Hein ten Hoff
Hein ten Hoff Boxer | |
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Daten | |
Geburtsname | Hein ten Hoff |
Gewichtsklasse | Schwergewicht |
Nationalität | Deutsch |
Geburtstag | 19. November 1919 |
Geburtsort | Süddorf / Edewecht |
Todestag | 13. Juni 2003 |
Todesort | Hamburg |
Größe | 1,96 m |
Kampfstatistik | |
Kämpfe | 43 |
Siege | 32 |
K.-o.-Siege | 28 |
Niederlagen | 7 |
Unentschieden | 4 |
Hein ten Hoff (* 19. November 1919 in Süddorf, Edewecht<ref name="edewecht">NWZ-Online, 13. März 2006, Mehr über das Sportidol Hein ten Hoff</ref>; † 13. Juni 2003 in Hamburg) war ein deutscher Boxer und jahrelang Präsident des Bundes Deutscher Berufsboxer (BDB).
Inhaltsverzeichnis
Leben
Hein ten Hoff wurde als Sohn eines aus den Niederlanden stammenden Landwirts in Süddorf, Gemeinde Edewecht, geboren, wo er auch aufwuchs<ref name="edewecht"/>. Die Familie war vor seiner Geburt ins Oldenburgische gezogen und nahm die deutsche Staatsangehörigkeit an.<ref name="Spiegel.2003-26">Gestorben. In: Der Spiegel. Nr. 26, 2003 (online).</ref> Mitte der 1930er Jahre begann der aufgrund seiner Körpergröße (je nach Quelle 1,93–1,98 m) auch „lange Hein“ genannte ten Hoff mit dem Boxsport. Er errang während des Zweiten Weltkriegs, an dem er als Frontsoldat teilnahm, sogar den Europameistertitel.
Nach Kriegsende 1945 ließ er sich in Hamburg nieder und wechselte vom Amateur- zum Profiboxen. Als deutsches Sportidol der Nachkriegszeit mit Attributen wie „Gentleman des Ringes“, „Künstler“ oder „Ästhet im Ring“ beschrieben, trug er wesentlich zur Belebung des Profiboxens bei. Schon während des Krieges trainierte er im Gasthof Saselbek in Hamburg-Sasel von Schlachtermeister Emil Jung, dessen späteren zeitweiligen Manager. 1947 heiratete er dessen Tochter Franziska Jung und übernahm 1950 das Ausflugslokal das seine Frau führte. 1952 siedelte ten Hoff mit Frau und Kindern in die USA um, kehrte jedoch zurück nachdem er nicht an die erhofften großen Kämpfe gelangen konnte.
Nach dem Ende seiner Karriere kehrte er in den 1960er Jahren kurzzeitig zum Boxen zurück und ließ sich zum Verbandspräsidenten wählen, ein Amt das er jedoch bald wieder aufgab. Ten Hoff war Mitglied im Bund der Freimaurer und wurde 1960 in die Loge Zur Burderkette an der Alster aufgenommen. Der mit Max Schmeling befreundete ten Hoff verdingte sich weiter als Gastronom mit einer Großküche und einem Restaurant. Er lebte mit seiner Frau in Hamburg-Bergstedt und später in Ohlstedt. Der nach einem Unfall erkrankte und zuletzt unter Parkinson leidende ten Hoff verstarb mit 83 Jahren.<ref>Alle Menschen drehen mal ein Ding. In: Der Spiegel. Nr. 47, 1948 (online).</ref> <ref>Hein ten Hoff. In: Der Spiegel. Nr. 9, 1950 (online).</ref> <ref>Ex-Europameister Hein ten Hoff wird heute 80. In: Hamburger Morgenpost, 19. November 1999</ref> <ref>Hein ten Hoff - Boxstar im Nachkriegs-Deutschland - wird 80. In: Die Welt, 17. November 1999</ref> <ref name="Spiegel.2003-26" /> <ref>Altertal Magazin Heft 02, 26. Februar 2010</ref>
Amateur
Hein ten Hoff war schon mit 19 Jahren der beste deutsche Amateur-Schwergewichtsboxer. Er bestritt insgesamt 198 Kämpfe, von denen er nur sieben verlor. 1940 wurde er durch einen Sieg über Olympiasieger Herbert Runge aus Wuppertal erstmals Deutscher Meister. 1944 wiederholte er diesen Erfolg, wieder siegte er über Runge. Von 1939 bis 1942 bestritt er 20 Länderkämpfe (18 Siege, 1 Unentschieden, 1 Niederlage). 1942 wurde er Europameister im Schwergewicht durch Siege über Jozsef Homolya aus Ungarn, den Italiener Gino Latini und den Deutschen Richard Grupe (Boxeuropameisterschaften 1942).
Profi-Laufbahn
Er bestritt am 23. September 1945 in Hamburg seinen ersten Profikampf. Am 28. August 1955 in Göteborg seinen letzten. Dazwischen lagen viele interessante und hochklassige Gefechte. Er wurde deutscher Meister sowie Europameister.
