Kloster Hilandar
Das Kloster Hilandar </ref> So gehört auch eine der drei erhaltenen athonischen Mosaikikonen, ursprünglich in Besitz von Stefan Nemanja, zum Bestand wie mehrere überragende Marien- und Christusikonen des 13-14 Jh.
Die älteste Ikone Hilandars ist die Mosaikikone der Muttergottes Hodegetria die stilistisch noch in die komnenische Epoche um Zwölfhudert gehört. Ein Hauptwerk europäischer Tafelmalerei des 13 Jh. ist die großformatige Prozessions-Marienikone im Hodgetria Typus. Sie ist stilistisch mit den Fresken des 13 Jh. in den Klosterkirchen von Mileševo und Sopočani verwandt und ist den Werken der sogenannten Palaiologischen Renaissance verwandt. Aus dem 14 Jh. stammen die großformatigen Deesis-Ikonen. Darunter der Erzengel Gabriel, sowie die Evangelisten Lukas und Matthäus.
Die bekannteste Ikone aus der Ikonensammlung ist die Gottesmutter Tricheirousa-Ikone <ref>Ivan Benchev, Die „Dreihändige” Gottesmutterikone im Hilandar-Kloster auf Athos. [2]</ref> (serb. Bogorodica Trojeručica, griech. Παναγία η Τριχερούσα, zu dt. etwa Dreihändige Muttergottes). Das Bild ist laut Legende die Ikone des heiligen Johannes von Damaskus mit seiner auf Befehl des Kalifen Abd al-Malik abgehackten Hand. Diese dem Hodegetria Typ zugehörende Marienikone bekam 1904–1909 einen russischen silbernen Silberoklad. Die Ikone ist an der Ostseite des südwestlichen Bemapfeilers des Hilandarer Katholikons, neben dem Sitz des Abtes aufgestellt. Mit diesem Thron, der wohl im 18. Jahrhundert reich mit Holzschnitzereien geschmückt und mit einem prächtigen Baldachin versehen wurde, ist eine der drei Legenden verbunden: Mehrfach verlässt die Ikone ihren alten Platz im Altar und erscheint von alleine auf dem Thronsitz des Igoumenos. Durch dieses Wunder schlichtet sie den dauernden Streit unter den Mönchen, die die Ikone dann auf dem von ihr gewählten neuen Platz belassen und diese von nun an als Igumenija respektieren. Die Legenden um die Ikone machen sie zur bekanntesten Ikone der serbisch-orthodoxen Kirche.<ref>Medunarodni Radio Srbija. Hilandar. Proslava Praznika Ikone Trojeručice. [3]</ref>
Die Ikone der Gottesmutter mit den drei Händen und dem Hirtenstab des Heiligen Sabas soll Sava von Serbien von seiner Reise in das Heilige Land mitgebracht haben. Der Legende zufolge prophezeite Sabas vor seinem Tod, dass eines Tages ein Prinz aus einem fernen Land, der den gleichen Namen tragen werde wie er, das Kloster Mar Saba besuchen werde; ihm seien seine Hinterlassenschaften, u. a. sein Hirtenstab, zu überlassen.
Zu den verehrten Reliquien des Klosters zählen die Ikone des Christus Pantokrator aus dem 13. Jh. und die Gottesmutter von den drei Händen sowie der Hirtenstab des Heiligen Sabas von Mar Saba.
- Mosaikikone der Muttergottes Hodgegetria 12 Jh.Hilandar.jpg
Hodegeteria Mosaikikone 12 Jh.
- Christus Pantokrator 13 Jh. Hilandar.jpg
Christus Pantokrator Deesis Ikone 13 Jh.
- Präsentation der Muttergottes im Tempel 1320 Hilandar.jpg
Darstellung Mariens im Tempel, um 1320
- Evangelist Lukas Deesis Ikone 14 Jh. Hilandar.jpg
Deesis Ikone, Ev. Lukas, 14 Jh.
