Großkorbetha
Großkorbetha Stadt Weißenfels
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dim=10000 | globe= | name=Großkorbetha | region=DE-ST | type=city
}} |
Höhe: | 96 m | |||
Fläche: | 12,68 km² | |||
Einwohner: | 1923 (31. Dez. 2009) | |||
Bevölkerungsdichte: | 152 Einwohner/km² | |||
Postleitzahl: | 06688 | |||
Vorwahl: | 034446 | |||
<imagemap>-Fehler: Bild ist ungültig oder nicht vorhanden Lage von Großkorbetha in Weißenfels |
Großkorbetha ist eine Ortschaft der Stadt Weißenfels im Burgenlandkreis in Sachsen-Anhalt (Deutschland). Sie umfasst die Weißenfelser Ortsteile Großkorbetha, Gniebendorf und Kleinkorbetha.<ref>http://www.weissenfels.de/bas_b_gemeindestruktur.html</ref>
Inhaltsverzeichnis
Geografie
Großkorbetha liegt zwischen Weißenfels und Bad Dürrenberg, nordwestlich des Autobahnkreuzes Rippachtal am linken Saaleufer. Rechts der Saale liegt der Ortsteil Kleinkorbetha. In der Gemeinde befand sich bis zum 1. September 2010 der Sitz der Verwaltungsgemeinschaft Saaletal, der weitere acht Gemeinden angehörten.
Geschichte
In einem zwischen 881 und 899 entstandenen Verzeichnis des Zehnten des Klosters Hersfeld werden Groß- und Kleinkorbetha als zehntpflichtige Orte Curuvadi und Curuuuati im Friesenfeld erstmals urkundlich erwähnt.<ref> Reg. Thur. Nr. 287 </ref> Über die Jahrhunderte hinweg änderte sich die Schreibweise mehrfach. So ist 1458 von Korwetha die Rede (noch heute umgangssprachlich „Korweete“), 1545 Groß Corbetha. Aus dem Jahr 1593 findet sich in der Kirchenglocke die Inschrift Grosscorbetha; seit 1933 schließlich trägt das Dorf den noch heute gültigen Namen Großkorbetha. 1293 wurde mit dem Bau der Kirche in honorem sancti Martini (zu Ehren des heiligen St. Martin) begonnen. 1433 wurden weite Teile des Ortes von der Saale überflutet und hierdurch vierzig Häuser zerstört. Während des Dreißigjährigen Krieges wurde der Ort durch schwedische Truppen wegen nicht gezahlter Kontribution in Brand gesteckt. Im Jahre 1804 zerstörte eine Feuersbrunst einen großen Teil des Dorfes.
Großkorbetha, Gniebendorf und Kleinkorbetha gehörten bis 1815 zum Kurfürstentum Sachsen bzw. zum Königreich Sachsen. Kleinkorbetha am östlichen Saaleufer unterstand dem hochstift-merseburgischen Amt Lützen, das seit 1561 unter kursächsischer Hoheit stand und zwischen 1656/57 und 1738 zum Sekundogenitur-Fürstentum Sachsen-Merseburg gehörte.<ref>Karlheinz Blaschke, Uwe Ulrich Jäschke: Kursächsischer Ämteratlas“, Leipzig 2009, ISBN 978-3-937386-14-0;S. 84 f.</ref> Großkorbetha und Gniebendorf westlich der Saale lagen im Norden des kursächsischen Amts Weißenfels<ref>Karlheinz Blaschke, Uwe Ulrich Jäschke: Kursächsischer Ämteratlas“, Leipzig 2009, ISBN 978-3-937386-14-0;S. 36 f.</ref> (Burgwerbener Gerichtsstuhl<ref>Der Ort im Buch "Geographie für alle Stände, S.376</ref>), das zwischen 1656/57 und 1746 zum Sekundogenitur-Fürstentum Sachsen-Weißenfels gehörte. Durch die Beschlüsse des Wiener Kongresses kamen die drei Orte mit dem Westteil des Amts Lützen und dem Amt Weißenfels im Jahr 1815 zu Preußen. Sie wurden 1816 dem Regierungsbezirk Merseburg der Provinz Sachsen zugeteilt. Während Kleinkorbetha dem Kreis Merseburg<ref>Der Landkreis Merseburg im Gemeindeverzeichnis 1900</ref> zugeteilt wurde, kamen Großkorbetha und Gniebendorf zum Kreis Weißenfels.<ref>Der Landkreis Weißenfels im Gemeindeverzeichnis 1900</ref>
1856 wurde der Bahnhof Großkorbetha in Betrieb genommen, der aufgrund seiner Lage zu einem Knotenpunkt des Personen- und des Güterverkehrs und für die weitere Entwicklung des Ortes von entscheidender Bedeutung wurde. 1981 feierten die Bewohner des Ortes das 1100-jährige Jubiläum der Ersterwähnung. Zwanzig Jahre später, am 7. Dezember, wurde die Saalebrücke zwischen Groß- und Kleinkorbetha eingeweiht.
