Essener Rathaus


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Rathaus Essen
Rathaus Essen
Basisdaten
Ort: Porscheplatz 1 Innenstadt
Bauzeit: 1975–1979
Baustil: modern
Architekt: Theodor Seifert
Nutzung/Rechtliches
Nutzung: Bürogebäude
Arbeitsplätze: 1.900
Bauherr: Stadt Essen
Technische Daten
Höhe: 106,0<ref>Essener Rathaus bei CTBUH; abgerufen am 16. August 2014</ref> m
Etagen: 23
Nutzfläche: 69.000
Baustoff: Stahl, Stahlbeton
Baukosten: ca. 189.000.000 DM
Höhenvergleich
Essen: 2. (Liste)
Deutschland: 58. (Liste)
Anschrift
Stadt: Essen
Land: Deutschland

Das Essener Rathaus befindet sich in der Innenstadt der Stadt Essen und ist seit 1979 Sitz der Essener Stadtverwaltung.

Heutiges Rathaus

Die Ausschreibung des Bauvorhabens sollte am 19. August 1974 veröffentlicht werden.<ref>Westdeutsche Allgemeine Zeitung vom 17. August 1974</ref> Schließlich wurde der Darmstädter Architekt Theodor Seifert mit der Planung beauftragt. Der erste Spatenstich fand am 1. Juli 1975 statt. Das Richtfest wurde genau zwei Jahre später, am 1. Juli 1977, gefeiert, die offizielle Eröffnung fand am 7. November 1979 mit einer ersten Ratssitzung statt. Das Rathaus hat eine Höhe von 106 Metern. Von der 22. Etage aus haben Besucher aus etwa 100 Metern Höhe ein Panorama über das Stadtgebiet sowie einen Teil des Ruhrgebietes.

In 330.000 Kubikmeter umbautem Raum sind 69.000 Quadratmeter Bürofläche, ein parlamentarischer Bereich, über 700 Parkplätze in einer mehrstöckigen Tiefgarage, ein Studio-Theater und diverse Räume für Technik untergebracht. Das Rathaus bietet rund 1.900 Arbeitsplätze.

In Anlehnung an den Vorgängerbau befinden sich auch hier im Eingangsbereich die Sandsteinfiguren der Essener Stadtpatronen und Heiligen Cosmas und Damian. Der Bildhauer Heinrich Kröger schuf sie für das alte Rathaus.

Für den Bau des 189 Millionen DM teuren Gebäudes benötigte man 60.000 Kubikmeter Beton, 6.500 Tonnen Baustahl sowie über 360 Kilometer Stromkabel. Man installierte 15.000 Leuchtstofflampen und baute 3285 Fenster und 2100 Türen ein.

Das neue Rathaus war das erste der Stadt, welches einen neuen Standort im Osten des Stadtkerns am Porscheplatz bekam, der 1951 nach dem gerade verstorbenen Ferdinand Porsche benannt wurde. Den Namen Porscheplatz trugen auch die dortigen Haltestellen des ÖPNV. Im Zuge des Fahrplanwechsels der Essener Verkehrs-AG im Dezember 2009 wurden die Bus- und U-Bahnhaltestellen am Porscheplatz in Rathaus Essen umbenannt. Mit einer Platte über der Schützenbahn, auf der 1979 das Einkaufszentrum City Center Essen entstand, wurde das Rathaus an das Stadtzentrum angebunden. Dieses City Center wurde nach mehrjährigem Umbau am 25. März 2010 als Rathaus Galerie Essen neu eröffnet.<ref>DerWesten.de vom 25. März 2010: Rathaus Galerie eröffnet; abgerufen am 16. August 2014</ref> Damit erhielt das Rathaus einen neuen überdachten Haupteingang.

Ein Anfang der 1980er Jahre auf dem Dach des Rathauses montierter Laserstrahl (zuerst kurzzeitig rot, später grün) schwenkte damals über das Stadtgebiet. Aufgrund der Störanfälligkeit und hoher Kosten der damals noch recht neuen Technik wurde das Gerät jedoch schon bald demontiert. Die Universität Essen übernahm es dann zu Forschungszwecken.

1991 wurde im Erdgeschoss des Rathauses das privat geführte Theater im Rathaus eröffnet.

