k.u.k. Feldjäger


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Die Feldjäger waren seit ihrer Aufstellung im Jahre 1808 die Jägertruppe der Gemeinsamen Armee Österreich-Ungarns. Sie zählten zur regulären Infanterie, von der sie sich lediglich in der Friedensuniform unterschieden. Die Bezeichnung Jäger für die Mannschaft und Feldjäger für die Truppe hatte rein historische Gründe, da die leichte Infanterie beziehungsweise die Plänkler bereits 1866 abgeschafft worden waren.

Uniformierung

Datei:Rangliste FJB 06 1909.jpg
Rangliste des FJB Nr. 6 aus dem Jahre 1909
Datei:Vigo di Fassa LSchtzKas.jpg
Kaserne des 10. Jägerbataillons in Vigo del Fassa

Als Paradekopfbedeckung diente bei der Jägertruppe und der k.k. Landwehr der Hut aus mattschwarzem, wasserdichtem Filz. Er bestand aus dem Stutz samt Krempe und war mit einer grünen Rundschnur, dem Jägeremblem und einem Federbusch aus schwarzen Hahnenfedern ausgestattet. Die Hutschnur war aus Schafwolle, hatte einen Schubknopf und an beiden Enden je eine mit grüner Wolle überzogene und an den Enden netzartig überflochtene Eichel. Die beiden Eicheln waren am Hutsturz hinten angebracht. Die Schnur für Offiziere war aus schwarz durchwirktem Goldgespinst.

Der Sturz wies die Form eines ovalen Kegels auf, mit einem oben mäßig gebauchten Boden. Die Krempe war hinten und vorn flach gelegt, an beiden Seiten jedoch aufwärts gestülpt. Der Rand der Krempe war mit schwarzem, lackiertem Kalbsleder eingefasst.

An der linken Seite des Sturzes gab es eine rückwärts geneigte Hülse aus Hutfilz zur Befestigung des Federbusches. Das Hutemblem – aus goldfarbenem Metall – bestand aus dem Jägerhorn. In der Windungslichte war bei den Kaiserjägern der Tiroler Adler, bei den Feldjägern die Bataillonsnummer aus versilbertem Pakfong angebracht. Das Emblem wurde über der Federhülse befestigt, sodass der Adler oder die Nummer die gleiche schiefe Richtung zeigten wie die Buschhülse. Der Federbusch war in der Form eines Hahnenschweifs auf einem 1,5 mm starken Stück Eisendraht aufgebunden. Die Länge des Federbuschs betrug 29 cm. Der Busch wurde in die Hülse am Hut gesteckt, sodass die Federn nach hinten bogenförmig herabhingen.

Feldmarschmäßig wurde die Feldkappe der Infanterie verwendet.

Der Waffenrock der Jäger war – bei den Mannschaften und Offizieren – im Schnitt entsprechend der Infanterie. Der Mannschaftsrock aus hechtgrauem Tuch hatte Achselspangen, Achselwülste, Kragen und Ärmelaufschläge von grasgrüner Farbe. Die Knöpfe aller Jägerformationen waren gelb und mit der Bataillonsnummer versehen.

Die Bluse der Jäger hatte die gleiche Farbe wie der Waffenrock. Die Truppengattungszugehörigkeit wurde durch grasgrüne Parolis gekennzeichnet. Hinsichtlich der übrigen Ausrüstung gab es keinen Unterschied zur Linieninfanterie.

Einheiten

Im Jahr 1914 existierten 29 unabhängige Feldjägerbataillone und ein bosnisch-hercegowinisches Feldjägerbataillon. Auch die Kaiserjäger gehörten zu der Jägertruppe, hatten jedoch einen Sonderstatus und waren in Regimentern organisiert.

