Elizabeth – Das goldene Königreich
Elizabeth – Das goldene Königreich (Elizabeth: The Golden Age) ist ein britisch-französisches Filmdrama aus dem Jahr 2007. Er ist eine Fortsetzung des Films Elizabeth aus dem Jahr 1998. Regie führte Shekhar Kapur, das Drehbuch schrieben Michael Hirst und William Nicholson.
Inhaltsverzeichnis
Handlung
Im Jahr 1585 regiert die englische Königin Elisabeth I. – ledig und ohne Nachkommen – ihr Land im 26. Jahr. Als protestantische Herrscherin stehen ihr und ihrem Glauben vor allem Spanien, die römisch-katholische Kirche und – im eigenen Land – die schottisch-katholische Opposition in der Person ihrer Cousine Maria Stuart entgegen. Nachdem es ihrem engsten Berater Walsingham gelingt, eine Verschwörung aufzudecken, kommt es zum Eklat. Elisabeth sollte ermordet werden, um Maria auf den Thron von England zu setzen. Elisabeth lässt die Verantwortlichen hinrichten – unter ihnen auch Maria Stuart. Dies sieht der spanische König Philipp II. als Affront gegen sich und die Katholische Kirche – als deren weltlicher Beschützer er sich und sein Land sieht. Er forciert seine bereits laufenden Kriegsvorbereitungen in ganz Europa und stellt die Spanische Armada zum Kampf gegen England und die ihm verhasste Anglikanerin auf.
Am Hofe in London sieht sich Elisabeth dem täglichen Werben um ihre Gunst ausgesetzt und bekommt von ihren Beratern ein ums andere Mal neue Kandidaten für eine Heirat präsentiert. Einzig dem draufgängerischen Seeräuber Walter Raleigh gelingt es, das Interesse der Königin zu erringen. Der Hofstaat beobachtet dies mit Argwohn. Elisabeth verliebt sich dennoch in Raleigh, will ihren Gefühlen aus Gründen der Staatsräson aber nicht nachgeben. So ermutigt sie ihre vertrauteste Hofdame Lady Elizabeth (genannt „Bess“), sich mit Raleigh anzufreunden, damit dieser häufiger am Hof weilt. Als Bess bald darauf ein Kind von Raleigh erwartet und ihn ohne das Wissen der Königin heiratet, fühlt Elisabeth sich verraten, verbannt sie vom Hofe und lässt Raleigh inhaftieren.
Als sich die spanische Armada 1588 von Lissabon aus in Marsch setzt und unaufhaltsam der englischen Küste nähert, ergreift Elisabeth verzweifelte Maßnahmen, um ihr Land für den Kampf zu rüsten. Sie entlässt alle Gefangenen – darunter auch Raleigh – in die Freiheit. Dieser schließt sich mit seinen Männern der englischen Flotte im Kanal an. Die aufgrund der spanischen Übermacht schnell in die Defensive geratenen Engländer greifen in stürmischer See zur Kriegslist der Brandschiffe. Sie führt zum Erfolg gegen die im Hafen von Calais vor Anker liegende Armada. Es gelingt den Engländern, einen Großteil der spanischen Schiffe zu versenken oder zu beschädigen (siehe auch Seeschlacht von Gravelines). Elisabeth geht siegreich und gestärkt aus dem Kampf gegen Philipp hervor. Sie macht ihren Frieden mit Raleigh und Bess, segnet deren neugeborenen Sohn im Bewusstsein, dass sie selbst nur die „Mutter Englands“ sein wird und verabschiedet sich am Ende des Films vom sterbenden Walsingham, ihrem langjährigen Berater und engsten Vertrauten.
Kritiken
Todd McCarthy schrieb in der Zeitschrift Variety vom 10. September 2007, der Film sei „weniger golden“ als der erste Film. Er sei „melodramatisch“ und konzentriere sich auf die menschlichen Schwächen der Königin; die Filmmusik sei „bombastisch“. Das Drehbuch beinhalte „übliche“ („standard-issue“) politische Intrigen, schwarz-weiße Charaktere und eine vereinfachte Sicht der Geschichte. Die von Blanchett verkörperte Königin wirke wie „aus Fleisch und Blut“.<ref>Filmkritik von Todd McCarthy, abgerufen am 16. September 2007</ref>
Desson Thomson schrieb in der Washington Post vom 12. Oktober 2007, die Fortsetzung von Elizabeth sei eine „aufgeblasene Kostümoper“ („bloated costume opera“), in der Charaktere lediglich Puppen seien. Blanchett spiele die Königin „energisch“, aber ohne eine Botschaft. Ihre Darstellung unterscheide sich von der komplexen Darstellung der Königin Elisabeth I., die Helen Mirren in der TV-Produktion Elizabeth I geboten habe.<ref>Filmkritik von Desson Thomson, abgerufen am 10. Dezember 2007</ref>
Das Lexikon des internationalen Films urteilt: „Von exzellenten Darstellern und einer opulenten visuellen Umsetzung getragenes historisches Drama um Spiele auf der Weltbühne der Macht und den Preis, den sie den Akteuren abverlangen.“<ref>Zeitschrift film-dienst und Katholische Filmkommission für Deutschland (Hrsg.), Horst Peter Koll und Hans Messias (Red.): Lexikon des Internationalen Films - Filmjahr 2007. Schüren Verlag, Marburg 2008. ISBN 978-3-89472-624-9</ref>
Hintergründe
Der Film wurde in den Shepperton Studios, in Winchester und anderen Orten in England gedreht.<ref>Filming locations für Elizabeth: The Golden Age, abgerufen am 16. September 2007</ref> Er hatte seine Weltpremiere am 9. September 2007 auf dem Toronto International Film Festival 2007. Die breite Veröffentlichung startete am 12. Oktober 2007 in den USA und am 2. November 2007 in Großbritannien; sie startete am 20. Dezember 2007 in Deutschland.<ref>Premierendaten für Elizabeth: The Golden Age, abgerufen am 16. September 2007</ref> Der Film spielte in den Kinos der USA bis zum 24. November 2007 ca. 16,26 Millionen US-Dollar ein; in Großbritannien wurden bis zum 25. November 2007 ca. 4,6 Millionen Pfund Sterling eingespielt.<ref>Box office / business für Elizabeth: The Golden Age, abgerufen am 9. Dezember 2007</ref>
Synchronsprecher
Die Synchronsprecher für die deutsche Fassung:<ref>synchronkartei.de: Elizabeth – Das goldene Königreich. Abgerufen am 26. August 2015. </ref>
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Auszeichnungen
Bei den Satellite Awards 2007 erhielt der Film Nominierungen für Szenenbild und Kostüme. Cate Blanchett wurde für ihre Darstellung für einen Golden Globe Award sowie für den Oscar als beste Hauptdarstellerin nominiert. Auch in der Kategorie „Bestes Kostümdesign“ wurde der Film für den Oscar nominiert, den er auch gewinnen konnte.
Weblinks
- Elizabeth – Das goldene Königreich in der Internet Movie Database (englisch)
- Offizielle Webpräsenz zum Film (deutsch)
- Sammlung von Kritiken zu Elizabeth – Das goldene Königreich bei Rotten Tomatoes (englisch)
- Zeitungskritiken zu Elizabeth – Das goldene Königreich auf Metacritic.com (englisch)
Einzelnachweise
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