Illkirch-Graffenstaden
Illkirch-Graffenstaden | ||||||
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Wappen von Illkirch-Graffenstaden |
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Region | Elsass | |||||
Département | Bas-Rhin | |||||
Arrondissement | Strasbourg-Campagne | |||||
Kanton | Illkirch-Graffenstaden | |||||
Gemeindeverband | Communauté Urbaine de Strasbourg | |||||
Koordinaten | 7,7144444444444|primary | dim=20000 | globe= | name=Illkirch-Graffenstaden | region=FR-67 | type=city
}} |
Höhe | 139–146 m | |||||
Fläche | 22,21 km² | |||||
Einwohner | 26.379 (1. Jan. 2012) | |||||
Bevölkerungsdichte | 1.188 Einw./km² | |||||
Postleitzahl | 67400 | |||||
INSEE-Code | 67218 | |||||
Website | www.illkirch-graffenstaden.fr |
Illkirch-Graffenstaden (deutsch Illkirch-Grafenstaden) ist eine französische Stadt mit 26.379 Einwohnern (Stand 1. Januar 2012) im Département Bas-Rhin in der Region Elsass. Sie liegt im Arrondissement Strasbourg-Campagne und ist Hauptort (frz.: chef-lieu) eines eigenen Kantons.
Illkirch-Graffenstaden liegt an der Ill und dem Canal du Rhône au Rhin (deutsch: Rhein-Rhône-Kanal). Es ist die drittgrößte Stadt im Stadtverband Straßburg (CUS) und die viertgrößte im Département Bas-Rhin. In Illkirch Lixenbuhl endet die Linie A der Straßburger Straßenbahn. Graffenstaden liegt an der Eisenbahnstrecke Strasbourg–Colmar–Mulhouse und wird von der Regionalverkehrsgesellschaft TER Alsace mit einigen Verbindungen bedient.
Die Gemeinde beherbergt einen Teil der Gebäude der Universität Straßburg sowie die International Space University auf dem weitläufigen Campus d'Illkirch im Osten der Stadt.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Illkirch ist höchstwahrscheinlich eine fränkische Ortsgründung, ohne dass man das Gründungsdatum genau angeben könnte. Im Jahr 720 wird der Ort Ellofanum genannt, 826 schon Illechilechen, 1172 Illenkirchen und schließlich bekam er die heutige Bezeichnung, die sich auf den Fluss, der die Ortschaft durchquert, bezieht. Graffenstaden war ein Dorf, das neben Illkirch lag. Zwischen 1790 und 1794 wurden die beiden Orte aus wirtschaftlichen Gründen vereinigt.
Als Rudolf von Habsburg den Thron des Heiligen Römischen Reichs bestieg, erteilte er 1272 seinen Gefolgsleuten den Befehl, ihm gegen Ottokar II., den König von Böhmen, zu Hilfe zu kommen. Um sie für ihre geleisteten Dienste zu entschädigen, erhob er 1284 einige Einwohner Straßburgs in den Ritterstand. Es ist dies auch der älteste Titel, in dem „Gravenstaden vor der Hate“ erwähnt wird. Außerdem übertrug er seinem Vertrauten Bernhard von Müllenheim die Furt von Grafenstaden mit dem Recht, eine Maut zu erheben. Da es keine Brücke in Grafenstaden gab, konnte man nur über diese Furt den Fluss überqueren, was die Straßburger bis dahin kostenlos getan hatten. Diese Furt fiel 1391 an die Stadt Straßburg zurück; das als Maut eingenommene Geld musste jede Woche an die Stadt abgeliefert werden.
Illkirch wurde bekannt durch die Kapitulationsurkunde von Illkirch. Hans Georg von Zedlitz, einer der damaligen Stettmeister von Straßburg, der mit Maria Esther von Müllenheim verheiratet war, bemühte sich im Jahre 1681 um Hilfe aus dem Reich zur Abwendung der drohenden Eroberung der Reichsstadt durch die Soldaten des Königs Ludwig XIV. von Frankreich unter General Joseph de Montclar. Da diese ausblieb, musste er schließlich, um größeres Leid zu vermeiden, am 30. September 1681 die Kapitulationsurkunde von Illkirch mit unterschreiben.
Im Jahr 1886 wurde eine Pferdestraßenbahnlinie zwischen Straßburg und Grafenstaden eingerichtet, die im Jahr 1900 elektrifiziert wurde. 1959 wurde die Linie wie ein Jahr später das gesamte Straßburger Straßenbahnnetz aufgegeben. Nach knapp 30 Jahren wurde 1998 Illkirch-Graffenstaden wieder mit dem neuen Straßburger Straßenbahnnetz verbunden.
Bevölkerungsentwicklung
Illkirch-Graffenstaden ist eine der am schnellsten wachsenden Städte Frankreichs und wahrscheinlich Europas, da ihre Bevölkerung innerhalb von 44 Jahren auf mehr als das Zweieinhalbfache angestiegen ist (1962: 9.607 Einwohner; 2006: 26.368 Einwohner).<ref>Commune : Illkirch-Graffenstaden (67218), recensement.insee.fr</ref>
Jahr | 1962 | 1968 | 1975 | 1982 | 1990 | 1999 | 2007 |
Einwohner | 9607 | 11.648 | 16.330 | 19.857 | 22.307 | 23.814 | 26.368 |
Wirtschaft
Im Ort war seit dem 19. Jahrhundert der Lokomotivhersteller Elsässische Maschinenbau-Gesellschaft Grafenstaden angesiedelt, der die Produktion 1965 aufgab. Die Firma HURON GRAFFENSTADEN führt die Maschinenbautradition als führender Hersteller von Werkzeugmaschinen fort.
Seit 2010 ist in der Leclerc-Kaserne das im selben Jahr neu aufgestellte Jägerbataillon 291 der deutschen Bundeswehr stationiert, das zu Deutsch-Französischen Brigade gehört. Beim Jägerbataillon 291 handelt es sich um den ersten Verband der Bundeswehr, der dauerhaft in Frankreich stationiert ist.<ref>www.deutschesheer.de</ref>
Die Firma Siemens unterhält in Graffenstaden die Flender-Graffenstaden S.A.S.<ref>Webseite der Flender-Graffenstaden S.A.S.</ref>
Einzelnachweise
<references/>
Weblinks
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