Diesdorf
Wappen | Deutschlandkarte | ||||||
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Wappen des Fleckens Diesdorf |
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dim= | globe= | name= | region=DE-ST | type=city
}} | |
Basisdaten | |||||||
Bundesland: | Sachsen-Anhalt | ||||||
Landkreis: | Altmarkkreis Salzwedel | ||||||
Verbandsgemeinde: | Beetzendorf-Diesdorf | ||||||
Höhe: | 56 m ü. NHN | ||||||
Fläche: | 100,51 km² | ||||||
Einwohner: | 2414 (31. Dez. 2014)<ref name="Metadaten Einwohnerzahl DE-ST">Statistisches Landesamt Sachsen-Anhalt, Bevölkerung der Gemeinden – Stand: 31. Dezember 2014 (PDF) (Fortschreibung) (Hilfe dazu).</ref> | ||||||
Bevölkerungsdichte: | 24 Einwohner je km² | ||||||
Postleitzahl: | 29413 | ||||||
Vorwahl: | 03902 | ||||||
Kfz-Kennzeichen: | SAW, GA, KLZ | ||||||
Gemeindeschlüssel: | 15 0 81 105 | ||||||
Adresse der Verbandsverwaltung: | Marschweg 3 38489 Beetzendorf | ||||||
Webpräsenz: | |||||||
Bürgermeister: | Fritz Kloß | ||||||
Lage des Fleckens Diesdorf im Altmarkkreis Salzwedel | |||||||
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Der Flecken Diesdorf ist eine Gemeinde im Altmarkkreis Salzwedel in Sachsen-Anhalt.
Inhaltsverzeichnis
Geografie
Der Ort liegt in der westlichen Altmark und ist geprägt durch eine sanft-hügelige Endmoränenlandschaft mit zumeist waldbestandenen kargen Sandböden, maßgeblich durch die Saaleeiszeit gestaltet.
Diesdorf liegt etwa 25 km südwestlich von Salzwedel. Im unmittelbar benachbarten Niedersachsen ist der nächste größere Ort Wittingen in etwa zehn Kilometer Entfernung.
Gemeindegliederung
Als Ortsteile der Gemeinde sind ausgewiesen:<ref>Hauptsatzung des Flecken Diesdorf (PDF; 94 kB)</ref>
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Wohnplätze der Gemeinde sind:
- Forsthof Vier
- Kerstenberg
- Römke
- Schinkenmühle
Klima
Der Jahresniederschlag beträgt 622 mm. Die Niederschläge sind niedrig. Sie liegen im unteren Viertel der in Deutschland erfassten Werte. An 25 % der Messstationen des Deutschen Wetterdienstes werden niedrigere Werte registriert. Der trockenste Monat ist der Oktober, die meisten Niederschläge fallen im August. Im August fallen 1,6 mal mehr Niederschläge als im Oktober. Die Niederschläge variieren nur minimal und sind extrem gleichmäßig übers Jahr verteilt. An nur 4 % der Messstationen werden niedrigere jahreszeitliche Schwankungen registriert.
Verkehr
Diesdorf liegt an den Landesstraßen 8 Wittingen–Salzwedel (Teil der Deutschen Fachwerkstraße) und 11 Diesdorf–Beetzendorf–Apenburg (Teil der Straße der Romanik). Bis zur Stilllegung des Abschnitts Diesdorf–Dähre der Bahnstrecke Salzwedel–Diesdorf am 23. Mai 1993 war der Ort an das Eisenbahnnetz angeschlossen. Bereits 1945 bzw. 1973 wurde der Schienenverkehr Richtung Wittingen und Beetzendorf eingestellt. Heute sind alle Strecken abgebaut.
Wirtschaft
Im Ortsteil Peckensen befindet sich ein Erdgas-Kavernenspeicher mit einem derzeigen Speichervolumen von 400 Millionen Kubikmetern.<ref>Internetpräsenz der Storengy Deutschland GmbH</ref>.
Geschichte
Die Großsteingräber bei Schadewohl und die Großsteingräber bei Diesdorf belegen eine Besiedlung der Region bereits für die Jungsteinzeit.
Der Ort wurde 1112 erstmals urkundlich erwähnt. 1161 wurde durch den Grafen Hermann von Warpke-Lüchow das Stift der Augustiner-Chorherren Marienwerder gegründet. Dieses prägte stark die Geschichte und Entwicklung des Ortes. Nach der Reformation und Säkularisierung des Klosters 1551 wurde hier ein Domänenamt des brandenburgischen Staates und ein adliges Frauenstift eingerichtet. 1810 wurden beide unter der Herrschaft des französischen Königreiches Westfalen aufgelöst. Nach der Rückgliederung an Preußen kam der Ort mit der Altmark zum Regierungsbezirk Magdeburg und damit in die Provinz Sachsen, aus der 1947 das Land Sachsen-Anhalt hervorging. Ab 1952 mit Auflösung der Länder in der DDR gehörte Diesdorf zum Bezirk Magdeburg. Seit dem 27. März 1998 führt die Gemeinde offiziell den Namenszusatz Flecken.
1911 wurde das erste Freilichtmuseum Deutschlands am Südrand von Diesdorf gegründet.
- Eingemeindungen
- Am 1. Januar 1990 wurden Abbendorf und Waddekath nach Diesdorf eingemeindet.<ref>Gemeinden 1994 und ihre Veränderungen seit 01.01.1948 in den neuen Ländern, Verlag Metzler-Poeschel, Stuttgart, 1995, ISBN 3-8246-0321-7, Herausgeber: Statistisches Bundesamt</ref>
- Am 1. Dezember 1992 folgte die Eingemeindung von Schadeberg.
