Fenriz
Fenriz (* 28. November 1971 in Oslo<ref name="a5">Marc Spermeth: Besessen von der Dunkelheit und dem Bösen. In: Ablaze, Nr. 5, Mai/Juni 1995, S. 10f.</ref> als Leif Nagell; bürgerlich Gylve Fenris Nagell) ist ein norwegischer Musiker, der insbesondere als Schlagzeuger und Texter der Zwei-Mann-Band Darkthrone bekannt ist. Er ist ein überaus produktiver Musiker, der schon bei zahlreichen Bands Mitglied war, Soloauftritte absolvierte und bei zahlreichen anderen, Musik-Genres überspannenden, Projekten teilgenommen hat.
Inhaltsverzeichnis
Leben
Zum ersten Mal kam Fenriz im Alter von drei Jahren mit Heavy Metal in Berührung, als er zu seinem Geburtstag das Album Sweet Freedom von der Band Uriah Heep bekam. Später interessierte er sich mehr und mehr für Rock- und Metal-Bands wie z. B. The Doors und Metallica. Seit 1986 ist er auch Liebhaber der Musik von Bathory.<ref name="coc">David Rocher: Of the Lupine Lords That Lurk in the Shadows. CoC interviews Fenriz of Darkthrone. Chronicles of Chaos, 13. Mai 2001, abgerufen am 4. Dezember 2009 (englisch). </ref>
Im selben Jahr wurde die Band Darkthrone gegründet; zunächst konnte die Band Fenriz zufolge nicht einmal ihre Instrumente spielen<ref name="dtbio">Peaceville Artists. Archiviert vom Original am 25. Juli 2011, abgerufen am 4. Dezember 2009 (englisch). </ref>, entwickelte sich aber zu einer technisch versierten Death-Metal-Band. Zur selben Zeit war Fenriz auch Mitglied in der Band Valhall, welche in seinem Keller probte. 1989 startete er das Soloprojekt Isengard, das sich zunächst am Death Metal orientierte. Gegen Ende 1989 stieß er auf einer Kompilation auf ein Lied der ungarischen Band Tormentor, von dem er begeistert war und durch die er den Metal in einem neuen Licht sah<ref name="coc"/>; zu jener Zeit war der Untergrund vom Death Metal dominiert und seiner Meinung nach eher uninteressant.<ref name="coc"/> Zunächst spielte Darkthrone weiterhin Death Metal, nachdem aber auch die anderen Bandmitglieder mit Ausnahme des Bassisten Dag Nilsen sich zunehmend für den Klang von Bathory und Celtic Frost interessierten<ref name="coc"/>, wandte die Band sich 1991 aufgrund dieser musikalischen Interessen und des Einflusses von Euronymous<ref name="dtbio"/> dem Black Metal zu und prägte diesen entscheidend. Zu dieser Zeit nahm Nagell auch das Pseudonym Fenriz an. Im selben Jahr verließ Fenriz Valhall, um sich mehr auf Darkthrone zu konzentrieren. 1992 nahm er sein Pseudonym in der Schreibweise Fenris als Teil seines bürgerlichen Namen an.<ref name="a5"/> Fenriz gründete das Ambient-Projekt Neptune Towers und wirkte 1995 am Projekt Storm von Satyricon-Sänger Satyr mit; außerdem half er als Perkussionist bei Vortebekk Spaceband aus.<ref>Interview with DARKTHRONE for Petrified zine 1994. 1994, abgerufen am 22. März 2010 (englisch). </ref> Seit 1995 konzentriert sich Fenriz auf Darkthrone, deren Musik sich seit 2006 zwischen Punk und Heavy Metal bewegt, und stellte alle Soloprojekte ein. Er tritt nur noch gelegentlich als Gastmusiker in Erscheinung.
Fenriz spielte zusammen mit Phil Anselmo von Pantera, Satyr, Maniac von Mayhem und Killjoy von Necrophagia in einem Projekt namens Eibon, ist allerdings mit Satyr zerstritten und daher bei einer möglichen Fortführung des Projekts nicht dabei.<ref name="revolver1">Kory Grow: WEB-EXCLUSIVE INTERVIEW: DARKTHRONE’S FENRIZ ON DOOM METAL, THE BAND’S CURRENT DIRECTION, AND SATYRI. Revolver, 13. Januar 2010, abgerufen am 25. August 2010 (englisch). </ref>
Fenriz arbeitet als DJ<ref name="sonic36">Michael Schäfer: Darkthrone. Zurück zu den Wurzeln? Nein, sei die Wurzel!. In: Sonic Seducer. Nr. 11, November 1999, S. 36 (http://img5.imageshack.us/img5/5281/dt19991.png, abgerufen am 10. Januar 2011).</ref>, lebt zurzeit in Oslo und hat zusammen mit Nocturno Culto ein Label unter dem Namen Tyrant Syndicate Productions, welches ein Sub-Label von Peaceville Records ist. 2004 brachte Fenriz ein Kompilationsalbum in Zusammenarbeit mit Peaceville auf den Markt, das den Titel Fenriz Presents… The Best of Old-School Black Metal trägt und von ihm ausgewählte Musikstücke von Bands wie Celtic Frost, Hellhammer, Blasphemy und Burzum enthält. 2009 erschien die Kompilation Trapped Under Vice, die sich zwischen Black-, Death- und Thrash Metal bewegt.
