Cassidian Barracuda
Cassidian Barracuda | ||
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Barracuda in Manching Barracuda in Manching | ||
Typ: | Technologiedemonstrator für eine Drohne | |
Entwurfsland: | ||
Hersteller: | Cassidian Air Systems | |
Erstflug: | 2. April 2006 | |
Indienststellung: | In der Flugerprobung | |
Stückzahl: | 2 |
Das Test- und Forschungsflugzeug Barracuda von Cassidian Air Systems ist ein deutsch-spanischer Versuchsträger für ein unbemanntes militärisches Luftfahrzeug (Drohne).
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Ziel der Entwicklung des Barracuda-Prototyps ist die Gewinnung von Erfahrungen mit unbemannten Flugzeugen. Neben defensiven Aufgaben wie der Aufklärung und Beobachtung sollen auch Kampfeinsätze möglich sein. Ursprünglich war geplant, die Aufklärungs-Tornados der Bundeswehr teilweise zu ersetzen und das Fluggerät ab 2015 auch für den offensiven Kampfeinsatz einsetzen zu können.
Am 2. April 2006 fand auf dem spanischen Flugplatz San Javier der Region Murcia der erfolgreiche Erstflug des Barracuda statt. Der Flug dauerte 20 Minuten und wurde von dem Fluggerät vom Start bis zur Landung komplett autonom durchgeführt. Eine Bodenkontrollstation diente lediglich der Überwachung aus Sicherheitsgründen.
Bei seinem zweiten Erprobungsflug am 23. September 2006 stürzte das Experimentalluftfahrzeug kurz vor dem Flughafen San Javier ins Meer.<ref>Flightglobal, EADS UAV Barracuda crashes in Spain , Peter La Franchi, 25. September 2006, (englisch)</ref>
2008 wurde das Projekt wieder aufgenommen und ein zweiter Barracuda gebaut, der als Träger elektro-optischer Sensoren und zur Demonstration vernetzter Operationen dienen soll. Im Juli 2009 sowie im Sommer 2010 absolvierte er Serien erfolgreicher Testflüge auf dem kanadischen Luftwaffenstützpunkt Goose Bay.<ref>Flug Revue, EADS: Neuer Barracuda flog in Kanada, 27. Juli 2009</ref>
Entwicklung
Das deutsch-spanische Rüstungsprojekt wird als unbemanntes Luftfahrzeug bei Cassidian Air Systems im bayerischen Ottobrunn und in Manching entwickelt; das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) in Stuttgart war an der Entwicklung beteiligt. Große Teile der Struktur sind aus kohlenstofffaserverstärktem Kunststoff in Augsburg gefertigt worden.
Konstruktion
Das unbemannte Fluggerät hat eine Flügelspannweite von rund 7,22 m und eine Länge von 8,25 m bei einem Gewicht von etwa 3 Tonnen. Es ist mit einem Strahltriebwerk von Pratt and Whitney Canada mit 14 kN Schub ausgestattet. Es bietet Raum – teilweise unterhalb des Rumpfes – für diverse Sensoren zur Luftraum- und Bodenüberwachung.
Die Höhen- und Querruder, Seitenruder und Landeklappen werden elektrisch per Aktuatoren (Fly-by-wire) betätigt; das Fahrwerk wird konventionell hydraulisch betrieben. Das Flugsteuerungssystem besteht aus einem dreifach redundant aufgebauten Flugsteuerungscomputer, der Navigation (GPS in Kombination mit einer Trägheitsplattform) und der Luft- und Triebwerksdaten-Aufbereitung. Die Befehlsgabe erfolgt aus dem Missionscomputer am Boden.
Die Drohne kommuniziert per Funkverbindung direkt auf Sicht oder indirekt außer Sicht per Satellitenverbindung.
Siehe auch
- Dassault Neuron
- BAE Taranis
- General Atomics MQ-1 Predator
- ASN-206, ChangKong 1 u. 2, WuZhen 5 u. 9
- Northrop Grumman / IAI RQ-5 Hunter
- IAI Heron, Northrop Grumman / AAI RQ-2 Pioneer, IAI Scout, IAI Searcher, IAI Skylite
Weblinks
Einzelnachweise
<references />