  • k.u.k. Böhmisches Feldjägerbataillon Nr. 1
Errichtet: 1808 – XIV. Armeekorps – 8. Infanterie-Truppendivision – 16. Infanteriebrigade
Nationalitäten: 62 % Deutsche – 36 % Tschechen – 2 % Sonstige
Garnison: Tione di Trento (Ergänzungsbezirk: Theresienstadt)
Kommandant: Oberstleutnant Richard von Vittorelli
  • k.u.k. Böhmisches Feldjägerbataillon Nr. 2
Errichtet: 1808 – XIV. Armeekorps – 8. Infanterie-Truppendivision – 122. Infanteriebrigade
Nationalitäten: 74 % Tschechen – 26 % Deutsche
Garnison: Lienz (Ergänzungsbezirk: Königgrätz)
Kommandant: Oberstleutnant Hugo Mayer
  • k.u.k. Galizisches Feldjägerbataillon Nr. 4
Errichtet: 1808 – XIV. Armeekorps – 3. Infanterie-Truppendivision – 6. Infanteriebrigade
Nationalitäten: 77 % Polen – 23 % Sonstige
Garnison: Braunau (Ergänzungsbezirk: Rzeszów)
Kommandant: Major Felix Schultz
  • k.u.k. Mährisch-Schlesisches Feldjägerbataillon Nr. 5
Errichtet: 1808 – III. Armeekorps – 6. Infanterie-Truppendivision – 12. Infanteriebrigade
Nationalitäten: 39 % Deutsche – 25 % Tschechen – 25 % Polen – 11 % Sonstige
Garnison: Tarvis (Ergänzungsbezirk: Olmütz)
Kommandant: Oberstleutnant Carl Pöscheck
  • k. u. k. Böhmisches Feldjägerbataillon Nr. 6
Errichtet: 1808 – XIV. Armeekorps – 8. Infanterie-Truppendivision – 122. Infanteriebrigade
Nationalitäten: 69 % Tschechen – 30 % Deutsche – 1 % Sonstige
Ergänzungsbezirk: Pilsen
Garnison: Sillian
Kommandant: Oberstleutnant Franz Kahler
  • k. u. k. Krainerisches Feldjägerbataillon Nr. 7
Errichtet: 1808 – III. Armeekorps – 28. Infanterie-Truppendivision – 94. Infanteriebrigade
Nationalitäten: 85 % Slowenen – 15 % Sonstige
Ergänzungsbezirk: Laibach
Garnison: Canale
Kommandant: Oberstleutnant Wilhelm Staufer
  • k. u. k. Niederösterreichisches Feldjägerbataillon „Kopal“ Nr. 10
Errichtet: 1813 – XIV. Armeekorps – 8. Infanterie-Truppendivision – 15. Infanteriebrigade
Nationalitäten: 98 % Deutsche – 2 % Sonstige
Ergänzungsbezirk: St. Pölten
Garnison: Vigo di Fassa
Kommandant: Oberstleutnant Dr. Oswald Edler Eccher von Echo
  • k. u. k. Ungarisches Feldjägerbataillon Nr. 11
Errichtet: 1813 – III. Armeekorps – 28. Infanterie-Truppendivision – 56. Infanteriebrigade
Nationalitäten: 52 % Deutsche – 44 % Magyaren – 4 % Sonstige
Ergänzungsbezirk: Győr
Garnison: Gradisca
Kommandant: Oberstleutnant Norbert Frass
  • k. u. k. Böhmisches Feldjägerbataillon Nr. 12
Errichtet: 1813 – XIV. Armeekorps – 8. Infanterie-Truppendivision – 15. Infanteriebrigade
Nationalitäten: 67 % Tschechen – 32 % Deutsche – 1 % Sonstige
Ergänzungsbezirk: Krakau
Garnison: Gaßlöss
Kommandant: Major Dante Bontadi
  • k. u. k. Galizisches Feldjägerbataillon Nr. 13
Errichtet: 1849 – XIV. Armeekorps – 8. Infanterie-Truppendivision – 15. Infanteriebrigade
Nationalitäten: 47 % Polen – 36 % Ruthenen – 17 % Sonstige
Ergänzungsbezirk: Jungbunzlau
Garnison: Innsbruck
Kommandant: Oberstleutnant Ludwig Ritter von Stampfer
  • k. u. k. Feldjägerbataillon Nr. 14
Errichtet: 1914 – XIV. Armeekorps - 8. Infanterie-Truppendivision - 16. Infanteriebrigade
Nationalitäten: 47 % Ruthenen – 43 % Polen – 1 % Sonstige
Ergänzungsbezirk: Przemyśl
Garnison: Welschmetz
Kommandant: Major Alfred von Hankenstein
  • k. u. k. Schlesisches Feldjägerbataillon Nr. 16
Errichtet: 1849 – XIV. Armeekorps – 8. Infanterie-Truppendivision – 16. Infanteriebrigade
Nationalitäten: 56 % Deutsche – 34 % Tschechen – 10 % Sonstige
Ergänzungsbezirk: Troppau
Garnison: Levico
Kommandant: Major Carl Lerch
  • k. u. k. Mährisches Feldjägerbataillon Nr. 17
Errichtet: 1849 – III. Armeekorps – 6. Infanterie-Truppendivision – 12. Infanteriebrigade
Nationalitäten: 63 % Tschechen – 36 % Deutsche – 1 % Sonstige
Ergänzungsbezirk: Brünn