Geschichte

Bereits im Jahre 1272 ist erstmals ausdrücklich ein Essener Stadtrat erwähnt, woraus man auf die Existenz eines Rathauses schließen kann. Alle Vorgänger des heutigen Essener Rathauses standen auf dem gleichen Grundstück gegenüber der Marktkirche, an der Südseite des alten Flachsmarktes an der Ecke zur Kettwiger Straße. Vom 13. bis ins 19. Jahrhundert war hier das politische und wirtschaftliche Zentrum der Stadt. Nach Abriss des dritten Essener Rathauses 1964/1965 entstand hier das bis 1986 wieder niedergelegte Wertheim-Kaufhaus. Darauf folgte das heutige Geschäftshaus.

Vor der Eröffnung des heutigen Rathauses am neuen Standort, dem Porscheplatz, hatte Essen 15 Jahre lang, von 1964 bis 1979, kein Rathaus. Übergangsweise nutzte man das alte Rathaus der ehemals selbständigen Stadt Kray; der Oberbürgermeister und der Oberstadtdirektor residierten im Amerikahaus Ruhr, dem heutigen Europahaus mit Stratmanns Theater am Kennedyplatz. Dieses kleine Haus wurde in diesen 15 Jahren von den Bürgern als Rathäuschen bezeichnet und steht heute auch aus anderen Gründen unter Denkmalschutz.

Der Essener Architekt Axel Koschany wollte 2013 das historische Rathaus rekonstruieren<ref>Wiederaufbau. Altes Rathaus soll Symbol der Identifikation für Essen werden 23. Juni 2013, auf WAZ.de.</ref>.

Vorgängergebäude

Gebäude 15. Jahrhundert bis 1840

Essens ältestes, nachgewiesenes Rathaus wird bei einem Rathausbrand im 15. Jahrhundert erwähnt und hatte damit seine Funktion über vier Jahrhunderte. Es war ein massiver, schlichter Steinbau mit hohen Staffelgiebeln an West- und Ostseite, an dessen Fassade sich die in Stein gehauenen Figuren der Stadtheiligen Cosmas und Damian sowie mittelalterliche Bildsäulen der Mutter Gottes befanden. Die Fassade war grau getüncht und hatte kleine Rundbogenfenster. In einem Dachreiter hing eine Stundenglocke. Die Hochparterre besaß eine steile, geländerlose Steintreppe zum Markt hin. Hier gab es eine Wachstube für zwei Polizeidiener. In der oberen Etage war ein Empfangszimmer, in dem unter anderem der Bürgermeister Johann Conrad Kopstadt (1821–1833) und sein Nachfolger Bertram Pfeiffer (1833 bis zum Abriss) arbeiteten. Hinzu kamen Nebenräume für Stadtsekretär und Schreiber. In der ersten Zeit befand sich neben dem Rathaus eine Gerichtshalle.<ref> K. Schorn: Zur Chronik der Stadt Essen. Hanstein, Bonn 1899, S. 145.</ref>

Gebäude 1840 bis 1878

Datei:EssenHistorRathaus1840.jpg
Rathausgebäude 1840 bis 1878

In den Jahren 1840 bis 1842 war ein klassizistischer Bau durch den Architekten Carl Wilhelm Theodor Freyse, Bruder des Architekten Heinrich Johann Freyse , errichtet worden, in dessen Erdgeschoss sich eine Polizeistation befand. Dieses Rathaus wurde im Zuge der einsetzenden Industrialisierung und der rasant anwachsenden Stadt schnell zu klein.

Gebäude von Zindel 1878 bis 1964

Daraufhin wurde der Vorgänger des heutigen Rathauses, ein repräsentatives, neugotisches Gebäude nach einem Entwurf des Architekten Peter Zindel, zwischen 1878 und 1888 erbaut und im Zweiten Weltkrieg, insbesondere bei einem Luftangriff am 5. März 1943, schwer beschädigt, wobei besonders der markante Turm getroffen war. In den Jahren 1964/1965 wurde es nach Wiederaufbau abgerissen, nachdem das Grundstück an einen Kaufhaus-Konzern verkauft wurde.

Weblinks

Einzelnachweise

<references />

51.4580555555567.0161111111111Koordinaten: 51° 27′ 29″ N, 7° 0′ 58″ O{{#coordinates:51,458055555556|7,0161111111111|primary

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