Am 28. Mai 1950 boxte er in Mannheim gegen den damaligen Weltranglistenersten und späteren Weltmeister Jersey Joe Walcott, USA, und unterlag nur knapp nach Punkten. Am 29. April 1951 schlug er als einziger deutscher Schwergewichtler Tiger Jones (auch Gene (Tiger) Jones), USA, nach Punkten. Durch den Sieg über den Engländer Jack Gardner am 23. September 1951 war er der erste deutsche Profi-Boxer, der nach dem Zweiten Weltkrieg einen Europameisterschafts-Titel nach Deutschland brachte. Herbe KO-Niederlagen musste er gegen Heinz Neuhaus (in der ersten Runde) und gegen den späteren Weltmeister Ingemar Johansson aus Schweden einstecken.
Meisterschaftskämpfe
(EM = Europameisterschaft, DM = deutsche Meisterschaft, S = Schwergewicht)
- Hamburg, DM, S, gegen Walter Neusel, Hamburg, gewonnen nach Punkten, 3. August 1946 in
- 10. Mai 1947 in Köln, DM, S, gegen Richard Grupe, Hannover, gewonnen t.k.o. 3. Runde,
- 12. Juli 1947 in Köln, DM, S, gegen Jean Kreitz, Aachen, gewonnen nach Punkten,
- 15. Oktober 1947 in Hamburg, DM, S, gegen Neusel, gewonnen k.o. 7. Runde,
- 16. Mai 1948 in Berlin, DM, S, gegen Arno Kölblin, Berlin, gewonnen k.o. 7. Runde,
- 2. September 1948 in Hamburg, DM, S, gegen Kreitz, Aachen, gewonnen k.o. 4. Runde,
- Düsseldorf, DM, S, gegen Heinz Seelisch, Kiel, gewonnen nach Punkten, 7. Mai 1949 in
- München, DM, S, gegen Herbert Runge, Wuppertal, gewonnen k.o. 7. Runde, 3. Juni 1949 in
- 18. September 1949 in Düsseldorf, DM S, gegen Neusel, gewonnen nach Punkten,
- Forchheim, gewonnen k.o. 4. Runde, 5. November 1949 in Hamburg, DM, S, gegen Adolf Kleinholdermann,
- 30. Juli 1950 in Berlin, DM S, gegen Wilson Kohlbrecher, Osnabrück, gewonnen k.o. 2. Runde,
- 15. Oktober 1950 in Dortmund, DM, S, gegen Heinz Neuhaus, Dortmund, unentschieden,
- 23. September 1951 in Berlin, EM, S, gegen Jack Gardner, England, gewonnen nach Punkten,
- 12. Januar 1952 in Brüssel, EM, S, gegen Karel Sys, Belgien, verloren nach Punkten,
- 20. Juli 1952 in Dortmund, EM u. DM, S, gegen Neuhaus, verloren durch k.o. 1. Runde.
Weblinks
- Hein ten Hoff in der BoxRec-Datenbank
1925: Bror Persson | 1927: Nils Ramm | 1930: Michael Jacob Michaelsen | 1934: Gunnar Bärlund | 1937: Olle Tandberg | 1939: Olle Tandberg | 1942: Hein ten Hoff | 1947: Gerry O’Colman | 1949: László Bene | 1951: Giacomo di Segni | 1953: Algirdas Šocikas | 1955: Algirdas Šocikas | 1957: Andrei Abramow | 1959: Andrei Abramow | 1961: Andrei Abramow | 1963: Josef Němec | 1965: Aleksandr Isossimov | 1967: Mario Baruzzi | 1969: Ion Alexe | 1971: Vladimir Chernyshev | 1973: Wiktor Uljanitsch | 1975: Andrzej Biegalski | 1977: Jewgeni Gorstkow | 1979: Jewgeni Gorstkow | 1981: Alexander Jagubkin | 1983: Alexander Jagubkin | 1985: Alexander Jagubkin | 1987: Arnold Vanderlyde | 1989: Arnold Vanderlyde | 1991: Arnold Vanderlyde | 1993: Giorgi Kandelaki | 1996: Luan Krasniqi | 1998: Giacobbe Fragomeni | 2000: Jackson Chanet | 2002: Jewgeni Makarenko | 2004: Alexander Alexejew | 2006: Denys Pojazyka | 2008: Jegor Mechonzew | 2010: Jegor Mechonzew | 2011: Teymur Məmmədov | 2013: Alexei Jegorow
Einzelnachweise
<references />
Personendaten | |
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NAME | Hoff, Hein ten |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Boxer |
GEBURTSDATUM | 19. November 1919 |
GEBURTSORT | Süddorf (Niederlande) |
STERBEDATUM | 13. Juni 2003 |
STERBEORT | Hamburg |