Heßberg (Adelsgeschlecht)
Heßberg ist der Name eines edelfreien fränkischen Adelsgeschlechts mit Ursprung im heutigen Südthüringen. Der früher in Hessen landsässige Teil der Familie gehört bis in die Gegenwart zur Althessischen Ritterschaft.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Ursprung
Das Geschlecht hat seinen Ursprung in dem namensgebenden Ort Heßberg und der dortigen Burg Heßberg bei Hildburghausen und ist eines Stammes mit den im Mannesstamm erloschenen Freiherren Marschall genannt Greiff. Heßberg ist heute eingemeindet in Veilsdorf im Landkreis Hildburghausen in Thüringen. Die Familie ist hier 1152 als „homo“,<ref>Monumenta Boica 29, I, 307 ff, Nr. 343</ref> 1154 als „liberi“<ref>Mon. Boic. 37, 70 f, Nr. 98 (hathitrust.org)</ref>, 1229 als „vir nibilis“<ref>wirtembergisches Urkundenbuch 3, 242, Nr. 754</ref> und am 1. August 1296 als „domini in Hesseburch“<ref>Staatsarchiv Bamberg, B106, Nr. 750, 85 f</ref> urkundlich nachweisbar und gab den Sitz erst 1859/1860 durch Verkauf auf. Das Schloss wurde 1948 während der Zeit der sowjetischen Besatzung abgerissen.
Verbreitung
Die Familie von Heßberg findet sich auch in der Umgebung der Stadt Eisfeld und wird mit der im Amt Eisfeld gelegenen Burg Engenstein im Bibergrund in Verbindung gebracht, wo noch 1660 Heßberger Vogteirechte bestanden. Bis 1802 saßen Heßberger auf Schloss Eishausen bei Straufhain und seit 1880 auf Schloss Obereuerheim bei Grettstadt.
Die Familie war im Mittelalter mit folgenden weiteren adeligen Familien unmittelbar verwandt: Kotzau, Schaumberg, Stain und den Veilsdorf.
Als reichsfreie Ritter waren die Heßberger im Ritterkanton Baunach organisiert, später im Ritterkanton Rhön-Werra und Steigerwald (siehe auch Liste fränkischer Rittergeschlechter) und gehören auch zur Althessischen Ritterschaft. Sie erlangten am 30. Januar 1700 den Stand der Reichsfreiherren.
Wappen
Das gespaltene Stammwappen zeigt rechts in Silber pfahlweise drei rote Rosen, links ist es fünf mal zu sechs Plätzen von Silber zu Rot geteilt. Auf dem Helm mit rot-silbernen Decken der wachsende Rumpf eines rot-gewandeten Mannes mit silbernen Haaren und silbernen Hasenohren.<ref>Genealogisches Handbuch des Adels, Adelslexikon Band V, Band 84 der Gesamtreihe, Limburg (Lahn) 1984</ref>
Historische Wappenbilder
- Hesenburg-Scheibler86ps.jpg
Wappen der von Heßberg im Scheiblerschen Wappenbuch
- Siebmacher101-Hesenburg.jpg
Wappen der von Heßberg in Siebmachers Wappenbuch
- Haßfurt Ritterkapelle - Epitaph 14d Schaumberg.jpg
Epitaph der Brigitta von Schaumberg, geb. von Heßberg, in der Ritterkapelle Haßfurt
- Ritterkapelle Wappen.jpg
Die von Heßberg unter den Stifterwappen zur Ritterkapelle Haßfurt
- Hessberg.jpg
Bemaltes plastisches Wappen der Familie
- Buchenau schloss wappengross.jpg
Allianzwappen im Stil der Weserrenaissance im hessischen Buchenau, rechts das Wappen der Familie "von Heßberg"
Persönlichkeiten
- Heinrich IV. (Caseus) von Heßberg, Bischof von Würzburg (1202–1207)
- Albrecht III. von Heßberg, Gegenbischof (1372–1376) und Würzburger Domherr (siehe auch Gerhard von Schwarzburg)
- Johann Philipp von Heßberg, Kirchenpatron und Orgelstifter in Bedheim
- Ernst Ludwig von Heßberg (1738–1796), Gutsbesitzer und Hessen-Kasselischer Hauptmann a.D.
- Georg von Heßberg (1777–1852), Kriegsminister im Kurfürstentum Hessen
- Ludwig von Heßberg (1788–1872), preußischer Offizier, religiöser Eiferer
- Henner von Hesberg (* 1947), Archäologe
Literatur
- Genealogisches Handbuch des Adels, Adelslexikon Band V, Band 84 der Gesamtreihe, S. 168-169, C. A. Starke Verlag, Limburg (Lahn) 1984, ISSN 0435-2408
- Monumenta Boica (Mon. Boic.)
Einzelnachweise
<references/>
Weblinks
- Wappen und Geschichte der Familie von Heßberg
- Wappen der Heßberg im Ortenburger Wappenbuch von 1466
- Heßberg in Wappen deutscher Geschlechter Augsburg ? 1475
- Wappen der Heßberg in Nikolaus Bertschis Wappenbuch besonders deutscher Geschlechter, Augsburg 1515
- Wappen der Heßberg im Wappenbuch des Heiligen Römischen Reiches, Nürnberg um 1554–1568
- Homepage der Gemeinde Veilsdorf mit der Geschichte von Heßberg
- Homepage der Gemeinde Straufhein mit der Geschichte des Schlosses Eishausen
- Homepage der Gemeinde Grettstadt mit der Geschichte von Obereuerheim