Bei der ersten Kreisreform in der DDR wurde Kleinkorbetha am 1. Juli 1950 in den Kreis Weißenfels umgegliedert und mit Großkorbetha und Gniebendorf zur Gemeinde Großkorbetha vereinigt.<ref>Großkorbetha und seine Ortsteile auf gov.genealogy.net</ref> Mit der zweiten Kreisreform 1952 kam Großkorbetha zum Kreis Weißenfels im Bezirk Halle, der 1990 wieder zum Landkreis Weißenfels wurde und im Jahr 2007 im Burgenlandkreis aufging.
Am 1. September 2010 wurde Großkorbetha mit seinen Ortsteilen Kleinkorbetha und Gniebendorf nach Weißenfels eingemeindet.<ref>StBA: Änderungen bei den Gemeinden Deutschlands, siehe 2010</ref>
Einwohnerentwicklung
Entwicklung der Einwohnerzahl (ab 1995 Stichtag 31. Dezember):
Jahr | Einwohner |
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1840 | 581 |
1931 | 1.798 |
1990 | 2.358 * |
1995 | 2.235 |
2000 | 2.204 |
2005 | 2.031 |
2006 | 2.008 |
2007 | 1.965 |
* 3. Oktober
Politik
Die bis zu ihrer Zwangseingemeindung im Jahr 2010 selbständige Gemeinde Großkorbetha ist eine Ortschaft der Stadt Weißenfels im Sinne des § 86 GO LSA. Sie verfügt damit über einen Ortschaftsrat und einen Ortsbürgermeister.
Ortschaftsrat
Der Ortschaftsrat besteht aus 12 gewählten Ortschaftsräten. Der Ortsbürgermeister gehört dem Ortschaftsrat ex officio an und hat den Vorsitz inne.
Ortschaftsrat Großkorbetha | |||
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Wahlvorschlag | Sitze | ||
EB | Einzelbewerber | 3 | |
WG TSV | WG TSV Großkorbetha | 3 | |
30px | CDU | 2 | |
30px | Die Linke | 2 | |
20px | FDP | 1 | |
20px | SPD | 1 | |
Stand: 11. Oktober 2011<ref>http://www.weissenfels.de/bas_b_stadtrat_ortschaftsrat_grosskorbetha.html</ref> |
Ortsbürgermeister
Ortsbürgermeister ist seit der Zwangseingemeindung 2010 Johannes Drewitz. Er gehört ebenfalls dem Stadtrat der Stadt Weißenfels an und ist dort Mitglied der Fraktion „Landgemeinden“.
Sehenswürdigkeiten / Tourismus
- Dorfkirche aus dem Jahr 1293
- In der Kirche von Kleinkorbetha befindet sich die 1800 eingebaute Orgel von Johann Gottlob Trampeli.
- Wasserturm (stillgelegt)
- Wasserturm am Bahnhof (stillgelegt)
- Gniebendorfer Mühle
- Gedenkstein aus dem Jahre 1952 auf dem Harnackplatz für die Opfer des Faschismus
- Der Saale-Radweg überquert die Saale zwischen Groß- und Kleinkorbetha.
Verkehrsanbindung
Schienenverkehr
Großkorbetha besitzt seit 1856 einen Bahnhof, hinter dem sich die Bahnstrecke Halle–Bebra und Leipzig–Großkorbetha, auf denen stündlich ICE- und IC-Züge verkehren, trennen. Hier halten Regionalbahnen auf den Strecken Eisenach – Erfurt – Weimar – Naumburg (Saale) – Weißenfels – Halle (Saale) und Weißenfels – Markranstädt – Leipzig jeweils im Stunden-Takt in beide Richtungen. Die nächsten Fernverkehrshalte sind Weißenfels (IC) und Naumburg (Saale) Hbf (ICE und IC).
Hier beginnt die Bahnstrecke Großkorbetha–Deuben, auf der seit 1999 nur noch Kohlezüge zwischen Wählitz (kurz vor Hohenmölsen) und Großkorbetha verkehren.
Straßenverkehr
Großkorbetha ist über die A 38-Abfahrt Leuna und den Abzweig Bäumchen an der B 91 zu erreichen. Direkt durch den Ort führt die Landstraße von Merseburg nach Weißenfels.
Bildung
- Kindergarten „Sonnenschein“
- Grundschule Großkorbetha
- Freie Sekundarschule (Privates Allgemeinbildendes Schulzentrum)
- Freies Gymnasium (Privates Allgemeinbildendes Schulzentrum)
Persönlichkeiten
- Johann Christian August Grohmann (1769–1847), Philosoph, Psychologe und Rhetoriker
- Wolfgang Hanisch (* 1951), Leichtathlet
Literatur
- 1100 Jahre Burgwerben, Goseck, Großkorbetha, Markwerben, Reichardtswerben, Tagewerben: 881 - 1981; Anläßlich der Festwoche 5. bis 13. September 1981, Verlag Gemeinsames Vorbereitungskomitee für die 1100-Jahrfeier der Gemeinden, 1981
Weblinks
Einzelnachweise
<references/>
Borau | Burgwerben | Großkorbetha | Langendorf | Leißling | Markwerben | Reichardtswerben | Schkortleben | Storkau | Tagewerben | Uichteritz | Wengelsdorf