Friedrich Schulze (Architekt)
Friedrich Schulze, häufig auch Friedrich Schulze-Colbitz bzw. Friedrich Schulze-Kolbitz, (* 8. März<ref>Geburtsdatum 8. März 1843 laut Nachruf im Zentralblatt der Bauverwaltung, vgl. Literatur</ref> oder 18. März<ref>Geburtsdatum 18. März 1843 laut Berlin. Baumeister und Bauten, vgl. Literatur</ref> 1843 in Colbitz; † 30. Juli 1912 in Steglitz bei Berlin; vollständiger Name: Johann David Friedrich Otto Schulze) war ein deutscher Architekt und preußischer Baubeamter.
Inhaltsverzeichnis
Leben
Friedrich Schulze lebte seit 1862 in Berlin, wo er nach dem Abitur von 1862 bis 1867 an der Berliner Bauakademie studierte, unterbrochen durch seine Teilnahme am Preußisch-Österreichischen Krieg 1866. Neben dem Studium arbeitete er als Assistent des Architekten Friedrich Adler. Bis zur Baumeisterprüfung 1873 war er als Bauführer im Eisenbahnbau tätig, unterbrochen durch seine Teilnahme am Deutsch-Französischen Krieg 1870/1871. 1873 erhielt er eine Anstellung bei der Ministerial-Baukommission und unterrichtete nebenberuflich an der Berliner Gewerbeakademie. Als Landesbaurat holte ihn Friedrich Adler 1877 in seinen Mitarbeiterstab im preußischen Ministerium der öffentlichen Arbeiten. 1879 war er kurz bei der Bezirksregierung Kassel tätig, kehrte aber bereits 1880 als Bauinspektor zur Ministerial-Baukommission nach Berlin zurück. 1892 wurde er Mitglied des Vorstandes des Architektenvereins zu Berlin, dem er seit 1870 angehörte. Als Folge eines Autounfalls 1907 trat er am 1. Januar 1909 in den Ruhestand.
Bauten und Entwürfe
- ab 1873: Erweiterungsbauten der Charité, Berlin
- 1874: Anbau für die Tierarzneischule, Luisenstraße, Berlin
- 1875–1876: Bauleitung bei der Erweiterung des Ministeriums der öffentlichen Arbeiten, Voßstraße 35, Berlin (zerstört)
- 1880–1882: Luisengymnasium, Turmstraße, Berlin
- 1880–1890: Friedrich-Wilhelm-Gymnasium, Kochstraße 13, Berlin
- 1882: Victoria-regia-Haus des Botanischen Gartens in Berlin<ref>Bau- und Lagebeschreibung (PDF; 633 kB), Centralblatt der Bauverwaltung, 14. April 1883, S. 133 und 134, abgerufen am 17. Dezember 2012.</ref>
- 1884–1886: Augusta-Töchterschule und Lehrerinnenseminar, Kleinbeerenstraße, Berlin
- 1885–1886: Umbau der Dreifaltigkeitskirche, Berlin
- 1891–1893: Gemeindeschule und Prinz-Heinrich-Gymnasium Schöneberg, Berlin
- 1892: Bauten für den Botanischen Garten Dahlem, Berlin
- 1892: Umgestaltung der Sophienkirche, Berlin
- 1892–1894: Heilandskirche, Berlin (weitere Planungsbeteiligte: Paul Kieschke, Max Hasak)
- 1892–1898: Preußisches Abgeordnetenhaus, Prinz-Albrecht-Straße (heute: Niederkirchnerstraße), Berlin
- 1898–1904: Preußisches Herrenhaus, Leipziger Straße 3/4, Berlin
Literatur
- Josef Stübben: Friedrich Schulze (Kolbitz) †. In: Zentralblatt der Bauverwaltung. 32. Jahrgang 1912, Nr. 65 (vom 10. August 1912), S. 419.
- Uwe Kieling: Berlin. Baumeister und Bauten. VEB Tourist Verlag, Berlin/ Leipzig 1987, ISBN 3-350-00280-3, S. 218f.
Weblinks
Einzelnachweise
<references />
Personendaten | |
---|---|
NAME | Schulze, Friedrich |
ALTERNATIVNAMEN | Schulze, Johann David Friedrich Otto (vollständiger Name); Schulze-Colbitz, Friedrich; Schulze-Kolbitz, Friedrich |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Architekt und preußischer Baubeamter |
GEBURTSDATUM | 8. März 1843 oder 18. März 1843 |
GEBURTSORT | Colbitz, Provinz Sachsen, Königreich Preußen |
STERBEDATUM | 30. Juli 1912 |
STERBEORT | Steglitz, Provinz Brandenburg, Königreich Preußen, Deutsches Kaiserreich |