Hôtel Ritz (Paris)


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Das Hôtel Ritz in Paris ist ein legendäres französisches Grandhotel an der Place Vendôme Nummer 15. Es gehört wie das Ritz London zu den Leading Hotels of the World.

Entstehungsgeschichte

Das Grundstück des heutigen Hotels an der Place Vendôme (Haus 15) wurde am 3. Februar 1705 von Antoine Bitaut de Vaillé von der Stadt Paris für 35.000 Livres erworben<ref>François de Saint-Simon, La place Vendome, 1982, S. 259</ref> und zum Hotel de Gramont umgewandelt. Im Jahre 1854 erwarben das Objekt die Brüder Émile und Isaac Péreire, die hierhin den Hauptsitz ihrer 1852 gegründeten Investmentbank Société Générale du Crédit Mobilier verlegten. Nach einer Zwischenphase als Hotel de Lazun erwarb César Ritz im März 1897 das Anwesen und ließ es durch Architekt Charles Mewès auf den neuesten bautechnischen Stand bringen. Die vom Erbauer der Place Vendôme, Jules Hardouin-Mansart, errichtete Fassade blieb dabei erhalten. Am 5. Juni 1898 fand die Eröffnung mit Persönlichkeiten aus aller Welt statt. Einrichtung, Service und Ambiente im Stile des Art Nouveau boten seitdem der haute société höchste Qualität, für die später im Englischen das Wort ritzy als Synonym verwendet wurde. Ritz heuerte den ihm bereits bekannten besten französischen Koch Auguste Escoffier als Chefkoch an.

Der Sohn des Gründers, Charles Ritz, leitete das Hotel bis zu seinem Tod im Juli 1976, danach übernahm seine Frau Monique Ritz die Leitung. Während dieser Phase sank das Niveau des Hotels. Mangels Nachkommen verkaufte Monique Ritz das mittlerweile verlustbringende Hotel an den ägyptischen Milliardär Mohamed Al-Fayed<ref>Paris Info.de: Das Hotel Ritz</ref> zum Kaufpreis von 20 Millionen US-Dollar. Fayed begann 1980 mit einer bis 1987 dauernden, 250 Millionen Dollar teuren Renovierung unter Aufrechterhaltung des Hotelbetriebs.

Gäste

Assoziiert wird das Hotel mit seinen berühmten Gästen wie Rudolph Valentino, Marcel Proust, Ernest Hemingway und Coco Chanel, die hier von 1936 bis zu ihrem Tode 1971 lebte und das Hotel ma maison („mein Haus“) nannte.<ref name="spo">Nobelhotel Ritz Paris: Abdrehen wie Gott in Frankreich, Einestages, 10. September 2012</ref> Hotelgast Ernest Hemingway soll gesagt haben: „Wenn ich von einem Leben nach dem Tod träume, dann findet es immer im Ritz in Paris statt.“<ref>Paula McLain, The Paris Wife, 2012, o. S.</ref> Im Hotel verbrachte Lady Diana Spencer am 31. August 1997 die letzten Stunden ihres Lebens.

Hotelklassifizierung

Das Hotel Ritz hat den Status eines Fünf-Sterne-Hotels. Die französische Tourismusbehörde Atout France verlieh im Mai 2011 nur fünf Hotels in Paris (darunter das benachbarte Park Hyatt Vendôme und das Hôtel Le Meurice) die neu gebildete Kategorie „Palace Hotel“; das Ritz wurde nicht berücksichtigt und behielt seinen Status.<ref>Spiegel online vom 9. Mai 2011, Superluxus-Label: Frankreich zeichnet Hotels als "Palace" aus</ref>

Al-Fayed reagierte auf diese Niederlage mit umfangreichen Renovierungsplänen. Die auf etwa 200 Millionen Euro veranschlagte Generalrenovierung begann ab Juli 2012 und führte zur Entlassung von 480 Beschäftigten – lediglich 30 Führungskräfte bleiben.<ref>The Telegraph vom 3. Juli 2012, Ritz Paris set for two year 200 million Euro referbishment</ref> Die Wiedereröffnung soll im Herbst 2015[veraltet] stattfinden.<ref>Prognose auf lhw.com, abgerufen am 8. Oktober 2014</ref> Die Finanzierung ist gesichert, denn Al-Fayed hatte im Mai 2010 für 1,7 Milliarden Euro das Londoner Luxuskaufhaus Harrods verkauft.<ref>Wirtschaftswoche vom 24. Oktober 2011, Ritzen im Ritz</ref> Künftig soll ein Tunnel vom Parkplatz unterhalb der Place Vendôme direkt zum Hotel führen und den Schaulustigen den Blick auf Persönlichkeiten verwehren.

Kapazität

Das Hotel Ritz verfügte bis 2012 insgesamt über 106 Zimmer und 55 Suiten, über das Sternerestaurant L’Espandon, mehrere Bars, einen begrünten Innenhof und einen Health-Club. Die Hotelbar Hemingway ist bekannt für den Cocktail „Serendipity“ aus Champagner und Calvados.

Film und Musik

Das Hotel inspirierte Irving Berlin zu seiner Komposition Puttin’ on the Ritz, einem Evergreen aus dem Jahre 1929. Der Titel greift die umgangssprachliche englische Wendung puttin’ on the Ritz auf, die etwa „sich in Schale werfen“ bedeutet. Das Hotel war Drehort für Kinofilme wie Ein süßer Fratz (deutsche Premiere: 20. Dezember 1957), Wie klaut man eine Million? (16. September 1966), beide mit Audrey Hepburn, oder The Da Vinci Code (18. Mai 2006), auch Szenen des Films Midnight in Paris (18. August 2011) spielten in den Räumen dieses Hotels.

Weblinks

Einzelnachweise

<references />

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