Diarahmen
Ein Diarahmen ist in der Fotografie ein kleiner (Bilder)-Rahmen, der das Diapositiv umfasst und so die Einbringung des Filmausschnittes in den Diaprojektor oder Diabetrachter ermöglicht. Man unterscheidet zwischen glaslosen Diarahmen und solchen mit Glas. Bei letzteren wird das Diapositiv zwischen zwei Glasscheiben eingebettet.
Inhaltsverzeichnis
Vorteile von Glasrahmen
Bei der glaslosen Ausführung war eine exakt ebene Lage des Diapositivs bislang nicht gewährleistet. Zudem kann sich die Wölbung des Dias während der Projektion durch die Hitze der Projektionslampe ändern („ploppen“). Deshalb kann oft nur ein Teil des Films scharf projiziert werden. Zwischen Gläsern gerahmte Diapositive ermöglichen hingegen durch die erzwungene Planarität des Films eine über das gesamte Dia ausgedehnte scharfe Projektion.
Neben dem Schutz des Dias vor Beschädigungen bieten die Glasscheiben noch den Vorteil, dass sich Staub fast nur auf ihrer Außenseite ablagert. Sind die Staubteilchen dann nicht zu groß, werden sie aufgrund ihres Abstandes zur Fokalebene so unscharf abgebildet, dass sie fast nicht zu bemerken sind.
Nachteile von Glasrahmen
Der Vorteil der glaslosen Projektion liegt in einer höheren Helligkeit des projizierten Bildes. Zudem werden Newtonsche Ringe und Pilzbefall verhindert – das Filmmaterial kann „atmen“. Weiterhin sind glaslose Diarahmen meist dünner als solche mit Glas. Neben der Gewichtsersparnis können so mit speziellen Diamagazinen mehr Dias (speziell bei Rundmagazin-Projektoren) bei selbem Raumbedarf archiviert werden.
Ein Nachteil von Gläsern ist, dass, wenn der Film punktuell auf ihrer Innenseite aufliegt, sogenannte Newtonsche Ringe auftreten und so die Betrachtung stören. Zur Abhilfe gibt es Diarahmen mit Anti-Newton-strukturierten Gläsern. Diese weisen eine geringe Rauigkeit auf, die konstruktive Interferenzen des Lichts unterdrücken. Während die Auflösung des Filmmaterials dadurch nicht gemindert wird, führt die Rauigkeit des Glases jedoch besonders bei gleichmäßigen Bereichen des Bildes zu einem merklichen Grieseln.
Ausführungen
Professionelle Kleinbildrahmen verfügen zur plopparmen, standgenauen Projektion oft über eine 16-Pin-Registrierung – das Dia wird im Rahmen über seine Führungslöcher aufgespannt (zum Beispiel AHX-Rahmen der US-Firma WESS, heute BCA Molding). Seit 2011 sind verbesserte pin-registrierte Rahmen von der Firma DIASPEED erhältlich, die erstmals eine ploppfreie, randscharfe Glaslos-Projektion von Kleinbilddias gewährleisten. Diese HT-XYZ-Rahmen sind hochpräzise gearbeitet, die pin-registrierten Inlays sind im Zehntelmillimeterbereich abgestuft erhältlich und lassen sich somit an verschiedene Filmtypen anpassen.
Höherwertige Rahmen haben zwei dünne Masken aus Metall (meist Aluminium), zwischen denen das Dia liegt (zum Beispiel Firma Gepe). Neben der verbesserten Planarität des Films hat das vor allem den Vorteil, dass die Abschattung des Dias fast genau in der Fokalebene liegt, was bei der Projektion zu einer absolut scharfen (schwarzen) Umrandung des Bildes führt.
Diarahmen sind für alle gängigen Filmformate verfügbar und darüber hinaus in zahlreichen Spezialvarianten wie 40 mm × 40 mm. Diese Rahmen sind für Spezialanwendungen (Lith-Dias oder Details aus Mittelformatdias (60×60 oder 60×70)) gedacht.
Diarahmen für das Kleinbildformat haben das Außenmaß 50×50 mm, ein Fenster von 23×35 mm und eine Dicke zwischen etwa 1 mm (Papierrahmen) und etwa 3 mm. Die meisten Rahmen sind zweifarbig – mit einer hellen und einer dunklen Seite. Das Dia wird so in den Rahmen gelegt, dass die glatte Filmseite zu der hellen Seite des Rahmens und die Filmemulsion zur dunklen Seite zeigt. Im Diaprojektor zeigt die helle Seite in Richtung der Projektorlampe. Sie reflektiert die Wärmestrahlung der Lampe und bietet so einen Schutz vor zu starker Wärmeeinwirkung auf den Rahmen.
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Das vorne liegende Diarähmchen hat eine Nut, ...
