Johannes Klimakos


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Johannes Klimakos (griechisch Ἰωάννης Κλίμακος, auch genannt Johannes von der Leiter (Klimax=„Treppe“, „Leiter“), * vor 579; † um 649)<ref>Erhard Gorys: Lexikon der Heiligen, S. 169. Das BBKL nimmt seine Lebenszeit hingegen zwischen 525 und 600/616 an.</ref> war ein Heiliger, Mönch und griechischer asketischer Schriftsteller.

Datei:StJohnClimacus.jpg
Ikonographie der „Himmelsleiter“

Leben

Über das Leben des Johannes Klimakos ist wenig überliefert. Er trat als Sechzehnjähriger in das Sinaikloster ein und wurde Mönch. Der Legende nach verwandte er als Novize vier Jahre, um sich zu prüfen und unterweisen zu lassen. Danach zog er sich an den nahen Ort Thola zurück, wo er jahrzehntelang asketisch lebte. Gleichzeitig unterwies er einige Schüler in der Askese. Trotz seiner strengen Lebensweise wurde er der Überlieferung nach von einigen Mönchen als geschwätziger und kindischer Mann bezeichnet, woraufhin Johannes sich ein Jahr lang strenges Schweigen auferlegte. Daraufhin wählte man ihn nach 40 Jahren als Eremit zum Abt des Katharinenklosters auf dem Sinai.

Schriften

Johannes fertigte zahlreiche asketische Schriften an, in denen er einen Weg zur christlichen Vollkommenheit vorzeichnete. Sein Hauptwerk ist Klimax tu paradeísu (‚Treppe zum Paradies‘). Dieses Werk, dem Johannes seinen Beinamen verdankt, erhielt seinen Namen nach Jakobs Traum von der Himmelsleiter (Gen 28, 10-19). Johannes schildert darin den Weg des Mönchs zur Vollkommenheit in 30 Graden (Leitersprossen). Über die Phasen des „Bruchs mit der Welt“, der Erlernung der Grundtugenden, der anschließenden „Reinigung des Gottsuchers“ und der „Krönung des ‚Weges der Praxis‘“ gelangt der Mönch schließlich zur „Einigung mit Gott“.

Die Beobachtung von Wilhelm Bousset,<ref>Apophthegmata. Studien zur Geschichte des ältesten Mönchtums. (Aus dem Nachlass hrsg. von Theodor Hermann und Gustav Krüger), Mohr, Tübingen 1923 DNB 579238172. ND Scientia-Verl., Aalen 1969. DNB 456170065</ref> dass die Alte Kirche nicht die alten Religionen des Mittelmeerraumes (siehe auch Hellenismus, Spätantike) weiterführt, sondern die Philosophie der Griechen, wird durch Johannes ganz bestätigt:

„παρὰ ἀνθρώποις οὐκ ἔστι, φησὶν, οὐκ ἔστι τὴν ἐνστῶσαν ἡμέραν εὐσεϐῶς διεξιέναι, εἰ μὴ αὐτὴν ἐσχάτην παντὸς τοῦ βὶου λογισώμεθα. Καὶ θαῦμα ὄντως πῶς καὶ Ἕλληνές τι τοιοῦτον ἐφθέγξαντο, ἐπεὶ καὶ φιλοσοφίαν τοῦτο εἶναι ὁρίζονται, μελέτην θανάτου.“ – „Fieri non potest, inquit nonnemo, non potest fieri inter mortales, ut praesentem diem satis pie religioseque transigamus, nisi illum ipsum diem totius vitae supremum ultimumque existimemus. Et sane permirum est, quomodo et pagani scriptores aliquid id genus pronuntiarint, qui studium sapientae nihil aliud esse dixerunt quam meditationem mortis.“ – „Es ist nicht möglich, sagte jemand, den gegenwärtigen Tag rechtschaffen zuzubringen, es sei denn, man hielte ihn für den letzten unseres Lebens. Und es ist schon bemerkenswert, dass auch die Griechen so etwas behaupteten. Philosophie definierten sie als Nachsinnen über den Tod.“

Johannes Klimakos<ref>Λογος ϛ' · Gradus VI: Περὶ μνήμης θανάτου · De memoria mortis. Migne: Patrologiae cursus completus , series graeca 88. DNB 457770686
Patrologia cursus completus , series graeca 88: Documenta Catholica Omnia
  • Migne: Patrologiae cursus completus […], series graeca 88: Google Books
  • Einzelnachweise

    <references />