Gustavo Giagnoni


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Gustavo Giagnoni
Spielerinformationen
Geburtstag 23. März 1932
Geburtsort OlbiaItalien
Größe 174 cm
Position Verteidigung
Vereine als Aktiver
Jahre Verein Spiele (Tore)1
1954–1955
1955–1957
1957–1964
1964–1965
1965–1968
US Olbia
AC Reggiana
Ozo Mantova
AC Reggiana
AC Mantova

12 0(0)
200 (32)
37 0(1)
95 0(1)
Stationen als Trainer
1969–1971
1971–1974
1974–1975
1976–1977
1977–1978
1979–1980
1980–1981
1981–1982
1982–1983
1983–1984
1986–1987
1990–1992
1992–1993
AC Mantova
AC Turin
AC Mailand
FC Bologna
AS Rom
Pescara Calcio
Udinese Calcio
AC Perugia
Cagliari Calcio
SSC Palermo
Cagliari Calcio
US Cremonese
AC Mantova
1 Angegeben sind nur Liga-Spiele.

Gustavo Giagnoni (* 23. März 1932 in Olbia) ist ein ehemaliger italienischer Fußballspieler und späterer -trainer. Als Spieler vor Allem beim AC Mantova aktiv, coachte er später neben Mantova unter Anderem den AC Turin, den AC Mailand sowie den AS Rom.

Spielerkarriere

Gustavo Giagnoni, geboren am 23. März 1932 in Olbia, begann seine fußballerische Laufbahn beim ortsansässigen Verein US Olbia, wo er zunächst in der Jugend und daraufhin von 1954 bis 1955 in der ersten Mannschaft spielte. 1955 wechselte er zum AC Reggiana in die IV Serie, damals die vierthöchste italienische Fußballliga. Nachdem im ersten Jahr die Meisterschaft in dieser Spielklasse gelang, agierte Giagnoni im darauffolgenden Jahr noch ein Jahr drittklassig für den AC Reggiana. Allerdings war bei dem Verein kein Stammspieler und kam so auf nur zwölf Einsätze im Ligabetrieb in zwei Jahren.

1957 schloss sich Gustavo Giagnoni Ozo Mantova, das gerade aufgrund finanzieller Unterstützung im Aufschwung begriffen war. Gleich in seiner ersten Saison in Mantua gelang Gustavo Giagnoni mit seinem Team der Aufstieg in die Serie C, nachdem man die Girone B der vierten Liga als Erster beendet hatte. In der dritten Liga angekommen, setzte sich der Vormarsch von Ozo Mantova reibungslos fort. Am Ende der Saison belegte man den ersten Platz der Girone A, punktgleich, aber mit dem besseren Tordifferenz, gegenüber dem AC Siena, und stieg in die Serie B auf. Auch in der zweithöchsten Spielklasse sorgte Giagnoni mit Ozo Mantova für Furore, als Neuling belegte man sogleich den fünften Rang und verfehlte den dritten Aufstieg in Serie nur um acht Punkte gegenüber CC Catania. In der zweiten Zweitligasaison gelang dieses Unterfangen schließlich und das vom späteren italienischen Nationaltrainer Edmondo Fabbri gecoachte Mantova schaffte zum ersten Mal in der Vereinsgeschichte den Aufstieg in die Serie A. Vorausgegangen war dem ein zweiter Platz in der Serie B 1960/61, einzig hinter dem AC Venedig. Der Abwehrspieler Giagnoni war auch dabei, als Ozo Mantova bei seinem Serie-A-Debüt einen überraschenden neunten Tabellenplatz belegte und dabei neun Punkte Vorsprung auf den ersten Abstiegsrang hatte. Damals mit Spielern wie dem Schweizer Anton Allemann, dem Brasilianer Angelo Sormani oder Torhüter William Negri ausgestattet, ist dies bis heute die beste Platzierung, die der mittlerweile in Mantova FC umbenannte Verein jemals in der Serie A erzielt hatte. Auch in der Saison 1962/63 konnte unter dem neuen Trainer Nándor Hidegkuti mit Platz zwölf der Klassenerhalt erreicht werden. Im Folgejahr, Gustavo Giagnonis vorerst letzter Saison bei Ozo Mantova, endete man auf dem dreizehnten Platz und damit erneut oberhalb der Abstiegsregion.

Nach 200 Ligaspielen und 32 Toren für Ozo Mantova wechselte Gustavo Giagnoni im Sommer 1964 für ein Jahr zurück zum AC Reggiana, der mittlerweile zweitklassig spielte. Beim Erreichen des elften Platzes in der Serie B steuerte Giagnoni 37 Einsätze bei und erzielte dabei ein Tor. Nach dieser einen Spielzeit kehrte der Verteidiger nach Mantua zurück, das soeben aus der Serie A abgestiegen war. Als Dritter der Serie B 1965/66 gelang unter Trainer Giancarlo Cadè die direkte Rückkehr in die Erstklassigkeit. Allerdings hatte sich der Ölkonzern Ozo, der mit starken Geldleistungen mitverantwortlich war für den wachsenden sportlichen Erfolg des Mantuaer Vereins, bereits Anfang der 1960er-Jahre zurückgezogen, wodurch die finanziellen Möglichkeiten des nunmehr AC Mantova heißenden Klubs wieder begrenzter waren. Dennoch gelang mit einem erneuten neunten Platz der Klassenerhalt in der Serie A 1966/67. Mit nur siebzehn Punkten musste man allerdings nach Ende der Saison 1967/68 als Tabellenletzter den Gang zurück in die Zweitklassigkeit antreten. Nach diesem Abstieg beendete Gustavo Giagnoni seine fußballerische Laufbahn im Alter von 36 Jahren. Zuvor hatte er in insgesamt 295 Ligaspielen für den AC Mantova auf dem Platz gestanden und belegt noch heute einzig hinter Manuel Spinale und Mirko Bellodi den dritten Platz in der Rangliste der Spieler mit den meisten Einsätzen für den Klub.

