Hallau


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Hallau
Staat: Schweiz
Kanton: Schaffhausen (SH)
Bezirk: Unterklettgauw
BFS-Nr.: 2971i1f3f4
Postleitzahl: 8215
Koordinaten: 675940 / 28190147.6833298.449996421Koordinaten: 47° 41′ 0″ N, 8° 27′ 0″ O; CH1903: 675940 / 281901{{#coordinates:47,683329|8,449996|primary dim=5000 globe= name= region=CH-SH type=city
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Höhe: 421 m ü. M.
Fläche: 15.32 km²
Einwohner: 2071 (31. Dezember 2013)<ref>Ständige und nichtständige Wohnbevölkerung nach institutionellen Gliederungen, Geschlecht, Staatsangehörigkeit und Alter (Ständige Wohnbevölkerung) </ref>
Einwohnerdichte: 135 Einw. pro km²
Website: www.hallau.ch
Karte

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Hallau (bis 1934 offiziell Unterhallau) ist eine politische Gemeinde des Kantons Schaffhausen in der Schweiz. Die Rebbau-Gemeinde liegt im Klettgau-Tal nördlich des Rheins an der Grenze zwischen Deutschland und der Schweiz. Zur Gemeinde gehört auch der Weiler Wunderklingen auf der anderen Seite des Hallauerberges.

Politik

Gemeindepräsident von Hallau ist seit 2013 Alfred Neukomm.

Geschichte

Datei:Grenzwachtmannschaft in Unter Hallau - CH-BAR - 3240975.tif
Grenzwachtmannschaft in Unter Hallau, Kompanie III/64, 1914–1918

Im Jahr 1064 wird Hallau das erste Mal urkundlich erwähnt. Im Vergleich zu anderen Ortschaften in der Region ist dies relativ spät, vielleicht liegt dies aber nur daran, dass eine ältere Urkunde verloren ging. Die Gemeinde erwarb 1457 von Junker Heinrich von Erzingen den Ort Wunderklingen, in welchem Hallau fortan die niedere Gerichtsbarkeit ausübte. 1491 wurde die Bergkirche St. Moritz errichtet. Die Dorfkirche St. Moritz, fälschlicherweise auch St. Ulrich genannt, bestand schon viel länger, wie archäologische Untersuchungen 1954 zeigten. 1526 trennte sich Oberhallau von Hallau (Unterhallau) und bildete eine eigene Gemeinde. 1547 wurden erstmals die 16 Fahnen erwähnt, in welche alle wehrfähigen Hallauer zur Verteidigung des Dorfes eingeteilt wurden. Heute leben die 16 Fahnen in den Hallauer Tischgenossenschaften weiter. 1564, 1611 und 1629 wütete in Hallau die Pest. 1629 wurde das erste Hallauer Kirchenbuch erstellt. 1713 löste sich Oberhallau auch kirchlich von der Gemeinde Hallau. 1831 zogen die Hallauer bewaffnet vor die Stadt Schaffhausen, um ihren Willen bei der neuen Verfassung durchzusetzen. 1853 wurde das Ortsmuseum von Johann Georg Pfund gegründet. 1895 wurde in Wunderklingen das Wasser- und Elektrizitätswerk Hallau (WEH) gebaut.

Wirtschaft

Hallau zählt mit zu den bekanntesten Weinbauregionen der Schweiz und gehört zum Schaffhauser Blauburgunderland.

Wappen

Blasonierung

In rot eine weisse Lilie, oben und unten begleitet in der Pfahlstelle von je einem sechszackigen gelben Stern.

Über den Ursprung des Wappens von Hallau ist nichts sicheres bekannt. Vermutlich stammt das Wappen von demjenigen des Landvogtes Heinrich von Lützelhuser, der 1370–1373 in Neunkirch Vogt war, und somit auch über Hallau herrschte. Eben zu jener Zeit war der Bischof von Konstanz mit der Stadt in Streitigkeiten verwickelt, bei denen ihm Neunkirch nachweislich finanziell half. Wahrscheinlich leisteten die Hallauer auch Hilfe und erhielten als Dank das Recht, ein Wappen zu führen. Als solches übernahmen sie dasjenige ihres Vogtes.

Das erste Hallauer Siegel ist von 1542 erhalten und zeigt ebendieses Wappen. Da Hallau über die Jahrhunderte nur dieses Wappensymbol geführt hatte, war es selbstverständlich, dass es 1949 als offizielles Gemeindewappen bestätigt wurde.<ref>Bruckner-Herbstreit, Berty: Die Hoheitszeichen des Standes Schaffhausen und seiner Gemeinden, Reinach-Basel 1951, S. 198–212</ref>

Schule

Seit 1508 war das Haus des Kaplans auch gleichzeitig Schulgebäude und bis 1851 in Verwendung, es wurde Die Lernung genannt und wurde 1926 abgebrochen. Aussen war der Spruch aufgemalt:

Lernung ist besser denn Haus und Hof,
denn wann Haus und Hof hin ist,
ist Lernung noch vorhanden.<ref>Reinhard Meyer u. a., Heimatkunde und Geschichte von Hallau, S. 294–295</ref>

Bereits aus dem Jahr 1643 ist eine Schulordnung des Pfarrers Theodosius Indikohver erhalten.<ref>Reinhard Meyer u. a., Heimatkunde und Geschichte von Hallau, S. 409</ref>

Fossilienfunde

Aufgrund von Vorarbeiten des Geologen Ferdinand Schalch begann Bernhard Peyer 1942 mit Ausgrabungen, wobei Zähne des Morganucodon gefunden wurden, die völlige Zuordnung gelang 1978/1979 William A. Clemens.

Sehenswürdigkeiten

Söhne und Töchter der Gemeinde

Literatur

  • Robert Pfaff: Hallau im Historischen Lexikon der Schweiz.
  • Kurt Bächtold: Hallau. Weinbaudorf im Klettgau, in: Schaffhauser Magazin 26 (2003), No. 1, S. 5–49.
  • Adrian Bringolf: Die frühgeschichtlichen Funde der Gemeinde Hallau, 2. Auflage, Hallau 2012, ISBN 978-3-9523924-1-6.
  • Hermann Wanner: Geschichte von Hallau. Aufzeichnung der einzigartigen Geschichte des Dorfes im Verlauf der Jahrhunderte, Hallau 1991.

Weblinks

Commons Commons: Hallau – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

<references />