- Evangelist Mathäus Deesis Ikone 14 Jh. Hilandar.jpg
Deesis Ikone, Ev. Mathäus, 14 Jh.
Gebäude
Das Kloster hat das Erscheinungsbild einer kleinen Stadt und Festung, die Gebäude, verschiedenen Epochen entstammend, wurden mit Ausnahme des Katholikons als integrale Bestandteile der Verteidigungsmauern konzipiert. Nur zwei Wehrtürme dienten der ausschließlichen Verteidigung, doch selbst diese sind mit jeweils einer Kapelle dem spirituellen Charakter der Anlage verpflichtet.
Bibliotheksbestand
Die Bibliothek besitzt rund 809 slawische und 181 griechische Handschriften und etwa 20.000 gedruckte Bücher, davon gut 3.000 in griechischer Sprache. Nach anderen Abgaben sind es 1150 Handschriften (1076 auf Papier, 74 auf Pergament), 76 alte gedruckte Bücher, 6 Inkunabeln, 4518 alte Bücher und 40.000 Bücher, Zeitschriften und Zeitungen des 18. - 20. Jahrhunderts. Der Bibliotheksbestand wurden Ende des 19. und Anfang des 20. Jahrhunderts aus der Zusammenlegung aller aus die Skiten und Pyrgen verteilten Bücher in einer zentralen Bibliothek zusammengetragen. Dabei stammte der Fond aus den Schenkungen der Herrscher und reicher Fürsten, Stiftungen von Mönchen, sowie den Abschriften und Übersetzungen die seit dem 13. Jahrhundert im Kloster gepflegt wurde.
Die Sammlung alter mittelalterlicher Charten im Archiv Hilandars stellen nach dem Dubrovniker Archiv die größte der Balkanhalbinsel.<ref>Enciklopedia Srpskog Naroda. S. 1216</ref> Hier finden sich 157 Charten vom 12. bis 17. Jahrhundert in kyrillischer, 100 in griechischer, 18 in russischer, einige in rumänischer und 1700 in türkischer Redaktion.
Man nimmt an, das sich das Miroslav-Evangelium sowie das Vukanovo-Evangelium, beide vom Ende des 12. Jahrhunderts schon während der Gründung im Kloster befanden. Zum ältesten Fond gehören der Typikon von Karyes im Autograf des Heiligen Sava, wie der Typikon Hilandars.<ref>Enciklopedia Srpskog Naroda. S. 1214</ref> Ein für die Literatur des serbischen Mittelalters seltene Gattung der medizinischen Kodizi wurde 1952 von Đorđe Radojčić in der Bibliothek entdeckt. Der sogenannte Medizinische Kodex Hilandars versammelt das medizinische Wissen des 12. bis 15. Jahrhunderts und stammt aus dem frühen 16. Jahrhundert.<ref>Маја Стојадинов-Илић, MATERIA MEDICA • Vol. 27 • No. 3 • Septembar 2011. Хиландарски медицински кодекс – најважнији српски медицински споменик (PDF; 228 kB)</ref>
Brand im Jahr 2004
Ein Großteil des ausgedehnten, aus mehreren Gebäuden bestehenden Komplexes wurde in der Nacht vom 3. zum 4. März 2004 durch einen Brand, welcher angeblich durch einen defekten Heizlüfter verursacht wurde, stark zerstört. <ref>Pro Oriente.at: Das Athos-Kloster Hilandar.</ref> Für wahrscheinlicher halten die Experten nach einem neuartigen Laserscan des gesamten Komplexes einen Fall von Brandstiftung. Dem Feuer fielen viele uralte Kirchenschätze, Ikonen-Wandmalereien (Fresken) aus dem 12. und 13. Jahrhundert sowie das Weiße Rasthaus und uralte Gästebuch zum Opfer.<ref>VREME, 688, 10. März 2004 Pozar stoleca</ref> Der Schaden wird auf über 20 Millionen Euro geschätzt, doch der Verlust an unwiederbringlichem Wissen und an jahrhundertealten Schätzen ist unbezahlbar. Die Renovierung werde mindestens bis 2014 andauern, erklärten Experten, da es im Moment an Spendengeldern fehle und der Schaden erheblich sei. Im Anschluss an den Brand hatte der damalige serbische Ministerpräsident Vojislav Koštunica zu Spenden für die Wiederherstellung des Klosters aufgerufen, aber auch die Orthodoxe Kirche sammelt Mittel zur Restaurierung.
