Friedrich Wilhelm Curtius
Friedrich Wilhelm Curtius (* 21. April 1782 in Goch; † 12. Februar 1862 in Duisburg) war ein deutscher Unternehmer der Chemieindustrie
Inhaltsverzeichnis
Familie
Sein Vater, Caspar Ludwig Curtius (* wohl in Bremen; am 28. April 1746 in Lippstadt getauft; † 31. März 1797 in Goch) hatte ab 1759 die Lateinische Schule in Halle besucht,<ref>Franckesche Stiftungen zu Halle</ref> Pharmazie in einer Apotheke in Bielefeld (siehe Ludwig Philipp Aschoff) erlernt, ab 1767 Medizin studiert und war Stadt- und Amtsphysikus in Goch geworden. Seine Mutter war die Pfarrerstochter Johanna, geb. Fabritius (1746–84). Sein Großvater Arnold Curtius (1697–1774) aus Bremen war Bürgermeister in Lippstadt.
Leben
Verwaist begann Friedrich Wilhelm Curtius auf Wunsch des Vaters eine Apothekerlehre bei Aschoff in Bielefeld. 1801 büchste er seinem Vormund oder Lehrherren aus und reiste nach Amerika, um sich der Expeditionsreise von Alexander von Humboldt anzuschließen. Schwer enttäuscht kehrte er schon im folgenden Jahr zurück, und kam nach Duisburg, wo er als Buchhalter und Reisender einer Materialwaren- und Weinhandlung arbeitete. 1815 ehelichte er die des Amsterdamer Kaufmanns Theodore Sigris (1794–1868), mit der er elf Kinder zeugte.
Im gleichen Jahr gründete er eine Drogengroßhandlung. Er gründete 1824 eine Schwefelsäurefabrik als erstes industrielles Unternehmen in Duisburg<ref>Die Zeit: Richtungweisend in der Chemie. 30. Oktober 1952. Abgerufen am 10. August 2012</ref>. Zusammen mit seinem Schwiegersohn und einem Kompagnon gründete er 1838 die Firma „Matthes & Weber“. Diese stellte Soda her. Hinzu kam zehn Jahre später die Chlorkalkproduktion. Er erwarb zudem 1840 eine Produktionsstätte für Alaun und baute sie zur Alaun- und Tonerdesulfatfabrik „Friedrich Curtius & Compagnie“ aus. Es folgte 1849 die Gründung einer Ultramarinfabrik unter der Firma „Julius Curtius.“
Seine Firmen blieben rechtlich selbstständig, wurden von Curtius aber als Ganzes geleitet. Für die Gründungen spielte die Vorstellung eine Rolle, die Produktion von den Grundstoffen über Zwischenprodukte bis hin zum Endprodukt zu vereinen. Die Verantwortung gab er 1857 an seinen Sohn ab.
Er war auch Mitbegründer der Handelskammer Duisburg. Von Curtius gingen erste Überlegungen zu Syndikaten in der chemischen Industrie aus. Zur Vermeidung eines zu starken Wettbewerbs wurde auf seine Initiative hin 1855 die „Soda-Konvention“ von verschiedenen Unternehmern gegründet.
Belege
<references />
Literatur
- Albert Mühl: Curtius, Friedrich Wilhelm. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 3, Duncker & Humblot, Berlin 1957, ISBN 3-428-00184-2, S. 444 f. (Digitalisat).
- Rheinisch-Westfälische Wirtschaftsbiographien, Band 9, S. 13
Weblinks
Personendaten | |
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NAME | Curtius, Friedrich Wilhelm |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Chemie-Unternehmer |
GEBURTSDATUM | 21. April 1782 |
GEBURTSORT | Goch |
STERBEDATUM | 12. Februar 1862 |
STERBEORT | Duisburg |