marx zum neuen Vorsitzenden der Deutschen Bischofskonferenz.<ref>sueddeutsche.de</ref> Sekretär der Deutschen Bischofskonferenz bleibt für weitere sechs Jahre Hans Langendörfer SJ.
Leiter des Kommissariates der Deutschen Bischöfe, dem Verbindungsbüro zur Bundesregierung, ist Prälat Karl Jüsten.
Die Bischöflichen Kommissionen
Zusätzlich eingerichtete Bischöfliche Kommissionen bearbeiten Fragen bestimmter Teilgebiete des kirchlichen Lebens (Glaubenskommission, Ökumenekommission, Pastoralkommission, Liturgiekommission, Kommission für gesellschaftliche und soziale Fragen u. a).<ref>Bischöfliche Kommissionen. Deutsche Bischofskonferenz, abgerufen am 19. März 2014. </ref>
Glaubenskommission (I)
Die Aufgabe der Glaubenskommission umfasst grundlegende Fragen des Glaubens, etwa solche des Gottesbildes und der Sakramente, und ethische Fragen der Biologie und der Medizin, z. B. zu den Themen Sterbehilfe und Embryonenschutz.
Mitglieder:
- Karl Kardinal Lehmann, Bischof von Mainz, Vorsitzender
- Gebhard Fürst, Bischof von Rottenburg-Stuttgart
- Franz-Josef Overbeck, Bischof von Essen
- Helmut Dieser, Weihbischof in Trier
- Karlheinz Diez, Weihbischof in Fulda
- Anton Losinger, Weihbischof in Augsburg
- Norbert Werbs, Weihbischof in Hamburg
- Stefan Zekorn, Weihbischof in Münster
- Rudolf Voderholzer, Bischof von Regensburg
Unterkommission Bioethik
Unterkommission der Glaubenskommission
Mitglieder:
- Gebhard Fürst, Bischof von Rottenburg-Stuttgart, Vorsitzender
- Anton Losinger, Weihbischof in Augsburg
Ökumenekommission (II)
Die Ökumenekommission befasst sich mit ökumenischen Grundfragen. Darunter fallen u. a. Rechtfertigungslehre, Amtsverständnis, Kirchenbild und die Beziehungen zu nichtkatholischen Kirchen und Gemeinschaften. Grundfragen der Ökumene in theologischer Hinsicht und die Beziehungen zu den nicht-katholischen Kirchen in Deutschland sind Gegenstand der Kommissionsaufgabe. Ihr zugeordnet ist eine Unterkommission für die religiösen Beziehungen zum Judentum.
Mitglieder:
- Gerhard Feige, Bischof von Magdeburg, Vorsitzender
- Heinz Josef Algermissen, Bischof von Fulda, stellvertretender Vorsitzender
- Heinrich Mussinghoff, Bischof von Aachen
- Karl-Heinz Wiesemann, Bischof von Speyer
- Hubert Berenbrinker, Weihbischof in Paderborn
- Hans-Jochen Jaschke, Weihbischof in Hamburg
- Thomas Löhr, Weihbischof in Limburg
- Nikolaus Schwerdtfeger, Weihbischof in Hildesheim
- Wilhelm Zimmermann, Weihbischof in Essen
Unterkommission für die religiösen Beziehungen zum Judentum
Unterkommission der Ökumenekommission
Mitglieder:
- Heinrich Mussinghoff, Bischof von Aachen, Vorsitzender
- Heinz Josef Algermissen, Bischof von Fulda
- Jörg Michael Peters, Weihbischof in Trier
Pastoralkommission (III)
Die Pastoralkommission beobachtet die Gemeindepastoral, Strukturveränderungen der Pastoral und der Seelsorgebereiche, und analysiert verkündigungsbezogene Entwicklungen im Internet und weiteren gesellschaftlichen Bereichen. Unterstützt wird die Pastoralkommission von der Katholischen Arbeitsstelle für missionarische Pastoral in Erfurt.
Mitglieder:
- Franz-Josef Bode, Bischof von Osnabrück, Vorsitzender
- Ludwig Schick, Erzbischof von Bamberg, stellvertretender Vorsitzender
- Wolfgang Ipolt, Bischof von Görlitz
- Reinhard Hauke, Weihbischof in Erfurt
- Ulrich Boom, Weihbischof in Würzburg
- Helmut Dieser, Weihbischof in Trier
- Otto Georgens, Weihbischof in Speyer
- Hans-Jochen Jaschke, Weihbischof in Hamburg
- Manfred Melzer, Weihbischof in Köln
- Ludger Schepers, Weihbischof in Essen
- Wolfgang Bischof, Weihbischof in München und Freising
Unterkommission Frauen in Kirche und Gesellschaft
Unterkommission der Pastoralkommission
Mitglieder:
- Franz-Josef Bode, Bischof von Osnabrück, Vorsitzender
- Ludger Schepers, Weihbischof in Essen
- Wolfgang Bischof, Weihbischof in München und Freising
Kommission für Geistliche Berufe und Kirchliche Dienste (IV)
Die Kommission beschäftigt sich mit Fragen der Berufungspastoral und Umschreibung kirchlicher Dienste.