Garnison: Judenburg
Kommandant: Major Rudolf Dückelmann
  • k. u. k. Feldjägerbataillon Nr. 18
Errichtet: 1914 – XI. Armeekorps
Nationalitäten: 59 % Ruthenen – 31 % Polen – 10 % Sonstige
Ergänzungsbezirk: Lemberg
Garnison: Trient
Kommandant: Oberstleutnant Maximilian Lauer
  • k. u. k. Ungarisches Feldjägerbataillon Nr. 19
Errichtet: 1849 – III. Armeekorps – 6. Infanterie-Truppendivision – 12. Infanteriebrigade
nationalitäten: 58 % Slowaken – 32 % Magyaren – 10 % Sonstige
Ergänzungsbezirk: Komorn
Garnison: Klagenfurt
Kommandant: Major Ernst Mathes
Errichtet: 1849 – III. Armeekorps – 28. Infanterie-Truppendivision – 56. Infanteriebrigade
Nationalitäten: 58 % Slowenen – 31 % Trientiner/Triestiner – 21 % Sonstige
Ergänzungsbezirk: Triest
Garnison: Kremaun
Kommandant: Oberstleutnant Franz Schöblinger
Errichtet: 1849 – III. Armeekorps – 6. Infanterie-Truppendivision – 11. Infanteriebrigade
Nationalitäten: 98 % Deutsche 2 % Sonstige
Ergänzungsbezirk: Wien
Garnison: Mitrovica
Kommandant: Oberstleutnant Johannes Haas
Datei:Oberleutnant der k.u.k. Jägertruppe.png
Jägeroffizier in Marschadjustierung
  • k. u. k. Ungarisches Feldjägerbataillon Nr. 23
Errichtet: 1849 – VII. Armeekorps – 34. Infanterie-Truppendivision – 68. Infanteriebrigade
Nationalitäten: 68 % Rumänen – 28 % Magyaren – 4 % Sonstige
Ergänzungsbezirk: Marosvásárhely
Garnison: Pancsova
Kommandant: Major Theodor Althoff
  • k. u. k. Ungarisches Feldjägerbataillon Nr. 24
Errichtet: 1849 – III. Armeekorps – 28. Infanterie-Truppendivision – 55. Infanteriebrigade
Nationalitäten: 86 % Magyaren – 14 % Sonstige
Ergänzungsbezirk: Budapest
Garnison: Rovigno
Kommandant: Oberstleutnant Emmerich Gerö
  • k. u. k. Mährisches Feldjägerbataillon Nr. 25
Errichtet: 1849 – II. Armeekorps – 25. Infanterie-Truppendivision – 49. Infanteriebrigade
Nationalitäten: 75 % Tschechen – 22 % Deutsche – 3 % Sonstige
Ergänzungsbezirk: Brünn
Garnison: Wien
Kommandant: Oberstleutnant Arnold Barwick
  • Die Nr. 26 war nicht vergeben
  • k. u. k. Feldjägerbataillon Nr. 27
Errichtet: 1849 – XIV. Armeekorps – 8. Infanterie-Truppendivision
Nationalitäten: 54 % Rumänen – 27 % Ruthenen – 19 % Sonstige
Ergänzungsbezirk: Czernowitz
Garnison: Hall in Tirol
Kommandant: Major Friedrich Nürnberger
  • k. u. k. Ungarisches Feldjägerbataillon Nr. 28
Errichtet: 1859 – VII. Armeekorps – 34. Infanterie-Truppendivision – 68. Infanteriebrigade
Nationalitäten: 73 % Rumänen – 27 % Verschiedene
Ergänzungsbezirk: Arad
Garnison: Kevévara (Südbanat, heute Serbien)
Kommandant: Oberstleutnant Augustin Dorotka von Ehrenwall
  • k. u. k. Feldjägerbataillon Nr. 29
Errichtet: 1859 – III. Armeekorps – 28. Infanterie-Truppendivision – 56. Infanteriebrigade
Nationalitäten:
Ergänzungsbezirk: Losoncz
Garnison: Falkenberg
Kommandant: Oberstleutnant Desiderius Farkas
Datei:JägermajorParade.png
Major in Paradeadjustierung
Errichtet: 1859 – XIV. Armeekorps – 3. Infanterie-Truppendivision – 6. Infanteriebrigade
Nationalitäten: 70 % Ruthenen – 30 % Verschiedene
Ergänzungsbezirk: Stanislau
Garnison: Steyr
Kommandant: Oberstleutnant Joseph Jungl
  • k. u. k. Ungarisch-Kroatisches Feldjägerbataillon Nr. 31
Errichtet: 1859 – XIII. Armeekorps – 7. Infanterie-Truppendivision – 14. Infanteriebrigade
Nationalitäten: 95 % Croaten/Serben – 5 % Andere
Ergänzungsbezirk: Zagreb
Garnison: Bruck an der Mur
Kommandant: Oberstleutnant Eduard Hospodarž
  • k. u. k. Ungarisches Feldjägerbataillon Nr. 32
Errichtet: 1859 – XI. Armeekorps – 30. Infanterie-Truppendivision – 60. Infanteriebrigade
Nationalitäten: 74 % Slowaken – 26 % Verschiedene
Ergänzungsbezirk: Eperjes
Garnison: Trembowla
Kommandant: Oberstleutnant Carl Strohmer