- Am 1. Januar 2010 wurde die vormals eigenständige Gemeinde Neuekrug nach Diesdorf eingemeindet.<ref name=Gemeindeverzeichnis>StBA: Änderungen bei den Gemeinden Deutschlands, siehe 2010</ref>
- Am 1. September 2010 folgte die vormals eigenständige Gemeinde Mehmke.<ref name=Gemeindeverzeichnis/>
Politik
Gemeinderat
Die Kommunalwahl am 7. Juni 2009 führte zu folgendem Ergebnis für die Zusammensetzung des Gemeinderats:<ref>Statistisches Landesamt Sachsen-Anhalt</ref>
Liste: | CDU | Linke | SPD | FDP | Gesamt |
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Sitze: | 3 | 4 | 4 | 1 | 12 Sitze |
Wappen
Das Wappen wurde am 1. April 1997 durch das Regierungspräsidium Magdeburg genehmigt.
Blasonierung: „In Rot ein von vier steigenden goldenen Eichenblättern bewinkeltes golden bordiertes schwarzes Kreuz mit einem Herzschild, der Herzschild schwarz-gold schräggeviert, belegt mit einer Fensterraute in verwechselten Farben.“
Mit dem Kloster hatte Diesdorf für die Entwicklung in der Altmark eine bedeutende Stellung. Das 1161 durch die Grafen von Warpke-Lüchow gegründete Augustinerstift trug wesentlich zur Ausprägung der Struktur und des Ortes bei. Es spielte im Rahmen der Missionierung und wirtschaftlichen Entfaltung eine bedeutende Rolle. Im geografischen Grenzraum aneinander stoßender Herrschaftsgebiete gelegen, kreuzten und verbanden sich hier verschiedene politische und kulturelle Einflüsse. Dies findet im Wappen sowohl durch das Kreuz als auch durch den Herzschild seinen Ausdruck. Das Kreuz steht für Christianisierung und das Klosterstift, aber auch für Wegekreuzung. Im Herzschild ist durch die aneinander stoßenden Felder der Schrägvierung der altmärkische Grenzraum symbolisiert. Die Fensterraute, angelehnt an das Wappenmotiv der Gründungsherren des Klosters, umfriedet mauerartig den Mittelpunkt der Schrägvierung und wirkt so mehrfach symbolhaft. Die Eichenblätter nehmen einerseits Bezug auf die Schönheit der Naturlandschaft, andererseits säumen jahrhundertealte Eichen die Klostermauern. Ein konkreter Bezug zum Ortsbild stellt ebenfalls die Fensterraute dar. Nicht nur der Fachwerkbau des Freilichtmuseums Diesdorf weist mehrfach variiert dieses Motiv auf, auch die verbliebenen Partien der mittelalterlichen Klostermauern tragen im Wechsel roter und schwarzer Backsteine dieses auffällige Zeichen.
Flagge
Die Flagge des Flecken Diesdorf zeigt die Farben Schwarz – Gold (Gelb). Es ist eine Flagge mit zwei schmalen, schwarzen Außenstreifen und einem breiteren goldenen (gelben) Mittelstreifen, der mit dem Gemeindewappen belegt ist.
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Klosterkirche
In Diesdorf befindet sich die Kirche St. Maria und Crucis des 1161 durch den Grafen Hermann von Warpke-Lüchow gegründeten Augustiner-Chorherrenstiftes, mit deren Bau 1182 begonnen wurde. Die Backsteinkirche im romanischen Stil gehört zu den ältesten in der Altmark, die ein vollständiges Kreuzgratgewölbe aufweisen. Ihr Inneres ist durch den Bau im gebundenen System geprägt. Ihr Äußeres zeigt Schmuckelemente wie Lisenen, Kreuzbogenfries, Rautenfries, Zickzackfries und Deutsches Band. Der weithin sichtbare Turm im neoromanischen Baustil wurde ab 1863 errichtet.<ref>Peter Seyfried: Die Klosterkirche zu Diesdorf. 3. Aufl. 1998 (DKV-Kunstführer Nr. 463).</ref>
Ehemaliges Klostergelände
Zu den früheren Klostergebäuden gehört die im 14. Jahrhundert entstandene „Alte Darre“, ehemals als Brau- und Backhaus genutzt. Anfang der 2010er Jahre wurde sie restauriert und als heimatgeschichtliches Museum eingerichtet. Die Mauer um das Klostergelände ist weitgehend erhalten.
Freilichtmuseum Diesdorf
Das Freilichtmuseum Diesdorf zeigt unter anderem Fachwerkhäuser verschiedener Zweckbestimmung und Form sowie eine Bockwindmühle. Thematisch bezieht sich das Museum auf die Altmark.
Großsteingräber bei Diesdorf
In der Nähe von Diesdorf befinden sich die Großsteingräber bei Diesdorf, eine Gruppe von drei noch erhaltenen jungsteinzeitlichen Grabanlagen.
Persönlichkeiten
- Heinrich Mahlke (1851–1921), Reichstagsabgeordneter, geboren in Dankensen
- Fritz Darges (1913–2009), Adjutant von Adolf Hitler, geboren in Dülseberg
- Helmut Gäde (* 1932), Pflanzenbauwissenschaftler, geboren in Peckensen
Weblinks
Einzelnachweise
<references />
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Abbendorf | Bergmoor | Dankensen | Diesdorf | Dülseberg | Haselhorst | Höddelsen | Hohenböddenstedt | Hohengrieben | Lindhof | Mehmke | Molmke | Neuekrug | Peckensen | Reddigau | Schadeberg | Schadewohl | Waddekath | Wüllmersen