Dreizack
Dreizack | |
---|---|
250px | |
Angaben | |
Waffenart: | Stangenwaffe |
Bezeichnungen: | Trident, Fuscina tridens, Trisula |
Verwendung: | Kriegswaffe, Jagdwaffe |
Einsatzzeit: | bis aktuell |
Verbreitung: | weltweit |
Gesamtlänge: | etwa 200 cm, variabel |
Klingenlänge: | etwa 20 cm, variabel |
Griffstück: | Holz, Leder, Metall, |
Besonderheiten: | heute noch als Fischfangwerkzeug in Gebrauch |
Listen zum Thema |
Der Dreizack (engl. Trident, lat. fuscina tridens) ist eine altertümliche Stichwaffe, die zum Angriff und zur Verteidigung dient. Der Dreizack wird auch als Jagdwaffe eingesetzt.
Inhaltsverzeichnis
Beschreibung
Meist besteht der Dreizack aus einer gabelförmigen Spitze mit drei Schneiden (Waffe) oder scharfen Widerhaken (Jagdwaffe) unterschiedlicher Länge. Der Dreizack selbst ist mit Hilfe einer Tülle an einem hölzernen Stab befestigt. Bei einigen Versionen ist dieser Stab auch gebogen.<ref name=Demmin>August Demmin: Die Kriegswaffen und ihre geschichtliche Entwicklung. Seite 251, Abbildung 18.IV</ref>
Geschichte
Der Dreizack war im Römischen Reich die Waffe des Retiariers (Netzkämpfer), eines speziellen Gladiators. Der Dreizack besteht aus einem Schaft, der vorn in drei mächtige, gerade, oft mit Widerhaken versehene Zinken ausläuft. In den ersten Gladiatorenkämpfen im Jahre 264 v. Chr. wurde der Dreizack (fuscina tridens) als Waffe der Gladiatorenklasse „Retiarius“ verwendet (Wahlweise konnte auch ein Kurzschwert als Waffe ausgesucht werden). Als zweite Waffe benutzte der Retiarius ein Fangnetz (reticulum). Im 17. Jahrhundert wurde der Dreizack als Kriegssichel (siehe. Kriegssense) beschrieben.<ref name=demmin>August Demmin: Die Kriegswaffen und ihre geschichtliche Entwicklung. Seiten 800–801, Abbildung Nr. 7</ref> Teilweise wurden auch Kriegsgabeln mit drei Zinken geführt. Auch in anderen Kulturen, wie zum Beispiel etwa in Burma, Indonesien, Indien, Korea und dem Iran, wurde der Dreizack als Waffe benutzt (siehe Galerie).
Mythologie
Der Dreizack ist in der griechischen Mythologie das Zepter und die Waffe des Meeresgottes Poseidon (auch des Triton). Poseidon wird in der römischen Welt Neptunus genannt. Ebenso ist der Dreizack ein Symbol der indischen Gottheit Shiva.
Fischfang und Jagd
Im Volk der Inuit (oder Eskimos) wird der Dreizack auch heute noch als Jagdwaffe zum Fischen benutzt. Die Aalgabel<ref>Aalgabel, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, Band 1. Leipzig 1793, Seite 4</ref> ist ein historischer Dreizack, der in Europa zum Fischfang eingesetzt wurde. Schwammtaucher im Mittelmeerraum benutzten ebenfalls einen Dreizack.<ref>Dreizack und Historie der Schwammtaucher</ref> Moderne Harpunen, die beim Tauchen zum Fischfang eingesetzt werden, haben oft einen Dreizack aus Stahl. Die ursprünglichen Materialien sind Horn, Elfenbein oder Knochen. Nur im Fischfang oder bei der Jagd sind Widerhaken sinnvoll, da die Beute damit festgehalten wird. Im Nahkampf ist dies eher ein unerwünschter Effekt.
Abbildungen
- Poseidon sculpture Copenhagen 2005.jpg
Poseidon mit Dreizack
- Neizeh metropolitan.JPG
iranischer Dreizack
- Statue of lord shiva.jpg
indische Gottheit Shiva mit Trisula
- Tridents (Trishul) brought as offerings to Guna Devi., near Dharamsala, Himachal Pradesh.jpg
Trisula in Indien als Opfergabe
- Tridente-vidya.svg
Trisula als buddhistisches Symbol
- Trisula.jpg
indonesischer Trisula
- Dangpa.gif
koreanischer Krieger mit Dreizack, ca. 1790
- Kung fu trident.jpg
chinesischer Dreizack als Kampfkunstwaffe
- Maserati logo.svg
Logo des Sportwagen- Herstellers Maserati
Siehe auch
Literatur
- Auguste Demmin: Die Kriegswaffen in ihren geschichtlichen Entwickelungen von den ältesten Zeiten bis auf die Gegenwart: eine Encyklopädie der Waffenkunde. P. Friesehahn, Leipzig 1893 (4. Aufl.), DNB-Info.
Einzelnachweise
<references />