Mitglieder:
- Felix Genn, Bischof von Münster, Vorsitzender
- Gregor Maria Hanke OSB, Bischof von Eichstätt, stellvertretender Vorsitzender
- Rainer Maria Kardinal Woelki, Erzbischof von Köln
- Konrad Zdarsa, Bischof von Augsburg
- Stefan Oster, Bischof von Passau
- Karl Borsch, Weihbischof in Aachen
- Robert Brahm, Weihbischof in Trier
- Matthias König, Weihbischof in Paderborn
- Johannes Kreidler, Weihbischof in Rottenburg-Stuttgart
- Heinrich Timmerevers, Weihbischof in Münster
- Heinz-Günter Bongartz, Weihbischof in Hildesheim
- Michael Gerber, Weihbischof in Freiburg
Liturgiekommission (V)
Die Liturgiekommission berät über alle Fragen der Liturgie der Kirche.
Mitglieder:
- Friedhelm Hofmann, Bischof von Würzburg, Vorsitzender
- Gregor Maria Hanke OSB, Bischof von Eichstätt, stellvertretender Vorsitzender
- Heinz Josef Algermissen, Bischof von Fulda
- Stephan Ackermann, Bischof von Trier
- Ulrich Boom, Weihbischof in Würzburg
- Matthias Heinrich, Weihbischof in Berlin
- Reinhard Pappenberger, Weihbischof in Regensburg
- Jörg Michael Peters, Weihbischof in Trier
- Johannes Wübbe, Weihbischof in Osnabrück
Unterkommission Gemeinsames Gebet- und Gesangbuch
Unterkommission der Liturgiekommission
Mitglieder:
- Friedhelm Hofmann, Bischof von Würzburg, Vorsitzender
- Ludwig Schick, Erzbischof von Bamberg
- Egon Kapellari, Bischof von Graz (Gaststatus)
- Alois Kothgasser, Erzbischof von Salzburg (Gaststatus)
Kommission für gesellschaftliche und soziale Fragen (VI)
Diese Kommission erarbeitete u.a. Papiere zum Verhältnis der katholischen Kirche zur Arbeitswelt.
Mitglieder:
- Franz-Josef Overbeck, Bischof von Essen, Vorsitzender
- Reinhard Kardinal Marx, Erzbischof von München und Freising
- Stephan Ackermann, Bischof von Trier
- Norbert Trelle, Bischof von Hildesheim
- Manfred Grothe, Weihbischof in Paderborn
- Bernhard Haßlberger, Weihbischof in München und Freising
- Matthias Heinrich, Weihbischof in Berlin
- Anton Losinger, Weihbischof in Augsburg
- Bernd Uhl, Weihbischof in Freiburg
Kommission für Erziehung und Schule (VII)
Mitglieder:
- Hans-Josef Becker, Erzbischof von Paderborn, Vorsitzender
- Ulrich Boom, Weihbischof in Würzburg, stellvertretender Vorsitzender
- Hubert Berenbrinker, Weihbischof in Paderborn
- Anton Losinger, Weihbischof in Augsburg
- Norbert Werbs, Weihbischof in Hamburg
- Heinz-Günter Bongartz, Weihbischof in Hildesheim
Kommission für Wissenschaft und Kultur (VIII)
Mitglieder:
- Heinrich Mussinghoff, Bischof von Aachen, Vorsitzender
- Friedhelm Hofmann, Bischof von Würzburg, stellvertretender Vorsitzender
- Christoph Hegge, Weihbischof in Münster
- Wilfried Theising, Weihbischof in Münster
- Florian Wörner, Weihbischof in Augsburg
- Michael Gerber, Weihbischof in Freiburg
Publizistische Kommission (IX)
Die Publizistische Kommission befasst sich mit allen Fragen kirchlicher Medienarbeit. Auf Initiative der Kommission wurde an der KFH Mainz die Clearingstelle Medienkompetenz der DBK eingerichtet.<ref>medienkompetenz.katholisch.de</ref>
Mitglieder:
- Gebhard Fürst, Bischof von Rottenburg-Stuttgart, Vorsitzender
- Konrad Zdarsa, Bischof von Augsburg, stellvertretender Vorsitzender
- Wolfgang Bischof, Weihbischof in München und Freising
- Robert Brahm, Weihbischof in Trier
- Ulrich Neymeyr, Bischof von Erfurt
- Stefan Oster, Bischof von Passau
Kommission Weltkirche (X)
Kommission für Ehe und Familie (XI)
Mitglieder:
- Heiner Koch, Erzbischof von Berlin, Vorsitzender
