Kalterherberg
Kalterherberg Stadt Monschau
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dim=10000 | globe= | name=Kalterherberg | region=DE-NW | type=city
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Höhe: | 560 m ü. NHN | |||
Fläche: | 18,73 km² | |||
Einwohner: | 2432 (31. Dez. 2006) | |||
Bevölkerungsdichte: | 130 Einwohner/km² | |||
Eingemeindung: | 1. Januar 1972 | |||
Postleitzahl: | 52156 | |||
Vorwahl: | 02472 |
Kalterherberg ist ein südwestlicher Stadtteil von Monschau in der Städteregion Aachen und gehörte bis zum 31. Dezember 1971 als eigenständige Gemeinde zum ebenfalls aufgelösten Kreis Monschau und dieser zum ebenfalls aufgelösten Regierungsbezirk Aachen (siehe Aachen-Gesetz).
Der Name charakterisiert den Ort. Direkt am Hohen Venn gelegen, bekommt dieser Grenzort zu Belgien als erster das schlechte und kalte Wetter ab. Haushohe Buchen-Windschutzhecken verschaffen Abhilfe; Kalterherberg ist ein typisches Beispiel für das Monschauer Heckenland.
Inhaltsverzeichnis
Geographie
Klima
Der Jahresniederschlag beträgt 1386 mm und liegt damit im oberen Drittel der von den Messstellen des Deutschen Wetterdienstes erfassten Werte. Über 96 % zeigen niedrigere Werte an. Der trockenste Monat ist der September; am meisten regnet es im Dezember. Im niederschlagreichsten Monat fällt ca. 1,9-mal mehr Regen als im trockensten Monat. Die jahreszeitlichen Niederschlagschwankungen liegen im oberen Drittel. In über 92 % aller Orte schwankt der monatliche Niederschlag weniger. |
Geschichte
Die erste Urkunde in der Kalterherberg genannt wird, trägt das Datum vom 1. Mai 1334. In diesem Jahre verkauften Johannes Payzsche und seine Frau Alleidis in „Kaldeherberich“ dem Kloster Reichenstein eine jährliche Geldrente und setzten ihre Güter zu Kalterherberg als Pfand ein. Die Schöffen und der Forstmeister von Konzen bestätigten diesen Handel. In der Aachener Stadtrechnung von 1385 wird ebenfalls Kalterherberg in Zusammenhang mit einem „Thiis van der Kalden Herbergen“ erwähnt. In einer weiteren Urkunde von 1391 taucht der Name „Kalde Herberge“ auf. Um 1550 gab es bereits eine Kapelle, die dem Hl. Lambertus geweiht war. Der sogenannte Eifeldom, die katholische Pfarrkirche St. Lambertus, entstand zwischen 1897 und 1903 und wurde zwischen 1954 und 1957 umfangreich renoviert.
Die Sprach- und Staatengrenze verlief ursprünglich etwa im Rurtal. Mit Ende der Regentschaft Napoleons fiel u. a. das französische Rheinland (siehe Friede von Lunéville) an Preußen. Zu dieser Zeit ab 1815 gehörte auch Küchelscheid-Leykaul zur Rheinprovinz, wurde aber nach dem Ersten Weltkrieg per Versailler Vertrag 1919 aber dann zu Belgien gegeben. Im Zweiten Weltkrieg wenige Jahre wieder zum Deutschen Reich zählend, wurde es 1944 aber durch die Alliierten wieder befreit. Nach dem Zweiten Weltkrieg, am 1. April 1949, wurden auch die westlichen Teile des ehemals zu Kalterherberg gehörenden Dorfes Leykaul sowie mehrere Bauernhöfe temporär zu Belgien geschlagen. Die Rückgabe dieser Teilgebiete an Deutschland erfolgte am 28. August 1958 aufgrund eines am 24. September 1956 geschlossenen deutsch-belgischen Grenzvertrages (BGBl. 1958 II S. 262). Der westliche Teil von Leykaul verblieb dauerhaft bei Belgien und zählt, wie Küchelscheid, heute zur deutschsprachigen Gemeinschaft innerhalb der Gemeinde Bütgenbach.<ref>Gemeinde Bütgenbach, Geschichte von Küchelscheid und Leyenkaul, aufgerufen im Oktober 2013</ref>
Am 1. Januar 1972 wurde Kalterherberg in die Stadt Monschau eingegliedert.<ref>Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- u. Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen u. Reg.-Bez. vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. Kohlhammer, Stuttgart/Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 309.</ref>
Am 13. Mai 2002 wurde Kalterherberg während der zweiten Etappe des Giro d’Italia durchfahren.
Baudenkmäler
Tourismus
- Beim Durchwandern des Dorfes kann man die typischen Hausformen der Venndörfer bewundern: das auf eine Urform zurückgehende Steinhaus mit Kamin und Eingang im Giebel bei beidseitig tief heruntergezogenem Dach sowie die fränkische Form mit dem Eingang an der Längsseite und dem mitten im Haus stehenden Kamin, ferner ein aus Torflagerhallen entwickeltes Langhaus. Auffällig ist die zweitürmige große Kirche St. Lambertus mit der Bezeichnung Eifeldom, erbaut 1901.
- Durch den Ort führt der Radwanderweg Eifel-Höhen-Route, der als Rundkurs um den Nationalpark Eifel führt.
- Den Ort tangiert am ehemaligen Bahnhof der sogenannte Vennbahnradweg Aachen-Ulfingen (Luxemburg) sowie der Rurufer-Radweg.
- Unterhalb von Kalterherberg, im Tal der Rur, diverse Übernachtungsangebote und ein Campingplatz.
Verkehrsanbindung
Kalterherberg war ehemals an die Eisenbahnstrecke Aachen – St.Vith (Vennbahn) angebunden. Heute wird der Ort von zwei Omnibuslinien bedient:
- Linie 385 Eupen-Mützenich-Monschau-Kalterherberg der Fa. TEC
- Linie 85 Monschau-Mützenich-Kalterherberg der RVE.
Persönlichkeiten
- Leonhard Lennartz (1896–1976), Politiker (SPD) und Landrat des Landkreises Aachen
- Maximilian Goffart (1921–1980), Weihbischof von Aachen und Titularbischof von Uzita.
Weblinks
- Webseite von Kalterherberg
- Heimatverein Kalterherberg e.V. Norbert Jansen, Therese Hermes, abgerufen am 7. Mai 2015.
Einzelnachweise
<references />