Gliederung

Friedensstand

26 Offiziere, 390 Mann, 20 Pferde

  • Bataillonsstab
  • 4 Feldkompagnien
  • 1 Jäger-Maschinengewehrabteilung
  • Ersatzkompagniekader mit Augmentationsmagazin (Aufwuchs)

Kriegsstand

26 Offiziere, 1100 Mann, 70 Pferde

  • Bataillonsstab
  • 4 Feldkompagnien
  • 1 Jäger-Maschinengewehrabteilung
  • Truppentrain
  • Ersatzkompagnien (in der Heimatgarnison)

Quellen

  • Österreichisches Staatsarchiv/Kriegsarchiv in Wien

Literatur

  • Peter Fichtenbauer, Christian Ortner: Die Geschichte der österreichischen Armee von Maria Theresia bis zur Gegenwart in Essays und bildlichen Darstellungen, Verlag Militaria, Wien 2015, ISBN 978-3-902526-71-7
  • Johann C. Allmayer-Beck, Erich Lessing: Die K.u.k. Armee. 1848–1918. Verlag Bertelsmann, München 1974, ISBN 3-570-07287-8.
  • k.u.k. Kriegsministerium „Dislokation und Einteilung des k.u.k Heeres, der k.u.k. Kriegsmarine, der k.k. Landwehr und der k.u. Landwehr“ in: Seidels kleines Armeeschema - Herausg.: Seidel & Sohn Wien 1914
  • Hauptmann V. Pech: Heerwesen-Tabellen Lehr- und Lernbehelf für Militärerziehungs- und Bildungsanstalten sowie Reserveoffiziersschulen, Prag 1915
  • Stefan Rest: Des Kaisers Rock im ersten Weltkrieg. Verlag Militaria, Wien 2002, ISBN 3-9501642-0-0