- Wilfried Theising, Weihbischof in Münster, stellvertretender Vorsitzender
- Karl Borsch, Weihbischof in Aachen
- Karlheinz Diez, Weihbischof in Fulda
- Johannes Kreidler, Weihbischof in Rottenburg-Stuttgart
- Reinhard Pappenberger, Weihbischof in Regensburg
- Dominikus Schwaderlapp, Weihbischof in Köln
- Herwig Gössl, Weihbischof in Bamberg
Jugendkommission (XII)
Mitglieder:
- Karl-Heinz Wiesemann, Bischof von Speyer, Vorsitzender
- Ulrich Neymeyr, Bischof von Erfurt, stellvertretender Vorsitzender
- Reinhard Hauke, Weihbischof in Erfurt
- Wolfgang Bischof, Weihbischof in München und Freising
- Christoph Hegge, Weihbischof in Münster
- Jörg Michael Peters, Weihbischof in Trier
- Dominikus Schwaderlapp, Weihbischof in Köln
- Florian Wörner, Weihbischof in Augsburg
- Johannes Wübbe, Weihbischof in Osnabrück
Kommission für caritative Fragen (XIII)
Mitglieder:
- Rainer Maria Kardinal Woelki, Erzbischof von Köln, Vorsitzender
- Bernd Uhl, Weihbischof in Freiburg, stellvertretender Vorsitzender
- Manfred Grothe, Weihbischof in Paderborn
- Thomas Löhr, Weihbischof in Limburg
- Dieter Geerlings, Weihbischof in Münster
- Ansgar Puff, Weihbischof in Köln
- Herwig Gössl, Weihbischof in Bamberg
Migrationskommission (XIV)
Mitglieder:
- Norbert Trelle, Bischof von Hildesheim, Vorsitzender
- Dieter Geerlings, Weihbischof in Münster, stellvertretender Vorsitzender
- Heiner Koch, Erzbischof von Berlin
- Petro Kryk, Bischof, Apost. Exarch für die Ukrainer, München
- Matthias Heinrich, Weihbischof in Berlin
- Ansgar Puff, Weihbischof in Köln
Geschichte
Ein erstes Treffen deutscher katholischer Bischöfe war die Würzburger Bischofskonferenz von 1848 unter der Leitung des Kölner Erzbischofs Johannes Kardinal von Geissel. 1867 entstand als freier Zusammenschluss ohne Anspruch auf konkrete Befugnisse die Fuldaer Bischofskonferenz als feste Einrichtung, erster Vorsitzender war der Kölner Erzbischof Paulus Kardinal Melchers. Ab 1873 nahm der bayerische Episkopat nicht mehr an den Sitzungen teil, sondern schloss sich zur Freisinger Bischofskonferenz unter der Leitung des Erzbischofs von München-Freising zusammen. Erst unter dem Druck der politischen Verhältnisse nahmen sie ab 1933 wieder an der Fuldaer Bischofskonferenz teil.
Erst während des Zweiten Vatikanischen Konzils erhielt die Bischofskonferenz auch ihre kirchenrechtliche Verankerung als Deutsche Bischofskonferenz: Im Dekret Christus Dominus (Nr. 37f) wurde sie kirchenrechtlich anerkannt und benannte sich nach den Richtlinien für die Errichtung nationaler Bischofskonferenzen 1966 in „Deutsche Bischofskonferenz“ um. In der Folge nahmen neben den Diözesanbischöfen nun auch die Weihbischöfe an den Treffen teil, die jährlich im Herbst in Fulda und im Frühjahr an wechselnden Orten stattfinden sollten.
Seit dem Mauerbau 1961 konnten die ostdeutschen Bischöfe nicht mehr an den Vollversammlungen teilnehmen und gründeten als eigene Versammlungen die „Berliner Ordinarienkonferenz“, die sich 1976 in „Berliner Bischofskonferenz“ umbenannte und ausdrücklich betonte, nur den pastoralen Notwendigkeiten zu entspringen und keine Anerkennung der deutschen Teilung bedeute.
Die Geschichte der Bischofskonferenz seit dem Zweiten Weltkrieg prägten entscheidend ihre langjährigen Vorsitzenden Joseph Kardinal Frings (1945–1965), Julius Kardinal Döpfner (1965–1976), Joseph Kardinal Höffner (1976–1987) sowie Karl Kardinal Lehmann (1987–2008).