Trainerkarriere

Nach dem Ende seiner Laufbahn als aktiver Fußballspieler war Gustavo Giagnoni zunächst einige Monate lang Assistenz von Umberto Mannocci bei seinem alten Verein AC Mantova, ehe er im Januar 1969 dessen Nachfolge als Cheftrainer antrat. Mit Giagnoni als Trainer wurde der Klassenerhalt in der Serie B noch erreicht. Im Jahr darauf waren die Leistungen des AC Mantova erheblich besser und die Spielzeit wurde auf dem vierten Platz abgeschlossen, nur einen Punkt hinter dem dritten Aufsteiger CC Catania. In der Serie B 1970/71 gelang dieses Unterfangen dann aber. Der AC Mantova beendete die Saison mit Trainer Gustavo Giagnoni auf dem ersten Platz vor Atalanta Bergamo und der US Catanzaro, was zum Aufstieg in die Serie A berechtigte. Bis heute ist dies der letzte Aufstieg des AC Mantova in die erste italienische Fußballliga.

Giagnoni wurde im Sommer 1971 Nachfolger von Giancarlo Cadè beim AC Turin und arbeitete dort in der Folge drei Jahre bis 1974. Gleich im ersten Jahr wurde der dritte Platz belegt, nur ein Punkt betrug der Rückstand auf den neuen italienischen Meister Juventus Turin. In den beiden Folgejahren wurde man Sechster beziehungsweise Fünfter. Im Verlauf der Serie A 1973/74 wurde Gustavo Giagnoni aber nach zwanzig Spieltagen entlassen und durch Edmondo Fabbri ersetzt. Ein paar Monate später übernahm Giagnoni den vakanten Trainerposten beim AC Mailand, konnte den Verein aber nur auf Platz fünf der Serie A führen. Im gleichen Jahr erreichte man das Endspiel der Coppa Italia, wo man dem AC Florenz jedoch 2:3 unterlegen war. Nach Saisonende trennten sich Verein und Trainer wieder und Gustavo Giagnoni legte eine einjährige Pause vom Ligabetrieb ein. Zur Saison 1976/77 stellte ihn der FC Bologna als Nachfolger von Bruno Pesaola vor. Allerdings war diese Tätigkeit nicht von Erfolg gekrönt, nur knapp gelang der Klassenerhalt. Nach Saisonende kam es daraufhin zur Trennung. Von 1977 bis 1978 war Gustavo Giagnoni in der Folge als Trainer des AS Rom aktiv. Nachdem die erste von beiden Spielzeiten auf Platz acht noch mit einem Mittelfeldrang abgeschlossen wurde, befand sich der AS Rom in der Serie A 1978/79 bis zum Saisonende im Abstiegskampf, wo man sich am Ende knapp behaupten konnte. Gustavo Giagnoni war bereits nach sechs Spieltagen entlassen worden, sein Nachfolger war Trainerroutinier Ferruccio Valcareggi.

Ab 1979 begannen für Gustavo Giagnoni Jahre der relativ kurzen Engagements sowohl bei Erst- als auch bei Zweitligisten. Pescara Calcio konnte er in der Serie A 1979/80 nicht zum Klassenerhalt führen, die Mannschaft wurde mit gerade einmal sechzehn Punkten Letzter. Die Tätigkeit bei Udinese Calcio von 1980 bis 1981 endete mit Platz zwölf und dem knappen Klassenerhalt aufgrund des besseren Tordifferenz gegenüber Brescia Calcio. Bei Erstligaabsteiger AC Perugia wurde Gustavo Giagnoni im Sommer 1981 neuer Trainer und verpasste mit dem Verein den direkten Wiederaufstieg. In der Saison 1982/83 arbeitete Giagnoni für den Erstligisten Cagliari Calcio, am Saisonende musste jedoch mit einem Punkt Rückstand auf den ersten Nichtabstiegsplatz der Gang in die Serie B angetreten werden, woraufhin sich Verein und Trainer trennten. 1983/84 folgte mit dem SSC Palermo der nächste Abstieg, diesmal von der Serie B in die Serie C1.

In der Folge kehrte Gustavo Giagnoni erst 1986 wieder auf eine Trainerbank zurück. Mit Cagliari Calcio musste jedoch erneut der Abstieg aus der Serie B hingenommen werden, allerdings auch bedingt durch einen Punktabzug. Nach acht Spieltagen der Serie B 1990/91 wurde Gustavo Giagnoni bei der US Cremonese Nachfolger von Tarcisio Burgnich und führte die Mannschaft am Saisonende überraschend noch zum Aufstieg in die Serie A. Dort musste man aber mit nur zwanzig erzielten Punkten den direkten Wiederabstieg hinnehmen. Im Sommer 1992 kehrte Giagnoni zum AC Mantova zurück, der mittlerweile in der viertklassigen Serie C2 spielte. Als technischer Direktor war Giagnoni noch einmal am Aufstieg der Mannschaft in die Serie C1 beteiligt. Danach arbeitete er nicht wieder als Trainer.

Erfolge

Als Spieler

1960/61 und 1965/66 mit dem AC Mantova
1958/59 mit Ozo Mantova
1957/58 mit Ozo Mantova
  • IV Serie: 1x
1955/56 mit dem AC Reggiana

Als Trainer

1970/71 mit dem AC Mantova
1990/91 mit der US Cremonese
1992/93 mit dem AC Mantova

Weblinks