Ein Mann und eine Frau
Filmdaten | |
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Deutscher Titel | Ein Mann und eine Frau |
Originaltitel | Un homme et une femme |
Produktionsland | Frankreich |
Originalsprache | Französisch |
Erscheinungsjahr | 1966 |
Länge | 102 Minuten |
Altersfreigabe | FSK 16 |
Stab | |
Regie | Claude Lelouch |
Drehbuch | Claude Lelouch, Pierre Uytterhoeven |
Produktion | Claude Lelouch |
Musik | Francis Lai, Baden Powell de Aquino |
Kamera | Claude Lelouch |
Schnitt | Claude Barrois, Claude Lelouch |
Besetzung | |
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Ein Mann und eine Frau (Originaltitel: Un homme et une femme) ist ein Filmklassiker der Nouvelle Vague aus dem Jahr 1966 von Regisseur Claude Lelouch, der 1967 mit den Oscars in den Kategorien Bestes Originaldrehbuch und Bester fremdsprachiger Film prämiert wurde.
Inhaltsverzeichnis
Handlung
Ein Mann und eine Frau, beide etwa 35 Jahre alt. Anne hat eine kleine Tochter und Jean-Louis einen kleinen Sohn. Beide Kinder leben in einem Internat in Deauville. An einem Sonntag, an dem beide dort ihr Kind besuchen, lernen sie einander kennen und verbringen den Tag miteinander. Am Abend verpasst Anne den Zug zurück nach Paris und Jean-Louis nimmt sie in seinem Wagen mit. Anne ist Witwe eines Stuntmans, Jean-Louis von Beruf Rennfahrer. Sie verabreden sich für das nächste Wochenende, um wieder gemeinsam nach Deauville zu den Kindern zu fahren. Bei der nächsten Fahrt erfährt Anne, dass auch Jean-Louis Witwer ist. Seine Frau beging nach einem schweren Rennunfall von ihm bei den 24 Stunden von Le Mans Selbstmord. Langsam kommen sich Anne und Jean-Louis näher. In der dritten Woche arbeitet Anne beim Film und Jean-Louis fährt die Rallye Monte Carlo. Zum Festbankett für die ins Ziel gekommenen Teilnehmer erhält Jean-Louis ein Telegramm von Anne mit einer Liebeserklärung. Sofort macht er sich mit dem Rallyeauto auf den Weg nach Paris. Dort erfährt er jedoch, dass Anne bereits nach Deauville abgereist ist. Er fährt ihr nach und trifft Anne am Strand mit beiden Kindern. Sie verbringen den Tag miteinander und übernachten in einem Hotel. Anne ist jedoch mit den Gedanken bei ihrem verstorbenen Ehemann. Am nächsten Morgen trennen sich die beiden und Anne fährt allein mit dem Zug nach Paris. Doch Jean-Louis fährt mit seinem Auto zum Umsteigebahnhof, um dort Anne wieder in die Arme zu schließen.
Hintergrund
Claude Lelouch drehte den Film in Echtzeit innerhalb von drei Wochen. Das Drehbuch hatte er zuvor in 30 Tagen geschrieben. Ursprünglich sollte der Film, dessen Herstellung insgesamt nur drei Monate dauerte, in Schwarzweiß gedreht werden. Da aber ein Produzent, der die Rechte für den amerikanischen Fernsehmarkt kaufte, Farbaufnahmen verlangte, drehte Lelouch die Außenaufnahmen in Farbe. Für mehr reichte das Budget nicht. Außerdem führte Lelouch eine einfach zu bedienende Handkamera, konnte so schneller auf schauspielerische Momente reagieren und die auf Improvisation angelegte Regiearbeit unterstützen. Ein weiteres Element der Regie Lelouchs war die Musik. Francis Lai hatte sie schon vor Beginn der Dreharbeiten eingespielt und Lelouch konnte diese Aufnahmen bereits während der Dreharbeiten nutzen. So erzeugte er durch das Abspielen der Musik die entsprechende Stimmung für die Schauspieler, die nun bereits wussten, wie die jeweilige Szene im fertigen Film erscheinen würde. Für den jungen Komponisten Francis Lai war die Arbeit für Ein Mann und eine Frau die erste Filmkomposition. Die Titelmelodie sollte eine der einprägsamsten und berühmtesten Filmmelodien der Geschichte des Kinos werden. Fünf Jahre nach diesem Film erhielt Lai dann einen Oscar für die Musik zu Love Story.
Souad Amidou spielte die kleine Tochter von Anne. Sie ist noch immer Schauspielerin und spielte unter anderem in München von Steven Spielberg mit.
1985 drehte Lelouch eine Fortsetzung des Films unter dem Titel Ein Mann und eine Frau – Zwanzig Jahre später mit denselben Hauptdarstellern.
Kritik
„Der melancholischen Ausstrahlung Anouk Aimees wird sich auch heute noch kaum jemand entziehen können.“
„Eine wunderschöne, atemberaubende Ausstellung von Bildern... mit dem Problem, dass die Geschichte banal ist.“
„Die eigenartige Mischung aus Banalität und Virtuosität (im ästhetischen Detail faszinierend, im Streben nach Gefühl" sehr direkt) ist äußerst wirkungsvoll, hinterläßt aber einen schalen Nachgeschmack.“