East Coast Main Line


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Edinburgh–London

<tr><td style="vertical-align:top;">Streckenlänge:</td><td>632 km</td></tr><tr><td style="vertical-align:top;">Spurweite:</td><td>1435 mm (Normalspur) </td></tr><tr><td style="vertical-align:top;">Stromsystem:</td><td>25 kV 50 Hz ~</td></tr>

von West Coast Main Line
Edinburgh Waverley
Edinburgh Crossrail/Waverley Line
Musselburgh
Wallyford
Prestonpans
Longniddry
Drem
North Berwick Line
Dunbar
Berwick-upon-Tweed
Chathill
Alnmouth
Acklington
Widdrington Station and Stobswood
Pegswood
Morpeth
Cramlington
Manors
Newcastle Central
Durham Coast Line
Tyne Valley Line
Chester-le-Street
Durham
Tees Valley Line
Darlington
Tees Valley Line
Northallerton−Eaglescliffe Line
Northallerton
Thirsk
York
Hull
Brough
Leeds
Wakefield Westgate
Doncaster
Retford
Newark North Gate
Grantham
Birmingham−Peterborough Line
Peterborough−Lincoln Line
Peterborough
Ely−Peterborough Line
Huntingdon
St Neots
Sandy
Biggleswade
Arlesey
Hitchin−Cambridge Line
Hitchin
Stevenage
Hertford Loop Line
Knebworth
Welwyn North
Welwyn Garden City
Hatfield
Welham Green
Brookmans Park
Potters Bar
Hadley Wood
New Barnet
Oakleigh Park
New Southgate
Hertford Loop Line
Alexandra Palace
Hornsey
Harringay
Finsbury Park
Northern City Line
London King’s Cross

Die East Coast Main Line (ECML) ist eine der wichtigsten Eisenbahnstrecken Großbritanniens. Sie verbindet in ihrem Verlauf von Süden nach Norden in Ostküstennähe London mit Yorkshire, Nordostengland und Edinburgh in Schottland.

Strecke

Die Netzinfrastrukturgesellschaft Network Rail rechnet folgende Strecken zur ECML:

Datei:Kings Cross Station Bahnhofshalle.JPG
Bahnhofshalle des Londoner Bahnhofs Kings Cross mit drei GNER-Zügen

Abweichend von der Definition von Network Rail wird auch die Strecke über Edinburgh hinaus nach Aberdeen hinzugerechnet, da sie meist der Ostküste entlangführt. Die Strecke von Edinburgh nach Glasgow über Carstairs und Motherwell ist offiziell Teil der West Coast Main Line, wird aber häufig als Teil der ECML betrachtet, da viele ECML-Züge auch auf diesem Abschnitt verkehren.

Auf der Strecke werden heutzutage Geschwindigkeiten bis zu 125 mph (201 km/h) erreicht. Bei einer Verbesserung des Signalsystems würde die gestreckte Linienführung oft auch noch höhere Geschwindigkeiten zulassen, die elektrisch angetriebenen IC225-Züge wurden schon auf 140 mph (225 km/h) ausgelegt. Bei Testfahrten sind vereinzelt Geschwindigkeiten bis zu 160 mph (257 km/h) erreicht worden. Diese relativ hohen Geschwindigkeiten sind möglich, da die ECML auf weiten Strecken geradlinig durch die flachen östlichen Gegenden Englands verläuft.

Geschichte

Die ECML wurde abschnittsweise von zahlreichen kleinen Eisenbahngesellschaften erbaut, doch verschiedene Fusionen und Übernahmen führten dazu, dass nur drei Unternehmen die Strecke kontrollierten. Von Nord nach Süd waren dies die North British Railway, die North Eastern Railway und die Great Northern Railway. 1860 vereinbarten sie den Einsatz standardisierten Rollmaterials (East Coast Joint Stock), um durchgehende Verbindungen anbieten zu können. 1923 gingen die drei Gesellschaften in der London and North Eastern Railway (LNER) auf.

Auf der ECML wurden zahlreiche berühmte Dampflokomotiven eingesetzt wie z.B. die LNER-Klasse A3 „Flying Scotsman“ und die LNER-Klasse A4 „Mallard“. Letztere war am 3. Juli 1938 auf der Strecke Grantham – Peterborough mit 201,2 km/h unterwegs und hält damit bis heute den Geschwindigkeitsrekord. Die Dampflokomotiven wurden zu Beginn der 1960er Jahre durch Diesellokomotiven abgelöst, allen voran durch die zweimotorigen BR-Klasse 55, die stärksten jemals in Großbritannien erbauten Diesellokomotiven. Zwischen 1976 und 1981 waren die InterCity125-Züge (auch HST = High Speed Train) die Paradepferde auf der Strecke.

Nachdem bereits Mitte/Ende der 1970er Jahre der südliche Abschnitt der ECML bis Hitchin für den Londoner Vorortverkehr elektrifiziert wurde<ref name="modern-railway-1977-10"> The Throat: a record of rationalisation at Kings Cross. In: Modern Railways. Oktober 1977, S. 397–401.</ref>, wurden in den 1980er Jahren weitere Teile der ECML auch für den Fernverkehr elektrifiziert. Die Arbeiten begannen 1985. 1988 fuhren auf dem Abschnitt zwischen London King’s Cross und Leeds erstmals Elektrolokomotiven. Ende 1990 war die Umstellung abgeschlossen und das neue Rollmaterial des Typs InterCity 225 kam zum Einsatz. Gleichwohl verkehren heute noch einige Dieselzüge, darunter auch HST-Garnituren, auf der ECML. Sie bedienen Verbindungen, die auch abzweigende Nebenstrecken ohne Fahrdraht umfassen oder nördlich von Edinburgh auf den nichtelektrifizierten Abschnitten in Richtung Inverness und Aberdeen weitergeführt werden.

Die ECML ist eine der meistfrequentierten Strecken des Landes und stößt auf einigen Abschnitten an ihre Kapazitätsgrenzen. Zwar ist der Abschnitt südlich von Peterborough viergleisig ausgebaut, doch der zweigleisige Welvyn-Viadukt nördlich von London erweist sich als Flaschenhals. Es gibt auch eine niveaugleiche Kreuzung mit der Strecke NottinghamLincoln nördlich von Newark-on-Trent. Weitere Engpässe gibt es südlich von Newcastle.

Railtrack schlug Ende der 1990er Jahre ein umfangreiches Modernisierungsprogramm vor. Dieses umfasste unter anderem den vierspurigen Ausbau des Welvyn-Viadukts, die Erneuerung der Oberleitung, die Erhöhung der Geschwindigkeit auf 140 mph (225 km/h), die Beseitigung der niveaugleichen Kreuzung in Newark-on-Trent, den Umbau des Bahnhofs Peterborough und die Wiedereröffnung von Umleitungsstrecken für den Güterverkehr. Da bei der Modernisierung der West Coast Main Line die Kosten massiv überschritten wurden, sah sich die Strategic Rail Authority gezwungen, drastische Kürzungen am Programm vorzunehmen.

Siehe auch

Commons Commons: East Coast Main Line – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

<references/>