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... in die mittels dieser kleinen Maschine der Film eingeführt wird. Dazu dient der Schieber, der den unbeschnittenen Diafilm in das Rähmchen bis zum Anschlag führt. Sodann wird mit dem Hebelmesser der Film abgeschnitten. Das Dia kann nun verwendet werden.
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Justierbare Diarahmen, besonders leicht zu öffnen
Diamagazine für Kleinbildformat
Diamagazine dienen zu Aufbewahrung von Dias und können direkt in einem Diaprojektor verwendet werden. Verschiedene Systeme wurden entwickelt.
Universalmagazin nach DIN 108
Das ist das am häufigsten verwendete Magazin. Es gibt Universalmagazine für 50 und für 36 Dias.
Leica-Kindermann-Magazin
Das Leica-Kindermann-Magazin, auch LKM-Magazin, ist ein System zur Ablage von Diapositiven, das in den achtziger Jahren von den Unternehmen Leitz und Kindermann entwickelt wurde.
LKM-Magazine stehen in zwei Größen (60 und 80 Dias pro Magazin) zur Verfügung. Sie ermöglichen eine vergleichsweise kompakte Archivierung von Dias:
- LKM-Magazine bieten Platz für bis zu 160 Dias pro Kasten, gegenüber höchstens 100 bei klassischen Diamagazinen.
- Mittels eines einfachen Haltemechanismus sind die Dias in gegen Herausfallen gesichert.
- Auf Grund des Haltemechanismus sind LKM-Magazine nur für Diarahmen bis maximal 2 mm Dicke geeignet.
Möglicherweise auf Grund des höheren Preises gegenüber klassischen Diamagazinen konnte sich diese Technik nicht durchsetzen.
CS-Diarahmen und CS-Diamagazin
CS bedeutet Compact and Secure (kompakt und sicher).
Kompakt: In einem CS-Magazin können auf gleichem Platz doppelt so viele CS-gerahmte Dias untergebracht werden, wie in einem Universalmagazin. Es gibt 40er- und 100er-CS-Magazine. In einer Magazinbox lassen sich zwei 100er- beziehungsweise vier 40er-CS-Magazine, also insgesamt 200 beziehungsweise 160 CS-gerahmte Dias aufbewahren.
Sicher: Die CS-Rahmen haben eine speziell geformte Außenkontur mit Einkerbungen. Im CS-Magazin rasten die Dias in ihrer Position ein und fallen selbst dann nicht heraus, wenn das Magazin auf den Boden fällt. Die CS-Rahmen lassen sich auch in herkömmlichen Universalmagazinen aufbewahren. Dann entfällt die Möglichkeit zum Einrasten.
Der CS-Diarahmen wurde von der Firma Agfa entwickelt und im Jahre 1977 patentiert. 1984 wurde die Herstellung durch die Firma Reflecta übernommen. Nach Ablauf des Patents im Jahr 1997 begannen auch andere Firmen mit der Produktion. Im Jahr 1996 wurde von Reflecta der CS2-Diarahmen auf den Markt gebracht, der eine einfachere maschinelle Rahmung ermöglicht. Die manuelle Rahmung ist beim CS2-Rahmen etwas schwieriger.
Die CS- und CS2-Rahmen sind glaslos, einteilig, nur 1,8 mm stark und bestehen aus einer dunklen Basis und einer weißen klappbaren Oberseite. Der CS-Rahmen ist auf der 36-mm-Längsseite klappbar, die Basis ist grau. Der CS2-Rahmen ist aus der kürzeren 24-mm-Seite klappbar und die Basis ist (als Unterscheidungsmerkmal) schwarz.
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Reflecta CS-Diarahmen
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Reflecta CS2-Diarahmen
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Reflecta CS-Diamagazin für 4×40 Dias
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Reflecta CS-Diamagazin für 4×40 Dias
Weitere Magazintypen
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Braun-Paximat-Magazin
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Liesegang-Diamagazin
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Kodak-Carousel-Diamagazin
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Rundmagazin-System: Agfa, Leitz, 60 Dias à 3×3 cm
- Braun Paximat-Magazin
- Braun-Paximat-Rundmagazin
- Kodak-Carousel-Diamagazin
- Liesegang-Magazin, 5×5 cm
- Agfa-Pocket-Rundmagazin
Aufbewahrung von Dias
Zu Aufbewahrung von Dias gibt es außer den Diamagazinen eine Vielzahl anderer, oftmals preiswerterer Alternativen. Es gibt Diahüllen (für Ringbuch), Diakassetten (genannt auch Journalkassetten), Klarsichthüllen, diverse Diakasten, Diakoffer und anderes.
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Journalkassette für 6×6-cm-Format
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Journalkassette für Kleinbilddias
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Diakasten für Kleinbilddias