Gallmilben


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Gallmilben
Gallen von der Art Eriophyes tiliae

Gallen von der Art Eriophyes tiliae

Systematik
Klasse: Spinnentiere (Arachnida)
Unterklasse: Milben (Acari)
Überordnung: Acariformes
Ordnung: Trombidiformes
Überfamilie: Eriophyoidea
Familie: Gallmilben
Wissenschaftlicher Name
Eriophyidae
Nalepa 1898

Die Gallmilben (Eriophyidae) bilden eine Familie in der Unterklasse Milben (Acari).

Merkmale

Die Gallmilben haben nur zwei Beinpaare, was sie von den übrigen Milben unterscheidet, welche normalerweise drei Beinpaare besitzen.<ref name="Storch" /> Der Körper ist langgestreckt, wurmförmig und geringelt oder mit vielen Rückenplatten ausgestattet. Der Darm ist einfach, Aussackungen des Darms sind nicht vorhanden. Herz und Kreislaufsysteme sind nicht vorhanden, was die sehr geringe Körpergröße ermöglicht.<ref name="Lexikon" /> Die Cheliceren werden zum Saugen eingesetzt. Die Gallmilben sind sehr klein, die Größten erreichen eine Länge von 0,3 mm, die Kleinsten 0,08 mm.<ref name="Urania" />

Schadbild

Der Name Gallmilben kommt von den vielseitigen Auswüchsen, die sie an verschiedenen Pflanzen hervorrufen können und Gallen genannt werden. Es kann sich u.a. um sogenannte Wirrzöpfe an Weiden, Filzrasen, kleine Hörnchen, Hexenbesen und Nagelgallen handeln.<ref name="Lexikon" /> Unter Umständen können sie starke Schädigungen an den Wirtspflanzen hervorrufen. So hindert z.B. die Brombeermilbe (Acalitus essigi) einzelne Früchte der Brombeeren zu reifen, diese unreifen Früchte bleiben rötlich gefärbt.<ref name="Storch" /> Bei der Schwarzen Johannisbeere und dem Haselnuß können Gallmilben die Bildung großer Rundknospen hervorrufen. Auch können Krankheiten von manchen Arten der Gallmilben übertragen werden, so z.B. kann die Johannisbeergallmilbe (Cecidophyophis ribis) die Viren der Brennesselblättrigkeit übertragen.<ref name="Storch" />

Ökologie

Die Verbreitung geschieht durch Wind. Die Überwinterung erfolgt meist unter Knospenschuppen. Das Verhältnis der Geschlechter ist meist nicht 1:1, es gibt mehr weibliche Exemplare als männliche, oft ist Saisondimorphismus vorhanden. Die Entwicklung über Larve und ein freies Nymphenstadium kann, wenn günstige Bedingungen herrschen, schon in 10–15 Tagen erfolgen. Dadurch kann es oft zu Massenvermehrungen kommen.

Systematik

Die Familie der Gallmilben (Eriophyidae) zählt zu der Ordnung der Trombidiformes. Die Familie wurde von Alfred Nalepa im Jahre 1898 erschaffen. Es sind 274 Gattungen mit über 3000 Arten beschrieben.<ref name="Animal" /> Einige Beispielgattungen:

Einzelnachweise

<references> <ref name="Lexikon">Lexikon der Biologie. Spektrum Akademischer Verlag, Heidelberg 2004.</ref> <ref name="Storch">Volker Storch, Ulrich Welsch: Systematische Zoologie, Fischer, 1997, ISBN 3-437-25160-0.</ref> <ref name="Urania">Horst Füller, Hans-Eckhard Gruner, Gerhard Hartwich, Rudolf Kilias & Manfred Moritz: Urania Tierreich – Wirbellose Tiere 2. Urania-Verlag, Leipzig, Jena 1994, S. 70 & 88, ISBN 3-332-00502-2.</ref> <ref name="Animal">Zhang, Z.-Q. (Editor): Animal Biodiversity: An Outline of Higher-level Classification and Survey of Taxonomic Richness (Addenda 2013). S. 129 Link. </ref> </references>

Literatur

  • Lexikon der Biologie. Spektrum Akademischer Verlag, Heidelberg 2004.
  • Volker Storch, Ulrich Welsch: Systematische Zoologie, Fischer, 1997, ISBN 3-437-25160-0.

Weblinks

Commons Commons: Gallmilben (Eriophyidae) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien