Deutsche Hypothekenbank Meiningen


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Das Bankgebäude der Deutschen Hypothekenbank heute

Die Deutsche Hypothekenbank Meiningen AG war eine in Meiningen, der Haupt- und Residenzstadt von Sachsen-Meiningen und später zu Thüringen gehörenden Kreisstadt ansässige Großbank.

Geschichte

Die „Deutsche Hypothekenbank Meiningen“ wurde am 13. Dezember 1862 von der Mitteldeutschen Creditbank und weiteren Meininger Bankhäusern gegründet unter Friedrich Eduard Oberländer als 1. Direktor. Sie war die erste reine Hypothekenbank in Deutschland mit dem Status einer Privatbank unter staatlicher Aufsicht. Sie wurde zum Vorbild für weitere Bankengründungen in Deutschland und nahm eine Führungsrolle unter den deutschen Hypothekenbanken ein.

Die Bank gewährte unter anderem Agrarkredite und Darlehen mit festverzinslichen Prämienpfandbriefe. Ihre Geschäftsfelder lagen hierbei in erster Linie in Preußen, Ungarn, Bayern, Baden und Lothringen. 1915 belief sich die Bilanzsumme auf 620 Millionen Mark.

1899 bezog die Bank ein neues von Architekt Eduard Fritze errichtetes Gebäude in der Leipziger Straße, das 1912 erweitert wurde. Bis 1904 führte der Vorstandsvorsitzende Rudolph Sulzbach die Bank. Weitere Direktoren waren Ludwig Kirchner, Wilhelm Kirchner, Bernhard Hessner und Dr. Adolf Braun.

1938 erfolgte die Verlegung der Bank nach Weimar. Dort verlor das Bankhaus bei dem US-Bombenangriff am 9. Februar 1945 22 männliche und 15 weibliche Mitarbeiter (Gedenkstein auf Weimarer Friedhof). 1948 ging die Bank nach Bremen. Nach der dortigen Fusion mit der Sächsischen Bodencreditanstalt fand 1989 eine Sitzverlegung nach Frankfurt am Main statt. Nach einer weiteren Fusion mit der Pfälzischen Hypothekenbank und unter dem Namen Deutsche Hypothekenbank Frankfurt-Hamburg AG (Deutsche Hyp) schloss sie sich 2001 mit zwei anderen Hypothekenbanken zur neuen Spezialbank Eurohypo zusammen. Das Meininger Bankgebäude ist heute Hauptsitz der Rhön-Rennsteig-Sparkasse.

Bankgebäude

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Haupteingang 2013

Die Deutsche Hypothekenbank ließ sich Ende des 19. Jahrhunderts vom Architekten Eduard Fritze ein neues imposantes Bankgebäude im eklektizistischen Stil errichten. Die Schlusssteinlegung und Einweihung des Bauwerks fand am 24. März 1899 statt. In den Jahren 1911 und 1912 wurde das Gebäude mit einem Nordflügel im gleichen Baustil und gleicher Bauform bedeutend vergrößert.

Nach dem Umzug der Bank 1938 nach Weimar kaufte die Stadt Meiningen das Bankgebäude. Hier residierte bis 1945 eine Filiale der Deutschen Bank. Weiter wurde das Haus für Ausstellungen und Wohnungen genutzt. Nachdem sich hier nach 1945 kurzzeitig das Landratsamt Meiningen einquartierte, etablierte 1948 die Deutsche Notenbank, 1968 in Staatsbank der DDR umbenannt, bis zu ihrer Auflösung im Jahr 1990 in dem Bankgebäude eine ihrer Bezirksdirektionen. Das große Haus beherbergte mit der Genossenschaftsbank und ab 1963 mit der Kreissparkasse Meiningen weitere Kreditinstitute. Hinzu kamen weiter eine Filiale der Staatlichen Versicherung der DDR und im Nordflügel das Volkspolizei-Kreisamt Meiningen.

Nach der politischen Wende 1989/90 zog in das Gebäude mit der Landeszentralbank eine Filiale der Deutschen Bundesbank ein. Die weiter im Haus verbliebene Kreissparkasse wurde 1992 Eigentümer des Bankgebäudes. Sie wurde nach der Fusion mit weiteren Sparkassen 1995 in Rhön-Rennsteig-Sparkasse umbenannt. Seit dem Umzug der Bundesbank in ein eigenes neues Gebäude in der Lindenallee im Jahr 2000 ist die Sparkasse alleiniger Nutzer des Hauses. Von 1993 bis 2003 fanden unter dem Meininger Architekten Karsten Merkel und dem Architekturbüro Reich & Kratz aus Fulda eine umfangreiche Sanierung und Modernisierung des unter Denkmalschutz stehenden Bankgebäudes statt. Die Sparkasse betreibt seit 2006 im Haus eine ständige Kunstgalerie, die überwiegend Foto-Ausstellungen über berühmte Filmschauspielerinnen mit dem Hauptthema „Frauen – Theater – Film“ zeigt.

Siehe auch

Literatur

  • Kuratorium Meiningen (Hrsg): Lexikon zurn Stadtgeschichte Meiningen, Bielsteinverlag, Meiningen 2008, ISBN 978-3-9809504-4-2.

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