Literatur
- Slobodan Ćurčić: Architecture in the Balkans. From Diocletion to Süleyman the Magnificent. Yale University Press, New Haven CT u. a. 2010, ISBN 978-0-300-11570-3.
- Slobodan Čurčić: The Exonarthex of Hilandar. The Question of its Function and Patronage. In: Vojislav Korać (Hrsg.): Međunarodni Naučni Skup Osam Vekova Hilandara. Istorija, Duhovni Život, Književnost, Umetnost i Arhitektura, Oktobar 1998. = Colloque Scientifique International Huit Siècles du Monastère de Chilandar (= Srpska Akademija Nauka i Umetnosti. Naučni skupovi. Odeljenje Istorijskih Nauka. Vol. 95, 27). Srpska Akademija Nauka i Umetnosti, Belgrad 2000, ISBN 86-7025299-6, S. 477–487 (engl.).
- Slobodan Ćurčić: Unobserved Contributions of Hilandar to the Development of Serbian Medieval Architecture. In: Mirjana Milosavljević, Mirjana Živojinović (Hrsg.): Четврта казивања о Светој Гори. = Holy Mountain. Thoughts and studies. Band 4. Prosveta, Belgrad 2005, ISBN 86-07-01609-1, S. 18–37 (serbisch mit engl. Zusammenfassung).
- Vojislav Korać (Hrsg.): Međunarodni Naučni Skup Osam Vekova Hilandara. Istorija, Duhovni Život, Književnost, Umetnost i Arhitektura, Oktobar 1998. = Colloque Scientifique International Huit Siècles du Monastère de Chilandar (= Srpska Akademija Nauka i Umetnosti. Naučni skupovi. Odeljenje Istorijskih Nauka. Vol. 95, 27). Srpska Akademija Nauka i Umetnosti, Belgrad 2000, ISBN 86-7025299-6.
Einzelnachweise
<references />
Weblinks
- Offizielle Seite
- Statut des Klosters - Hilandarski Tipik von 1199/1200 durch Sava von Serbien
- Hilandar 3-dimensional von William Taylor Hosteter
- Radio Beograd, Sara Peno (Musikologische Instit SANU) zum liturgischen Chanting der Mönche Hilandars wie der Entwicklung der Notation der Neume, 4. Dez. 2013
- Teslasociety Artikel zum Kloster Hilandar mit Bildern (englisch)
- kodeks.uni-bamberg.de
- Ausführliche Darstellung des Klosters und seiner Kunstsammlungen (englisch)
- Plan und Geschichte des Kaiserlichen Klosters Hilandar (kyrill) (PDF; 674 kB)
Agiou Dionysiou (5) | Agiou Pavlou (14) | Agiou Panteleimonos (19) | Dochiariou (10) | Esfigmenou (18) | Filotheou (12) | Chilandar (4) | Iviron (3) | Karakallou (11) | Konstamonitou (20) | Koutloumousiou (6) | Megisti Lavra (1) | Osiou Grigoriou (17) | Pantokratoros (7) | Símonos Petras (13) | Stavronikita (15) | Vatopedi (2) | Xenofontos (16) | Xeropotamou (8) | Zografou (9)
Koordinaten: 40° 20′ 46″ N, 24° 7′ 8″ O{{#coordinates:40,346005555556|24,118841666667|primary
|dim= |globe= |name= |region=GR-69 |type=landmark }}