Mit der deutschen Wiedervereinigung 1990 vereinigten sich die beiden Konferenzen wieder zur „Deutschen Bischofskonferenz“. Von 1987 bis 2008 führte der Mainzer Bischof Karl Kardinal Lehmann als Vorsitzender die Deutsche Bischofskonferenz. Er erklärte am 15. Januar 2008 aus gesundheitlichen Gründen seinen Rücktritt.<ref>Karl Kardinal Lehmann gibt Rücktritt als Vorsitzender der Deutschen Bischofskonferenz zum 18. Februar bekannt. Deutsche Bischofskonferenz, 15. Februar 2008, abgerufen am 27. März 2014. </ref> Am 12. Februar 2008 wählten die Bischöfe in der Frühjahrsvollversammlung den Freiburger Erzbischof Robert Zollitsch zum Vorsitzenden der Deutschen Bischofskonferenz.<ref>Erzbischof Robert Zollitsch neuer Vorsitzender der Deutschen Bischofskonferenz. Deutsche Bischofskonferenz, 12. Februar 2008, abgerufen am 27. März 2014. </ref>
Missbrauchsskandale
Vor dem Hintergrund der Fälle von sexuellem Missbrauch in der römisch-katholischen Kirche in Deutschland schloss die Deutsche Bischofskonferenz im Juni 2011 eine Vereinbarung mit dem Kriminologischen Institut Niedersachsen über eine umfassende Kriminologische Studie zum Missbrauch in der katholischen Kirche Deutschlands. Am 8. Januar 2013 wurde bekannt, dass die Deutsche Bischofskonferenz wegen eines Vertrauensverlustes den Vertrag mit dem Institut gekündigt hat.<ref>Rückschlag für Aufklärung des Missbrauchsskandals in der Kirche. In: Die Welt, 9. Januar 2013 (online)</ref>
Vorsitzende
- Fuldaer Bischofskonferenz
- Johannes Kardinal von Geissel, Erzbischof von Köln (1848)
- Paulus Kardinal Melchers, Erzbischof von Köln (1867–1883)
- Philipp Kardinal Krementz, Erzbischof von Köln (1884–1896)
- Georg Kardinal von Kopp, Fürstbischof von Breslau (1897–1913)
- Felix Kardinal von Hartmann, Erzbischof von Köln (1914–1919)
- Adolf Kardinal Bertram, Fürsterzbischof von Breslau (1920–1945)
- Joseph Kardinal Frings, Erzbischof von Köln (1945–1965)
- Deutsche Bischofskonferenz
- Julius Kardinal Döpfner, Erzbischof von München und Freising (1965–1976)
- Joseph Kardinal Höffner, Erzbischof von Köln (1976–1987)
- Karl Kardinal Lehmann, Bischof von Mainz (1987–2008)
- Robert Zollitsch, Erzbischof bzw. seit Herbst 2013 Apostolischer Administrator des Erzbistums Freiburg (2008–2014)
- Reinhard Kardinal Marx, Erzbischof von München und Freising (seit 2014)
Literatur
- Josef Homeyer: Die Deutsche Bischofskonferenz. In: Günter Gorschenek (Hrsg.): Katholiken und ihre Kirche in der Bundesrepublik Deutschland. Olzog, München u. a. 1976, ISBN 3-7892-7105-5, S. 74–88 (Geschichte und Staat 200/202).
- Erwin Iserloh: Geschichte der Deutschen Bischofskonferenz. In: Wilhelm Mogge (Hrsg.): Ein „Kölner Ereignis“ im Jahre 1977. Predigten und Reden bei den Geburtstagsfeiern für die Kardinäle Joseph Höffner und Josef Frings am 26. Dezember 1976 und am 23. Januar 1977. Gesellschaft für Buchdruckerei, Neuss 1977, ISBN 3-88094-200-5, S. 31–50.
- Rudolf Lill: Die ersten deutschen Bischofskonferenzen. Herder, Freiburg (Breisgau) u. a. 1964.
- Hubert Müller, Hermann Pottmeyer (Hrsg.): Die Bischofskonferenz. Theologischer und juridischer Status. Patmos-Verlag, Düsseldorf 1989, ISBN 3-491-77774-7.
Rundfunkberichte
- Gudrun Sailer und Hajo Goertz: Deutsche Bischofskonferenz – Bewahrer oder Reformer?, Deutschlandfunk – „Hintergrund“ vom 5. März 2014
Siehe auch
Weblinks
Einzelnachweise
<references />
Mitglieder im Rat der europäischen Bischofskonferenzen:
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Würzburger Bischofskonferenz: Johannes Kardinal von Geissel
Fuldaer Bischofskonferenz: Paulus Kardinal Melchers | Philipp Kardinal Krementz | Georg Kardinal von Kopp | Felix Kardinal von Hartmann | Adolf Kardinal Bertram | Joseph Kardinal Frings
Deutsche Bischofskonferenz: Julius Kardinal Döpfner | Joseph Kardinal Höffner | Karl Kardinal Lehmann | Robert Zollitsch | Reinhard Kardinal Marx