Daneben schreibt er auch Rezensionen und Kolumnen<ref>Fenriz: MURDERESS. The Last Thing You Will Ever See…. In: Rock Hard, Nr. 282, November 2010, S. 98.</ref><ref>Thomas Kupfer: DARKTHRONE. Circle The Wagons. In: Rock Hard, Nr. 276.</ref><ref>Stefan Hofmann: Darkthrone - Eine Liste, that is immer dabei.</ref><ref name="vampster">Arlette Huguenin: DARKTHRONE: Too much black, not enough metal.</ref>, bevorzugt jedoch die Arbeit an Darkthrones Myspace-Weblog, in dem er jede Woche eine neue Band empfiehlt, gegenüber dem regelmäßigen Schreiben von Kolumnen<ref name="vampster"/>.
Diskografie
Bei fester Mitgliedschaft
- mit Darkthrone
- siehe Darkthrone#Diskografie
- mit Isengard
- mit Neptune Towers
- 1994: Caravans to Empire Algol
- 1995: Transmissions from Empire Algol
- mit Dødheimsgard
- 1995: Kronet til konge
- mit Storm
- siehe Storm (Band)#Diskografie
- mit Valhall
- 1995: Moonstoned
- 1997: Heading for Mars
- mit Eibon
- 2000: Mirror Soul Jesus auf Moonfog 2000 – A Different Perspective
- mit Aura Noir
- 2000: Increased Damnation (Gesang)
- 2004: The Merciless (Gesang)
- mit Fenriz’ Red Planet
- 2008: Engangsgrill (Split mit Nattefrost)
Als Gastmusiker
- mit Satyricon
- 1996: Nemesis Divina (Text zu Du som hater gud)
- 1998: Rebel Extravaganza (Perkussion bei Havoc Vulture und Prime Evil Renaissance)
- mit Ulver
- 1998: Themes from William Blake’s The Marriage of Heaven and Hell (Gesang bei A Song of Liberty Plates 25-27)
- mit Red Harvest
- 2000: Cold Dark Matter (zusätzlicher Gesang bei Absolut Dunkel:heit)
- mit Thorns
- 2000: You That Mingle May auf Moonfog 2000 – A Different Perspective
- mit Cadaver Inc
- 2001: Discipline (zusätzlicher Gesang bei Rupture)
- mit Audiopain
- 2002: Revel in Desecration (Text zu Infuriation Scalp)
- 2002: Episode 1: The Lipstick Menace (zusätzlicher Gesang bei Dehumanizer)
- mit code
- 2005: Nouveau Gloaming (Text zu The Cotton Optic)
Von Fenriz erstellte Kompilationen
- 2004: Fenriz Presents… The Best of Old-School Black Metal
- 2009: Fenriz Presents… Trapped Under Vice, Vol. I
- 2009: Fenriz Presents… Trapped Under Vice, Vol. II
Einzelnachweise
<references/>
Weblinks
Soulside Journey (1991) | A Blaze in the Northern Sky (1992) | Under a Funeral Moon (1993) | Transilvanian Hunger (1994) | Panzerfaust (1995) | Total Death (1996) | Goatlord (1996) | Ravishing Grimness (1999) | Plaguewielder (2001) | Hate Them (2003) | Sardonic Wrath (2004) | The Cult Is Alive (2006) | F.O.A.D. (2007) | Dark Thrones and Black Flags (2008) | Circle the Wagons (2010)
Satyr • Frost
Lemarchand • Wargod • Exhurtum
Studioalben | <div/>
Dark Medieval Times • The Shadowthrone • Nemesis Divina • Rebel Extravaganza • Volcano • Now, Diabolical • The Age of Nero • Satyricon |
Extended Plays | <div/> |
Livealben | <div/>
Live at the Opera |
Kompilationsalben | <div/>
Picture Disc Box • Ten Horns – Ten Diadems |
Videoalben | <div/> |
Singles | <div/>
All Evil • The Forest Is My Throne • K.I.N.G • Black Crow on a Tombstone |
Featurings | <div/>
The Forest Is My Throne/Yggdrasill |
Personendaten | |
---|---|
NAME | Fenriz |
ALTERNATIVNAMEN | Nagell, Gylve Fenris (bürgerlich); Nagell, Leif (Geburtsname); Lee Bress (Pseudonym); Hank Amarillo (Pseudonym); Gribb (Pseudonym); DJ Ebola (Pseudonym); Herr Nagell (Pseudonym) |
KURZBESCHREIBUNG | norwegischer Musiker und DJ |
GEBURTSDATUM | 28. November 1971 |
GEBURTSORT | Norwegen |