Mitteldeutsche Creditbank
Die Mitteldeutsche Creditbank war eine in Meiningen und in Frankfurt am Main ansässige Großbank und eines der Vorläuferinstitute der heutigen Commerzbank.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Die Mitteldeutsche Creditbank wurde am 29. Februar 1856 von einem Konsortium jüdischer Bankiers aus Frankfurt am Main, Leipzig und Hamburg mit Sitz in Meiningen, der Haupt- und Residenzstadt von Sachsen-Meiningen, gegründet. Herzog Bernhard II. erteilte an diesem Tag dem Bankhaus W.F.Jäger in Frankfurt am Main die Konzession für die Errichtung einer Bank in Meiningen unter den Namen „Mitteldeutsche Creditbank in Meiningen“ zur Förderung von Industrie und Handel. Die Bank besaß das Recht zur Emission von Banknoten und vergab erstmals in Deutschland Kredite an Industrieunternehmen.
Die Bank wuchs schnell zur siebtgrößten deutschen Privatnotenbank, eröffnete in allen bedeutenden Bankstandorten Filialen und wies 1874 eine Bilanzsumme von 35 Millionen Talern aus. 1875 entschied sie sich gegen das Privileg, Privatbanknoten zu emittieren.<ref>Bekanntmachung RGBl. 1876, S. 124 vom 1. April 1876</ref> Sie war auch an der Gründung der Deutschen Hypothekenbank Meiningen beteiligt. 1876 wurde der Hauptsitz der Bank nach Frankfurt am Main verlegt, Meiningen blieb aber bis 1886 Zweitsitz und danach Nebenniederlassung. In das Meininger Bankgebäude zog 1905 die Bank für Thüringen ein. 1929 fusionierte die Mitteldeutsche Creditbank mit der Commerz- und Privat-Bank AG.
Persönlichkeiten
- Friedrich Eduard Freiherr von Oberländer (1807–1879), Direktor
- Johann Christian Ravit (1806–1868), Direktor
- Karl Mommsen (1861–1922), Direktor
Quellen
- Die Zeit, Ausgabe vom 5. April 1956, Nr.14
- Stadtlexikon Meiningen, Bielsteinverlag Meiningen, 2008. ISBN 978-3-9809504-4-2
- Website der Commerzbank AG, Cb-Geschichte
- Hans-Dieter Kirchholtes, Juedische Privatbanken in Frankfurt am Main, Verlag Dr. Waldemar Kramer, Frankfurt, 2. Auflage 1989, ISBN 3-7829-0351-X
Einzelnachweise
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