Klimaanlage
Eine Klimaanlage ist eine Anlage zur Erzeugung und Aufrechterhaltung einer angenehmen oder benötigten Raumluft-Qualität (Temperatur, Feuchtigkeit, Reinheit sowie O2-Anteil) unabhängig von Wetter, Abwärme und menschlichen und technischen Emissionen. Eine Klimaanlage hat die Aufgabe, mit Hilfe der Zuluft und der Luftführung die Luft eines Raums in einen bestimmten Zustand zu bringen und zu halten („konditionieren“). Oft wird unter einer Klimaanlage jedoch lediglich eine Raumluftkühlung verstanden.
Eine Klimaanlage kann Luft
- heizen oder kühlen,
- befeuchten oder trocknen,
- filtern oder austauschen.
Kleinere Klimaanlagen beherrschen oft nicht alle dieser Möglichkeiten; meist wird jedoch nur von einer Klimaanlage gesprochen, wenn zumindest die Kühlfunktion vorhanden ist.
Klimaanlagen schaffen in Industrie-, Arbeits- und Wohnräumen sowie in Schiffen, Zügen und anderen Verkehrsmitteln die notwendigen Umgebungsbedingungen für technische Anlagen oder ein für den Menschen angenehmes Raumklima, was üblicherweise mit einer Temperatur von ca. 22 °C und einer relativen Luftfeuchtigkeit von ca. 50 % angenommen wird.
Inhaltsverzeichnis
- 1 Einteilung von Lüftungs-, Teilklima- und Klimaanlagen nach DIN EN 13779
- 2 Vor- und Nachteile von Klimaanlagen
- 3 Zentrale Gebäude-Klimaanlagen
- 4 Dezentrale Gebäude-Klimaanlagen
- 5 Regelung und Vergleichsprozess
- 6 Umwelt- und gesundheitsbezogene Probleme
- 7 Ökologische Alternativen
- 8 Kältemaschinen
- 9 Weitere Einsatzgebiete
- 10 Entwicklungsgeschichte
- 11 Abkürzungen
- 12 Siehe auch
- 13 Literatur
- 14 Weblinks
- 15 Einzelnachweise
Einteilung von Lüftungs-, Teilklima- und Klimaanlagen nach DIN EN 13779
Kategorie | geregelte Funktionen | Anlagenbezeichnung | ||||
---|---|---|---|---|---|---|
Lüftung | Heizung | Kühlung | Befeuchtung | Entfeuchtung | ||
THM-C0 | Ja | Einfache Lüftungsanlage | ||||
THM-C1 | Ja | Ja | Lüftungsanlage mit Heizfunktion bzw. Luftheizungsanlage | |||
THM-C2 | Ja | Ja | Ja | Teilklimaanlage mit Befeuchtungsfunktion | ||
THM-C3 | Ja | Ja | Ja | 13px | Teilklimaanlage mit Kühlfunktion | |
THM-C4 | Ja | Ja | Ja | Ja | 13px | Teilklimaanlage mit Kühl- und Befeuchtungsfunktion |
THM-C5 | Ja | Ja | Ja | Ja | Ja | Klimaanlage mit allen Funktionen (oder umgangssprachlich Vollklimaanlage) |
- Legende:
- Ja - Wird in der Teilklimaanlage geregelt
- 13px - Wird in der Teilklimaanlage beeinflusst, aber nicht geregelt.
Weiterhin werden die Klimaanlagen zusätzlich nach der Lüftungsfunktion gekennzeichnet. Wird Außenluft zugeführt, so handelt es sich um eine Klimaanlage mit Lüftungsfunktion. Wird dagegen nur Umluft gefahren, so ist das eine Klimaanlage ohne Lüftungsfunktion.
Vor- und Nachteile von Klimaanlagen
Die Auswirkungen von Klimaanlagen auf die Wohnatmosphäre und die Produktivität bei der Arbeit sind umstritten und von vielen individuellen Faktoren beeinflusst.
Pro:
- Frischluftzufuhr. Dies ist gemäß Arbeitsschutz, z. B. in Deutschland nach der Arbeitsstätten-Richtlinie Lüftung (ASR 5) dann nötig, wenn die Luftqualität nicht im Wesentlichen der Außenluftqualität entspricht.<ref>Arbeitsstätten-Richtlinie Lüftung (ASR 5)</ref> Neben CO2 werden dabei auch Gerüche und Schadstoffe, wie Lösungsmittel aus Baustoffen oder Teppichen, Ozon aus Laserdruckern, Stäube, Gase und Dämpfe aus Herstellungsprozessen etc. abgeführt. Die Arbeitsschutz-Verordnungen benennen als Maßstab jeweils „MAK“-Werte (Maximale Arbeitsplatz-Konzentration).
- Bei etwa 20 °C ist der Mensch zu 100 % leistungsfähig. Bei 28 °C sinkt die Leistungsfähigkeit auf 70 % und bei 33 °C auf 50 %.<ref name="Temperatur_und_Arbeit">Süddeutsche Zeitung, 22. Juli 2006, Jutta Göricke, S.V2/13.</ref> Laut Arbeitsstätten-Richtlinie Raumtemperatur (ASR A3.5) soll die Temperatur an Büroarbeitsplätzen 26 °C nicht übersteigen.<ref> Alleine in Tokio gab es zwischen 2003 und 2012 durchschnittlich 33,9 tropische Nächte pro Jahr. Das sind 4,8 Mal mehr als vor 80 Jahren. Erklärt wird diese überdurchschnittliche Veränderung mit dem Phänomen der urbanen Hitzeinsel. [...] Die Millionen Klimaanlagen und Autos sowie die allgemeine globale Erwärmung tragen das Restliche zu diesem urbanen Effekt bei.“
</ref> </references> <references />