Gerhard Schöne


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Gerhard Schöne auf dem Deutschen Evangelischen Kirchentag, 2007

Gerhard Schöne (* 10. Januar 1952 in Coswig bei Dresden) ist ein deutscher Liedermacher. Er gehörte in der DDR zu den bekanntesten Interpreten.

Leben

Schöne wuchs in einer evangelischen Pfarrerfamilie im sächsischen Coswig auf, sein Vater Johannes Schöne betätigte sich auch schriftstellerisch. Er erlernte einen Handwerksberuf und arbeitete später bei der Deutschen Post. Ursprünglich wollte er Schauspieler werden, erhielt aber keine Zulassung zum Studium, weil er den Wehrdienst in der NVA verweigerte. Als Mitarbeiter für Kinder- und Jugendarbeit bei einem Pfarrer schrieb er Lieder und absolvierte parallel ein Fernstudium an der Musikhochschule Dresden. Seit 1979 ist er freischaffend als Liedermacher tätig.<ref>FIGARINO-Webchannel – 09. - 15.01.2011 Zu Besuch bei Gerhard Schöne, Ein Liedermacher lädt ein (Memento vom 17. Juni 2013 im Webarchiv archive.is), mdr.de</ref>

1981 erschien seine erste Langspielplatte Spar deinen Wein nicht auf für morgen bei Amiga, dem bekanntesten Label der DDR. Mehrmals war Gerhard Schöne Gast beim Festival des politischen Liedes. Musik von ihm wurde 1986 im DEFA-Kinderfilm Der Junge mit dem großen schwarzen Hund verwendet, in dem Schöne auch eine Nebenrolle als Musiker spielte. Seine LP Du hast es nur noch nicht probiert kam 1988 heraus, die mit Liedern wie Mit dem Gesicht zum Volke mutig die Stimmung großer Teile der Bevölkerung zum Ausdruck brachte. Schöne gehörte zu den Künstlern, die aktiv die Wendezeit 1989/90 mitgestalteten. Bis heute ist er gesellschaftlich engagiert. Gerhard Schöne unterstützt zum Beispiel Entwicklungsprojekte der ostdeutschen Organisation INKOTA-netzwerk, in deren Beirat er mitarbeitet.<ref>Der Beirat des INKOTA-netzwerks. Website des INKOTA-netzwerk e. V. Abgerufen am 26. März 2014.</ref>

Schönes Texte wirken manchmal kindlich-naiv, sind aber immer einfühlsam und, geprägt von seinem christlichen Glauben, oft gesellschaftskritisch. Populär geworden ist Schöne vor allem durch seine Sammlung von Kinderliedern aus aller Welt und aus eigener Feder, zum Beispiel Kinderland und Jule wäscht sich nie. Erfolgreich wurde er ebenso mit Liedern für Erwachsene. Er tritt regelmäßig zu Evangelischen Kirchentagen auf.

Gerhard Schönes Alben erscheinen seit der Wende im BuschFunk-Verlag Berlin. Seit 1988 wurden neun seiner Kinderbücher veröffentlicht.

Schöne ist in zweiter Ehe verheiratet und hat sechs Kinder.<ref>Gerhard Schöne vertont erstes Kinderbuch: »Kinderträume halten ewig« (Memento vom 17. Juni 2013 im Webarchiv archive.is), SuperIllu, 23. August 2010.</ref> Er lebt in Meißen.<ref>Telefonbuch</ref>

Ehrungen

Trotz seiner kritischen Töne wurde Gerhard Schöne als erfolgreichster Liedermacher der DDR 1987 mit dem Kunstpreis der DDR und 1989 mit dem Nationalpreis der DDR geehrt. 1994 erhielt er den Verdienstorden des Landes Berlin. Aufgrund seines unermüdlichen Engagements für Kinder wurde er zum UNICEF-Botschafter ernannt. 2002 würdigte ihn der Verband Deutscher Schulmusiker für seine Leistungen in der Musikerziehung mit der Leo-Kestenberg-Medaille.<ref>Die Leo-Kestenberg-Medaille. Website des Verbandes Deutscher Schulmusiker. Abgerufen am 26. März 2014.</ref> Preisträger der Deutschen Schallplattenkritik: 1992 für Ich bin ein Gast auf Erden, 2004 für Fremde Federn.<ref>Bestenliste 1-2004. Website des Preises der Deutschen Schallplattenkritik. Abgerufen am 26. März 2014.</ref> Mit dem Leopold-Preis des Verbandes deutscher Musikschulen wurde er 1997 und 2003 geehrt.<ref>Leopold 1997 – Ausgezeichnet mit dem Prädikat „Empfohlen vom Verband deutscher Musikschulen“. Website des Verbandes deutscher Musikschulen. Abgerufen am 26. März 2014.</ref><ref>Leopold 2003/2004 – Ausgezeichnet mit dem Prädikat „Empfohlen vom Verband deutscher Musikschulen“. Website des Verbandes deutscher Musikschulen. Abgerufen am 26. März 2014.</ref> 1996 erhielt er den Preis der Stiftung Bibel und Kultur im Bereich „Bibel und Liedermacher“.<ref>Die bisherigen Preisträger. Website der Stiftung Bibel und Kultur. Abgerufen am 26. März 2014.</ref> Mit dem Deutschen Musikautorenpreis in der Kategorie „Text Kinderlied“ wurde Schöne 2012 ausgezeichnet.<ref>Die Preisträger 2012. Website des Deutschen Musikautorenpreis. Abgerufen am 26. März 2014.</ref>

Diskographie

  • 1981: Spar deinen Wein nicht auf für morgen (LP, als CD 1995)
  • 1982: Lieder aus dem Kinderland (LP, als CD 1994)
  • 1985: Menschenskind (LP, als CD 1995)
  • 1986: Kinderlieder aus aller Welt (LP, als CD 1994)
  • 1988: Du hast es nur noch nicht probiert (Live-Doppel-LP)
  • 1989: Lebenszeichen
  • 1989: Kinder-Lieder-Galerie (LP, als CD 1990)
  • 1991: Ich bin ein Gast auf Erden (Preis der deutschen Schallplattenkritik)
  • 1992: Die sieben Gaben
  • 1993: Bis die Katze bellt
  • 1993: Schönes Liederpaket
  • 1993: Lieder
  • 1995: Böses Baby Kitty Schmidt (Leopold-Medienpreis)
  • 1996: Die große Erfindung des kleinen Herrn Mutzelbach
  • 1997: Jule wäscht sich nie
  • 1997: Der glattrasierte Weihnachtsmann
  • 1997: Seltsame Heilige
  • 1998: Alligatoren in der Kanalisation
  • 1998: Das Leben der Dinge
  • 2000: Wege zueinander
  • 2000: Das Perlhuhn im Schnee
  • 2001: Kindergedichte (Leopold-Medienpreis)
  • 2002: Klabüster, Klabuster (Live-Doppel-CD)
  • 2003: Fremde Federn
  • 2004: Könige aus Morgenland
  • 2005: Die Lieder der Fotografen
  • 2007: Wo? (Live-CD/DVD, Burgen- und Schlössertour 2006)
  • 2007: Der Engel, der die Träume macht
  • 2008: Trommle mein Herz für das Leben (1996 aufgenommen)
  • 2010: Ich öffne die Tür weit am Abend (mit Jens Goldhardt und Ralf Benschu)
  • 2011: Die Lieder der Briefkästen

Literarische Werke

Siehe auch

Literatur

Weblinks

Einzelnachweise

<references />